Die ersten Rechnungsdeputicrten waren Herr Adv. vr. Struve und Herr Oberamtsregistrator Rößler. Leider aber ging die Gesellschaft in wenigen Jahren wieder ein. Die Zahl der Witwen wuchs rasch so an, daß die Beiträge der Einzelnen 15 Thlr. und darüber be trugen. Infolgedessen trat niemand ein und die Gesellschaft löste sich aus Mangel an Mitgliedern ans. Es war ein Fehler gewesen, bei der Gründung 60 Jahre alte und ältere Männer aufzunchmen, die bald starben nnd so viele Witwen wurden. Überdies leben die Frauen länger als die Männer nnd verheiraten sich Witwen seltener wieder als Witwer. Da in den ersten Jahren des Bestehens sich ein größerer An drang zum Eintritt zeigte, aber nur 300 Stellen waren, so trat im Jahre 1763 eine zweite derartige Gesellschaft zusammen, die sich „das Oberlausitzische Versorgungsmittel vor Witwen und Waisen" nannte und im wesentlichen dieselben Statuten hatte und dieselben Leistungen gewährte. Außer der 1. Kl. von 300 Mitgliedern wurde dann eine 2. Kl. gegründet, ans welcher die 1. Kl. immer ersetzt wurde, deren Mitglieder aber nur 40 Thlr. Begräbnisgeld, respektive Witwengeld im Todesfälle erhielten. Die erstell Direkteurs waren Herr Regimentsquartiermeistcr n. Ratskämmerer Meißner > „ Rechtskonsulent vr. Struve . „ Stadtzollcinnchmcr Rießncr s Bautzen, „ Stadtsyndikus Meißner in Lauban, dazu kamen ans der Gesellschaft als Vorsteher Herr Oberamtsadv. Böhme in Bautzen, „ Pastor Rcinwardt > „ Organist Pietschmann j„ Ennewaldc, „ Wirtschaftsdirektor Hempel f und als Deputierte die Herren Leinwandhändler Schläger und Bra band. Die landesherrliche Bestätigung erfolgte den 3. Febr. 1762. Aber anch diese Gesellschaft kam auf keinen grünen Zweig. Mittler weile hatte sich die 1759 gegründete Gesellschaft „zur christlöblichen Vorsorge für Witwen nnd Waisen" im Jahre 1779 von neuem auf- gethan; nnd da beide Gesellschaften genau dieselben Principicn ver folgten, aber keine so recht gedeihen wollte, so war es ein sehr glücklicher Gedanke, daß am 14. Septbr. 1795 beim Hanptkonvcnte beide sich vereinigten unter dem Namen: „Vereinigte Gesellschaft zur Vorsorge für Witwen und Waisen nnd zur Grabesteller in Bu- dissin". Mit Michaelis trat die neue Gesellschaft ins Leben; das Statut ist vom 11. Novbr. 1795. Die ersten Vorsteher waren: