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19 u. r. 19 u, 20 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau der Verbraucher. Gegenwärtig kosten z. B. in Leipzig „marken freie“ Kartoffeln nicht weniger als 45 M. für 50 Kilogramm. Kommissar des Reichsernährungsministeriums für die be setzten Gebiete. Zur Wahrnehmung der dem Reichsernährungs ministerium obliegenden Interessen der Lebensmittelversorgung in den besetzten Gebieten, namentlich in Fragen der Ein- und Aus fuhr von Lebens- und Futtermitteln und Rohstoffefi für die Lebens mittelindustrie hat das Reichsernährungsministerium den früheren Bevollmächtigten des Ministeriums in Budapest, Regierungsrat Claussen, als Kommissar mit dem Sitz in Köln ernannt. Seiner Tätigkeit wird auch der einschlägige Warenverkehr zwischen den besetzten und unbesetzten Gebieten unterstellt sein. Der Kom missar wird in engster Fühlung mit den örtlichen Verwaltungs behörden arbeiten. Keine deutschen Obstbäume für Frankreich. Vor kurzer Zeit ging fast durch die gesamte Presse die Notiz, daß französische Offiziere in Hohenstein-Ernstthal (Sa.) in größeren Mengen Obst bäume aufgekauft haben, die für die zerstörten Gebiete Frank- reichs bestimmt seien. Wie uns jetzt vom Vorsitzenden des Ver bandes Sachsen des Bundes Deutscher Baumschulenbesitzer, Paul Hauber-Dresden-Tolkewitz, mitceteilt wird, hat sich die ganze An gelegenheit als ein von irgendwelchen Personen, die sich nicht haben ermitteln lassen, ausgesprengtes Gerücht herausgestellt. Damit dürfte Beruhigung in weiteste Kreise einkehren, die be fürchteten, : daß ■ durch Aufkauf oder Beschlaghahme größerer Posten Obstbäume der deutsche Obstbau empfindlichen Schaden leiden könnte. Verband Sachsen des Bundes Deutscher Baumschulenbesitzer. Nachsatz der Schriftleitung: Mit dieser Ange legenheit hatte- sich auch die Nationalversammlung befaßt. Dort hatte der deutsch-volksparteiliche Abgeordnete Dusche eine An frage an die Regierung gerichtet, was sie gegen die Gefährdung des deutschen Obstbaues durch Ankäufe und Ausfuhr größerer Mengen von Obstbäumen durch belgische und französische Offi ziere zu tun gedenke. Das Reichsernährungsministerium hatte darauf folgende Antwort erteilt: „Dem Reichsernährungsministerium ist bisher nur bekannt geworden, daß seitens französischer Offiziere bei einer Firma in der Nähe von Leipzig Bestellungen auf Obst bäume in größerem Umfange aufgegeben worden sind, durch die an sich eine Gefährdung des deutschen Obstbaues nickt eintreten dürfte. Ich werde die Angelegenheit aber weiter untersuchen und mich gegebenenfalls mit dem Reichswirtschaftsministerium wegen geeigneter Maßnahmen, die in erster Linie wohl in Aus fuhrbeschränkungen zu bestehen hätten, in Verbindung setzen. — Es ist erfreulich, daß die für den deutschen Obstbau wichtige An gelegenheit in der oben mitgeteilten Weise ihre Aufklärung und Erledigung gefunden hat. Abermalige Preiserhöhung für Kohle. Die Oberschlesische Kohlenkonvention hat in ihrer Hauptversammlung beschlossen, die Kohlenpreise ab 1. April um 12 Mark pro Tonne zu erhöhen. Dies bedeutet zuzüglich der Kohlen- und Umsatzsteuer eine Erhöhung von 14.50 Mark pro Tonne. Die Kohlenkonvention ist bei diesem Beschluß von der Tatsache ausgegangen, daß dieser Preisauf schlag das Mindestmaß bedeutet, dessen die Gruben infolge der in den letzten Monaten eingetretenen starken, durch die enormen Löhne verursachten Selbstkostensteigerung zur Aufrechterhaltung des Retriebns unbedingt benötigen Vom Kalimarkt. In der Gesellschafter - Versammlung