10 seiner Zeitgenossen wurde eine Anregung geschaffen, welche den Land wirten an Orten, wo dies noch nicht geschehen war, die dringende Not wendigkeit auferlegte, im Austausch der als Neues empfangenen hochwichtigen wissenschaftlichen Mitteilungen mit den gemachten praktischen Erfahrungen der Zeit Rechnung zu tragen. Wie am Eingänge unserer Schrift bemerkt, ist es ein ganz besonderes Merkmal des 5. Decenniums, daß die Erkenntnis von der Not wendigkeit gemeinsamer Arbeit in alle Kreise und Orte sich verbreitete, und so mußten auch diejenigen Bewohner Bautzens und der Um gegend, welchen die Landwirtschaft Beruf geworden war, diesem Zuge der Zeit folgen. Sobald sie den Mann gefunden hatten, welcher befähigt war, sie zu führen und zu leiten, vollzog sich die Gründung eines den landwirtschaftlichen Interessen dienenden Ver eins. Und sie fanden ihn in dem Stadt-Vorwerksbcsitzer Andreas Karl August Förster zu Bautzen. II. Am 18. September 1856 erging von Herrn Förster fol gendes Cirkular: „An die Herren Ökonomen und Freunde der Landwirtschaft der Stadt Bautzen und Umgegend. Um den vielseitigen Aufforderungen zu genügen und einem längst von der Zeit geforderten Bedürfnis zu entsprechen, erlaubt sich der ergebenst Unterzeichnete die Herren Ökonomen und Freunde der Landwirtschaft von hier und Umgegend zur Gründung eines landwirtschaftlichen Zweigvereins zu Bautzen hierdurch ergebenst einzuladen. Förster." Nach dem Berichte des Herrn Förster in der 100. Sitzung des Vereins (am 5. November 1868) war dieser Aufruf mit 82 Unterschriften in seine Hände zurückgekommen. Herr Förster berief hierauf für den Abend des 1. Oktober 1856 eine konstituie rende Versammlung in den Gasthof zur Krone. Von 60 An wesenden wurde das am Schluffe dieser Schrift abgedruckte Grund gesetz, welches heute noch in Kraft ist, beschlossen und die Herren Förster zum Vorsitzenden, Ökonom August Jocknsch zu dessen Stellvertreter und Bibliothekar, Gasthofsbesitzer Barteldes zum Kassierer und Rechtskandidat Fischer zum Schriftführer, sowie die Herren Jockusch und Gutsbesitzer Hermann-Rabitz zu Deputierten für die Ausschußsitzungen des Kreisvereins gewählt. — Unterm 8. Oktober desselben Jahres wurde alsdann die Genehmigung des