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Mmstem-Ernstthaler Tageblatt un-LMM Sonnabend, den 16. April 1927 Nr. 89 1. Beilage MS -er christlichen Elternbewegung —p. Gersdorf, 16. April Am 12. April fand eine durch die Vertrauensleute und sonstige Vereinsmitglieder erweiterte V o r- flandssitzung des christlichen Eltrrnver- eins statt, in der die Abhaltung eines gröberen Abends beschlossen wurde, kür den man wiederum sirau Rektor Hummel aus Altenburg als Rednerin gewinnen will. Weiter erstattete das zum Stiftungsfest mit Ban- ncrweihe in Lallnberg-Lichtenstcin entsandte Vor- j-andsmitglied Bericht über sie von ihm besuchte Füh- nrsibung der Elternvereine des Bezirks, die mit die- s.r Feier verbunden war. Im Mittelpunkte dieser Litzung stand ein hochinteressanter Vortrag des Lan- -esoerdandsvorsitzendcn Oberlandesgerichtsrates Dr. Hering. Dr. Hering gab zunächst seiner Befriedigung dar über Ausdruck, da» im Reiche endlich eine Minister mehrheit für die Bekenntnisschule vorhanden sei. Der neue Reichsminister habe Ordnung geschafft. Der Sozialdemokrat Schulze ist nicht mehr als Sekretär im Amte. Auch dem sächsischen Minister für Volks- b.iduug sind nicht mehr so die Hände gebunden, denn t^e religionsseindlichc Mehrheit des Ministeriums ron 4 gegen !! hat sich in 6 gegen 4 umgekehrt. Man kann also in Sachsen, wenn man ernstlich will! Vor aliem müssen die Fleibncrschen Ncligionshabgeschentc beseitig: werden: Bubtagsvcrordnung, Verbot des j.alcchismusunicrrichtcs, des Schulgebetes, Dissiden ten als Rcligionslehrcr und „Ausseher", Reinigung der Liederbücher, selbst der Fibeln von religiösen Stossen, selbst vom Namen „Eott", Verbot der Ucdung von Chorälen in der Singstunde. Als mustergültig wurden die thüringischen Eltcrnrätc (seit 26. Juli 1926 bestehend) bezeichnet. Sie müssen dort für jeden L rt bestehen, müssen bei der Wahl der Schulleiter ge hört werden und wühlen den Schulvorstand. Die „allgemeinen Etternversammlungen", die unser Mini ster an Stelle der Elternräte wünsche, würden nur zu Andauversammlungcn führen. Auch zu der Denkschrift der obersten Schulbchörd.e nahm der Vortragende S.ellung und die Glauchauer Versammlung gelangte zu der Entschlienuug: „Die Führertagung der christ lichen Eltcrnvereinc :m Schulaufsichtsbezirk Glauchau d„nlt der Reichsrcgicrung dafür, dah endlich nach langer als achtjährigem Warten Ernst mit der Gc- stbgebung über die Errichtung christlicher Bekenntnis- schuicn gemacht wird. Sie hat das Vertrauen zu ihr, da» sie endlich die unbegrcislichcn Widerstände gegen dieses nach der Rcichsverfassung längst fällige Gesetz zu brechen wissen wird und da» sie damit auch der evangelischen Elternschaft endlich das ihr nach der Neichsverfafsung zustehende Grundrecht aller Deut schen auf Schulen ihres Bekenntnifscs nach Art. 146^ und 149 RV. nunmehr geben wird" Auch stimmte man der EntschUetzung der Führer der christlichen Cltcrnocreine Sachsens zu: „Der Eesamtvorstand des Landesverbandes der christlichen Elternvereine Sachsens erkennt die Würdigung gern an, welche die religiöse Unterweisung in der Denkschrift des Mini steriums für Volksbildung „zur Neuordnung des lächeren Schulwesens in Sachsen" als ein auherordent- lich wichtiges Lehrfach „findet, aus das zu verzichten" eine geistige Verarmung bedeuten würde. Er sieht sich aber genötigt, dagegen Einspruch zu erheben, dab t. die mihverstündliche Bezeichnung „Religionskunde" statt „Religionsunterricht" eingesührt wird. jNur die letztere ist nach der Reichsverfajsung (Art. 149) zu lässig und bietet den Eltern die nötige Gewähr für den in der Reichsverfassung genau bestimmten In halt (Art. 