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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192712221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19271222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19271222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-22
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Monat
1927-12
-
Jahr
1927
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So« -er Böcke Chemnitz. Das herannahende Weihnachtsfest und die damit verbundene Unterbrechung des Börsenver kehrs warfen bereits ihre Schatten voraus. Das Geschäft gestaltete sich wieder auberordentlich ruhig und still bei einer überwiegend nach unten neigen den Kursgestaltung. Die Kursveränderungen gin gen nach beiden Seiten — von zwei Ausnahmen ab gesehen — zumeist bis zu 4 Prozent. Ucber die Einzelheiten des Verkehrs ist folgendes zu berichten: Am Maschinenmarkt setzten Elitewerke ihre Aufwärtsbewegung fort und verliehen den Markt mit einem weiteren Gewinn von 1'/» Prozent. Fer ner waren Hartmann, David Richter und Sachsen werk zu gebesserten Preisen begehrt. Billiger anzu kommen war dagegen in Hermann und Alfred Escher, Faradit, Grohenhainer Webstuhl, Pöge, Schubert L Salzer und Wandcrerwerkc. Textilaktien waren gut behauptet. Tüllfabrik Flöha, Chemnitzer Akticnspinnerei, Liebermann und Carl Dürfeld ge langten auf alter Basis zur Notiz, während Bach mann L Ladewig sowie Köbke je ein Prozent an ziehen konnten. Bankaktien waren nur belang losen Schwankungen unterworfen. U. a. wurden Commerz- und Privatbank 1 und Darmstädter und Nattonalbank 2 Prozent niedriger. Die „Diver sen" tendierten freundlich. Radeberger Bier ge wannen auf die unveränderte Dividende und das in Aussicht stehende Vczugsrecht 5 Prozent, Gcrsdorfer Steinkohlen wurden vergeblich 11 Prozent höher ge ¬ sucht. Fonds lagen sehr still. Im Freiverkehr war die Grundsttmmung nach wie vor freundlich. Gröberes Interesse bemerkte man u. a. für Kamm garnspinnerei Silberstrabe und für Hiltmann L Lorenz. - Berlin. Die Börse nahm nicht den festen Ver lauf, den man auf Grund der vorbörslichen Schätzun gen allgemein angenommen hat. Die anfänglichen Kurserhühungen waren nicht zahlreich und auch nicht erheblich und gingen im Verlaufe sogar meist wie der verloren. Es fehlte an Unternehmungslust be sonders seitens der aubenstehenden Kreise und namentlich auch seitens des Rheinlandes, was den Eindruck der Verbindlichkeitserklärung des Schieds spruches im Arbeitskonflikt der Eisenindustrie be einträchtigte. Aber auch die Annahme der Frei- gabebill im amerikanischen Repräsentantenhaus hatte selbst für Freigabewcrte nicht die Belebung der Kauflust hervorgerufen, die man vielfach erwartet hatte. Man verweist vielmehr auf die endgültige Regelung dieser Angelegenheit seitens des Senats erst im Februar nächsten Jahres. Andererseits trat die Hemmung der Unternehmungslust durch die Geldverhältnisse und durch die zu erwartende Er höhung des Zinssatzes für Reportgeld wieder mehr hervor. Ferner trug die nunmehr vorliegende deutsche Handelsbilanz für November mit einer aber maligen Steigerung des Pasfioums um 93 Millio nen Mark entsprechend der Ankmrdigung zur Ver schärfung der Zurückhaltung bei. Nicht weniger gilt das von der nähcrriickenden Weihnachtspause. Berliner VrodukteubSrs« vom 21. Dezember. Für di« Berliner Produktenbörse war beut« be achtenswert die Auiwärtlbewegung der vorderen LiefcrungStermine am Brotgetreidemartt. Trotz ruhigerem Ausland konnten sich die Preis« hierfür um 1 Mark für beide Getreidearten befestigen. Man begründet dies einmal mit von bestimmter Seite erfolgten Kauten, dann aber auch mutz die Börse bei den zunehmenden Frösten mit dem Ausbleiben der für die Ultimo-Regulierungen benötigten Kasusendungen rechnen. Spätere Sich ten waren ruhig und unverändert. Haler gut gehalten Gerste