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von außen ergänzen können. Diese sind aber durchaus nicht so häufig, wie es im Interesse einer Zunahme der Obsterzeu gung wünschenswert wäre. Soll deshalb nicht jeder Acker besitzer, der solche Böden nicht zur Verfügung hat und dem auch die Mittel, die Lust fehlen, Kunstbewässerung einzu- richten, von der Obstbaumneupflanzung ausgeschlossen sein, bleibt als Aushilfe nur übrig, nicht geschlossen zu pflanzen, sondern mit wesentlich weiterem Stande der Bäume auch den Wasserverbrauch zu vermindern. Bemißt man den Baumbestand lediglich nach der Nie derschlagsmenge, so würden in Deutschland auf 1 ha durch schnittlich etwa 70 Hochstämme von Kernobst mittlerer Kro nenentwicklung stehen dürfen, und ebenso von den Arten mit kleineren Kronen (Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen, Sauerkirschen, Reineclauden, Quitten) etwa 190 Stück, von Buschobst etwa 300 Bäume. Das entspräche einem Reihen abstande von 15 m bei Hoch- und Halbstämmen des Kern obstes und Süßkirschen, 9 m bei den kleinkronigen und 7,5 m bei Buschobst bei 9, 6 und 4,5 m in den Reihen. Hierbei ist vorausgesetzt, daß der Boden in guter Schwarzbrache gehal ten wird, also fleißig bearbeitet, vornehmlich behackt werde und nicht eine Zwischenfrucht trage. Hieraus geht ganz zweifellos hervor, daß die weitaus meisten unserer Obstbaumbestände viel zu eng stehen, wie denn in der Tat die geringe, ungleiche Fruchtbarkeit unserer | Obstbaumpflanzungen auf Wassermangel zurückgeführt wer den muß. Einem solchen weiten Stande aber widerstreben mehrere sehr wichtige andere Umstände, so daß der Widerstreit der Interessen den Anfänger auf diesem Gebiete ratlos macht. Diese anderen Umstände liegen in der Hauptsache in den teuren Bodenpreisen, den großen Ernteschwankungen im Obstbau, der mangelhaften Ausnutzung der Arbeitskräfte. Hiervon muß zur Beurteilung der Gesamtlage kurz die Rede sein. Aecker, die nach Boden, Klima, örtlicher, Verkehrs- und Absatzlage als gut bezeichnet werden können, werden heute unter 800 bis 1000 M. für V ha kaum mehr gekauft, wenn man -den Erwerb großer geschlossener Güter und Glücks- | kaufe außer .Betracht läßt. Man muß deshalb für jene 70 Hochstämme, einen Zinssatz von 5 v. H. zugrunde gelegt, für den Hektar etwa 160 bis 200 M. als Mindestausgabe zu- ! gründe legen, so daß auf den Baum hieraus eine Jahresaus gabe von 2,25 bis fast 3 M. erwächst. Im Durchschnitt aber ergibt ein tragbarer Süßkirschbaum nur etwa 5,50 M., ein Aofelbaum nur 4,20 M,, ein Birnbaum nur 3,80 M., eine Edel- ' pflaume 2,50 bis 3,30 M.. eine Hauspflaume nur 0,80 bis 1,20 M. vom Stamm Ernteroherlös. Ich will es mir versagen, die Einzelheiten vorzurechnen; nur soviel sei gesagt, daß bei Ab zahlung und Verzinsung der Pflanzkosten, bei Berechnung der Baumpflege-, Fruchternte-, Düngungs-, Bodenbearbei- tungs-, Verpackungs-, Versand-, allgemeinen Kosten der Be triebsleitung usw. viele Obstarten dann überhaupt nicht mehr einträglich sind, die anderen bis an die äußerste Grenze ihrer Einträglichkeit belastet werden. Hiermit soll natürlich kei neswegs gesagt sein, daß bei solchem Bodenpreise nun stets Uneinträglichkeit verbunden sein muß. Die Gunst der An bau- und wirtschaftlichen Verhältnisse kann im übrigen oft so hervorragend sein, daß trotzdem sehr hohe Reinerträge erzielt und von einem erfahrenen, gründlichen Kenner auch zugesichert werden können. Im allgemeinen aber genügen die Erträge des Obstbau mes bei einem derart durch Normalwasserverhältnisse ge gebenen weiten Stande nicht, um derartige Bodenlasten zu tragen, und man baut innerhalb der weit auseinanderstehen den Reihen zur Ausnutzung des Bodens Zwischenfrüchte ver schiedener Art. Aber auch diese verbrauchen natürlich Was ser und vermehren die Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit weiterhin. Wie aber gezeigt