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Amts Blatt des Königs. Amtsgerichts und des Stadtrathes Druck und Verlag von E. L. Förster's Erben Mnfmrdvierzigfter Jahrgang in Pulsnitz. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag, Borm. 9 Uhr aufz -geben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes. Pabst in Königsbrück, in den Nn- noncen-Bureaus von Haast n. stein L Vogler u. „Jnvalidkn- dank" in Dresden, Rudolph Moffe in Leipzig. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. zu WnLsnih Als Beiblätter: 1. Illustr. Sonntags- k>latt lwöchentlich), 2. Kine tandrvirtH- bschafMcHe Weitage (monatlich). AbonnementS-PreiS: Vierteljährl.1M.25 Pf. Aas Wunsch unentgeltliche Zusendung. ^fur pulsintz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Nr. 14 18. Februar 18S3. SonnabeuS. KonkursverfaHren. Ueb:r das Vermögen des Bäckermeisters Carl Max Nemnann in Pulsnitz wird heute am 17. Februar 1893, Vormittags ^10 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt Schubert in Pulsnitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 29. März 1893 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in Z 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 16. März 1893, Vormittags 9 Uhr — und zur Prüfung der angemeldetcn Fordern' gen auf den 13. April 1893, Vormittags 9 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 16. März 1893 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Pulsnitz. Weise. Veröffentlicht: Söhnel, Gerichtsschreiber. Stangenklötzer 1 730 1 6280 57 784 2235 100 263 87 birkener Stamm v. !5 om Mittenst., kieferne und fichtene Stämme v. 12—31 ona Mittenst. buchenes Nutzstück v. 33 om Mittenst., kieferne und fichtene Klötzer v. 12—42 vm Oberst., bindung mit der Entvölkerung des platten Landes. Die Bevölkerungsabnahme im Osten ist auch schließlich auf den Wegzug der arbeitskräftigen Elemente zurückzufüh ren. Dagegen kann nur eine radikale Aenderung der Ge setzgebung helfen, ab^r keine kleinlichen Mittel. Eine Ab änderung des Unterstützungsgesetzes würde das Uebel wenigstens etwas mildern. Freilich sind heute Handel und Industrie die Lieblingskinder des Staates geworden, wäh rend die Landwirthschaft das Stiefkind bildet. Wir ver langen ja gar keine Bevorzugung der Landwirthe, wollen aber unsere Interessen nicht hinter diej migen der Industrie zurückgesetzt sehen. Staatssekretär Freiherr v. Marschall: Durch die Han delsverträge sind die Interessen der Landwirthschaft nicht benachtheiligt. Jedes Schutzzollsystem eines Staates findet in dem Exportintereffe seine natürliche Grenze; ein Staat wie Deutschland, mit 3 Milliarden Einfuhr muß unbedingt exportiren, wenn wir nicht zu Grunde gehen sollen. Auch die Landwirthschaft kann in keinem Falle gedeihen, wenn die Ausfuhr darniederliegt. Es ist von vorn herein klar gewesen, daß von, Jahre 1892 ab in allen Staaten Deutschland geschlossene Thüren gefunden haben würde, wenn es die Verträge nicht abgeschlossen hätte, und jede Reichsregierung mußte unbedingt die Verträge schließen. Unsere Handelspolitik stellte an uns im Vorjahre sofort zu befiiedigende Ansprüche; hätten wir es dabei auf einen Zollkrieg ankommen lassen, so würden wir enormen Scha den gehabt haben, und hätten schließlich doch nachgeben müssen, denn die anderen Staaten konnten auch so durch kommen. Von großen-Erfahrungen mit den neuen Handels verträgen können wir heute noch nicht reden, dazu war die Zeit zu kurz; aber das steht fest, daß wir heute ohne die Handelsverträge viel schlechter daran sein würden, als mit denselben. Für die Verträge sind wirthschaftliche, nicht politische Gründe in erster Reihe maßgebend gewesen; aber je mehr die Interessen der Völker durch solche Ver träge solidarisch werden, um so leichter können Streit und Krieg vermieden werden. Ohne die Handelsverträge würde die Verstimmung der Landwirthschaft noch weit intensiver sein, das können Sie mir glauben. Land für die Armee das beste Rekrutenmaterial liefert, und in dem Augenblicke, wo die verbündeten Regierungen in der neuen Ärmeevorlage eine Verstärkung des Heeres fordern, sollten sie auch daran denken, Maßregeln gegen die Entvölkerung des Landes schon im Interesse unserer Wehrkraft zu ergreifen. Die Abänderung des Unterstützungs' Wohnsitzgesetzes wird freilich noch lauge nicht die mißlichen Verhältnisse der Landwirthschaft umgestalten; nöthig