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38 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 9 u. 10 Mehr Ruhe und Beständigkeit im Gemüsebau. Für die diesjährige Gemüsebestellung ist vor allem Planmäßig keit anzuraten, worin die Gärtner vorangehen müssen. Alle Beunruhigung im Gemüsebau durch Anpreisung von noch zweifelhaften Neuheiten muß unterbleiben, wenig stens der große Tamtam in den Tageszeitungen ä la Reis melde, wodurch so mancher Ar für die Gemüseversorgung Deutschlands einfach ausschied. Die Richtlinien für den praktischen Gemüsebau sind gegeben. Viele haben im Kriege gute Erfahrungen gemacht und sollen durch nichts gestört werden, diese jetzt auszunutzen. Wenn jeder an baut, was sich für seinen Garten, sein Feld, am besten eignet und was sich mit seinen Kenntnissen, Absatzmög lichkeiten usw. am besten vereinigt, dann werden wir auch die höchstmöglichen Erträge im Lande erzielen. Für Ex perimente ist Zeit und Raum, wenn der Welthandel wieder frei und wenn Deutschland der Gefahr, zu verhungern, entronnen ist. Wir wissen heute noch nicht, wann die Blockade aufgehoben wird, wir wissen aber auch nicht, was das Ausland uns zu liefern in der Lage ist, darum müssen wir wieder einen unbeschränkten Gemüsebau an streben. Wir haben gesehen, was wir darin vermögen und ziehen aus dieser Erfahrung Nutzen für die Zukunft. Wir sind hinsichtlich des Gemüses nicht s o abhängig vom Aus- lande wir wir früher glaubten. Allerdings haben wir viel fach Gemüse gebaut auf Kosten der Blumenzucht, auch wohl in geringem Maße auf Kosten des Getreidebaues, was ich wenig verstehen konnte, da wir wahrlich nicht im Ueberfluß Getreide besaßen. (Leider wohl nicht nur in geringem, sondern in recht beträchtlichem Umfange. Die Schriftltg.) Ob wir diese Verhältnisse später beibe halten, wenn wir eins so gut wie das andere vom Aus lande beziehen können, das wird von der Nachfrage ab hängen. Sicher ist jedenfalls, daß das Publikum sich wie der auf die Kolonialwaren stürzen wird, sobald es dies vermag. Da müßten wir unsere Pappenheimer nicht ken nen! Die Vorliebe für ausländische Waren, auch für Ge müse, hat sicherlich nicht nachgelassen, sie wird vielmehr nach so langer Entbehrung neu aufflammen. Das alles darf uns aber nicht abhalten, unseren Gemüsebau nach Kräf ten zu fördern, wir müssen nur beizeiten für die sachge mäße Erhaltung einer etwaigen überreichlichen Ernte sorgen. Dies war bekanntlich im Kriege ein wunder Punkt, auch bei der Aufbewahrung von nicht überreich lichen Nahrungsmitteln. Ein Feldgrauer erzählte, sie hät ten massenhaft unreife Kartoffeln ganz unsachgemäß ein gemietet. Er hätte vorausgesagt, daß sie faulen würden, da hätte man ihm erwidert: „Tun Sie, was befohlen ist." Alles ist dann verfault. Daß dies kein vereinzelter Fall ist, werden mir viele bezeugen können, aber möge Gott geben, daß nie wieder Verhältnisse eintreten, die solche Mißstände zeitigen können, wo Tausende entbehren und hungern müssen, weil eine Person oder das System es verschuldet hat. Fr. Steinemann. Die letzten Zedern des Libanons. Was ist von den ge waltigen Zedernforsten des Libanons noch geblieben, aus denen einst König Salomon das Holz für seine großen Bau ten schlagen ließ? Nur noch wenige Exemplare und ein kleiner Zedernhain erwecken die Erinnerung an jene mäch tigen Forsten, die hier zu biblischen Zeiten Schatten spen deten. Im National Geographie Magazine erzählt ein ame rikanischer Reisender John D. Whiting von den letzten Zedern des Libanons, die noch erhalten sind. Die Hänge und Böschungen, auf denen einst mächtige Zedernwälder rauschten, sind heute kahl und öde; nur an einer Stelle noch, an den Abhängen des Djebal-el-arz, des ‘Zedernber ges”, der etwa einen Tagesmarsch von dem Dorfe Bscher- reh entfernt ist, gibt es noch einen kleinen Hain von Liba non-Zedern: einige 400 Bäume, die sich 2100 Meter über dem Meeresspiegel auf einer Hügelkuppe angesichts des ewigen Schnees des Dahr-el-Hodib erheben. Die Baum gruppe ist heute durch eine Steinmauer geschützt, die von den Maroniten errichtet wurde; die Bergziegen können da her keine Verwüstungen anrichten. Inmitten des Haines erhebt sich eine kleine Kapelle, zu der oft die christlichen Eingeborenen pilgern; und in den Sommermonaten kommen aus Beirut und der weiteren Umgebung einige Familien, um hier im Parke, unter Zelten, eine Art Sommerfrische zu genießen. Die ältesten Bäume dieses letzten Zedern haines erreichen eine Höhe von etwa 27 Meter; der größte Baum hat einen Stammumfang von über 15 Meter. Es ist unmöglich, das Alter dieser Riesen zu