40 Witterungs-Bulletins machten durch die Wettertelegraphic die Witterungsprognosen nutzbar für die Landwirtschaft. Nach einem Vorträge des Oberlehrers an der landwirtschaft lichen Schule, Neumann, am 24. Noobr. 1879 „über Witterungs kunde" beschloß der Verein, um Erhaltung der meteorologischen Station Leipzig, deren Bestehen in Frage gestellt war, bei dem Krcisverein zu pcticrcn, gleichzeitig aber auch bei dem Stadtrat zu Bautzen um Errichtung einer ebensolchen Station auf dem Pctri- turme zu ersuchen. Am 22. März 1880 offerierte man dem Landes kulturrat Beiträge zur Erhaltung der Leipziger Station. Diese ist zum Segen der Landwirtschaft geblieben. Wenn auch der Bautzener Stadtrat auf wiederholte Vorstellungen abschläglich ent schied, so zeigte er endlich doch am 18. Oktober 1880 an, daß für die Folge die Wettersignale am Ratsturm angebracht werden würden. Nunmehr ist die Wittcrnngsverkündigung ein unentbehr licher Freund der Landwirte geworden und wenn die Wissenschaft noch weiter gegangen sein wird, was bei ihrem stetigen Fortschritt geschehen muß, wird sicher auch für eine» längeren Zeitraum, als die nächstfolgenden 24 Stunden, die Vorherbestimmung der Witterung der Landwirtschaft noch größere Dienste leisten. Wie hierin ein Beweis dafür gegeben ist, daß die Landwirt schaft von der Wissenschaft gern entnimmt, was ihr frommt, so hatte der landwirtschaftliche Verein Bautzen sehr wesentliche Vor teile dadurch, daß iu seiner Nähe Anstalten und Institute sich be fanden, deren Mitglieder dem Verein mit Erfahrung und Be lehrung dienten. In den Versammlungen vom 3. Januar und 9. März 1857 machte es dem Vorsitzenden Förster besondere Freude, anzeigen zu können, daß eine Versuchsstation zu Wcidlitz eingerichtet werden würde. Sie wurde 1858 eröffnet. 1864 fand die Übersiedelung auf das von den Provinzial-Landstünden der Oberlausitz angekaufte Rittergut Pommritz statt. Zwar fühlte am 22. März 1869 der Landesälteste Herr von Thielau sich veranlaßt, die Bedenken der kleinen Landwirte gegen diese Einrichtung zu widerlegen; inzwischen sind sie aber beseitigt, und es würde ein hoher Grad von Ündank- barkeit dokumentiert werden, wenn die zahllosen Anregungen, Be lehrungen, nutzbringenden Anweisungen und Aufklärungen, durch welche viele alte Vorurteile gefallen sind und täglich fallen, ver gessen werden könnten. Die Herren Professoren vr. Lehmann und vr. Heiden zn nennen, ist hinreichend, um an die Fülle des