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220 ich den Tod meines Vaters rächen würde. Sollte ich diese Furie von einem Weibe in den Armen ihres treulosen Gemahls, der davon auch Kenntniß hatte, ermorden? — Mein Diener wollte dies sür mich thun. Das wollte ich aber nicht, ich selbst wollte die Blutrache vollziehen, aber langsam, unter schrecklichen Qualen sollten Beide sterben und zur Erkenntniß ihrer Schandthatcn gelangen. Ein griechischer Arzt verschaffte mir ein langsam tödten- deS Gist, dieses wollte ich dem säubern Ehepaare geben. Dazu aber gehörte Zeit, und ich mußte zuerst wieder öffentlich in meinem Palaste auftreten. Ich that eS, indem ich den Banditen mitnahm. Der schöne Corse saß mit dem säubern Weibe auf einem Ruhebette, als ich plötzlich mit dem furchtbaren Banditen eintrat. „Kennst Du diesen Banditen, dem Du die Hand mit Gold gefüllt hast, daß er mich mit seinen Gesellen umbringcn, meuchlings ermorden sollte?" redete ich das Weib an. „Kennst Du diesen Banditen, welchem Du das Gift für meine Mutter abgekauft hast? Weißt Du, daß Du auch meinen unglücklichen Vater mit siedendem Oele ermordet hast? — Rede Weib, oder ich durch bohre sofort Dein teuflisches Herz mit meinem Dolche." — Leichenblaß sank die Mörderin zu-