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die Situation so schnell wieder bessern wird, denn in sonst gut unterrichteten Kreisen sieht man eine längere schlechte Geschäftszeit voraus. So spricht man beispielsweise davon, daß einzelne Glacehandschuhfabriken, die ganz vom New- Aorker Markte abhängen, auf einige Monate ganz geschlossen werden sollen. Sollte es wirklich so weit kommen, so würde selbstverständlich auch unsere Stoffhandschuhindustrie mit leiden und es ist gewiß gerathen, sich auf diese Eventua- lität vorzubereiten. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Der Empfang des Kaisers in Metz von Setten der Bevölkerung ist nach übereinstim menden Berichten ein herzlicher gewesen; auch in der Nähe des kaiserlichen Gutes Urville hatten sich Tausende von Landleuten eingefunden, die den Monarchen sympathisch begrüßten. Besondere Beachtung haben die Worte gefun den, welche der Kaiser auf die Begrüßung des Bürger meisters Halm von Metz erwiderte, und worin er äußerte, Metz und sein Armeekorps sei ein Eckpfeiler in der mili- täuschen Macht Deutschlands, dazu bestimmt, den Frieden Deutschlands, ja ganz Europas, dessen Erhaltung sein fester Wille sei, zu schützen. Am Montag fand die Parade des Metzer Armeekorps statt, welche bei prächtigem Wetter glänzend verlief. Der König von Sachsen, der Kronprinz von Italien und die kaiserlichen Gäste nahmen daran Theil. Nach beendeter Parade kehrte der Kaiser an der Spitze der Fahnenkompagnie von der Bevölkerung begrüßt nach Metz zurück, woselbst im Bezirkspräsidmm eine Frühstückstafel abgehalten wurde. Stachmittags besuchte der Kaiser Fort Alvensleben. Abends 6 Uhr war im Allgemeinen Militärkasino das herkömmliche Paradediner, woran sich ein großer Zapfenstreich auf dem Kaiser-Wil helm Matz anschloß. Abends fuhr der Kaiser nach seinem Schlosse Urville. Während der nächsten Tage wird der Monarch den Manöver» in Metz beiwohnen. — Den Höhepunkt der glänzend verlaufenen Kaifer- tage in Elsaß-Lothnngen hat das Banket gebildet, das der Monarch in Metz den Zivilbehörden gab. Bei dieser Ge legenheit hat der Kaiser einen Trinkspruch ausgebracht, der die Bedeutung der Festtage im Reichslande für die Be ziehungen der lange verloren gewesenen Theile zum Mutter- lanve unzweideutig klarlegt. Der Monarch sprach was folgt: „Mein heutiger Trinkspruch gilt den Reichslanden und von den Reichslanden den Lothringern. Meinen wärmsten und herzlichsten Dank sage Ich den Lothringern für die warme und freundliche Ausnahme, die sie Mir gewährt haben. Rauschender Jubel, freudige Gesichter, freudig bewegte Worte sind Mir entgegen gebracht und zu herzlichem Danke ver pflichten Mich dieselben. Ich sehe aus den Ovationen, aus der Festesstimmung der Bevölkerung von Metz sowohl, wie auch der der Landbevölkerung, die Bestätigung, daß Lothringen sich wohl im Reiche fühlt. Bor den Augen der hiesigen Einwohner zieht ein Stück der deutschen Größe, der deutschen Einheit vorbei: Das Haupt des Reiches und mit ihm vereint in treuer Freundschaft und