202 wird. Was die Haare des Kindes betrifft, so laß sie ihm abschneiden, wenn Du wirst darüber mit seinem Vaier Rücksprache genommen haben." Dann ging er auf Euer Kindchen zu und küßte es auf die Stirn mit den Worten: „Willst Du bei uns bleiben, wenn Dein Väterchen auch in unserm Palast sich befindet?" — „O ja, recht gern, gnädiger Herr," antwortete Mariechen, „aber dann müßt Ihr mir erst die Haare abschneidcn lasten, denn sonst wird nichts daraus. Eher stirbt mein Vater, als er das zu geben würde; sind sie einmal abgeschnitten, dann muß er es sich doch gefallen lassen, und außerdem bitte ich ihn so lange, bis er sich wieder mit mir versöhnt hat. Zudem ist cS ein heiliger Beweg grund, welchen der liebe Gott nicht mißbilligen wirb. Mit einem Worte, Euer Kind ließ mit Bitten nicht ab. Ich ließ endlich den Friseur kommen, und bald war das Werk vollendet. Dann erst nahm Eure gute Tochter Esten und Trinken an. Diese Haare nun werden mein Haupt zieren, und unter Diamanten und Edelsteinen glänzen, sie sind es würdig, denn ein frommes Kind hat sie mir geschenkt. Zürnet darum nicht, folget dem Wunsche des Herzogs, meines Gemahls, und verlaßt diesen traurigen Ort, um