des Kalisyndikats am 4. April wurde mitgeteilt, daß vom Inlandsab satz im 1. Vierteliahr 1918 sich das Quantum im Januar und Februar auf 636 000. Donnelzentner reines Kali beläuft, (gegen 1 865 000 Dovnelzentner i, V.). Im März wird die Tieferung auf 555 000 Doppelzentner geschätzt (gegen 1 132 000 Donmelzentner i. V.). Der ziffernmäßige Wort des Absatzes beläuft sich auf 35 Millionen Mark (gegen 76 Millionen i. V.). Der Grund zu dem Rückgang des Absatzes liegt -einerseits in der mangel haften Belieferung der Werke mit Kohlen trotz der von der Regierung gegebenen Zusicherungen. Ein weiterer Grund liegt in der ungenügenden Wagengestellunk und schließlich darin, daß der Versand nach dem besetzten Gebiete derart erschwert ist. daß er praktisch einem Verbot gleichkommt. Ueber die beantragte Preiserhöhung wurde mitgeteilt, daß die Verhandlungen mit der Regierung noch, nicht aboesclilossen sind. Die Kaliwerke wollen, obwohl die Regierung die Preiserhöhung noch nicht genehmigt hat. die Lohnerhöhungen bis zum 15. Anril weiterzahlen. Es wurde schließlich nach eingehender Beratung das Richtnreisab- kommen auf weitere zwei Monate, wenn auch auf veränderter Basis, fortmnfiihren heschlossen. Zur Bewirtschaftuno der Hülsenfrüchte macht das Reichser- nährunesamt nachstehende Mitteilungen: Unter den vielseitig pe- äußerten Wünschen nach teilweiser Aufhebung der 7wanoshe- wirtschaftune doy r ehonemittel ist rorianioe. die Hülsenfpiichte freizupahen besonder«, lehhaft hervoroetreten und deshalh im Raichsernährunesministerium unter Heranziehung aller hetailietan Krefse einer einmah.nden Prüfung unterzocen worden. Für din Freioahe soricht die Tatsache, daß sich diö Bewirtschaftung der Hiilsenfrüchte bisher als besonders schwierig, erwiesen hat, da ie hat wissenschaftlich-theoretische Unterricht locker -aturt i an hü Handelsnachrichten Ftsetzung eines einheitlichen Höchstpreises für das Reichsge- Aweichung von der Regelung des Vorjahres bis zur Höchst- Nachsatz der Schriftleitung'. Der Grundpreis von 8,— für Kartoffeln im Monat Juli ist entschieden zu niedrig. h den Verhältnissen in ihrem Amtsbereich mit Genehmigung Reichskartoffelstelle wiederum erhöbt werden, und zwar in 3 I aßen Verschiedenheiten innerhalb der einzelnen Anhaugebiete il der Ergiebigkeit und in der Reifezeit der ■ Frühkartoffeln ge- r ht zu werden, durch die Landes- und Provinzialkartoffelstellen •artig niedrig bemessene -Preise führen nur zum Ueberhand- men des Schleichhandels mit seiner wucherischen Ausbeutung m Wiederaufbau der sächsischen Landwirtschaft ist die Grün- ng neuer und der Ausbau vorhandener Versuchsanstalten in kommenden Erntejähr die frühesten Sorten, die in Mistbeeten, ibhäusern und gartenmäßigen Kulturen .gezogen sind, von der Geplante Begründung und Ausbau von landwirtschaftlichen d Gartenbau-Versuchs- und Lehranstalten im Freistaat Sachsen. iinste pius. revo- nken. chaft liehe und t er Bau- annt. nur tein- ogen ich- Krieg . H. ner al en nis iedlun Kleb eidnit Für di i kom 3iener /lschaf stellte: n noch r wol aft m s Pro- mierat Ange- ekten r das Winte heizte .um e so fe ■schul ibe ii rann, r He s nie! =0 eh dit rektor Jahrs- Lehr us det imten. r gut b wie Aus- hafts- smini- rtner- ebuch 1 Wirt innen ießen ig ist nze von 12 Mark für den Zentner. Im August und Sentember sodann der Preis durch die genannten Stellen auf den dem- hst festzusetzenden Preis für Herhstkartoffeln zu senken. rärzliche Hochschule und die Forstakademie zur Verfügung. 