festem Bunde hohe durchlauchte Verwandte, Vettern und Regenten deut scher Länder. Mit Genugchuung ersehe Ich, daß Lothringen das Verständlich für des Reiches Größe und für seine Stellung in dem Reiche gewonnen. „Wir Lothringer sind loyal, durch und durch konservativ und erstreben im Frieden unsere Arbeit zu thun, unser Feld zu bauen und ungestört zu genießen, was wir verdient haben." So klang es mir beim Empfange in Kurzen entgegen. Nun, Meine Herren, um Ihnen dies zu ermöglichen und Ihnen einen Beweis davon zu geben, daß es Mw am Herzen liegt, Ihre Ge danken kennen zu lernen, habe Ich Mir ein Heim unter Ihnen gegründet und wohl fühle Ich Mich unter Meinen Nachbarn in Urville. Sie mögen daraus die Versicherung entnehmen, daß Sie ungestört Ihre Wege gehen und Ihren Erwerbszweigen nachhängen können. Das geeinte Deutsche Reich sichert Ihnen den Frieden, und deutsch sind Sie und werden Sie bleiben, dazu helfe Uns Gott und Unser dent- sches Schwert. Ich trinke auf das Wohl der deutschen Reichslande und der treuen Lothringer. Sie leben hoch! und nochmals hoch! und zum dritten Mal hoch!" Der Stadthalter Fürst zur Hohenlohe antwortete hierauf folgen des: Ich bitte Eure Maj stät, mir zu gestatten im Namen der Bevölkerung von Lothringen den ehrfurchtsvollsten Dank darzubringen für die huldvollen Worte, die Euere Majestät an dieselbe gerichtet haben. Die Bevölkerung von Elsaß-Lothringen wird daraus die freudige Ueberzeugung schöpfen, daß ihr die weise und gerechte Fürsorge Euerer Majestät für alle Zeit gesichert ist, sie wird sich derselben würdig erweisen. Welche Gefühle Euerer Majestät hier in dielen Tagen entgegengebracht werden, das hat der herz liche Empfang der reichgeschmückten Stadt Metz, das hat der brausende Jubelruf gezeigt, der Euerer Majestät beim Eintritt in das neue Besitzthum aus den Reihen der länd lichen Bevölkerung entgegenschallte. Ich bitte die hohe Versammlung und zumal meine lothringischen Landsleute, mit mir einzustimmen in den Ruf: „Se. Majestät der Kaiser, er lebe hoch, hoch, hoch!" — Am Mittwoch begannen die großen Korpsmanöver, in welchem das 8. (rheinische) Armeekorps gegen das 16. (lothringische) Korps steht. Kommandirende Generale sind: Freiherr von Los (Koblenz) und Graf Häseler (Metz). Diese Manöver werden drei Tage in Anspruch nehmen. Am Donnerstag wird der Kaiser persönlich das Kommando des 16. Korps führen. Die Residenz des Kaisers bleibt in Schloß Urville bei Metz. Am Mittwoch erfolgte um 11 Uhr der erste Anprall der beiden gegen einander mar- schirenden Korps. Das Südkorps ging siegreich vor. Die Infanterie hatte zahlreiche Ohnmächtige; der Grund hiervon war Wassermangel. Um den Ort Zelerchen entspann sich ein sehr heftiger Kamps, das Gefecht wurde schließlich ab gebrochen. Die vom Kaiser abgehaltene Kritik war sehr umfangreich; beide Theile erhielten großes Lob des obersten Kriegsherrn. König Albert von Sachsen begleitete den Kaiser am Abend nach Urville. — Mit dem Befinden des Fürsten Bismarck soll es gar nicht gut stehen. Er selbst