21 stützte er sein Haupt auf beide Hände und fing laut zu weinen an. „Arme, unglückliche Mutter, was Haft Du verbrochen, daß Dir solch hartes Schicksal wider fahren mußte? Warum mußte die Leidenschaft mich so arg verblenden, daß ich Gott und Dich vergaß, Ihr beide könnt mir nicht verzeihen!" Hierauf wurde Kurt still und schien tiefen Gedanken nachzuhängcn. — , „Ihr habt," unterbrach der Bergmann das Schweigen, „Schweres begangen, ein Mord be lastet Euer Gewissen, aber Gott ist allgütig und durch seinen eingeborenen Sobn verheißet er auch Euch Gnade, wenn Ihr wahre Buße thut. Dies seid Ihr Gott und Eurer Mutter schuldig. Darum ziehet von jetzt einen neuen Menschen an, werfet Eure Kleider von Euch und ziehet dieses Berg- mannsklcid an, nehmet hier Fäustel und Hammer und lernet zuerst beten, dann arbeiten." Bald war aus einem adeligen Junker ein Bergmann gewor den. Dann fuhr der Bergmann mit Kurt auf und hieß ihn vor dem Häuschen nicderknieen und also mit ihm beten: „Ich armer Mensch, ich armer Sündtr, Steh' hier vor Deinem Angesicht. Erbarmer aller Menschenkinder,