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ferner 1874 die Beobachtung mitgeteilt wurde, daß Dünger, in Haufen aufbewahrt, zwar an Quantität, aber nicht an Qualität verliere und auf eine darauf bezügliche Frage mittle Düngung für Gerstenbau nützlich sei. Im allgemeinen über Dünger sprach am 20. März 1876 ein Schüler der landwirtschaftlichen Schule, Wenk, während an zwei Abenden (10. April 1876 und 30. Januar 1877) Professor vr. Heiden die Frühjahrsdüngung eingehend behandelte. Inzwischen war das Naheliegendste nicht unbeachtet gelassen worden. Die Fäkalstoffe der Stadt Bautzen boten ein günstiges Düngemittel, waren aber auch im Jahre 1858 ein Differenzpunkt zwischen dem Stadtrat zu Bautzen und dem Vereine geworden. Ersterer hatte in Rücksicht auf die Unzuträglichkeiten bei der in nichts behinderten Abfuhr Beschränkungen verfügt, gegen welche der Verein remonstrierte, weil er die Interessen der Ökonomen beein trächtigt glaubte. Jedoch so energisch dies auch geschah, erachtete der Stadtrat diejenigen der Stadtbewohner gefährdet, wenn dem Verein im ganzen Umfange seines Petitums nachgegeben würde und genehmigte nur, daß der Stalldünger von der polizeilichen An ordnung ausgeschlossen sei, wie ferner 1866, als auch diese Ver günstigung fallen sollte, die Zeit bis vormittags 11 Uhr und von nachmittags 3 Uhr zur Abfuhr von Stalldünger frcigelassen wurde. Diese Angelegenheit ist, sobald man sich aus hygienischen Rück sichten der Lösung der Abfuhrfrage näherte, auch im Verein wieder erschienen. Wenn auch 1866 eine Frage, was von der Reinig ung der Senkgruben durch Pumpen und Kesselwagen zu halten sei, keine Diskussion zur Folge hatte, so war der Wert der Fäkalstoffe, weit über alle andern Düngemittel gehend, bereits erkannt, und damit für die Landwirte die Notwendigkeit nahe gelegt worden, diese vor allen andern und sorgfältiger als bisher zu benutzen. Herrn Prof. vr. Heiden ist das Verdienst zuzuerkennen, daß er in Bautzen diesen Gegenstand zuerst durch seinen Vortrag über mensch liche Exkremente und Abfuhr, am 22. März 1869 im Verein ge halten, in die Wege der Verhandlung leitete. Hatte doch Prof, vr. Stöckhardts Broschüre über den Wert der menschlichen Ex kremente im Verein schon Beachtung gefunden. Die nächste Folge war, daß die Düngergruben in Bautzen besser, als bisher, beobachtet wurden und wenn auch die Versammlung vom 17. August 1871, auf einen weitern Vortrag des Herrn Prof. vr. Heiden, der Be sprechung über Desinfektion galt, fo war die Teilnahme, welche die Herren Stadtrat Heerklotz und Bezirksarzt vr. Wengler dnrch ihre