Von Käte Lubowski. hineinlcuchtcte, hockte eine Montag entlief der Me phisto wiederum, blieb weg und jedem Pfiff taub. Oberförster Mockhold setzte sich auf einen Baum stumpf und wartete. Sein Gesicht erschien bleich, seine Hellen, scharfen Augen wa ren eingekniffen. Nach un gefähr einer Viertelstunde erhob er sich und schlich, die bohe Gestalt vorsichtig in Deckung, die nämliche Fährte — die schmale Schneise — hinunter, wel che der Hund entlang ge saust war. Der gute Feld stecher half dem Oberförster das Geheimnis zu entdek- ken. Zn der grubenartigen Vertiefung, in welche das nuß- und weidenumsäum te Moorloch mit alt seinen verträumten LenzeSreizen weibliche Gestalt. Zn deren Aimen kauerte Meplusio. Diesmal kam der Hund ohne Schläge davon. Lang, sam schritt Friedrich Mockhold in sein rief im Walde verstecktes Haus zurück, ohne unterwegs auch nur ein- mal nach „Mephisto" zu pfeifen. Es half nichts. Jetzt mußte das Tier abgcschaffl weiden. Aber nicht in andere Hände gegeben .... . sondern totgeschoffen ... einfach totgeschoffen werden I Ohne auch jetzt die Peitsche zu heben, erwartete er daheim sein winselndes Herankricchcn, neigte sich zu ihm und sah ihm fest in die Lichter. Da schlug ihm aus dem glänzend braunen Fell des Hundes ein leichter, süßer Duft von Veilchen entgegen. Am Abend dieses Tages brach ein gewaltiges Ge> Witter loS und am nächsten Morgen rief ihn das Jam mern seiner Wirtschafterin schon frühzeitig wach: „Herr Oberförster, bei uns sind Diebe gewesen. Kom men Sie bloß runter.... jU'U^As war das zweite Mal, daß der Oberföc- ster Friedrich Mockhold seinen tienesten Begleiter, den Jagdhund Mephisto, er folglos zurückpfiff.... Las erste Mal — voi vier Tagen — hatte er ihn, als er endlich wieder de- und wehmütig zu ihm zurückkroch, halbtot geschlagen.- Und dies war nun das Ende! An genau der glei chen Stelle wie am An einem nächtlichen Besuch war in der Tat nicht zu zweifeln. Lie Hirschfelle auf der Diele lagen anders gefaltet. In der Küche fehlte am Schwarz brot eine tüchtige Scheibe und die Hälfte der Milch aus dem Topf. Las war aber auch alles! — Eine Kleinigkeit war außerdem noch festzustellen. Auf der ? TischplatteinderLie- z le lagen ein paar win zige Häuflein gelben Pul vers und in der Luft schweb te ein Dust von Veilchen. DerOberförster zerrieb von dem Pulver zwischen Dau men und Zeigefinger und roch daran. Plötzlich flog ein Lachen m jeden Winkel seines Gesichts. Das war unzweifelhaft Blülenstaub auö Hasel- und Weiden kätzchen. Lenzspuren .. Zugleich war ihm das andere son nenklar. Die, welche ihm den Mephisto abwendig gemacht, hatte hier ge nächtigt. Deshalb gab der Hund keinen Laut. Des halb die Lenzspuren. Am Nachmittag pfiff der Oberförster den Hund heran und brachte ihn auf die Schneise. - „Such' Frauchen ..." befahl er und ließ ihn auf die Fährte los. Der Hund kam nach wenigen Minuten traurig zurück. — Noch an vier an deren Tagen mußte Mephisto das „Frauchen" vergeb lich suchen. Am fünften Tag kam der Hund nicht zurück. Friedrich Mockhold ging zögernden Schrittes selbst auf die kleine Gi ube am Moor och zu. Da lag der Mephisto wiederum in zwei Frauen- armen! „Warum haben Sie mir meinen Freund gestohlen," fragte er brüsk, sobald er sein Ziel erreicht hatte. Ein blonder Kopf hob sich von dem braunen Fell. Zwei Augen blitzten ibn an: „Weil mir dieser Hund früher gehörte, als Ihnen, mein Herr . . ." „Wollen Sic mir daS-gefälligst beweisen . . ." „Beweisen," empörte sie sich . . . überlegte «inen Augenblick und nickte beifällig . . . „Schön ... ich werde beweisen. Rufen Sie „Mephisto" zu sich ..