glaubt, er leide nur an seinem alten Nervenleiden, es sollen aber auch Zeichen allgemeiner Schwäche sich geltend gemacht haben. Die Reise ist noch nicht aufgeschoben. — Aus einem Telegramm des Professors Dr. SäM ninger an einen Freund in Berlin ist zu ersehen, daß die Erkrankung des Fürsten Bismarck doch viel ernster gewesen zu sein scheint, als hier allgemein angenommen wurde. Am 5. September Abend sandte Professor Dr. Schweninger aus Kissingen folgendes Telegranim: „Bedeutende Besserung nnd heute ohne Gefahr." — Die deutsche Manöverflotte, welche in den letzten Tagen in Wilhelmshaven vor Anker lag, ist am Montag von dort, fünfzig Schiffe stark, nach der Nordsee abgedampft. Die Hauptmanöver werden nunmehr ihren Anfang nehmen. — In einem „Zollkrieg und Zollwucher" überschrie benen Artikel kommt die „Korr, des Bundes ter Laadwirlhe" zu folgenden Schlüssen: „Die gegenwärtige Baisse in Ge treide ist eine künstliche Mache, bestimmt, den Landwirthen Sand in die Augen zu streuen und zu beweisen, daß die hohen Zölle gegen Rußland einen pceisdrückendeu Einfluß auf das Getreide ausüben. Zugleich soll dadurch erreich! werden, dem Getreideproduzenten das Getreide zu einem Preise, der nicht einmal seine Produktionskosten deckt, ab zulocken. Wir können daher an die deutschen Landwirthe nur immer wieder die dringende Mahnung richten, mit dem Verkaufe von Getreide vor der Hand nach Möglichkeit noch zurückzuhalten. Für Diejenigen aber, die berufen sind, über das Wohl und Wehe des Staates und seine Bürger zu wachen, enthält dies gemeingefährliche Treiben an der Produktenbörse den sehr deutlichen Wink, nicht etwa sich mit einer zahmen „Börsenresorm" zu begnügen, sondern das willkürliche Börsenspiel mit Nahrungsmitteln, dieses am Markte unseres produzrrenden Volkes zehrende Uebel, durch gesetzgeberische Maßregeln mit Stumpf und Stiel auszurotten". — In der „N. Fr. Pr." veröffentlicht in längeren Erinnerungen ein ungenannter Verfasser Gespräche, die er mit dem verstorbenen Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha auf Schloß Kallenberg im Jahre 1887 gepflogen hat. Von besonderem Interesse sind die Auslassungen des Her zogs über die Verrohung des öffentlichen Tones, die Skan dalpresse und die Preßgesetzgebung. Der Herzog führte aus: Die Presse ist etwas ganz Besonderes. Sie sollte nicht nur ihre besondere Gesetzgebung, sondern auch M besonderes gerichtliches Verfahren haben. Ich denke mir, (Fortsetzung in der Beilage.) Gute Waare. ZM MMt! Billigste Preise. Empfehle mein reich ussortirtes Lager , DE" » L I « o ir a irr x> « ir , "Ng die praktischsten Neuheiten stets vertreten, ferner reichste Auswahl in emaillirtem und gutzeiseruem Geschirr, alle erdenklichen Artikel für Küche n. Hausbedarf, Luxus- und Knrzwaaren-Artikel, Holz- und Glaswaaren ins Ktempnerfach ein schlagend, Laternen aller Art u. s. w. einer geneigten Beachtung: ^t^rrr Klempnermstr., Pulsnitz. LeiluüKen. Die Unterzeichneten bestätigen, daß sie durch briesuche Behandlung ohne Berufsstörung Vv» l-iutt