etwa» stiller. Mehl behält die übliche Situation. Weizen märk. 233—236, Roggen märk.235 bis 238, Sommergerste 220-^66, Wintergerste neu Haier mark 201-211. Mai« 21« Rs 2 l 8. Weizenmehl 80,75-34 00 Roggenmehl 31,50 bis 34,00, Weizenkleie 15,00—15,10, Roggenkleie 15,00—15,10, Biktoriarriuen 51,00-57,0'», kleine Speiseertnen 32,00—35,Oo.Futtererdlen 21,00 dis 22,00, Peluschken 20,Oo—21,00, Ackerdobnen 20'0-21,00, Wicken 21,00-24,00, Lupinen, blaue 14.00—14.75, Lupinen, gelbe 15,70 bis 16,10, Serradella —, Rapskuchen 19,70 dis 19,80, Leinkuchen 22,40—22,6Trocken- schnitzel 12,40-12,70, Sova-Schrot 21,20-21,80, Kartoffelflocken 24.00—24,10. Chemnitzer Produktenbörse vom 21 Dezem ber. Weizen 253—2ü8, Roggen,hiesiger 253—-62, do niederl. u. preutz. 266—270, Sommergerste 260—275, Wintergerste 245—250, Haier, neu 215 bis 225, Mais 222—227, do. lLinquantin 230 bis 240, Weizenmehl 70"» 42.50, Roggenmehl I 60"/» 40,50, Weizenkl«ie 15.75, Roggenkleie 16,0gI Wi«s«ndeu, alt —, W'esenheu, neu 8,50, Grl tr«td«-Stroh, lose —, do. geprebt 4,50. Die Preis« verstehen sich bet Getreide iyl Ladungen von 200 bis 300 Ztr., bei Mebl iV Mengen unter 100 Ztr., bei Heu und Stroi ladungSw«ise franko Cbemnitz in Reichsmark. I Bremer Baumwollbörse vom 21. Dezember! abends 7 Ubr. O nzreüe Rotterung. M-ovlw« Universal Standard 28 loko 21,4o (21,5D t ollarc«nt« für em »vgl. Pfund. «lexaudria, 21. Dezbr. Baumwolle. SakV laridt» ver November —.— Janu« 33,66 (33,96), März 34,06 (34,361, Mat 34,4V (34,65). Oderägvvtiiche Lihmount Dezemoer 26,7W (26,70), Februar 26,72 (26,. 0», April 26,82 (26,8b! Sport und Spiel Der für den Frauenausschuh im DRA gebild« Arbeitsausschub hielt unter Leitung der Vorsitzen! den Frau Direktorin Dr. Matz seine 1. Sitzung icD Reichstag ab. Der Ausschuß sprach sich für EiM sctzung des 75-Meter-Laufes statt der 100-Metci! Strecke (in den Leistungsforderungcn für das ncuM gegründete Neichs-Jugendabzeichen für MädchenM aus. Die Borschluhrunde um den mitteldeutschen FuW ball-Pokal geht am 22. Januar mit folgenden BM Segnungen vonstatten: in Dresden: Dresdner EM gegen Fortuna Leipzig, in Chemnitz: Chemnitz.« VC gegen Guis Muths Dresden. Wvenks-Mörcheu Von Dorothea Fischer Auf der Hiinmelswiese ging es lustig zu. Heidi, war das ein Leben: Da lachte und jauchzte und jubelte es weithin, daß die tleinen, junretnagelneuen Sternchen erstaunt durch den r»mmeiswie^enzaun blinzelten und neugierig sragten, ob die Engelchen wohl Frau Holles Ee- burrstag feierten? Sie mußten noch nicht ein mal, dag das auf der Himmelswieie gar keine Engelchen waren! Ausgeiacht wurden sie. Aber das nehmen die Sternlein sehr übel — schwipp machten sie und schwupp — und ließen sich im grohen Bogen hinunterfallen, fast bis zur Erde. Ganz verdutzt guckten die vielen Kindergesicht lein von der Himmelsmiese ihnen nach. Das mußte man doch wissen, daß die Kinderlein erst morgen Engelskleider und Flügel bekommen sollten. Morgen war ja erster Advent. Die großen Sterne, die bedächtig vorbeimarschierten, wußten es auch ganz genau, daß das die vielen Kinderchen waren, die der liebe Gott das ganze Jahr über in seinen Himmel geholt hatte. Freundlich nickten und winkten die großen Sterne über den Zaun und wiinchten den Him melslindern einen schonen 1. Advent. Jubelnd winkten sie zurück, pflückten sich die Hände voll Sternblumen, die zu Tausenden auf der Him melswiese wuchsen, und warfen sic über den Zaun mitten in die Sternenschar hinein, die in langer, langer Reihe auf der Milchstraße hin wanderte. Da flogen sic dahin, und jedes Blüm chen war ein glitzerndes Sternchen geworden. „MonLvater fehlt noch," riefen die Sternchen. ,.Wir holen ihn," jubelten die Himmclswicsen- Kinder und standen schon vor dem Mondhäus- lhen, das gerade so schön in die Himwclsmiescn- Ecke hineinpaßte. Sie pochten a.l der Tür und guckten durch