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148 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr 37 u 38 Ausdruck gekommenen Spannung zwischen Erzeugern und Blumengeschäftsinhabern. Immerhin äußert er sich dann dahingehend, daß die knappe Zufuhr an Blumen das Geschäft leicht gemacht habe. Keinesfalls dürften aber die Gärtner die Blumeneinfuhr in die Hand bekommen. Etwaige Bestrebungen, ausschließlich eine gärtnerische Organisation als Zentralstelle mit der Einfuhr von Aus landsblumen zu betrauen, müsse von Seiten der Blumen geschäftsinhaber bekämpft werden. Dazu seien eher die Blumengrossisten berufen. Ein Hand-in-Handarbeiten mit den Gärtnern sei jedoch erstrebenswert. Kessel-Bonn ist der Ansicht, es sei für die Blumen geschäftsinhaber im besetzten Gebiet zweckmäßig, bei der Entente Schutz zu suchen. Falls die Blumenzentralen der Gärtner dem Blumenhandelsgewerbe das Leben allzu schwer machen würden, solle man sich an die Besetzungs behörden wenden, damit französische Ware hereinkomme. Der Vorsitzende betont, laut Erkundigung an maß geblicher Stelle sei an Blumeneinfuhr in größerem Maß stabe vorläufig schon wegen der Valutaverhältnisse nicht zu denken. Herr Ritter-Hameln spricht begründend zu seinem Antrag betreffs der Verwendung und Zufuhr von Lorbeer. Er hebt hervor, es sei während der langen Kriegsiahre ohne Lorbeer gegangen. Die Mäßigung im Verbrauch von Lorbeer hat den Vorteil der Arbeitsersparnis, weil das Andrahten der Blätter wegfalle. (Der Redner ist Blumengeschäftsinhaber und Handelsgärtner.1 Gabriel, ebenfalls gleichzeitig Produzent und Blumengeschäftsinhaber, ist der Meinung, daß in der Tat von den Gärtnern hier und da zu hohe Preise während der Kriegsjahre gefordert worden seien. Diese Uebertrei- bungen seien zu bekämpfen. Herr Beckmann, Generalsekretär des Verbandes deutscher Gartenbaubetriebe, widerspricht der von einem der Vorredner aufgestellten Behauptung, daß seine Or ganisation die Zentralisierung der Blumeneinfuhr erstrebe. Auch ein Verbot der Blumenzwiebeleinfuhr werde von ihr nicht bezweckt. Treutlein-Nürnberg spricht im Schlußwort zum An träge Nürnberg-Fürth für Versöhnlichkeit mit der Gärt nerschaft. Der Antrag findet daraufhin Annahme. An genommen wird auch der Antrag Charlottenburg-Moabit und zwar unter Einschaltung der Worte „und Frankreich“ hinter den Worten: zu Italien“. Der Antrag Ritter- Hameln ist durch die Besprechung über die Lorbeerfrage in seinem ersten Teil angenommen, über seinen zweiten Teil ging man zur Tagesordnung über. (Der Schlußbericht folgt in nächster Nummer.) ss,- # F Praxis und Wissenschaft i IP 7 Maiblumen-Treibversuche mit Treib keimen aus verschiedenen Gegenden/) angestellt von dem Abteilungsvorsteher der Staatlichen Lehr ¬ anstalt für Obst- und Gartenbau zu Proskau, Kgl. Gartenin spektor G. A. Langer. Es ist bisher noch nicht einwandfrei festgestellt wor den, wie sich die Keime aus den verschiedenen Gegenden Deutschlands zueinander in bezug auf ihre Treibfähigkeit verhalten. Wir haben nunmehr im letzten Winter damit *) Wir entnehmen diesen Aufsatz dem Jahresbericht der Pros- kauer Lehranstalt 1916/17, um unseren Lesern eine Einsicht in die bedeutungsvolle Tätigkeit auch dieser Fachlehranstalt zu geben. In früheren Nummern veröffentlichten wir bekanntlich aus dem gleichen Grunde auch je eine Arbeit des Dahiemer und Geisenheimer Jahres berichtes, Wir benutzen noch einmal die Gelegenheit, unseren Le sern dringend zu empfehlen, sich diese Berichte, die als Sammel band im Verlag von Paul Parey-Berlin erschienen sind und durch die Buchhandlung des „Handelsgärtner“ zum Preise von 13 M. zuzüglich Unkosten für Verpackung undPorto bezogen werden können, anzuschaffen. begonnen und bisher schon ganz interessante — wenn auch noch nicht abgeschlossene — Ergebnisse erzielt. Es kamen zur Verwendung Keime aus 1. Kirchwerder, 2jährig, vom sandigen Lehm, Sand, 23 2. 