Nm 15. Januar 1911 wurde beschlossen, das Grundstück von Eule, Neusalzaer Straße, zu dem Kaufpreise von 40 M0 Mark zu erwerben. Bereits am 17. April 1911 wurde die zweite Warenabgabestelle eröffnet. Das Vertrauen der Mitglieder wuchs. Bereits am 1. November 1911 konnte im Hause des Herrn Anders, Löbauer Straße, die dritte Waren abgabestelle errichtet werden; Lagerhalter wurde Herr Jeschke, der heute noch tätig ist. — Am 10. November 1911 wurde im Hause der Frau Boitz in Seidau die vierte Warenabgabestelle eröffnet, in der Herr Lager halter Klingst seine Tätigkeit entfaltete. Herr Klingst ist heute noch in unseren Diensten, und zwar in unserem neuen Heim in Königswartha. Während dieser Zeit setzte die Nachfrage nach Brot und Weißgebäck seitens der Mitglieder lebhaft ein. Der handwerksmäßige Vertrieb von Backwaren sowie die immerwährenden Differenzen mit den Bäckermeistern ließen der Verwaltung den plan reifen, eine eigene moderne Bäckerei zu errichten. Eine Kommission besichtigte die Bäckereien in Aussig, Bodenbach, Teplitz-Schönau. Herr Architekt Nichter (Leipzig) wurde um Auskunft bzw. um Pläne ersucht. Durch Vermittlung des Vorsitzenden, Herrn Bauunternehmer Preusche, wurde das Grundstück Neusalzaer Straße an Herrn Frauenberger am 11. September 1912 für 42000 Mark verkauft und ein unbebautes Grundstück an der Fabrikstraße von Herrn Landwirt Schrader am 20. September 1912 gekauft. Am 29. Oktober 1912 wurde beschlossen, dem Vorsitzenden der Genossenschaft, Herrn Preusche, den Auftrag zu erteilen, auf dem neu erworbenen Grundstücke, Fabrikstraße 25, eine moderne Bäckerei zu errichten, nachdem der plan des Herrn Architekten Nichter (Leipzig) verworfen war. Bereits am 29. Januar >915 wurde der erste Spaten stich zum Bau der Bäckerei vollzogen. Durch die genossenschaftliche Treue der Mitglieder war es möglich, in kurzer Zeit 1000 Bäckerei-Hausanteil scheine in der Höhe von 20 Mark umzusetzen. Am 31. Juli 1913 konnte die mit zwei Doppelauszugöfen, Knetmaschine, automatischer Wirk maschine und einer modernenMischanlage versehene moderne Bäckerei ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Bäckerei ermöglicht eine Schicht leistung von 180 Zentnern Mehl. — Am 1. Februar 1914 wurde die fünfte Warenabgabestelle in Doberschau mit etwa 250 Mitgliedern eröffnet. Da kam der Weltkrieg mit seinen üblen Folgen für das Wirtschafts leben. Die Genossenschaften hatten am meisten darunter zu leiden. Erst von der Verteilung der Lebensmittel ausgeschlossen, später mühsam erkämpft, war es in vielen Fällen nicht einmal möglich, die rationierte Menge zu verabreichen, da die Beschlagnahme fast aller Lebensmittel