die Fensterlein und riefen: „Mond vater, Mondvatcr". Das Häuschen leuchtete und sah aus wie aus Glas. Da hatte Mondvater ge wiß schon die große Laterne angeziindet. Frei lich, da kam er ja schon mit einem lustigen Hute, den er alle Tage ein bißchen anders aufsetzte, bis er wieder ganz rund aussah. Er liebte eben die Abwechslung, der gute Mond, darum ging er auch niemals den gleichen Weg. Heute stapfte er erst rund um die Wiese herum, von dem Him- melswiesen-Dölkchen umschwärmt. Immer wie der bliesen ihm die Kleinen weiße Schäfchen- wölkchen ins Gesicht, daß er pusten und stets von neuem sich den Weg suchen mußte. Und die Himmelskinder lachten und lachten. Das klang so fein und lieblich und schallte bis zur Erde, daß es Vater und Mutter, die ihre Kinder im Sim mel wußten, froh und leicht ums Herz wurde und wußten nicht woher. O, mit dem Mond konnte man schon Spaß machen, er ließ es sich schmun zelnd gefallen, denn die Himmelskinder waren seine Lieblinge. Aber keines durfte ihn an den Hut fassen, beileibe nicht, da konnte er ganz rot werden vor Aerger, verschwand hinter einer Wolke und guckte oft erst nach langer Zeit wie der ein bißchen hervor. Da waren die Him melskinder immer sehr traurig, und sie hüteten sich, ihm an den Hut zu tippen. Nun gings noch schnell ain Sonnenhäuschen vorbei — und dann war der Mond fort. Ob wohl Frau Sonne noch wach war ^ Rasch einmal durch die Fenster ge- ichaut. Was mar denn das? Frau Sonne hatte a Engelsbcsuch, und alle saßen und rieben und putzten. Was denn nur? O weh, schon hatten die Engelein die neugierigen Himmclskindcr ent deckt und rische-rasche waren alle Guckfensterlein mit rosenroten Vorhängen verhüllt. Alles zu, alles zu, kein Spältchen, kein Ritzchen war ge blieben, nur die Englein hörte man flüstern und kichern. Das mußte doch gleich der Frau Solle erzählt werden. Da stand sie ja schon vor ihrem Häuschen, mit der riesigen, weißen Schürze und der schneeweißen Haube um das ganze liebe, freundliche Gesicht herum. „Frau Holle, Frau Holle, hast du ein hikchcn Zeit für uns? Dürfen Helsen die Betten schütteln?" „Bewahre, brc," meinte Fran Holle und tat so wichtig und geheimnisvoll. „Morgen ist 1. Advent, wer soll da im Himmel Zeit für euch haben. Und daß mir keines durch die Türen guckt". „Aber die Betten, Frau Holle, die Betten," riefen alle Himmelskinder durcheinander. „Ach, lieber Him mel, die Betten," seufzte Frau Holle und tat ganz erschrocken. „Wer schüttelt mir die Federn?" Ja, da war guter Rat teuer. Plötzlich ver schwand Frau Holle rasch in ihrer Tür, die sie sorgfältig hinter sich zuschloß. Bald darauf öff nete sich eines von den Feirsterlein und zwei, drei, vier, fünf, zehn, so viele, viele kleine Federbettchen flogen heraus, mitten hinein in die wartende Kinderichar. War das ein Jubel. Zuletzt schaute Frau Holles lachendes Gesicht aus dem Fenster. „Schüttelt, schüttelt," rief sie, „daß die Federn fliegen. Die Erdenkinder wollen morgen Schlitten fahren." War das eine Lust. Wie sie alle schüttelten, daß die Bäckchen glüh ten! Und wie die Federn flogen — über den Zaun hinweg — hinaus in den Himmelsraum, hinunter zur Erde — so dicht, daß keine Wolke, kein Sternchen mehr zu sehen war. Nun wurden die Himmelskinder aber müde vom Bettenschüt teln, so müde, daß sie sich auf die Wiese setzen mußten zum Ausruhen. Da saßen sie nun schon lange und wußten nicht, was sie anfangen soll ten. Kain denn Frau Holle heute überhaupt nicht, sie in die Wolkenbettchen zu bringen? Wahrhaftig, da sielen schon die ersten Tränen. Die Kleinsten waren gar so traurig, daß sie so verlaffen dasitzen mußten. „Ei, ei" nef sie schon von weitem, „ich glaube gar, hier wird gemeint". Nun werden meine schönen Federn naß, und den armen Erdenkinderlein wird der ganze Advents- fchnee zu Wasser." Da kam auch schon der alte Petrus von der Himmelspsorte her