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68 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 17 u. 18 Verwendet man den Pfirsich als Topfobstbaum, ist wohl der Schwarzdorn (Schlehe) als Unterlage empfohlen worden. Ich selbst vermag über seine Brauchbarkeit kein abschließen des Urteil zu fällen, jedoch wird behauptet, daß die Schlehe sich als Unterlage nicht bewähre. Das ist ja aber auch eine Frage für sich, die zu erörtern hier zu weit führen würde. Ich bemerke, daß auch geklagt wird, daß die Schlehen unterlage die Veredlung schwer annähme und gern nach träglich wieder abstoße. Das ist allerdings der Fall, läßt sich aber leicht vermeiden, indem man zurzeit der Schlehen blüte, und zwar nach der Geißfußmethode pfropft. Wie die zu okulierenden Mandelunterlagen an den Jung trieben gekürzt werden sollen, ist es auch ratsam bei Pflaumenunterlagen, wenn diese sehr üppig sind und be sonders, wenn man vor dem 15. August okuliert. Wenig bekannt sind bei uns jene Pfirsichsorten, die man als Nek tarinen bezeichnet. Sie sind eigentlich nur demjenigen Gärtner bekannt, welcher Obst unter Glas treibt. Es sei aber trotzdem kurz erwähnt, daß hinsichtlich der Unterlage und Veredlung diese glattschaligen, pflaumenartigen Pfirsiche keinen Unterschied machen von den üblichen weichbehaarten Pflrsichsorton. Auch bei ihnen gilt also die Julien-Pflaume als beste Unterlage, wenn der Boden gut ist. Der Pfirsich sämling ist die beste Unterlage in armem Boden und die Hallaras-Pfaume die beste Zwischensorte. Auch für Aprikosen wählte man die Julien-Pflaume als Unterlage, und wo beim Pfirsich der Pfirsichsämling an gebracht ist, ersetzt man ihn für die Aprikosen durch den Aprikosensämling. Außer der Hallaras-Pflaume sind gute Zwischensorten die Schöne von Löwen, Reineclaude, von Bavay und vornehmlich auch die Katharinen-Pflaume. Zum Schluß möchte ich noch einige Angaben machen über Veredlungs- und Unterlagenverhältnisse des Feigen baumes. Die Feigen lassen sich alle leicht durch Ableger, durch Anhäufeln und Stecklinge vermehren. Die Veredlung wird also in der Hauptsache dann vorgenommen, wenn es sich darum handelt, ältere vorhandene Pflanzen, die in der Sorte nicht genügen, umzuveredeln. Dazu bedient man sich des Pfropfens hinter die Rinde, des Geißfuß- und des Seitenpfropfens. Man sieht es gern, wenn die Pflanze, soweit sie von der Edelsorte ist, sich von der Unterlage selbständig macht. Das geschieht, indem man den Wurzelhals ringsherum von Erde bis auf die obere Wurzelverzweigung freilegt, und so tief als möglich veredelt. Wird nach dem Anwachsen Erde angehäufelt oder der Pflänzling etwas tiefer gesetzt, bewurzelt er sich leicht aus der Veredlungsstelle heraus. Bei der Veredlung selbst ist zu bemerken, daß beim Schnitt die Wunden zu bluten beginnen, indem ein milchweißer Saft aus der Schnittfläche heraustritt, der sich trennend zwischen Edelreis und Unterlage setzen und das Anwachsen ver hindern würde, setzte man das Edelreis sofort auf. Man wartet ab, bis die Blutung aufgehört hat, reinigt die Wunde, ! und setzt dann erst das Edelreis auf. A. Janson. Cytisus nigricans, ein reizender Zierstrauch der heimischen Pflanzenwelt. Er gehört nicht zu den häufigen einheimischen Sträuchern, der „schwarzwerdende“ Goldregen, der seine etwas sonderbare Artbezeichnung dem Umstande verdankt, daß seine Hülsenfrüchte bei der Reife eine schwarze Färbung annehmen. Am liebsten lebt er auf sonnigen Lehnen der deutschen und österreichischen Mittel gebirge. Ich entsinne mich aus meiner Kindheit einer Ab raumhalde eines Sandsteinbruches in den Vorbergen des Thüringer Waldes. Dort wuchs der Strauch in größerer Anzahl, jedoch nicht so dicht aneinandergedrängt, wie es meistens bei dem ihm verwandten Besenginster zu be obachten ist, sondern so, daß jeder Pflanze ausreichender Raum zur Verfügung stand, welcher es ihr ermöglichte, sich zu 50 cm bis zu reichlich 1 m hohen rundlich ge bauten, dichten Büschen zu entwickeln. Von Anfang Juni bis in die ersten Julitage hinein erstrahlten alljährlich diese runden Zwerge im goldenen Feuer ihres überreichen Blüten- | schmuckes. Jedes dünne Zweiglein trug eine endständige, reichblütige aufrechtsteheude blattlose Blütentraube. Der natürliche Standort dieses Kleinods unter den