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Blatt Amts des Aönigl. Amtsgerichts und des SLadtrathes WnL^nrh S. Mai 1894 Sonnavend Trichinenschau-Bezirk. Bezirk, Name und Stand des Trichinenschauers. in Königsbrück Elstra mit Ländchen Wohla, Rehnsdorf und Kriepitz. Emma Pauline verehel. Wer ner, geb. Semmer in Elstra. Montag, den 7. Mai: Viehmack Dienstag, den 8. Mai: KraulNMkt Name und Stand des Stellvertreters. Lichtenberg mit Mitelbach und Kleindittmannsdorf. 1. Bezirk: 2. Bezirk: 1. Bezirk: 2. Bezirk: 1. Bezirk: 2. Bezirk: Kön Schneider Georg Hapatzkyjun. in Lichtenberg. es in Rußland, Rumänien, Serbien, aber auch in Amerika den Landwirthen noch vielfach an leistungsfähigen Maschi nen und Geräthen fehlt, während die deutsche Maschinen« Industrie über Mangel an Absatz klagt. Dieser abnorme Zustand muß aber durch die allgemeinen Culturfortschritte und eine b ssere Handelspolitik der betreffenden Staaten überwunden werden und dann werden viele Calamitäten schwinden. Haben sich gegenseitig zu vertreten. Oberlichtenau und Nieder- lichtenau. Elstra, Cat.-Nr. I bis mit 112 L und die Orte und Eutsbezirke Rehnsdorf, Dobrig und Tulpen: berg umfassend: Schneider Hugo Ferdinand BrNNNer in Elstra. Elstra, Cat.-Nr. 113 bis mit 237 und die Orte und Gutsbezirke Kriepitz, Ossel, Boberitz, Welka und Wohla umfassend: Fleischer Joh. Carl Werner in Elstra. Oberlichtenau, Cat.-Nr. 1 bis mit 65 und 116 bis mit 157 mit Ausnahme des Schreier'schen Gast hofes umfassend: Carl Emil Gustav LUU in Friedersdorf. Oberlichtmau, Cat.-Nr. 66 bis mit 115 und den Schreier'schen Gasthof daselbt, sowie den Ort Nie: berlichtcuau umfassend: August Kaiser in Niederlichtenau. Lichtenberg, Cat.-Nr. 1 bis mit 51 und 125 bis mit 152 und Mittelbach umfassend: Schneider meister Adolph Hapatzkh 80U. in Lichtenberg. Lichtenberg, Cat.-Nr. 52 blÄ mit 124 und Kleindittmannsdorf umfassend: Fleischer Ernst Hoyer in Kleindittmannsdorf. igliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 11. April 1894. von Erdmannsdorff. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Die tiefen Ursachen der wirtschaftlichen Calamitäten. Wir leben in einer Zeit des eminentesten Güteraus tausches, der nicht nur durch hohe entwickelte Verkehrsmit tel, wie Eisenbahnen und Dampfschiffe, sondern zumal auch durch vorzügliche Einrichtungen für die Kapitalbewc- gung gefördert wird. Auf dem Getreidemarkte concurriren nicht nur die europäischen Staaten, sondern vier Erdtheile, Europa, Amerika, Asien und Australien, auf dem Indu» striemarkte kämpfen nicht nur Engländer und Deutsche, Franzosen und Belgier, Oesterreicher und Italiener um den größten Absatz, sondern auch die Nordamerikaner machen den Europäern den Markt streitig. Dabei wirkt und wirbt daS Geldkapital noch durch die Staats- und Eisenbahnanleihen von Land zu Land und von Erdtheil zu Ertheil, wie in Europa untergebrachte egyptische, chine sische und mexikanische Anleihen beweisen. Ein kolossaler Güteraustausch unterstützt von den leistungsfähigsten Ver kehrsmitteln und großartigem flüssigen oder doch leicht zu mobilisirenden Capitale ist vorhanden und sollte eine hohe Wirthschaftliche Blütheperiode nach der Anschauung vieler Nationalökonomen hervorbringen, denn die Bedingungen dafür sind ja durch den erleichterten großartigen Güteraus tausch vorhanden. Aber seit einigen Jahren kommen wir zu keiner rechten Blütheperiode mehr, und es zeigen sich sogar wirthschaftliche Calamitäten, das heißt, statt des zu erwartenden Güteraustausches tritt verminderter Kauf und Verkauf ein. Die Risikoprämien sinken nicht nur propor tional mit dem Zinsfuß mit, sondern außerdem noch mit der Rechtssicherheit im inneren und äußeren Verkehr, mit der Berechenbarkeit der Chancen eines Unternehmens und mit der technischen Beherrschung der Natur. Die Unter nehmergewinne in Handel und Industrie sind schon im letzten Mens fenalter sehr viel kleiner geworden, als sie im vorletzten waren. Der Großhandel begnügt sich zum Theil mit so geringfügigen Provisionen, daß nur noch der allergrößte Umsatz zu absolut großen Gewinnen führt. Bei inländischen Engros«Geschäften ohne be'onderes Risiko gilt ein jährlicher DarchschnittSreinertrag von 5 bis 7 »/« schon als ein recht guter; wo mehr erzielt wird, liegt ent weder ein gefahrvolles Mißverhältniß von Kredit und eige nem Kapital oder irgend eine riskante Speculation auf Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz, am 4. Mai. Das Jahresfest des Pulsnitzer Zweigvereins der evangelischen Gustav-Adolf- Stiftung, welches gestern, am Himmelfahrtstage im Saale des Waldschlößchens abgehalten wurde, hatte recht viele Besucher aus Pulsnitz und der Umgebung herbeigeführt, sodaß der Saal und die anstoßenden