3 laKwirtschaftlichen Versuchsanstalten haben dabei vor allem Agrikultur-Chemie betont, dagegen den Gebieten des Acker- des, des Pflanzenbaues, der Pflanzenzucht und Pflanzenkrank- t und von der öffentlichen Bewirtschaftung, und zwar bis zum Juni 1919, ausgenommen bleiben. Mit dem 1. Juli wird mit sksicht auf die Ernährungslage eine Bewirtschaftung 'der Früh ¬ schon erlassenen Verordnung des Reichsernährunasministers r 10. Anril 1909 (RGBl. Nr. 79) erfolgt die Preisregelung gleich- s im wesentlichen wie 1918: Der Grundvreis beträgt demnach Monat Juli 8 Mark für den Zentner. Er kann aber, um den oßzügigem Maßstabe in Aussicht genommen. Bisher standen ten, des Obst- und Gartenbaues, der Bodenfozschung, der Ma- inenlehre und Betriebslehre, der Tierzucht und Milchwirt- aft weniger Berücksichtigung zuteil werden lassen. Diese. Ge- te müssen aufs eingehendste erforscht werden,- wobei die von 1 Versuchsanstalten gepflogene Arbeitsteilung zweckmäßig i iter beizubehalten ist. .Danach würde der Versuchsanstalt Zur Bewirtschaftuna der Frühkar’offeln. Ein umfangreicher. t h Möglichkeit gesteigerter Anbau von Frühkaftoffeln in allen ( renden, welche sich dazu eignen, ist auch in diesem Jahre zwin- f id notwendig. Ebenso wie in den letzten Jahren werden auch chade große h wir Die in Weimar geplanten Neuerungen scheinen genau trachtet der Methode gleichzuommen, nach welcher bisher die isbildung des jungen Gartenarchitekten erfolgte. Auch bei esen bildete die praktische Lehre in der Gärtnerei bisher die rundlage, auf welcher die weitere Ausbildung sich aufbaute, is scheint es daher ratsam, daß die Neuerer unter unseren Be- fsgenossen, welche die praktische Lehrzeit als Gärtner bei der ziehung angehender Gartenarchitekten für überflüssig halten, ren Standpunkt nochmals einer Prüfung 1 unterziehen. Frosl seile. ekern, die ietzt bereits auf dem Gebiete der Fütterungslehren eltruf genießt, die Forschung auf dem Gebiete der ..Tierzucht“ übertragen sein. Ihr wäre zweckmäßig eine Zentrale für Herd- chführung zur Ermöglichung der Reinzucht anzugliedern.. Außer- n würde die Milchwirtschaft und die Bodenlehre mit zu ihren schungsgebieten gehören. Das Pflanzenphysiologische Institut Dresden würde sich mit Pflanzenzüchtung zu befassen haben, ch der Pflanzenschutz würde in ihr Arbeitsgebiet fallen. Weiter re von dieser Stelle auch der Wiesen- und Futterbau wieder erforschen. Die Versuchsanstalt Pannewitz endlich soll zu einer rschungsanstalt für Landarbeit, also für Fragen der Arbeits- ithoden,-der Verwendung der Arbeitskräfte und dergleichen igebaut werden. Zur Durchführung dieser erweiterte Auf- pen der Andwirtschaftlichen Versuchsanstalten sollten sie mit < indbesitz ausgestattet werden, um Forschungsversuche in iBerem Maßstabe durchführen zu können. — Außerdem -soll i im Kriege von der sächsischen Samenzuchtgesellschaft ge- f.ndete Samenzuchtanstalt erhalten und weiter ausgebaut wer- < i. Auch eine Versuchsanstalt für Garten- und Obstbau ist ge int, ebenso der Airsbau der niederen Lehranstalten für Garten- i[ Obstbau und die Gründung einer höheren derartigen Lehr- i talt, zur besonderen Ausbildung der Angehörigen dieser Be le.— Neben dem Ausbau der Forschungsinstitute sind dtch die I terrichtsinstitute planmäßig auszubauen. , irisch-malerische und ch 6 asetzen." ktoffeln nach Art der vorjährigen einsetzen. Nach der in- r landwirtschaftlichen Forschung in Sachsen außer den land- rtschaftlichen Versuchsansfalten in Leipzig-Möckern und Pan- witz und der Pflanzenphysiologischen Versuchsanstalt in Dres- i das Landwirtschaftliche Institut der Universität Leipzig, die