Bereits am 1. Juli 1923 mußte man für die Goldmark 36790 Papier mark befahlen, sie stieg am 31. Juli 1923 auf 261000 Papiermark, am 3. November 1923 von 76 Milliarden 19 Millionen auf 100 Mil liarden. Viele Werte und viele durch Mühe, Not und Entbehrung geschaffene Ersparnisse sind verlorengegangen. Auch bei der Ge nossenschaft hat die Geldentwertung große Werte verschlungen. Die Verkaufspreise konnten nur einmal am Tage nach Geschäftsschluß ge ändert werden. Tausende von Goldmark, Billiarden von Papiermark hat die Genossenschaft verloren. Nm >5. November >923 konnten wir trotz manchen Widerstandes erst die Goldmarkberechnung einführen, nachdem die Warenbestände arg zusammengeschmolzen waren. Bei der Aufstellung der Goldmarkbilanz am 31. Dezember 1923 betrug der Warenbestand nur 36 859 Goldmark. Nun hieß es aufbauen! Dank der friedlichen Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat einerseits, der neugewählten Vertreter anderseits, war es möglich, den Anteil auf 30 Nentenmark festzusehen. Gleichzeitig wurde ein Beschluß gefaßt, die Spareinlagen und Hausanteile mit 30 Prozent aufzuwerten und sie bereits vom 1. Juli 1924 an mit 10 Prozent zu verzinsen, die Sperrzeit auf 1930 zu verkürzen, ein Beschluß, der für die Entwicklung der Genossenschaft von ganz besonderer Tragweite war. Am 1. Februar 1924 führten wir die Nollenmarken wieder ein. Das Ver trauen der Mitglieder wuchs, der Umsatz stieg bedeutend. Wären nicht Arbeitslosigkeit und Streiks eine tägliche Erscheinung gewesen, könnten wir mit ganz anderen Zahlen aufwarten. Bereits am 7. Mai 1924 konnten wir das angrenzende Grundstück an der Fabrikstraße, etwa 2200 qm, zu einem günstigen Preis von Herrn Landwirt Schrader erstehen. Die Vertreteroersammlung genehmigte am 25. Mai den Bau eines Verwaltungsgebäudes mit fünf Wohnungen auf dem eigenen Grundstück an der Fabrikstraße. Die Ausbringung der Baugelder machte Schwierigkeiten, doch mit Hilfe unserer Ientralinstanzen war es uns möglich, den Bau zu finanzieren. Ihnen sagen wir an dieser Stelle großen Dank. Anteilscheine, welche wertbeständig und mit 10 Prozent verzinst werden, fanden infolge der Kurzarbeit und Arbeits losigkeit nicht den gewünschten Absatz. Daher mußte Bankkredit in Anspruch genommen werden. Doch heute steht der Bau als stolzes Wahrzeichen der Bautzener Genossenschaft, auf Felsen gebaut, einzig da- Am I.Iuli 1924 wurde im nahen Kleinwelka die elfte und am 15. Dezember >924 im neuen Verwaltungsgebäude die zwölfte Waren abgabestelle, ein Schmuckkästchen für die Genossenschaft, eröffnet.