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Schach-Aufgabe. Schwarz. Dom Fenster und seiner Geschichte. Bei den alten Römern waren Elasfenstcr wenig ge bräuchlich. Die Bauart des römischen Hauses machte eine Verwendung von Fenstern im heutigen Sinne unmöglich; denn Licht und Luft hatten durch eine große viereckige Qeffnung Naum. Hier befand sich ein Becken (impluvium), um das auf demselben Wege hereinströmende Regcnwasser aufzufangen. Das südliche Klima ließ leine übermäßige Kälte zu, so daß man eines Schutzes gegen Frost nicht bedurfte. Erst in spätrömischcr Zeit kamen Fenster auf. Sie wurden gewöhnlich aus „Spiegelstein" gefertigt, was der Beschreibung nach nichts anderes, als blättriges Frauen- oder Marienglas war, aber auch dünngeschliffener Achat oder Mamor kam zur Anwendung und schon im 2. Jahrhundert n. Ehr. Die ersten sicheren Nachrichten von Elasfenstern finden sich im 6. Jahrhundert bei Gregor von Tours, welcher Kirchenfenster aus gefärbtem Glase er wähnte. In Deutschland hatre bereits im 10. Jahrhundert das Kloster Tegernsee die Fenster mit bunten Glasscheiben. An vielen Kirchen aus dem Mittelalter sind die Fenster mit herrlichen Glasmalereien verziert, so z. B. am Dom zu Mai land, am Kölner Dom, am Straßburger Münster usw. Auflösungen aus letzter Nummer. Logogriph: Grasmücke. Vexierbild „Wo ist die Vcilchcnpflückcrin?": Bild rechts drehen, dann links unten am Rande zwischen Veil chen und Sträuchern. IWse!-Ecks. Schcrzausgabc. Albert, Bruno und Carl treten eine Arbeitsleistung an. Diese Arbeit hatte Albert mit Bruno "zusammen früher in 30 Tagen. Albert mit Carl zusammen in 15 Tagen und Carl mit Bruno zusammen in 10 Tagen bewältigt. In wie viel Tagen wurde nun dieselbe Arbeit von allen dreien zusammen geleistet? Wer war der Fleißigste und wer der Faulste? Weiß. Weiß zieht und setzt mit dem zweiten Zuge malt. Dunies Allerlei. Ihre Hoheit, die Köchin antwortet. Die Hausfrau war entzückt über ihre Perle. Sie hatte eine Köchin neu enga giert und wurde überrascht von deren Talent, die himm lischsten Pasteten und Kuchen zu backen, ihre Diners und Soupers waren Genüsse von Anfang bis Ende, Gedichte, Phantasien. Kurzum — man begegnete der Koch-Donna mit dem allerheiligsten Respekt. Aber voller Kummer mußte die Hausfrau konstatieren, daß die Perle absolut keinen Sinn für Reinlichkeit hatte. Die Speisekammer sah furchtbar schmutzig und vernachlässigt aus. Voller Zittern und Beben wagte sie daher eine Attacke und fragte die Köchin mit dem nachsichtigsten Ton von der Welt: „Können Sie denn nicht sehen, wie schmutzig die Speisekammer ist?" Um dafür einen hoheitsvollen Blick einzuheimsen und die erhabene Antwort: „Ich kümmere mich nicht um Schmutz, da ich ihn nicht liebe und mir absolut nichts daraus mache." Sichmemanderleben. Es hat so manchen geklungen: „So nimm denn meine Hände und führe mich." Und sie sind gewandert zu zweit, kurze und lange Strecken. — Immer häufiger aber sind die kurzen Strecken geworden, immer schwächer die Men schen im Ertragen von Unbill. Ta hat der eine Teil seine Hand aus der des Weggenossen gelöst und hat gemeint, es müßten ja nicht rauhe Wege sein, auf denen er geführt würde, und ward müde im Kampf um des Tages Lohn, glaubte wohl auch, sich allein besser zurecht zu finden . . . Und wieder andere klopften an die Tür zur Schwesterseele vergeblich. Eie hatten sich