149) dieses Unterrichtes); 2. für die Ober tertia die bisher übliche Stundenzahl für Religions unterricht von zwei auf eine Stunde „Religionskunde" hcrabgemindcrt wird — und zwar zugunsten der Stenographie; 8. Schulgebet, Schulchoral und Schul andacht — obwohl gestattet — gar nicht erwähnt, ge schweige denn gefördert werden, wie cs in anderen Ländern (z. B. Preußen) geschieht." Einen breiten Raum des Dr. Heringschcn Vortra ges nahm die jetzt weite Kreise bewegende Frage des Konkordates ein. Dr. Hering definierte ein Konkordat, der Name tue nichts zur Sache, als eine Grenzregulierung zwischen zwei Nachbarn. Was der Papst unter seinem Konkordat versteht und was inan ihm leider zugebilligt hat, kommt hier nicht in Frage und keinesfalls möchten wir so ein Konkordat. Aber weil solch ein Konkordat besteht (in Bayern be reits und für Preußen auf dem besten Wege), so wol len wir auch eins zwischen Staat und evangelischer Kirche, wie sich auch Bayern zu einem solchen (eigent lich 2, einem rechtsrheinischen und einem linksrheini schen — für die Pfalz) verstehen mußte. Redner lommt zu dem Schlüsse: Wer ernstlich wolle, daß es mit der eo.-luth. Bekenntnisschule Ernst werde, und dab nicht nur dem Kaiser (Staat) gegeben werde, was des Kaisers ist, sondern auch Eott (seiner Kirche), was Gottes ist, der würde für solch einen Vertrag sein müssen. In der Versammlung kam denn auch aus dem von Pastor Ecibler-Drcsden, Direktor des Landesverban des, zusammcngestellten Hefte (Dresden-A., Sedan- straße 1) „Staat und Kirche in Bayern" der Staats vertrag mit der ev.-luth. Kirche rechts des Rheins zum Vortrage, und man gelangte zu dem einstimmi gen Beschluß: „Der durch seine Vertrauensleute und durch sonstige Mitglieder vertretene christliche Eltern verein zu Gersdorf beschließt, ein Konkordat zwischen Papst und Staat für Sachsen abzulehncn, einem Ver trage aber zwischen Staat und der ev.-luth. Kirche (ähnlich dem bayrischen) zuzustimmen, der die Be lange der Kirche dem Staate gegenüber sichert und auch die bekenntnistreue Lehre der theologischen Fakultät der Universität, auf den höheren Schulen und in den Volksschulen verbürgt, soweit diese nicht weltliche Schulen sind. Dio Beaufsichtigung des Religionsunterrichtes soll entsprechend 8 12 des bay rischen Vertrages geregelt werden" (der kein Hospi- tationsrecht sestsctzt). Daß man über solch einen Vertrag auch anderer Meinung sein kann, wurde durch Verlesung einer Entschließung der Deutschen Volks partei gezeigt. Auch von Dr. Hering waren eine An zahl Zeitungen aufgeführt worden, die einen evange lischen Staatsvertrag heftig bekämpften, wie denn auch der Evangelische Bund in einem Flugblatts vor ihm warnt. Ganz gewiß ist, daß ein gutes, ehrliches und klares Reichsschulgesetz, auf das wir nun seit 9 Jah ren vergeblich warten, weil die politischen Parteien mit ihm Fangball spielen, einen Staatsoertrag un nötig machen könnte, wenn in demselben auf Grund der 88 l46,2, 147,2, 148, 2 und 149 den Eltern die Garantie gegeben wird, dab ihre Rechte gewahrt blei- Len und den Kindern eine religiöse Unterweisung in der Schule zuteil wird, wie sie die Eltern für not wendig erachten. Weiter wurde über die Banncrweihc berichtet, und der Vorstand erhielt den Auftrag, der Frage der Be schaffung eines Banners auch sür unseren Verein näher zu treten, denn ein Danner ist ein osfcnes Be kenntnis von geheimnisvoller Wcroekraft. Es kam eine Bekanntmachung zur Verlesung über Rückmel dung und Anmeldung vom und znm Religionsunter richt während des Schuljahres. Herr Pfarrer Fran kendorfer teilte mit, daß für die Schulneulinge und deren Eltern zum Anfänge des