355 der Tag hat sich geneigt, und es will Abend werden." — Dies waren die letzten Worte deS hochbe jahrten treuen Dieners. Bergmanns Htvschie- Die Sonne grüßt mit heißem Liebeskusse Den jungen Tag, der wieder frisch erwacht. O frommes Bergmannskind, mit Deinem Gruße: „Glück auf!" begrüß das Licht, das neu Dir lacht! Sing', bet' und geh' auf Gottes g'radem Wege! Das sei Dein Wahlsxruch, Bergmann, jederzeit; Der Herr begleite Dich auf jedem Stege, Und immer sei sein Segen Dir bereit! So raste nie, wenn auch vor dunklem Orte Dem LebenSloos Dir herb' und bitter scheint; Der alte Gott, er wohnet hier und dorte, Der's redlich stets und gut mit Dir gemeint. Und winkt Dir einst nach bangen Kummertagen Vor sel'gem Ort ein lichter Silberblick; Dann wird Dein Herz und Mund mit Wonne sagen: „Gott segnet mich mit wahrem Bergmannsglück!" So blutet sort, ihr dunklen, stillen Wände, Und beutet aus der Erde reiche Pracht, Und segnet uns, daß Segen ohne Ende De/ Arbeit Mühe lohne unsre Schacht! 23*