mit seinem großen, grauen Barte und den vielen goldenen Schlüsseln am Gürtel. „Was geht denn hier auf der Himmelswiese vor?" fragte er, und das klang, als ob eine große Glocke tönte. „Hier gibts Tränen? Wollt ihr, daß die Erdenleute euren alten Petrus schelten, daß er nasses Wetter macht? Und von der Frau Holle erzählen, daß sie die Zeit verschlafen und die Betten zu schüt teln vergössen habe?" Da waren die Tränen schnell versiegt, und lachend drängten sich alle um den alten Petrus. Und Frau Holle meinte: „Ich denke, der gute Schlüssel-Petrus läßt den Nordwindbuben heraus, der mag ein wenig über die Erde pusten, da gibts morgen dort unten den schönsten Winter, und keiner kann uns schel ten." Und so geschah es. Der Nordwindbube blies mit vollen Backen in die Schneeflocken hin ein, die immer noch lustig Herumwirbelten, daß sie eilends zur Erde hinunter tanzten und sich ein sicheres Plätzchen suchten, denn der Nord windbube — hu — der bläst kalt. Als er zu rückkam, lag die Himmelswiese einsam und ver laffen da. Die Kinderchen hatte Frau Holle in die Wolkenbettchen gepackt. „Und morgen ist 1. Advent," hatte sie noch gesagt und dann oe» weißen Nebelvorhang vorgezogen. „Und mor gen ist 1. Advent," hatten alle Himmelskinder- chen noch gedacht, und dann waren sie einge- schlafen. Und dann kam der 1. Advent. Da waren alle Himmelskinder beizeiten auf der Himmels wiese versammelt und trippelten ungeduldig hin und her. Heute sollten sie Engelchen werden! Wie das wohl sein mochte?! — Da tat Frau Holle weit ihre Tür auf, und heraus schritten viele, viele, liebe, kleine Engelein. Jedes trug ein schneeweißes Gewand in den Händen, ein Engclskleid für jedes Himmelskind. Und Frau Sonne öffnete auch ihre Tür und ließ viele Engelchen herausfliegen. Und jedes trug zwei blitzende, goldene Flügel, für jedes Himmels kindlein ein Paar. Oh, wie schön die Kinder aussahen, uno wie sie sich mit großen Augen an staunten. Auch der Mondvater guckte durchs Fenster. Herauskommen konnte er nicht, da Frau Sonne und ihre Engel die goldenen Flü gel gar so blitzblank geputzt hatten. Das tat seinen alten Augen weh. Aber da kam plötzlich ein leuchtender, silberner Waaen angerollt, an gefüllt bis zum Rande mit silbernen Sternchen. Da durfte sich jedes Himmelskind einen aus suchen und ins Haar stecken. Und nun waren die richtigen Engelchen fertig. Jetzt kam der alte Petrus vom Himmelstor her. Ganz langsam und feierlich schritt er über die Wiese, uin seine Himmelskinder zu holen. Das goldene Tor schloß er auf, und Frau Holle, Frau Sonne und alle Engel gingen mit, die neuen Engelchen durch die goldene Pforte zu führen. — Nun standen sie alle im weiten, weiten Himmelsgarten und schau ten mit großen Augen auf die vielen Blumen, die so wunderbar aussahen und in so herrlichen Farben blühten, wie sie noch keine gesehen hat ten. Die Engel, die mit durch die Himmels pforte gegangen waren, nahmen die neuen Engelchen an der Hand und führten sie durch den ganzen Garten und wußten so vieles zu er zählen: Wie sie mit Frau Holle die Engels kleider genäht und mit Frau Sonne die Flügel geputzt hatten, und daß Mondvater selbst die schönsten Sterne herausgesucht habe für seine neuen Engelchen, und daß die Blümchen im Himmelsgarten zuin Weihnachtsfeste alle ge pflückt würden und von den Gartenengcln, die sie das ganze Jahr über gepflegt hätten, zur Erde hinunter getragen würden, in jedes Haus eins — und die Blümchen hießen: Liebesblüm- ckcn. Freundlichkeitsbliimchen, Ecduldsblümchcn, Frohsinnsblümchen. Ach. das konnten sich die neuen Engelchen gar nicht alles merken. Und nach dem Weihnachtsfeste sollten sie selbst viele, viele neue Blümchen pslanzcn und mit Tau von der Himmelswiese treulich begicken, daß übers Jahr wieder der Garten so berrlich blühen sollte. Dann dürften die neuen Engel die Blümchen zur Erde schaffen, denn