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viel praktischer zuläßt, obgleich dieselbe aus der unwirth- lichen Gegend des Nordpoles erst mit vielen Mühen weit hergeholt werden muß. Es ist dies das Mineral Kryolith, eine Verbindung von Fluor, Natrium und Aluminium, das sich in großen Lagern und vorzüglich rein im 'üblichen Grönland fast allein vorfindet und eine so günstige Her stellung deS Aluminiums ermöglicht, daß sogar die Ameri kaner alljährlich zur Zeit des kurzen nördlichen Sommers Schiffe nach dort schicken, um das werthvolle Rohmaterial zu holen. * Schutz künstlerischen und litterarischen Eiqenlhums in Dänemark. Nach einem Beschlusse der dänischen Ab geordneten bleibt, so schreiben die „Leipz. N. Nachr.", die deutsche Kunst in Dänemmk nach wie vor schutzlos. Obschon eine bedeutende Mehrzahl des Ausschusses der Abgeordneten — 8 von 11 — den Beitritt zur S erner Konvention empfohlen hatte, haben die Abgeordneten den Vorschlag verworfen. Die Majorität der Deputierten besteht aus — Provinzredaktenren und Provinzblatakttio- nären, die sich das Recht, deutsche Künstler und Schrift steller nach Herzenslust auszustehlen, eben nicht nehmen lassen wollen Eine Freibeuterei wird hier getrieben, die auch den primitivsten Ehrbegriffen ins Gesicht schlägt. Das drastischste Beispiel, mit welcher Frechheit zu Werke ge gangen wird, bildet wohl die Thatsache, daß ein Ehren mann in „Kjöbenhavn" die „Fliegenden Blätter" allwö chentlich von A bis Z stiehlt, ins Dänische übersetzt und für eine Krone Pros Quartal ausbietet. Statt der schönen Holzschnitte der „Fliegenden" werden natürlich miserable Zinkographien geboten — das Ganze so schlecht wie mög lich gedruckt —, und so wird das künstlerische Eigenthum der Deutschen nicht nur geraubt, sondern auch verunstaltet. Die Clichas zu den „Flyvende Blade" werden, wie wir leider konstatieren müssen, in der „Kunstanstalt" eines Deutschen gefertigt. Die Fälschung des dänischen Verlegers erstreckt sich bis zur bekannten Kopfleiste der „Fliegenden" und zur Farbe des Papiers. Ein littcrarischer Diebstahl von solchem Umfang ist wohl noch nicht oft vorgekommen, und so schützt das mächtige Deutschland die geistige Arbeit seiner Unterthanen! — * Der Stein der Neugierigen. Auf eine kuriose Reklame verfiel der Inhaber eines Bazars in Philadelphia. Er legte eines Tages mitten unter seine im Schaufenster ausgestellten Waren einen ganz gewöhnlichen großen Baustein von etwa einem halben Meter Durchmesser in Breite und Höhe. Was zu erwarten, geschah. Die Leute stießen sich fast vor dem Schaufenster, um den ungewöhnlichen Gegenstand zu betrachten. Manche' lachten, Manche schüttelten den Kopf — Alle aber rieten und grübelten, was das Ding nur eigentlich zu bedeu ten habe. In welchem Zusammenhänge stand denn in Teufels Namen der Stein mit dem Charakter des Geschäfts Und den übrigen ausgelegten Waren? Man fing an, diese genau zu betrachten, kam aber zu keinem Resultate, Alle, die im Laden kauften, fragten nach dem Stein. „Es ist ein erratischer Block," erwiderte lachend der Besitzer. — „Unmöglich." — „Gewiß, insofern, als er sich in einer Umgebung befindet, die mit seinem Charakter in keinem Zusammenhang steht." — „Ach so — aber was ist es denn sonst? — „Der Stein der Neugierigen." — „Wirklich? Ich habe wohl schon von einem Stein der Weisen gehört, aber von einem Stein der Neugierigen — keine Spur," — „Und doch ist es so, es