bestimmen, sicherlich aber sind viele von ihnen mehr als 1000 Jahre alt. Freilich, wenn man den Eingeborenen glauben will, sind diese Bäume gar 4000 Jahre alt. Als Whiting mit dem alten Maroniten-Geistlichen sprach, der den Hain behütet und es beklagte, daß nur noch so wenig der berühmten Zedern vom Libanon vorhanden wären, erklärte der Alte ernsthaft: „Es hat nie mehr gegeben, seit 4000 Jahren, Die Geschichte lehrt uns, daß nicht ein einziger Baum ver schwunden ist seit dem Tage der Sintflut". Als der fremde Reisende darauf schüchtern einwandte, daß König Salomo doch eine Unmasse dieser Zedern für den Bau seines Tem pels und seines Palastes habe schlagen lassen, antwortete der alte Maronit: „la, das ist wahr, König Salomo nahm viel Holz aus diesen Bergen, aber — das war lange vor den Sintflut!” Dann zeigte er auch junge, noch nicht einen halben Meter hohe Bäumchen und erklärte stolz, daß diese Zedern seit Christi Zeiten unausgesetzt wüchsen! Fragekasten der Abonnenten W" Wir bitten, allen Anfragen, deren briefliche Beantwortung gewünscht wird, die erforderlichen Marken beizulegen. Anfrage A, Th. F. in B. (Wurmfarn betreffend). Welcher Herr Kollege, Botaniker, oder Farnkenner, kann mir den genauen botani schen Namen des sogenannten Wurmfarn mitteilen, zugleich auch die Erkennungszeichen anderen Farnen gegenüber, wie auch die Lebensbedingungen, welche für das Gedeihen, das Wachstum usw. notwendig sind und in welchen Gegenden derselbe anzutreffen ist. Ich bitte, die Antworten der Schriftleitung dieses Blattes übermitteln zu wollen. Antwort Der Wurmfarn ist eines unserer häufigsten Farn kräuter. Seine lateinische Bezeichnung ist Aspidium Filix mas. Er hat einen schief im Boden liegenden Wurzelstock, der äußerlich mit dachziegelförmig übereinanderliegenden schwarzbraunen Resten der abgestorbenen Blätter (Wedel) sowie mit sehr zahlreichen braunen Schuppen bekleidet ist. Die Wedel oder Blätter haben mit trocken- häutigen braunen Spreublättern besetzte Stiele. Der Querschnitt der Stiele weist meist 7 deutlich erkennbare Faserstränge (Gefäßbündel stränge) auf. Die Wedel sind gefiedert und die einzelnen Fiedern sinad 'ihrerseits fiederspaltig. Der läußere Umriß der Wedel ist elliptisch-länglich mit lang vorgezogener Endspitze. Die einzelnen Fiedern stehen gedrängt, so daß sie sich mit ihren Rändern beson ders in der Nähe des Hauptwedelstieles etwas bedecken. Der äußere Umriß der Fiedern ist lanzettlich, ihre Enden sind zugespitzt. Die Fiederchen, aus denen sich die Blattfiedern zusammensetzen, oder, richtiger ausgedrückt, die fiederspaltigen Teilchen der Hauptfiedern, sind an ihrem Grunde breit, ihre Spitze ist 'stumpf, ihr Rand gekerbt- gezähnt. Die Sporenhäufchen auf der Unterseite der fruchtbaren Wedel sind fast kugelrund. Ihre Hülle (das feine Deckhäutchen) ist kreisrund und im Mittelpunkte angeheftet, während der Rand frei ist, das heißt, nicht mit der Oberhaut der Blattunterseite verwachsen. Das Verbreitungsgebiet des Wurmfarns ist ganz Mitteleuropa. Haupt sächlich in humusreichen Laubwäldern der Gebirge ist er häufig an zutreffen. Im Garten angepflanzt, gedeiht er am besten in frischem, humusreichem Boden in halbschattiger Lage, jedoch nicht unter dem Druck von dichtem Gesträuch. Als Zierpflanze ist der Wurmfarn in -den Gärten häufig angepflanzt. Anfrage C. S. B. (Veredlung von Ribesruten betreffend). Ich möchte im freien Lande stehende, gut angewachsene, (einjährige Ribesruten hochstämmig mit Stachel- und Johannisbeeren veredeln. Wann und auf welche Methode veredelt man am besten? Ein Frühbeetkasten steht zur Verfügung. Kann ich diese dort in schräger Lage nach der Veredlung einschlagen und Fenster darauf legen bei etwas Beschattung? Antwort: Sie können die Ribesstämmchen mit bestem Erfolge im Freien veredeln. Die geeignete Zeit hierzu ist Mitte August. Bis dahin müssen Sie verhindern, daß die Stämmchen verwildern und von Wurzel schößlingen überwuchert werden. Sie halten daher aus den Stämmchen entstehende Seitentriebe durch Abkneifen auf etwa 10 Zentimeter Länge kurz, nur an der Spitze der Stämmchen lassen Sie die Triebe ungehindert Nr. 9 wachs' vor de Pfähle Auf di ein ve förmig Sommi und S auf 1 ordent Man 1 daß V wenig nicht Edelre für di wird sonder unverl Höhe ist zu eben sein, einem gesch Hache wenig Bast des Ei vorzur Vered sebnit Abkne der Zi Krone in Ihr Zur VI Gewei Der E nicht ichaft die pi nen u hilfen Fachs in Fre neuze in dit nicht durch daher (Reicl erneu wird. die si Beruf einms nicht im ül 1918 den ] in P( preuf Gebie Gescl Zahlt verke den 1 Nord den Orter Bent sowii