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IV Metall zu Tage zu fördern, und den unermeßlichen Schatz den Gnomen zu entreißen. — Wo einst zu Altwaltersdorf viele Bergleute Silber gruben, blüht jetzt ein anderes Gewerbe, welches durch Ausdehnung und Verbreitung seiner Kunstprodukte in Damast webereien, wie Großschönau, mit welchem Altwal tersdorf angrenzt, auch liefert, in allen Theilen der Erde sich berühmt gemacht hat. Im 15. Jahrhundert lebte daselbst ein alter Berg mann Rothe, ein biederer, ehrenwerther Charakter. Arbeit und Gebet haben ihm das Leben gewürzt. Gottesfurcht hat ihn nie verlassen. Seine einzige Tochter Johanna tbeilte dieselben religiösen Gefühle. Ein sittlich-gottergebenes Stillleben ist in dem Hütt chen aufzufinden. Da tritt auf einmal ein unglück licher Edelmann über die Schwelle desselben. Sein Gewissen ist mit einem schweren Verbrechen belastet, er wagt nicht, zu der reinen, keuschen und frommen Johanna sein Auge zu erheben. Die Tugend übt einen magischen Einfluß auf das Laster. Johanna, ein lebendiges Vorbild der Tugend, leitet den Kurt von Felsenberg aus dem Pfuhle moralischer Le thargie in das Sonnenlicht des göttlichen Glaubens