ist ferner eine Aenderung des Freizügigkeitsgesetzes, wodurch sowohl die Interessen der Landwirthschaft, wie der unüber legt Davonziehenden, die ins Verderben laufen, wie der Städte, die sich des Zuzuges von zweifelhaften und hilfs bedürftigen Elementen gar nicht mehr erwehren können, gewahrt würden. Es ist nicht zu leugnen, daß sich die Verhältnisse unserer Landwirthschaft infolge der vorjährigen Handelsverträge verschlechtert haben, es ist auch ganz offenbar, daß unter den Landwirthen eine große, immer noch wachsende Mißstimmung herrscht. Es ist deshalb selbstverständlich, daß die verbündeten Regierungen aus diesen Kreisen auf keine oder doch nur sehr geringe Zustim mung rechnen können, wenn sie wirklich an den Abschluß kines Handelsvertrages mit Rußland denken. (Beifall rechts.) Staatssekretär Freiherr v. Marschall: Was die Han delsvertragsverhandlungen mit der russischen Regierung betrifft, so ist heute noch nicht abzusehen, inwieweit dieselben zu einem positiven Resultate führen werden. Von russischer Seite wird nur die Gewährung unseres Konventionaltarifes verlangt, während wir eine Herabsetzung des russischen Zolltarifs und andere Verkehrserleichterungen verlangen. Sollte es zu einem positiven Ergebniß kommen, so wird dem Reick,stag eine bezügliche Vorlage zugehen. (Beifall links ) Staatssekretär von Bötticher: Eine bestimmte Zusage bezüglich der Revision des Unterstützungswohnsitzgesetzes .st seitens des Herrn Reichskanzlers nicht erfolgt, es ist nur von Vorbereitungen hierzu gesprochen worden. Vor arbeiten für eine solche Revision sind auch eingeleitet, doch haben dieselben schwieriger sich erwiesen, als vorauszusehen war. Auf Grund dieser Vorarbeiten ist im vorigen Jahre eine Novelle an den Bundesrath gelangt über die sich am kommenden Donnerstag die zuständigen Ausschüsse schlüssig zu machen haben. Kommt eine Vorlage zu Stande, dann wird dieselbe noch in dieser Session dem Reichstage zu- gehen. Abg. Rickert (freis): Auf der rechten Seite des Hauses ist das Wort gefallen, daß wir die Landwirthe zu Grunde richten wollen. Auf unserer Seite sitzen aber selbst hervorragende Landwirthe, von welchen sie sich dar- über belehren lassen können, daß jene Anschuldigungen ein Märchen sind. Bezeichnend für die konservative Par tei ist es, daß sie den Handelsvertrag mit Rußland ver wirft, ohne ihn zu kennen. Eine ernsthafte Partei darf nicht so handeln. Die Landwirthschaft ist am meisten aber durch die Schutzzölle selbst geschädigt, welche die Preise in die Höhe trieb und die Produktionskosten vertheuerte. Wir gebrauchen deshalb niedere Zölle und nicht höhere. Mit der Abänderung des Unterstützungswohnsitzgesetzes wird nicht viel geholfen werden; vom Freizügigkeitsgesetz aber lassen Sie ja die Hände fort. Abg. Graf Kanitz (kons.): Meine politischen Freunde billigen die Polenpolitik des Fürsten Bismarck noch heute; diese hat nichts zum Arbeitermangel auf dem Lande beige tragen, wohl aber die Uebervölkerung der großen Städte. Und der Nothstand iw den Letzteren steht wieder in Ver Königl. Forstrevierverwaltung LaitMiiZ und Königl. Forstrentamt MoriizbMg, am 10. Februar 1893. Lehmann. Mittelbach. Holz-Versteigerung. I^n88nit26i' L6V161'. — Gasthof zum „schwarzes; Adler" in Königsbrück Montag, den 27. Februar 1893, Borm. 9^ Uhr. Deutscher Reichstag. 43. Sitzung vom 14. Februar 1893. 1^ Uhr. Am Bundesrathstische: von Bötticher. Das Haus ist Anfangs fast leer und erst später besser besetzt. Die Be- rathung des Reichshaushaltes für 1893/94 wird fortgesetzt. Abg. Frhr. von Manteuffel (kons.): Die Reichsregie rung hat in der vorigen Session dem Hause wiederholt die Zusage gemacht, uns einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen die Bestimmungen des Unterstützungswohn- sitzgesetzes der nöthigen zeitgemäßen Abänderung unterwor fen werden. Diese Zusage ist bisher leider unerfüllt ge blieben, und inzwischen haben sich die schon lange trauri gen Arbeiterverhältnisfe auf dem Platten Lande nur noch mehr verschlechtert. Die andaue nde Entvölkerung des platten Landes hat in Folge von städtischer Aufsaugung und Auswanderung bereits in den Jahren 1885—1890 etwa 900,OM Köpfe betragen. Was soll nun erst in Zukunft werden? Es ist doch Thatsache, daß das Platte fichtene und tannene Derbstangen v. 8—15 om Unterst. „ „ ,, Neisstangen „ 4 7 „ „ Rm. weiche Brennscheite, „ „ Brennknüppel, „ „ Aeste.