um sich ganz unkenntlich zu machen. Seine Tonsur bedeckte er mit falschem Haare, sein Ge sicht färbte er braun, auf seinen Lippen brachte er einen kleinen Bart an und kleidete sich in alt spanische Tracht. Sogar seinen schneeweißen Zähnen hatte er durch eine Tinktur eine schmu- zigere Farbe gegeben. Ein Hinderniß schien ihm nur noch im Wege zu stehen, es war seine weiche, klare und wohltönende Sprache, auch diesem Uebel stande mußte abgeholfen werden, denn Kurt v. Felsenberg durfte ihn auf keinen Fall erkennen^ wenn nicht sein ganzes Spiel verloren gehen sollte. Mit seinem Plan war er noch nicht vollständig im Klaren, soweit jedoch war sein Entschluß ge diehen, daß er nicht eher abreiscn wolle, bis er nicht alle, selbst die geringsten Umstände und Be weise in den Händen haben würde, um den todtgcglaubtcn Sohn der Mutter noch einmal entreißen und der Justiz auölicfcrn zu können. Der Erfolg war wohl berechnet und sicher. Welches Mutterherz wird nicht Alles wagen, um ein Kind dem Beile des HenkerS zu entreißen. Doch nicht allein der Besitz der Gräfin v. Fclfenberg war der einzige Zweck, nein, er hatte noch einen weit wichtigeren, welcher erst durch den Gang der weiteren Erzählung klar an daö Licht treten wird.