Schuljahres zwei kurze Gottesdienste abgchalten würden. Frau Schuldirek tor Pfeifer regte an, den Konfirmanden fernerhin ein Andenken seilens des Vereins zu überreichen. Der Vorsitzende, Herr Postmeister Zeidler, dankte Herrn Prokurist Trummer )ür seine treue, umsichtige und langjährige Verwaltung des Dorsitzendenamtcs im Elternrate, das erlischt, da Herr Trummer kein schul pflichtiges Kind mehr besitzt. Die sehr anregende Versammlung wurde mit Gebet eröffnet und ge schlossen. Gächksches Hohenstein-Ernstthal, 16. April 1927 —' Bom Krcisausschuß. Als ständiger Sitzungstag des Kreisausschusses der Kreis hauptmannschaft Chemnitz ist auf Las Rech nungsjahr 1927/28 der zweite Mittwoch, eines jeden Monats, norm. V-10 Uhr, festgesetzt wor den. (Nächst« Sitzung Mittwoch, den 11. Mai L'. Js., norm. '/-IO Uhr.) —** Die diesjährige Landeshauptsersamr - lung des Wohltätigkeitsoereins „Sächsische F- schule", Sitz Dresden, wird am 15. Mai in Seb nitz abgehälten. Der dortige Zweigverein hat bereits zu dieser hochwichtigen Tagung einge laden. Die Naturschönheiten des Versammlungs ortes Sebnitz, der mit Recht die Perle der Säch sischen Schweiz genannt wird, werden viele zur Teilnahme an der Tagung veranlassen. Auch der hiesige Verein wird in Sebnitz vertreten jein. —* Beschränkte Freigabe des Eilzuges 106 sür Sonntagskarten. Der Verkehrsausschutz des Dresdner Verkehrsvereins teilt mit, daß der abends 6,23 Uhr in Dresden abgehende Eilzug 106 Dresden—Chemnitz—Reichenbach i. V.— Plauen i. V. nach langen Bemühungen wenig stens in beschränkter Weise für die Benutzung mit Sonntagskarten freigegeben worden ist. Wäh rend dieser Zug jetzt auf der Strecke Chemnitz- Plauen t. V. allgemein mit Sonnlagskarten be nutzt werden darf, darf er auf der Strecke Dres den-Chemnitz von solchen Reisenden mit Sonn tagsrückfahrkarten benutzt werden, deren Karten für eine Station hinter Chemnitz (wobei Chem- nitz-Süd und Chemnitz-Nikolaivorstadt insoweit noch zu Chemnitz gerechnet werden) lauten. Damit find allerdings die Wünsche der Dresdner selbst, die diesen Zug vor allem am Sonnabend zur Ausreise benutzen wollten, nur zu einem ganz kleinen Teil erfüllt, denn es liegt in Dres den nur eine einzige Sonntagskarte für eine Station hinter Chemnitz, nämlich Bad Elster, auf. Die Neuerung kommt aber den auswär tigen Besuchern Dresdens aus der Gegend hinter Chemnitz sehr zu statten, für die dieser Zug eine sehr günstige Rückfahrgelegenheit bietet. —* 3. Zwingerlotterie. In der am 9. und 11. April stattgefundenen Ziehung wurden fol gende Hauptgewinne gezogen: Die Prämie von 30 000 Rm. fiel auf die Nummer 95 034 mit einem Gewinn von 3 Nm. 1. Hauptgewinn 20 000 Rm. fiel auf die Nummer 163 147; 2. Hauptgewinn 10 000 Rm. fiel auf die Nummer 478 463; 3. Hauptgewinn 5000 Rm. fiel auf die Nummer121031. Alle Lose mit der Endnummer 0 wurden mit 1 Rm. gezogen. Die Ziehungs listen erscheinen Donnerstag, den 21. April (ohne Gewähr). —* Straßensperrung. Wegen Ausführung größerer Jnstandsetzungsarbeiten und Massen schüttungen werden nachstehende Staatsstraßen sür sämtlichen Durchgangsverkehr gesperrt: 1. Staatsstraße Altenburg — Ober lungwitz zwischen Kilometer 10,6 und 13,946 in Flur Hohenstein-Ernstthal vom 19. April bis mit 5. Mai 1927. Der Verkehr wird auf die Eoldbachstraße — Hohenstein-Ernstthal — Abt. I der Wüstenbrand—Glauchauer Staatsstraße (sogen. Badstraße) verwiesen. 