Räumlichkeiten dicht besetzt waren und später kommende Personen mit Stehplätzen vorlieb nehmen mußten. Die Festlichkeit wurde mit dem GZang des Liedes: „Das ist der Tag des Herrn", vorgetragen von den beiden hiesigen Männergesangvereinen, und einer Ge- grüßungsansproche des Herrn Oberpfarrer Prof. Kanig eröffnet. Vom Ca sirer des Vereins wurde alsdann der Jahreskasseubericht verlesen, demzufolge der Verein eine Einnahme von 722,63 Mark (gegen ca. 400 Mark in früheren Jahren) und eine Ausgabe von 698,56 Mark gehabt hat. Zur Unterstützung an evangelische Gemeinden wurden 614 Mark vertheilt, und zwar erhielten: 100 Mark der Hauptverein, 100 Mark die Gemeinde Lahn« sattel in Niederösterreich, 207 Mark Schirgiswalde und 207 Mark Deutsch - Gablonz in Böhmen. Darauf hielt Herr Pastor Regler-Dresden eine längere Ansprache über die Verhältnisse der böhmischen Diaspora zu Steinschönau und Rosenthal. Nach Beendigung derselben erließ unser Herr Oberpfarrer eine Aufforderung zu einer Collekte, die den ansehnlichen Betrag von 70 Mark ergab. Inzwischen ward von ken beiden Gelangvereinen das Lied: „Gott Du bist meine Zuversicht" zum Vortrag gebracht. Dem folg ten wieder längere Ansprachen und zwar vom Herrn Pastor Dietrich-Hauswalde über die Verhältnisse der westfälischen Diaspora RamSbeck im Sauerland und vom Herrn Diaconus Während des vom 4. bis mit 12. d. M. stattfindenden Steinaufschuttes auf dem öffentlichen Verkehrswege von Höckendorf nach Lausnitz und Königsbrück wird der letztere für allen Fährverkehr hiermit gesperrt und der Fährverkehr auf den Sc^lägenweg unterhalb des Dorfes Höckendorf gewiesen. Königliche Amtsh au pt Mannschaft Kamenz, am 1. Mai 1894. Von Erdmannsdorff. Trichinenschau betr. In der durch Bekanntmachung vom 16. Juni 1893 — Kamenzer Wochenschrift Nr. 50 — veröffentlichten Eintheilung der Trichinenschaubezirke sind folgende Aenderungen vorgekommen. Als Beiblätter: 1. JllustrirteS Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis: Bierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Konjunkturgewinne oder unsolide Ausbeutung der Dumm heit des Publikums vor. Die Gewinne der Jndustri: werden fortwährend magerer. Das direkte Steigen der Arbeitslöhne, das Wachsen der mittelbaren Aufwendungen für die Arbeiter, wie z. B. die Verbesserung der Arbeits räume und Sicherheitsvorkehrungen, die Zunahme der Wohlsahrtseinrichtungen, die Kosten und Lasten für Arbei terversicherung, die steigenden Staats- und Gemeindesteuern nagen fortwährend an den Einträgen, sodaß sie immer dürftiger werden. Alle Gebiete der Maschinenindustrie sind so abgegraste Weiden, daß ein neu auftretender Kon kurrent kaum das liebe Leben findet. Selbst in der elek trischen Industrie, die im letzten Jahrzehnt neben der Waffenindustrie verhältnißmäWa die größten Gewinne er zielen konnte, ist die Konkurrenz jetzt schon sehr drückend. Der Eisenbahnbau ist in der Hauptsache für Europa abge schlossen und hat nur noch Nachlese zu halten. Wenn nicht durch Erfindungen von ungeahnter Beschaffenheit der i Technik ganz neue Gebiete erschlossen werden, so kann man annehmen, daß die ganze Bewegung in ein ruhigeres Fahrwasser einlenken wird, und daß sich eilt Beharrüngs- zustand Herstellen wird, dessen Schwankungen viel geringer als die bisherigen sein werden, und der deshalb auch geringere Gewinne aus Konjunkturschwankungen gestatten wird. Woran liegt dieser wirthschaftliche Niedergang? Sollte viel leicht diese ganze Richtung der großartigenVerkehrsentwickelung falsch sein? Es ist dies unmöglich, denn naturgesetzlich werden ja alle Wirthschaftszweige duich bessere Verkehrsmittel unterstützt. Sind dann etwa die großen Ausgaben, welche die Staaten für Heereszwecke ausgeben, an der Calamität Schuld ? Dies kann auch nicht der Fall sein, da z. B. Nord amerika, welches sehr wenig für Heer und Flotte ansgiebt, die wirthschaftliche und finanzielle Misere noch viel schlimmer hat als Deutschland oder Frankreich. Es kann nur der Umstand Schuld sein, daß die hohen Leistungen der Ver kehrsmittel mit ihrem Massi nangebot von Gütern aller Art den wirthschaftlichen Zuständen, wie sie in vielen Ländern noch vorhanden, förmlich vorausgceilt sind oder daß mit anderen Worten in den meisten Staaten die wirthschaftlichen, finanziellen und handelspolitischen Verhält nisse noch nicht derartig entwickelt sind, um von der gün stigen Lage des Güteraustausches Vortheil zu ziehen. Dies geht am deutlichsten aus der Thatsache hervor, daß ! Inserate sind bis Dienstag und Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen: Buchdruckercien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. ^siirPulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Md Erb» Krchsimdvisrzigfter Jahrgang.