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ft 'N 2 gemeinsamen Ahnen Jakob wurde geweiSsagt, daß, duich seinen Samen alle Völker der Eide jollten ! gesegnet werden. Alle Völker, sagte Gott, nicht nur die Juden und nicht nur die Samaritaner." „Auch ihr weift die unsein nieder," entgegnete < der Führer der Samaritaner, „wenn sie durch euer Land reisen." „Hört mein Gleichnis: Ein Mann zog von Je eure Art, unserem Gott zu dienen, sei die Art, die richtig sei. Ihr verachtet den Ort unserer Opfer, trotzdem unsere Väter dort opferten, lange bevor der Tempel zu Jerusalem stand. Es gibt nichts Gemein sames zwischen uns und euch. Verlaßt unser Land. Kehrt um." „Dein Eifer zeigt deine Liebe," antwortete Jesus. „Wer sich nicht ereifert in Gegnerschaft um des Heils seiner Seele willen, der gleicht einem übertünchten Grab, in das nicht mehr die Sonne scheint. Lasset stns gemeinsam den Keim der Ewigkeit suchen, der uns ver bindet." Jesus ließ sich auf einem Stein nieder, eilig saßen seine Jünger in seinem Schutze hinter ihm nieder, er aber sprach: „Ich will euch ein Gleichnis sagen, das mir der Herr, unser Gott, heute Nacht zeigte. Unserem 2 hielt die Hand auf die Kapsel auf seinem Haupte, in welcher ein Spruch der heiligen Schrift geborgen war, und murmelte ein Gebet und ging vorüber." „Ja, so tun eure Pharisäer und Priester," riefen die Samaritaner. ,F)ann kam ein Tempeldiener aus dem Stamme Levi," sprach Jesus weiter. „Er sah die Stäitc und deren Blut und den Niedergeworfenen und ging vorüber." „Ja, so tun sie," riefen die Samaritaner. „Da kam des Weges ein Samaritaner geritten, und als er den Niedergeschlagenen sah, da jammerte ihn seiner, und er stieg ab und ging hin zu dem Mann und goß Oel und Wein in seine Wunden und verband sie. Und dann hob er ihn auf sein Tier und brachte ihn zur nächsten Herberge und pflegte ihn. Wer von den dreien," fragte Jesus, „diente Gott am richtigsten?" rusalem nach V Jericho durch die Felsen und fiel unter Mörder —" sprach Jesus. „Samaritaner waren das nicht, Herr, das können nur jüdische Mör der gewesen sein." ,/Lic jüdischen Mörder schlugen ihn nieder," sprach Jesus, „und l e- ßcn ihn halbtot liegen." „La seht ihr, wie ihr Gott dient," riefen die Sama ritaner. „Ein Priester aus Jerusalem zog die gleiche Straße," sprach JesuS wei ter, „und er sah den Halbtoten lie gen. Erfaßte seine Gebetscbnüre und M <» ""sssmu und vor sichtig näherten sich die Samaritaner. Einer trat aus dem Haufen ! // hervor und sprach mit drohendem Blick I» und finsterem Antlitz: ,Marum reist ihr durch unser Land? Wißt ihr nicht, daß Feindschaft / zwischen ans und euch Juden ist, daß wir euch verachten?" „Gott verachtet keinen Menschen. Wie soll da ein < Mensch den anderen ver achten können?" antwortete Jesus. ,Hhr habt das Gebot der Feind schaft wider uns erlassen, nicht wir. Eure Männer warfen die unseren zuerst nieder. Wir wehren uns. Was wollt ihr hier? - Kehrt um, sonst seid «hr alle des Todes!" „Warum sprichst du von dem, was uns trennt? Wa rum sprichst du nicht von dem,was uns allen gemein sam ist?" fragte Jesus. ,Lhr habt doch das Band zer rissen, nicht wir. Ihr sagt, - e vorn AuS der Handschrift des neuen Werkes von Walter v. Molo.