3. Ostholstein, 1 — 3 » »» 2 11 n moo igen 4. 2 »1 33 33 5. 4 r » Kies. 6. Altona, 2 n 23 Sand, ‘ 7. Mecklenburg, 2 »; 33 moorigen Sand, 8. Westbolstein, 3 •3 V Kleiboden 9. Curslack, 3 », 1, schweren Kleiboden, 10. Südholsteiner, 2 *, 31 sandigen Lehm, H. 3 33 y Die beiden ersten Treibsätze (Dezember) wurden im Warmwasserbade 5 Stunden lang bei 30—50° C. behan delt, der letzte Satz (Ende Januar) wurde nicht vorbe reitet. Das Ergebnis war folgendes: 1. Kirchwerder, 2jährig, vom sandigen Lehm: a) Frühtreiberei. Die Hälfte der Keime kam mit Blät tern zur Blüte. Der Blütenstiel war mittelkräftig. Im Durchschnitt befanden sich 7,7 Glocken an einem Stengel mit % cm Durchmesser. Nach 20 Treibtagen %—% der Knospen geöffnet. b) Spättreiberei. 4/s der Keime kamen mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war mittelstark bis -stark. Im Durch schnitt befanden sich 9,9 Glocken am Stengel mit %—% cm Durchmesser. Nach 20 Treibtagen war die reichliche Hälfte der Blüten offen. 2. Kirchwerder, 3jährig, vom sandigen Lehm: a) Frühtreiberei. % der Keime kam mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war mittelstark. Im Durchschnitt befanden sich 8,6 Glocken am Stengel mit %—34 cm Durchmesser. Nach 20 Treibtagen war %—% der Blü ten offen. b) Spättreiberei. 4/, der Keime kamen mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war mittelstark. Im Durchschnitt befanden sich 8 Glocken am Stengel mit %—34 cm Durch messer. Nach 20 Treibtagen war die knappe Hälfte der Blüten offen. 3. Ostholsteiner 1- und 2jährig, vom moorigen Sand: a) Frühtreiberei. % der Keime kam mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war stark. Im Durchschnitt befanden sich 8,8 Glocken am Stengel mit V-—34 cm Durchmesser. Nach 20 Treibtagen mehr als % der Blüten offen. b) Spättreiberei. Alle Keime kamen mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war stark. Im Durchschnitt befanden sich 10,2 Glocken am Stengel mit 34 cm Durchmesser. Nach 20 Treibtagen waren 34 der Blüten offen. 4. Ostholsteiner, 2jährig, vom moorigen Sand: a) Frühtreiberei. 1/s der Keime kamen mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war mittelstark. Im Durchschnitt be fanden sich 8,5 Glocken am Stengel mit %—34 cm Durch messer. Nach 20 Treib tagen waren 34 der Blüten offen. b) Spättreiberei. %4 der Keime kamen mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war mittelstark. Im Durchschnitt be fanden sich 8,9 Glocken am Stengel mit 34 cm Durchmes ser. Nach 20 Treibtagen waren 34 der Blüten offen. 5. Ostholsteiner 394, 4jährig, vom Kies: a) Frühtreiberei. % der Keime kamen mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war sehr dünn. Im Durchschnitt be fanden sich 7,7 Glocken am Stengel mit % cm Durchmes ser. Nach 20 Treibtagen waren reichlich % der Blüten offen. b) Spättreiberei. % der Keime kamen mit Blättern zur Blüte. Der Stiel war sehr dünn, Im Durchschnitt be fanden sich 7,5 Glocken am Stengel mit %—%4 cm Durch messer. Nach 20 Treibtagen waren knapp % der Blüten offen. Nr.’ zur 11,3 Trei Blüt Glo< Trei zur sehr Nac Blüt 9,6 20 1 te k zur mit 20 zur mi Tr zur 9 C Tr« zur 8 G Tre Blü Gio Tre zur 6,2 20 zu sc N« zu lic ; Na = N