augenblicklich beraubt. Doch giebt Todesangst Riesenkraft und mit starkem Arme erfaßte der Israelit den Räuber. Ein furchtbarer Angst schrei ließ sich vernehmen. Eine zweite Person nahete sich den Kämpfenden, ein wohlgetroffcncr Dolchstoß durchbohrte die Brust des Unglücklichen, ein letztes Todcsröchcln wurde gehört, dann war es auf einmal still, und die Tßüre des Hauses wurde geöffnet. Da weiter kein Geräusch mehr vernommen wurde, schloß sich dieselbe wieder, nur ein großer Hund, welcher dem Ermordeten gehörte, sprang aus einen der fliehenden Räuber, packte ihn mit Wuth, entriß ihm ein Stück seines weiten Talares mit den Zähnen, wurde aber durch einen kräftigen Schlag abgewehret, beide Räuber mußten einen Weg nehmen. An einer Straßenecke trennten sie sich, einer den Andern fürchtend. „Ich denke, wir haben alle beide genug," sagte mit dumpfer Stimme der andere Räuber zu Kurt von Felscnberg, „der Jude ist bezahlt." Wie Geistcrruf aus der Hölle erklang cs in den Ohren des Kurt v. Felscnberg, welcher nach Hause eilte, nicht um zu schlafen, sondern um sein geraubtes Geld zu zählen, das Nöthigstc zusammen zu packen und die Flucht zu ergreifen. Instinktmäßig gelangte er wieder durch die Straße, wo der Mord stattgcfundcn hatte. Schwimmend in seinem Blute, sah er noch den Juden liegen.