gewiegt, ebenso dessen Kinder. Darum galt er Alles im Schlosse, seinem Rathe folgte ost der Graf, wie die Gräfin, sogar nicht selten Pater Hieronymus. Doch war es eigcnthümlich, daß auch der alte Johann ein gewisses Gefühl nicht in seinem Herzen unterdrücken konnte, welches mehr in einer Art Abneigung als Zuneigung zum Pater bestand. „Ich weiß nicht," sagte er eines Tages zur gnädigen Frau, „der Herr Pater scheint mir nicht offen zu sein, er trägt eine Maske, welche mir um so gefährlicher vorkommt, da ihm das geist liche Gewand so manchen Vorschub leistet." Die Gräfin schwieg, sah ihn aber mit be deutungsvollem Blicke an, welcher so viel sagte: „Guter Alter, ich theile wohl dieselben Gefühle; Du kannst am Ende Recht haben." Jetzt, wo die Gräfin mit dem Tode rang, wußte Johann keinen andern Rath, als sich an den Pater zu wenden. Er that cs mit den Worten: „Ist Menschenhilfe unmöglich, so hilft vielleicht noch Der über uns!" „Ja," entgegnete salbungsvoll Hieronymus, „Gott wird und muß helfen. Ich werbe selbst morgen nach Prag reisen und lebt die Gräfin so lange, bis ich wiederkehre, dann wird sie gerettet."