2. Staats straße Wüstenbrand — Glauchau zwi schen Kilometer 1,8 und 5,117 in Flur Hohenstein- Ernstthal vom 7. bis mit 19. Mai 1927. Der Verkehr wird auf die Zweigstrecke v der Alten burg—Oberlungwitzer Staatsstraße (sogen. Ler chenstraße) und Abt. I der Wüftenbrano—Glau chauer Staatsstraße (sogen. Badstraße) ver wiesen. — Zwickau, 15. April. Die anhaltenden Nie derschläge der letzten Tage haben ein abermaliges Anschwellen der Flüsse zur Folge gehabt Das Hochwasser ist noch im Steigen begriffen. Die Landwirtschaft in den Niederungen des Erzge birges hat durch die bereits erfolgten Uehcr- schwemmungen beträchtlichen Schaden zu ver zeichnen. — Werdau, 15. April. Aus dem Brühl wurde eine ältere Frau von einem Geschirr überfahren und mitgeschleift. Die Frau ist bald darauf ge storben. — Netzschkau, 15. April. In der Nacht stürzte von einem aus dem 16. Jahrhundert stammen den Wohnhause in der Miillstraße die Giebel wand ein. Tue Ursache ist auf Witterungsein- fliisse zurückzuführen. Menschen find nicht zu Schaden gekommen, obwohl das Haus von zwei Familien bewohnt wurde. — Frankenberg, 13. April. Erhängt aufge funden wurde im Steinbruch auf dem Wege nach Altenhain auf Gunnersdorfer Flur ein von hier stammender Weber. Die Leiche wurde von der Gunnersdorfer Ortspolizei nach der Leichenhalle unseres Friedhofes gebracht. — Arnsseld, 13. April. Hier ereignete sich Nlf der Talstraße zwischen Arnsfeld und Nicdcr- schmiedeberg kurz vor der Brücke über die Preß nitz ein schwerer Motorradunfall. Baumeister Günther-Niederschmiedeberg fuhr, von Arnsseld ommend, infolge eines auf dem Wege befind- Zchen Hindernisses, das er wahrscheinlich nicht beobachtet hatte, gegen einen Baum und wurde einige Meter weit fortgeschleudert. In der Nähe befindliche Personen hoben den Bewußtlosen und anscheinend Schwerverletzten auf. — Bautzen, 15. April. Ein großes Schaden feuer suchte nachts den Ort Pließkowitz heim. Aus noch unermittelter Ursache, wahrscheinlich infolge böswilliger Brandstiftung, brach bei dem Wirtschaftsbesitzer Domaschke ein Brand aus, der sich durch den starken Wind rasch verbreitete. Die massive große Scheune mit angebautem Stall brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Vier Kühe und vier Schweine kamen in den Flammen um. Auch landwirtschaftliche Geräte, sowie Stroh und Heu fielen den Flammen zum Opfer. Der Schaden ist groß und nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. — Lucka, 15. April. Nachts brach im Pserdc- stall der Domäne in Breitenhain bei Lucka Feuer aus, dem die darin stehenden acht Pferde, die einen Wert von 12 000 bis 14 000 Reichsmark haben, zum Opfer fielen. Das Feuer konnte spä ter gelöscht werden. Baulicher Schaden ist nicht entstanden. Es wird angenommen, daß Brand stiftung vorliegt, und zwar richtet sich der Ver dacht der Täterschaft gegen den Verwalter. — Tetschen, 15. April. In Bensen erkrankten nach dem Genuß von Ziegenmilch plötzlich zwei Arbeiter und zwei Arbeiterinnen der Firma Grohmann an Vergiftungserscheinungen. Die Genannten tranken seit Wochen täglich ungekochte Milch. Diesmal wurde allen sofort Übel. Zwei sind leicht vergiftet, zwei aber schweben in Lebensgefahr. Mit Kamera und Kino durch die Bogelwelt Aelmatfchuhvorleag stg. Wir find dem Heimatschutz außerordentlich dankbar dafür, daß er nun auch den Weg in unsere Stadt gefunden hat. Die Vorträge, die er bietet, find nicht nur belehrend und unterhaltend, sie sind auch künstlerisch wertvoll und von wahrem, echten Heimatgefühl getragen, das wir leider bei so vielen unseres Volkes vermissen. Oberlehrer Paul Bernhardt-Dresden eröffnete den Reigen der Vortragsveranstaltun gen. Er hielt am Donnerstag im Schützenhaus einen Filmvortrag: „Mit Kamera und Kino durch die Vogelwelt". Es muß lebhaft bedauert werden, daß der Besuch nicht gut war. Die jenigen, die nicht anwesend waren, haben einen Vortrag versäumt, der ihnen