brachten. Indessen schon 1858 war von Löbau eine Getreide börse angeregt worden, und als durch Vermittelung des Kreisvereins in Bautzen eine solche 1859 eingerichtet wurde, erhielt der Getreide markt allmählich sein heutiges Aussehen, d. h. man sieht von ihm sehr wenig und für das große Publikum sind die Marktnotierungen in den „Bautzener Nachrichten" allermeist das einzige sichtbare Zeichen dieses wichtigen Handelsinstituts. Der Verein hat, zumeist auf Anregung des Stadtrats Wetzlich-Bautzen, welcher auch stets die weiteren Schritte in diesen Angelegenheiten that, mit Markt notierungen, Angabe von Specialitäten, wie Stroh, Butter u. dergl., einen Einfluß auf die Börse zu gewinnen versucht. Spekulations geschäfte, wodurch die Börsen anderer Orte das Epitheton: „Gift baum" sich erwarben, scheinen selbst in den Blütejahren solcher überspannten Geschäfte an der Bautzener Börse nicht gemacht worden zu sein. — Sie diente und dient heute noch zum großen Teil den Produzenten als Versammlungsort mit Händlern und deren Vermittlern. Dem landwirtschaftlichen Verein Bautzen als Genossenschaft zur Förderung der Landwirtschaft konnte die Börse eine besondere Anregung nicht verleihen; er mußte vor wie nach seine Thätigkeit für Kultnr und Zucht erhalten. Ganz so, wie wir dies von an deren Zweigen des Feldbaues nachgewiesen, blieb die früher schon gepflegte Kartoffel in beständiger Beachtung. Die gefährliche Krankheit dieser beliebten Frucht möglichst fern zu halten, gab seit 1858 mehrfach Stoff zur Erörterung; zuletzt sprach vr. Hermann, Ober lehrer an der landwirtschaftlichen Schule: über Kartoffelkrankheiten am 10. Februar 1879. In welcher Weise der Acker für die Kar toffel vorzubereiten sei, wurde u. a. am 22. Mürz 1864 eine Be arbeitung von mehr als 3- 4 Zoll Tiefe empfohlen, am 4. Mai 1868 hielt Thiel-Bautzen einen erschöpfenden Vortrag über Kar- toffelkultnr und der Vors. Förster am 5. November 1870 über Guhlitzschen Kartoffelban. Die Düngung für Kartoffelfelder be handelte Professor vr. Heiden am 10. April 1876 und wiederholte Fragen (1878 und 1879) über den besten künstlichen Dünger und über die Zeit und Art der Kartoffeldüngung fanden ausreichende Beantwortung. Nicht minder wurde am 22. März 1859 Kartoffel samen in Erwägung gezogen und am 13. März 1860 machte der Vors. Förster auf 18 vorzügliche Kartoffelsorten aufmerksam, welche sich zur Veredelung eigneten, wonächst am 5. Februar und 27. No vember 1866 zur Saat ganze Kartoffeln für das Vorteilhafteste