208 liche Finsterniß gehüllt worden sind, nm ihm nie wieder zu leuchten, und er recht lebhaft in dem Unglücke eines Andern gleichsam als in einem treuen Spiegel sein eigenes Mißgeschick in seiner fürchterlichsten Ausdehnung erblickt und ihm ent gegen treten sieht, so können wir es uns erklären, daß die Erinnerung an eine glückliche, goldene Vergangenheit zur Stunde des tiefsten,Verderbens auch eine Thräne der Thcilnahme, deS herben Verlustes, ja auch des innigsten Mitleides in den Augen eines Räubers hervorzurufen vermag. Der Hauptmann hielt eine Kassette in seinen Händen. „Armer Mann," sagte er zu dem Kaufmanne, „ich kann Dir das Gold nicht zurückgebcn, welches Dir meine Leute abgcnommen haben, aber dieses Gold nimm, welches in der Kassette enthalten ist, es wird Deinen Schaden ersetzen; nimm es von mir als ein Darlehn, gegen welches Du die Locke Deiner Tochter cinsctzest. — Die Räuber erstaunten, Kurt v. Felsenbcrg, sein Genosse und der alte Kaufmann aber wurden von seltsamen Gefühlen ergriffen. — „Es lebe der Hauptmann," rief die Schaar in vereintem Chore; „es werde Dir Friede und Heil," rief der greife Kaufmann, indem er in einem goldenen