schwerlich gleich wieder geboten werden dürfte. Es war nicht leicht, diese Bilder herzustellen, führte der bekannte Ornithologe in seinen ein leitenden Worten aus. Viel Geduld und Mühe gehört dazu. Welche Schwierigkeiten oft zu über winden gewesen waren, zeigte uns am besten der Film selbst. Aber alle Anstrengungen sind so herrlich gelohnt worden, daß sie der Vortra gende und Hersteller dieses Filmes gern ver gessen haben wird. Wir wurden mit prächtigen, lebenden Bildern aus dem heimischen Pogel leben erfreut, für die wir Herrn Bernhardt herz lichsten Dank sagen müssen. Vor dem Film wurden photographische Auf nahmen gezeigt, die gleiches uneingeschränktes Lob verdienen. Die Liebe des Vortragenden zu seinen gefiederten Freunden ließen nicht nur die Bilder erkennen sie kam auch in seinen Worten zu jeder einzelnen Aufnahme zum Ausdruck. Vor allem wollen wir ein Wort festhalten, das von der Einstellung des Menschen Bernhardt zur Natur spricht: „Je mehr man sich mit der Natur befaßt, desto bescheidener wird man!" Mit welchen Vögeln wurden wir nun be kannt? Zuerst mit den Meisen. Wir schauten das Nest der Schwanzmeise. Dann stellte sich uns der Zaunkönig vor. Man sagt, daß er der leichteste Pogel sei. Sein Gewicht beträgt nur 8 Gramm. Aber es gibt einen noch leichteren Vogel als den Zaunkönig: das Goldhähnchen. Dessen Gewicht ist nur 4 Gramm. Liebe, be kannte Freunde sind uns auch die Schwalben. Zu beklagen ist nur, daß diese schnellen Segler der Luft immer mehr aussterben. Die meisten kehren aus dem Süden nicht mehr zurück; sie geraten dort in die Schlingen gewissenloser Vogelsteller. Recht zierlich präsentierte sich auch das Rotschwänzchen. Der Fink mit seinem menschlichen Zug ist vielen ein guter Freund. Ein kleiner Junge — führte der Vortragende aus — sagte ihm einmal: „Er sieht aus wie so ein Großvater". Im Walde statteten wir dem Zimmermann des deutschen Waldes — dem Specht — einen Besuch ab. Dann hieß es eine Kiefer erklettern. In 15 Meter Höhe entdeckten wir ein Nest des Räubers des Waldes, des Sper bers. Er ist des Waldes kühnster und frechster Gesell'. Als zweiter Räuber stand uns der Hühnerhabicht gegenüber, der alles schlägt, vom Star bis zum Hasen. Andere Räuber sind noch Falken und Bussarde. Die Eule ist der Räuber der Nacht. Es ist falsch, anzunehmen, daß die Eule bei Tag nichts sehe. Sie sieht sehr aut. Aus dem Wald wurden wir heraus und an das Wasser geführt. Wir sahen Nester der Wildenten — von denen es 13 Arten bei uns in Sachsen gibt — und Kiebitze. Der Kiebitz ist einer der schlauesten Vögel. Im Schilf hält sich der Rohr spatz — auch Drosselrohrsängcr genannt — auf. Wunderschön waren die Bilder, die uns einen fremden Gast im Neste eines Teichrohrsängers zeigen: einen Kuckuck, den die kleinen Pflege eltern kaum erfüttern können. Weiter wurden uns vorgestellt der Neuntöter, der Taucher, junge Zwergrohrdommcln. Die Lachmöven haben in Sachsen noch 300 Kolonien. Wir würden uns freuen, wenn Herr Bern hardt sein Versprechen — das er uns am Schluß seines Vortrages gab — erfüllen würde, wenn er einen zweiten derartigen Filmvortrag bei uns halten wollte. Hoffentlich ist dann der Besuch ein besserer. Zu wünschen ist auch, daß schon der nächste Heimatschutzvortrag am 22. April, einen vollen Saal ausweist. An diesem Tage hält Schriftsteller Kurt Arnold Findeisen-Dresden einen Lichtbildervortrag über „Sächsisches Lachen und Humor". panosina ^ine Wolle, äoppeldreit' uv- « na I vjlblillv erreickteKuswabl 4.50,3.50,2.50 I.su knm I.gz üalianna 100 cm, Wolle mit Leiäe, eroües z NN uttttvlllw Lslbensortiment 7.25, 5.90 4,8(1 KMM« SH ld«M LL'LU"US k» S« M AL-LLÄS.L US