ist ein Reklamestein. Sie geben doch zu, daß Sie den Stein besichtigt haben?" — „Ja". — »Und hundert Andere auch?" — „Ja". — „Und daß Sie, um hinter das Rätsel des Steins zu kommen, sich die Aus lage im Schaufenster genau angesehen haben?" — „Ja". — Und die Andern auch ?" — „Ja", — „Nun sehen Sie, dann hat der Stein seinen Zweck erfüllt. Andere geben eine Menge Geld für Schaustücke aus und erreichen damit höch stens, daß man das Schaustück, nicht aber die ausgelegten Waren betrachtet. Ich nahm diesen einfachen Stein, der nichts kostet, und erreichte damit, daß man nicht nur den Stein, sondern auch meine Waren mustert, um vielleicht auf diese Weise meine Absicht zu ergründen. Und weiter habe ich nichts gewollt!" * In den Arzneikasten eines Kurpfuschers gewährt ein Strafverfahren Einblick, das neulich vor dem Landgericht in Dresden zur Verurtheilung des „Arbeiters" Carl Hermann Ruhland zu vier Jahren Zuchthaus führte. Derselbe hat in Dresden und in zahlreichen Dörfern mit größter Dreistig keit darauf los gedoktert. Er schwindelte den Leuten vor, daß er Mittel gegen alle Krankheiten besitze. Wie der als Zeuge vernommene Inhaber der Engelapotheke in Dresden aussagte, bestanden diese Mittel aus Regenwürmeröl, Schnecken öl, Kampferöl, Mohnöl, Terpentinöl, Salmiakgeist, Wach- holderöl, Spicköl und anderen Oelen. Dieselben wurden verschiedenartig zusammengemischt, und gegen „Kopfangst", Gliederlähmung, Taubstummheit und zahlreiche andere innere und äußere Krankheiten verschrieben, natürlich gegen gute Bezahlung. Die „Recepte" versah der Kurpfuscher mit ge heimnißvollen Schnörkeln, um seiner Kunst ein gelehrtes Ansehen zu geben. Wie der als Zeuge vernommene Apo theker aussagte, waren die Mischungen des Angeklagten nichts weiter als eine „alte Schäferschmiece", die auch heute noch vielfach auf dem Lande zum Einreiben des Viehes verwandt wird. Ruhland hat mit seinen Kuren im Laufe der Jahre mancherlei Unheil angerichtet. * Ein Erlaß des preußischen Generalstabsarztes regte die Garnisonläzarethe an, bei der Reinigung der Wäsche einen Zusatz von Petroleum zu nehmen. Er hatte dies in einem Garnisonlazarethe kennen gelernt, wo man zu dem Wasser, in welchem die Wäsche nach dem Auswaschen gekocht wird, außer Seife und Soda auf 15 Liter Wasser 15 Gramm Petroleum zusetzte. Dadurch ging die Reinigung leichter von statten, die Wäsche wurde mehr geschont und durchgängig eine hellere und reinere Farbe erzielt, auch Seife erspart. * Die Fangschnüre, welche bei der Infanterie als Schießabzeichen getragen werden, sollen jetzt, nachdem die gemachten Versuche zufriedenstellend ausg'fallen sind, bei der gesammten Kavallerie an Stelle der bisherigen Fecht abzeichen treten. Schießauszeichnungen sind bekanntlich bei der Kavallerie sehr selten und behalten auch für die Folge die Medaillenform. * Auf der uns zugekehrten Sonnenseite zeigt sich ein Sonnenfleck, der eine bisher selten beobachtete Ausdehnung besitzt. Der Flecken, ein äußeres Zeichen der ungeheuren Gmthrevolutionen des gewaltigen Gestirns hat eine Länge von 70000 Kilometern. Man glaubt, daß ihre Nach wirkungen sich bei uns auf Erden wieder in einem sehr heißen Sommer äußern werden. * Wie groß die Zahl der auf der ganzen Erde täglich sterbenden und geboren werdenden Menschen ist, darüber giebt nachfolgende kleine Notiz Aufschluß: Die Zahl der die Erde bewohnenden Menschen beträgt ungefähr 1400 Millionen. Die