heimischen Sträuchern läßt ihn so recht geeignet erscheinen, als Zierde von Steingärtchen in unseren Anlagen zu dienen. Im größeren Park denke ich ihn mir in Massen an gepflanzt von prächtiger Wirkung im Verein mit dunklem schlankem Säulenwacholder, die ernst und feierlich aus einer Schar der blühenden Zwerge sich erheben mögen. Damit sind aber die Möglichkeiten seiner Verwendung bei weitem nicht erschöpft. Nicht minder schön ist er in kleinen Gruppen vereint als Vorpflanzstrauch vor dunklem Nadelholzgrün. Ganz herrlich stimmt sein goldiges Dottergelb auch zu dem blaugrünen und blausilbrigen Farbenton der Silberfichten und Silbertannen und ähnlicher Nadelbaumformen. Als zier liches Hochstämmchen auf Cytisus Laburnum veredelt, ist er im Architekturgarten ein Schmuckstück der Rabatten. Seine Vermehrung und Anzucht bereitet nicht die geringsten Schwierigkeiten. Der Samenansatz ist alljährlich ein reich licher. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr ins Freiland. Auch Ableger wachsen leicht und die Veredlung auf Cytisus Laburnum wurde bereits erwähnt. Zu viel rote Salatrüben. Aus verschiedenen Groß städten kommt die Nachricht, daß der Markt mit Salatrüben (rote Beete oder Rande) stark überfüllt ist. In Leipzig z. B. geben einige Großhändler Wirsing nur an ihre Kleinhändler- kundschaft ab, wenn ihnen diese Leute auch gleichzeitig eine gewisse Menge Salatrüben abnehmen. Jedenfalls läßt dieser Vorgang die Warnung angezeigt erscheinen, im neuen Anbaujahr möglichst nicht wieder so große Flächen mit diesem Wurzelgemüse zu bestellen wie im letzten. Die rote Rübe kann nur als Salat benutzt werden. Seitdem aber unter den unheilvollen Wirkungen und Nachwehen des Krieges das Liter gewöhnlichster Essig, welches früher für 9 und 10 Pf zu haben war, auf mindestens den zehnfachen Preis gestiegen ist, und vor allem auch, weil es keinen Tropfen Salatöl mehr gibt, sind viele Hausfrauen von der Herstellung von Rübensalat abgekommen. Da die allgemeine Lage der Dinge in dieser Hinsicht eine Besserung kaum erhoffen läßt, wäre es zwecklos und könnte zu schweren wirtschaftlichen Schädigungen der Erzeuger führen, wenn der Salatrübenbau nicht entsprechend eingeschränkt werden würde. K. M. Asphaltkitt. Die im Handel befindlichen Asphaltkitt sorten sind sehr häufig recht mangelhafte Fabrikate. Schon nach kurzer Zeit verkrümeln sie sich und man hat fort währenden Aerger und häufige Zeitversäumnis durch ständiges Nachsehen der Verglasung an Mistbeetfenstern und Gewächs- hausbedachungen. Daher möchte ich zu Nutz und Frommen meiner Kollegen nachstehend das Verfahren beschreiben, nach welchem ich schon länger als zwei Jahren mir meinen Kitt selber herstelle. Ich glaube, daß ich mir hierdurch schon viel Aerger und Geld ei spart habe, und hoffe, daß das Gleiche auch bei den Berufsgenossen der Fall sein möge, welche nach dem mitzuteilendem Rezepte verfahren. Die Bestandteile des „Asphaltkittes“ sind Zement, feinge mahlene Schlemmkreide und Steinkohlenteer. Die Schlemm kreide, welche fast immer etwas Feuchtigkeit enthält, trockne ich sorgfältig auf dem Kessel meiner Gewächshaus heizung. Im Sommer genügt es auch, sie in dünner Lage auf geeigneter ganz trockener glatter Unterlage an einer recht sonnenbrandheißen Stelle in einem leeren Gewächs hause auszubreiten. Die gedörrte Schlemmkreide wird dann durch ein enges Sieb geschüttelt, damit alle etwa darin be findlichen gröberen Teile ausgeschieden werden. Gleiche Gewichtsteile der gesiebten Schlemmkreide und des Zements vermischt man dann miteinander, so daß ein ganz gleich mäßiges Pulver entsteht. In einem ehemaligen eisernen Waschkessel, dessen Emailleüberzug so stark schadhaft geworden ist, daß er sich als Wäschekessel wegen der Rost fleckengefahr nicht mehr recht eignet, bringe ich nun Stein kohlenteer zum Sieden und schütte in den kochenden Teer allmählich unter beständigem Umrühren das Schlemmkreide- Nr, 1 und 1 keit ■ von ( stellu Weist und i 1 dar T die \ Buchi Buch« ner B stiege zahlt Buch« lann Mosb ibgeli er zi Ecke amil Mark V Auf ij latur G erg urde igest eschl nlag Ines r S on A ngrii wa 3 I er H : steli ; irten rbeit u mp eg gral baut ip, w ielp wec} I . .nua z n t 1 len :haft I .upti lume 'ihr, } ufte « vo (ieb: Ibe, cß e; dn V dieb: cd k Leser