WWMMUWMEWWWWWUWEWWEWSMWMEMMjL. Haarausfall, starker. B. Berchtold., Küfer, Sladtbach 56, Bern. Schwerhörigkeit, Ohrenschmerzen von Kindheit an. L. CyganSky chuhmacher, Metz. LWLÜ Bettnässen. Blasenfchwäche. Sohn von I. G. Eberhard, Schlosser, Malstadt b. Metz. EWG Barlssechten. Jak. Buck, Schreiner, Zuffenhausen, Württemb g. Lungentuberkulose, Husten, Auswurf. Frau Krieg, Damb b. Niederbronn, Elsaß. WKSii Flechten, Psoriasis. Fr. Meyer, Altentrüdingen b. Wassertrüdingen (Bayern). «Mg Sommersprossen. F. Max Graf, Putzkau bei Bischofswerda. WEWEEMWWWWMWWMI Fußgeschwüre, Salzfluh, Entzündung, Anschwellung. Anna Hunger, Bröse», Sachsen. IWUMWI «ropf, Halsanjchwellung. Frau Setter-Rotter in Mägenweil b. Baden. Blasenkatarrh, Harnbeschwerden. Franz Moraz, Crijsier (Waadt). kW Ml Bandwurm mit Kopf. E. Dinkelmann, Hochstetten b. Hellsau, Kt. Bern. SESMaSMSEWSN Rheumatismus, Anschwellung. Elisab. Uhle, Wallstrahe 172, Torgau (Sachsen. MWWMS» GesschtShaare, Frl. Maurer, ruo ck'Italio 44, Vsvvz-. WWEEWEWEiWWWWWEWWW Hämorrhoiden, Darmkatarrh, blut. Stuhl. Frau C. P., Kühnacht. WMiWWENSSNWWWWI «ragenkatarrh. Joh. Lips, Glaser, Nieder-Urdorf, Kt. Zürich. IWIEMMUWWrsiNSEWtMl Darmkatarrh. Durchfall. Frau Eh-Frick, Reny b. Langnau (Kt. Zürich). WWWWIWWWW Bleichsucht, Blutarmuth. Agnes Baumgartner, Morschwyl (Kt. St. Gallen). EDWGWIW0W Nsshma, Alhembeengung. Jos. Jehle, Kleinhüningen b. Basel. MMWMWWWGSWMMW»WW> Nervenschwäche, Nheumatismus. Frl. Kaiser, Weier, Leuzigen b. Büren a. A. WEMME» GefichtSauSschläge, Krämpfe. Rosa Odermatt, Matti, Engelburg, St. Gallen. «WEEMWI Augenschwäche, Haarausfall. Alb. Boßon, Schmied, Montreux. »GMWMWWWMWMWH Drüsenanschwellungen. Greg. Keller, Wytilon b. Präsfikvn (Kt. Schwyz). MMGMWUSM Hodensachvruch, W. Richter, Hohen - Bicheln b. Kleinau (Meklenburg). GMMMMMWWMEN Gebärmutterleiden. Frau G. Rutsch, Pflanzbad 1, Straßburg (Elsaß). MWWLLESIMSW Herzfehler. H. Schneider, Königsbach b. Neustadt a. d. Hardt. Hüftgicht. Iakob Stott, Riede» b. Wallisellen. »WWWMMWWWWWW<WMW>WWMWM> Krätze. I. Zahm, Bärenwardsweidli b. Schwarzenburg, Bern. Nierenleiden. Alb. Schmid, Büelisacker bei Muri. >MWW>WWWWW>MWWWWMWÜWt>I Schwindsucht. Martin Beller, Binzwangen O. A. Riedlingen (Württ.) MWEWWWEWEW RüekenmarkSleiden, Kopsschmerz. Wwe. Taschet in Mont bei Rolle. SWUMMWWWWWLW Epilepsie, Fallsucht ohne Rückfall. Marie Zurfluh, alt Weibels, Erstfeld. Nasenrothe, Flechten. Louis Köhler, Bäcker, Neuenstadt (Kt. Bern). MMEWMEEWEEI Krampfadern, Rheumatismus. Josefine Erb, Hüttweilen b. Frauenfeld. Schenkelbruch, seit 15 I. Konr. Meyer Blomberg, Lippe-Detmold. V^EWWWWMWMM> Mangel an Bartwuchs. M. Sieler bei Konditor F. Bvb in Ansbach (Bayern). i»W»VSM4WI Heilungen. Briefl. Verkehr nach allen Ländern. Broschüre gegen Franko-Marke. EIEPW Man adrejsire : „vr. Bremilker, prakt Arzt, pl. Konstanz." MU" Lillis! Kat! -ZV« nach Wiener Art von 0. L. Küllvr, Drucken, den geehrten Hausfrauen zur Herstellung verschiedenerBackwerke sehr zu empfehlen. 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