Anzahl der Verstorbenen beträgt in runder Summe jährlich 32 Millionen, täglich 87,000, stünolich 3600 und in der Minute 60, es wird also jede Sekunde eine Seele aus dem Leben abgerufen. Diesem entgegen ist die Zahl der Geburten größer, denn wenn in einer Minute 60 Seelen absterben, so werden in eben dieser Zeit 70 neue Seelen geboren. Es vermehrt sich sonach die Bevölkerung der Erde in jeder Minute um 10, in der Stunde um 600, täglich um 14,400, monatlich um 422,000 und jährlich um 5,184,000 Menschen, Sinn- und Denkspriiche. Erfahrung ist eine gute Arznei; aber sie bekommt immer erst, wenn die Krankheit vorüber ist. Sprichwort. Mit scharfer Egge und starkem Pflugs Ack're fleißig und tief genug, Baue viel Futter, fütt're gut Vieh, Dann fehlt es Dir an Dünger nie, Was Dein Land Dir kann geben, Sollst Du systematisch ihm nehmen; Altes Land verbessere, neues erringe, " Einnahmen und Ausgaben zu Buche bringe, Du sollst sein fleißig, gebildet und klug, Das sind der Gebote des Landwirths genug. * H * Wie der Epheu fester seine Ranken Stets um morsche Säulen klammert, So erfaßt der Mensch mit den Gedanken Inniger, was er bejammert. Feuchtersleben. * * Verliere Dich selbst nur nicht, dann bleibst Du bei jedem Verluste reich genug. A. Gebauer. Wer Feinde nicht ertragen kann, ist keines Freundes Werth. * * * Schefer. Auch voni Feinde muß man lernen. Ovid. * -t- * Zeigt mir der Freund, was ich kann, lehrt mich der Feind, was ich soll. Schiller. Marktpreise in Kamenz am 17. Mai 1894. Zufuhr. 12 Sack Korn. — 2 Sack Weitzen. — 4 Sack Gerste. — 12 Sack Hafer. — 4 Sack Hmdekorn. — 2 Sack Hirse. — 5 Sack Erbsen. — 3 Sack Kartoffeln. höchster s niedrigst. Preis: Preis: so Kilo: Mk. Pf. Mk. Pf. >Mk. Pf. Korn 5 50 5 32 Leu 50 Kilo 4 SO Weizen 7 6 6 77 Stroh 1200 Pfund 25 — Gerste 7 SO 7 — Butteri Ko > höchster «unerrn.o., EdinMr 2 49 Hafer 7 80 7 60 2 20 Heidekorn 7 80 7 67 Erbsen 50 Kilo 10 50 Hirse 12 — 11 25 Kartoffeln 50 „ 1 50 Marktpreise für Schweine u. Ferkel in Kamenz am 17. Mat. Läuferschweine: pr. Paar: Ferkel: höchster Preis 116 Mk., höchster Preis 41 Mk., mittler „ 78 „ mittler „ 36 „ niedrigster „ 76 „ niedrigster „ 29 „ Dresdner Schlacht - Mehmarkt vom 21. Mai 1894. Gewichtsangabe bei Rindern nach Schlachtgewicht, bei Schweinen lebend. Gewicht, bei Hammeln und Kälbern nach Fleischgewlcht. Knttung Auftrieb Stück Kreise pro Gentner Pa. Qual. M. Mittelwaare M. gering. Sort. M. Rinder .... 623 61-65 55-60 45-50 Schweine. . . 1314 41—43 38-40 Hammel . . . 876 60—63 56—59 45-50 Kälber .... 205 60-70 60-70 Ca. 2009 Stück Foulard-Seide Mk. 1.35 bis 5.85 P- M. — bedruckt mit den neuesten Dessins u. Farben — sowie schwarze, Weitze und farbige Seidenstoffe v. 75 Ps. bis Mk. 18.65 p. Met. — glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste etc. <ca. 240 versch. Qual, und 2009 versch. Farben, Dessins etc.) AE" Porto- Ultd steuerfrei ius Haus!! Katalog und Muster umgehend. E. ttovnodorAs' 8viävo-k'»drik (ir. lr lloü), Lüried. Von morgen, Mittwoch, an frischgeschl. Mastrindfletsch, ä K. 45 ^f, von Freitag an frischgeschl. Schweinefleisch, L /ö. 60 Pökel- und Rauchfleisch, ä 60 geräu cherten Speck, u K. 75 bei Abnahme von 5 «. ä 70 ^f. Friedrich Johne. wird durch Jtzleib's Katarrhpastillen in Huste« L,,»" Beutel 35 Pfg. in Pulsnitz bei 4t.. Lnitlsr. Veke^ 0. v. ^lmäm-Iieti's 35 1'1 siimreiwMiik 5Ü ff. 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