gefunden, wie eben zufällig. Inhalt, so meinte man, lägt sich ja dem Leben noch geben, wenn man beieinander ist — und da hatten sie eine Ehe geschloßen. — Der Mann wuchs hinaus über den Alltag, weil sein beweglicher Geist mit der Zeit ging und enggezo- gene Fesseln durchbrach. Das Weib blieb zurück, war nicht fähig, sich auch nur hinauszutasten aus der kleinlichen Ideenwelt von Eßen und Trinken und sich stetig gleichblei bender Handarbeit. — Und so ward es eine Pflichtehe. — „Wo du wirst gehen und stehen, da nimm mich mit." Wenn der Ernst dieser Strophe so recht erfaßt wird, wenn jeder weiß, daß Las Gehen nicht immer durch blumige Wiesen führt und das Stehen nicht immer heißt: von ionnenumspielten Gipfeln und rebenumrankten Bergen frei und sorglos ins Leben schauen, dann wird jene wunder bare Seelenharmonie erzielt, die man das „Sichineinder- leben" nennt. Es gibt auch Tage, die einem nicht gefallen, wo man sich an den Händen faßt wie verirrte Kinder und ost glaubt, den Weg aus Not und Sorge nicht mehr Heraus zusinden Da heißt es dann: Nicht abwärts schreiten, nicht unten stehen und den Blick nach oben richten und neidvoll alle die suchen, die verschont blieben von dem qualvollen Druck der Not, sondern dann heißt es erst recht: Vorwärts und aufwärts! Hinauf zur Höhe, hinauf aus Qual und Drang zu dem Gipfel einer besseren Einsicht Und dann von der Höhe den Blick hinunter und rundum . .. Bald werden die Augen mehr Leid sehen und größeres Leid als das eigene, so daß es wie ein Schämen durch die Seele zieht und jeder sich müht, gern und willig das Leben zu meistern. Dann schwindet auch die Furcht vor der Wirrnis des Lebens, dann gibt ein ermunterndes Wort das andere, bis beide erkennen, daß „Leben" nicht heißt: Ein sorgloses Genießen allerlei Annehmlichkeiten, sondern daß „leben" kämpfen heißt. Und daß wir ja auch gar nicht ein ver brieftes Recht haben, von der Wiege bis zur Bahre stets den vollgefülltcn Eimer aus dem Brunnen des Glückes zu heben. Das wahre Glück ist ja doch das „Sichineinanderfügen", ein Heimverlangen nacheinander haben. Wie man sich aus streckt auf dem Heimatboden, seine Gedanken dem Hügel anvertrauend, unter dem die Eltern ruhen, so flüchtet dann eines zu des andern Brust, Verstehen suchend vor dem Haß und dem Gelächter der Welt. Es muß einer zu dem andern sagen können: „Du meine Heimat!" „Bis an ein selig Ende und ewiglich" wird dann keins vom andern laßen: keine Not. kein rauher Weg wird dann die Hande auseinander lösen können, und es wird ein gutes Wandern werden. Türkische Fabel. Ismael, ein osmanischer Weiser aus dem Morgenlande, war gebeten worden, zu den Gläubigen zu sprechen Er erschien zur festgesetzten Stunde in der überfüllten Moichcc und sprach also zur Gemeinde: „Wißt ihr, was ich euch sagen werde?" „Nein," war die Antwort. „Dann seid ihr Dummköpfe und meiner Weisheit nicht wert." sprach Ismael und ging festen Schrittes aus dem Gotteshaus. Am folgenden Abend stellte er dieselbe Frage. Alle Gläubigen beantworteten sie mit „Ja!" „Nun. wenn ihr's schon wißt, brauche ich es euch nicht jagen," lächelte Ismael und verließ die Moschee. Am folgenden Abend gab ein Teil der Gläubigen die Antwort „Ja!", ein anderer Teil die Antwort „Nein!" „So mögen die. die es nicht wißen es sich von denen sagen laßen die es wißen," sprach Ismael und schritt er hobenen Haupt«» zur Tür hinaus. N W L MAN