Anwesenheit bekundeten, bei der bekannten Energie dieser Herren in Bezug auf sanitäre Einrichtungen in der folgenden Zeit auch in anderer Beziehung maßgebend. Es bekundete sich dies in der seitens der Polizeibehörde milden Auffassung der einem Fragesteller scharf erscheinenden Verordnung über Dünger- nnd Jaucheabfuhr, wofür der Dank des Vereins votiert wurde. In dieser Versammlung vom 26. April 1877 wurde auch der Stadtrat ersucht, ein pneumatisches Faß anzuschaffen. Vorher, am 17. Februar 1877, hatte der Vor sitzende Jockusch in einem Referat aus einem Vortrage von Ernst Rost über menschliche Exkremente die Vereinsmitglieder auf das Heidelberger Tonncnsystem aufmerksam gemacht. Indessen wurde eine derartige Einrichtung für Bautzen als ungeeignet verworfen. In der neuesten Zeit ist dagegen diese Angelegenheit in ganz veränderte Bahnen geleitet worden. Nachdem am 7. Februar 1881 Prof. vr. Heiden die Verwertung der menschlichen Exkremente und insbesondere die verschiedenen Systeme für deren Beseitigung aus den Städten als Abfuhr-, Tonnen-, Linnesches und Berieselungs system zum Gegenstände eines sehr belehrenden Vortrages gemacht hatte, wurde an demselben Tage auf Antrag des Vortragenden und Direktor Brugger die Wahl einer Kommission zur Erörterung der Frage über das Tonncnsystem beschlossen und hierzu außer dem Gesamtdirektorium des Vereins gewählt die Herren Prof. vr. Heiden, Direktor Brugger, Brüchner, vr. Deutschmann, Dietze, Gräfe, Mutscher und Zieschank. Diese Kommission, in welcher Prof. vr. Heiden den Vorsitz führt, hat sich mit der Sektion des Bautzener Gewerbevereins für Gesundheitspflege vereinigt und wird nach erfolgter Untersuchung über das geeignetste und rentabelste System für Bautzen vor die Öffentlichkeit treten. Wir erwähnten, daß die konstituierende Versammlung am 1. Oktober 1856 auf die beiden Hauptbeschäftigungen der Vercins- mitglieder hinwies: Viehzucht und Feldbau. Es wird daraus er sichtlich, daß der landwirtschaftliche Verein Bautzen bei seiner Gründ ung Vorarbeiten fand, welche er sich zu eigenem Nutzen konnte dienen lassen, zumal bedeutende Landwirte der sächsischen Ober lausitz, wie wir im ersten Teile dieser Schrift nachgewiesen, ins besondere der Agrikultur durch die Veröffentlichung ihrer Erfahr ungen wesentliche Dienste geleistet hatten. Kassierer Barthels hatte in der erwähnten Versammlung die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf „ausländischen Roggen" gelenkt.