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Inserate Blatt 1. Amts 2. und des Städtisches des Königs Amtsgerichts Druck und Verlag von E. Knsuuddrerzigster Jahrgang L. Förster's Erben in Pulsnitz. Abonnements - PreiS: Vierteljiihrl.1M.25 Pf. Aas Wunsch unentgeltliche Zusendung. sind bis Dienstag u. Freitag Vorm, 9 Uhr aufzugrben. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. AlS Beiblätter: Ilrustr. Sonntags- blatt (wöchentlich), Kine tandn-irth- scHasMche Weitage (monatlich). Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. zu Wutsnih ^für Pulsnitz, M Königsbrück, Uadcbrrg, Uadcburg, Moritzbmg imd Umgegend. Preis für die einspaltige Cor pus,eile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes.P a d st in Königsbrück, in den An- noncen-BureauS von Haast n- steinL Vogler ».„Invaliden, dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. 5. August 18S3. SmmavenS. Iwcrngsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Friedrich Hermann Schölzel eingetragenen Grundstücke, als: 1 ., die Häuslernahrung, bestehend aus Haus und Scheune mit Hofraum und Garten, Folium 200 des Grundbuchs, Nr. 90 des Brandcatasters und Nr. 163 des Flurbuchs für Hauswalde, geschätzt auf 2017 M. — Pf.; 2 ., das WieseurGrUNdstiick, Folium 201 des Grundbuches und Nr. 444 IN des Flurbuches für Hauswalde, geschätzt auf 550 M. — Pf., sollen int hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist der 13. September 1893, Vormittags 10 Uhr als Anmcldetermi», ferner der 4. October 1893, Vormittags 10 Uhr als Versteigernngstcrmin, owie der 16. October 1893, Vormittags 11 Uhr, als Termin zu Verkündung -es Vcrthcilnttgsplaus anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf den Grundstücken lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmelde termine anzumelden. Eine Uebcrsicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmelvetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Pulsnitz, am 29. Juli 1893. Königliches Amtsgericht. Weise. S. Bekanntmachung. Nachdem am heutigen Tage Herr Gutsbesitzer Ferdinand Albin Brückner in Großröhrsdorf Nr. 321 als Gerichtsschöppe für Großröhrsdorf von dem unterzeichneten Amtsgericht bestellt und in Pflicht genommen worden ist, wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. P u l s n i tz, am 1. August 1893. Das Königliche Amtsgericht. Weise. Bekanntmachung, ObsinntzungsVerpachtung vetr. Die diesjährigen Erträgnisse der der Stadtgemeinde gehörigen an der alten Ohorner Straße und am Niedersteinaer Communicationswege gelegenen Obstnutzungen sollen Sonnabend, den 5. August d. I., Nachmittags 5 Uhr, Meistbietend unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen verpachtet werden, und wollen sich die hierauf Neflectirenden am Brauhaus einfinden. Pulsnitz, am 29. Juli 1893. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Bekanntmachung. Sämmtliche Fenster des Rathhauses, sowie die nach dem Rathshof gelegenen Thüren sollen frisch angestrichen und es soll die Ausführung dieser Arbeit an den Mindest- wrdernden vergeben werden. Die hierauf Neflectirenden wollen ihre Offerten mit der Aufschrift „Fenster- und Thüren-Anstrich" bis MM 9. August 1893 »us der Nathsschreiberci einreichen. Pulsnitz, am 3. August 1893. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Montag, äen August 18^3: Viestmarkt in Aönigsörü^ Mißtrauen gegen die zukünftige Haltung der deutschen Pottt k wird einigermaßen Schritt halten mit der Vertie fung der deutsch-englischen Intimität nud nochmehr mit dem Scheine derselben, der sich augenblicklich wieder der diplomatischen Beobachtung darsteüt. Um Rußland über die deutschen Absichten zu beruhigen, bedarf es nicht noth wendig direkter antirussischer Symptome, die am diplo matischen Himmel zur Erscheinung kommen, sondern die scheinbar stärkere Intimität des deutsch-englischen Verhält nisses genügt, um in den Zukunftsberechnungen der russi schen Diplomatie 'n Ansatz gebracht zu werden. Wir Halen keine Neigung, die traditionelle Freund schaft mit England auszugeben oder abzuschwächen, aber wir wollen ihr keine unnölhigen schädlichen Opfer bringen. Im Ernstfälle würden uns die englischen Sympathien doch sehr wenig nützen; nicht einmal Italien fühlt sich in dieser Hinsicht sicher, denn es hat durch ein Separatablommen mit Rußland bewiesen, wie wenig es der Erfüllung eng lischer Versprechungen traut; es beruht dies auf der Er- fahrung, daß Englands Politik in Wirklichkeit inimer nur rein egoistischer Natur gewesen ist und sich stets gehütet hat, das zu ihun, was es von anderen Mächten gern erreichen möchte: fremde Kastanien aus dem Feuer zu holen," lang bestanden, beweist dies zur Genüge. Unser Ver hältnis zu Rußland kann auf zwei Wegen schlechter werden, als es jetzt ist; einmal auf dem der direkten und sodann dem der indirekten Verstimmung durch ein schärfe res Akzentuieren der deutschen Beziehungen zu denjenigen Mächten, die möglicherweise als Rußlands Gegner in der Zukunft gedacht werden, also in erster Linie zu England. Man Hot bisher, mit Recht oder mit Unrecht, angenommen, laß England am meisten interessiert sei, den russischen Absichten bezüglich des Schwarzen Meeres und des Ori ents entgegenzutreten; in der Konjekturalpvlitik figurieren Rußland und England als Zukunftsgegner auf der Basis ihrer gegenseitigen Beziehungen im Orient im ollgimeinen und zur Türkei im speziellen. Eine stärkere Hinneigung der deutschen Politik zu England, als bisher stattgesunden hat, wird also den Charakter eines Avertissements sür Rußland und einer zukünftigen Konstellation haben, die ihre Schatten in die Gegenwart zurüüwirst. Es läßt sich deshalb onnehmen, daß die Besorgniß Rußlands vor den nachbarlichen Absichten der deutschen Politik einiger maßen abhängig ist von unseren Beziehungen zu England urd von der Schärfe, mit der sich die deutsch-englische Intimität am Politischen Horizont abzeichnet. Das russische Politisches. Unter der Ucberschrift „Ter Besuch Kaiser Wilhelms England" schreiben die „Hamb. Nachr.": „Mi> vollem hechte wns dieser Tage ein Artikel der „Allg Ztg." Aauf dgfi djx Franzosen die Anwesenheit des deut en Kaisers in England, obwohl sie völlig privater Natur 'Etz mit Argusaugen überwachen würden, daß bei dem geringsten Anzeichen einer Parteinahme Deutschlands, die ranzösische nationale Leidenschaft sich binnen 24 Stunden ? voller Geschlossenheit gegen Deutschland wenden, und wir uns im Handumdrehen Verwickelungen von ^»absehbarer Tragweite gegenüber befinden könnten. Auch in Bezug auf unser Verhüllnis zu Rußland viinte eine politische Färbung des Besuchs in Englai d N schädlich wirken. Wir find durchaus der Ansicht, »» der gegenwärtige wirthschaftliche Krieg mit Rußland ^rgisch durchgefochten werden muß, haben ober den Müsch, daß darunter die politischen Beziehungen zu dem ,IUichen Nachbar nicht leiden, was sie durchaus nicht ^?»chen, wenn geschickt verfahren wird. Das Beispiel Sherer Zetten, wo wirthschaftlichec Kampf und politische Kundschaft zwischen Deutschland und Rußland Jahre