werden wird, ist deren Wasser verbrauch im Verhältnis zu jenem des Baumbestandes nicht eben sehr groß. (Schluß folgt.) Allerlei Stauden für Grabbepflanzungen. (Schluß.) Im ersten Teile dieses Aufsatzes wurden hauptsächlich Gattungen und Arten behandelt, welche einen gedrun genen, niedrigen Wuchs aufweisen. Sie eignen sich des halb vorzugsweise für die Verwendung als Einfassung. Je doch können sie auch, wie Epheu, zur vollständigen Beklei dung des Grabhügels dienen. Hier soll nun auf Stauden von etwas höherem Wüchse hingewiesen werden, welche hauptsächlich für die Bepflan zung der Mittelfläche des Grabes in Betracht kommen. Man muß hier die Bedingung stellen, daß diese Stauden auch in der blütenlosen Zeit einen angenehmen Eindruck machen, oder wenigstens nicht allzu dürftig und ärmlich aussehen und dem Grab auf diese Weise den Ausdruck der Trostlosigkeit und Verwahrlosung aufprägen. Von diesem Standpunkte aus ist die Auswahl allerdings nicht allzu groß, zumal, weil die Wachstumsbedingungen auf den Grab hügeln doch nie so günstig sind wie auf der Rabatte des wohlgepflegten Hausgartens. Ich bin allerdings der An sicht, daß man sehr zum bessern Aussehen der Grab pflanzen beitragen könnte, wenn man von Zeit zu Zeit auch hier mit etwas Dünger nachhelfen würde. Allerdings brau chen wir jetzt im Kriege die Pflanzennährstoffe notwendig zum Gemüsebau und für die Obstgewächse. Aber für die hoffentlich recht bald wiederkehrenden Zeiten des Friedens scheint dieser Punkt doch wohl der Beachtung wert zu sein. —- Doch nun zur Besprechung der einzelnen Arten! An erster Stelle möchte ich hier einige Funkien nen nen. So möge man die Einfassung des Grabes aus der Silber- bandfunkie öder aus Funkia undulata bilden. Zur Füllung können dann zwei bis drei Exemplare der Funkia Sieboldi, die sich im Juli mit schönen weißen, lila getönten Blumen schmückt, verwendet werden. Sehr hübsch wirken auch die beiden zuerst genannten Arten, wenn man die Mitte des Grabes mit rotblühenden Stauden oder Topfpflanzen ausfüllt, so z. B. mit Monarda didyma splendens oder mit Salvia splendens an irgend eine Sorte. Eine nette Staude für Grabbepflanzungen ist auch die Heuchera sanguinea in ihrer Stammform oder auch die noch reichlicher blühende Gartensorte Feuerregen. Zur Einfas sung des Grabes kann dann z. B. Armeria Laucheana oder eine weißblättrige, niedrige Staude, z. B. die im ersten Teile dieses Aufsatzes genannte Stachys lanata, verwendet werden. Bei letzterer müssen dann allerdings die Blüten- schäfte durch rechtzeitiges Ausschneiden unterdrückt wer den, weil sie fast höher werden als die Blütenstengel der Heuchera. Auch Cerastium grandiflorum, eine etwa 15 cm hoch werdende, polsterförmig wachsende Hornkrautart mit silber weißen Blättern und weißen Blüten im Mai-Juni, dürfte eine nette Einfassung der Heuchera sanguinea bilden. Sehr widerstandsfähige Stauden für Gräber in sonnig ster, trockenster Lage sind zwei Achillea-Arten, nämlich Achillea Millefolium Cerise Queen, die rotblühende Garbe, die von Juni bis September im Blütenschmuck steht, und Achillea Ptarmica the Pearl, die weißgefüllt blühende Garbe, die fast noch längere Zeit in Blüte steht als die erstgenannte Art, Auch diese beiden Garben werden zweck mäßigerweise mit niedrigen Einfassungspflanzen umrahmt. Als solche dürfte zu der roten Garbe etwa eine blau blühende Pflanze, z. B. Campanula carpathica, zu der weiß blühenden Art wohl eine rotblühende, z. B. die schon im erstenTeil dieses Aufsatzes empfohlene Saponaria ocymoides gut passen. — So recht für sonnige, trockene Lage geschaf fen ist Rudbeckia speciosa Neumannii. Drei bis vier Exem plare füllen eine Grabfläche vollkommen aus und schmücken sie von Ende Juni bis Ende September mit ihren braun goldigen Sternblüten. Gegen Trockenheit sehr unempfind lich sind die Ehrenpreisarten. Im Juli-August erblühen die