die Gartenengel würden nun Schutzengel. Die müßten immer zu den Kinderchen auf die Erde fliegen, um sie zu hüten und zu schützen und müßten immer Nachsehen, ob ihr liebes Blümchen noch blühe bei den Men schen, denen sie es geschenkt hätten. — Wie Lie neuen Engelchen staunten und sich nicht satt sehen konnten an der Pracht des Gartens und- nicht satt hören an dem lieblichen Geplauder der Gartenengel, die nun Schutzengel wurden. Oh, sie'wollten so fleißig sein im Himmelsgarten,daß ihre Blümchen übers Jahr nicht ein bißchen weniger leuchten sollten als diese hier. — Als Frau Sonne und Frau Holle ihre Kleinsten in die Wolkenbettchen kuschelten, da waren sie so müde und so glücklich über den herrlichen 1. Advent. Als der 2. Advent kam, da macht« der Schlüs sel-Petrus ein ganz verschmitztes Gesicht und zog einen Riesenschlüffel heraus. Der war nicht gol den, der war nicht silbern, der sah fast aus, als wäre er aus Pfefferkuchen gemacht. Wie di« kleinen Englein neugierig waren und den alten Petrus umtanzten. Der führte sie erst durch den ganzen Himmelsgarten, durch das Garten tor, einen Wolkenweg entlang — und da stan den sie plötzlich vor einem langen, langen Hause, in dem es lustig zuging. Es tönte und klingelte und surrte und schnurrt« und hämmerte und klopfte. Schnell schloß Petrus die Tür auf — und da saß in einem Riesensaale — mitten in einer großen Engelschar — der Weihnachts mann! Nun gabs kein Halten mehr. War das eine Ueberraschung! War das eine Freude! Was hatten die Weihnachtsengel nicht schon alles fertig gestellt. Da standen alle Dinge fein säu berlich aufgerichtet und aufgetischt: Die Karren und Wagen, die Pferdchen und Puppen, die Trommeln und Trompeten, die Geigen und Pfei fen. Und alles, was fertig war, wurde beklopft und beguckt, gespielt und gepfiffen, daß auch ja alles in schönster Ordnung zur Erde hinunter kam. Das war ein Lärmen und Lachen, ein Schwatzen und Schwirren! Und Petrus und der Weihnachtsmann lachten und lachten, daß die Schlüffe! an Petrus Gürtel hüpften und Musik machten und dem Weihnachtsmann der große Sack aus den Händen fiel, den er schon halb voll gepackt hatte mit den schönsten Sachen. Nun kollerten die Hampelmänner und Püppchen und Pferdchen und Bilderbücher alle durcheinander, und der Jubel war erst recht groß. Und als der 3. Advent kam, da schloß Petru! ganz geheimnisvoll eine Himmelssnaltür au! und hieß die neuen Engelchen leise eintretoM Da waren unendlich viele große Engel versau,! melt. Die nickten den kleinen freundlich zu, wM dann fingen sie alle an zu singen — ach, so wuu! derbar und herrlich, daß den kleinen Zuhörer! die Herzchen klopften und sie mit gefaltet« Händchen horchten und nicht einmal wagten, dW Flügel zu bewegen, was sie doch so gern täte»! Die großen Engel übten die Weihnachtsliede!,! die sie dem Christkind Vorsingen wollten. Und als der 4. Advent kam, da öffnete Petru« einen 2. Himinelssaal. Der war so groß, W« man sichs kaum denken kann. Und alle Engel« die großen und die kleinen — und Frau Holl! und Frau Sonne, und Schlüssel-Petrus und de! Weihnachtsmann, alle kamen sie herbei. Nm! der alte Mondvater blieb zu Hause. Er halt« gerade heute seinen Hut zu putzen. Das tat c! stets selbst, alle 4 Wochen, und davon ließ er sjM nicht abbringcn, auch an einem hochwichtig« Tage iin Himmel nicht. „Ordnung muß sein,"! sagte er. Dann mußten die Sterne jedesmal! ihren Weg allein finden, und auf der Erde wa! es finster. Aber auch das störte den Mondvnt«! nicht. Er putzte also seinen Hut, und alle ande! ren putzten den Himinelssaal. Es war doch balW Weihnachten, und mußte alles blitzblank sein sü! das Christkind. Petrus und der Weihnacht! mann schleppten zwei riesige Tannenbäume her! ein, und alle Engel und Enaelchcn putzten eis! rig Sterne und Sternchen. Dann kletterten sii! siink die silbernen Leitern hinauf und hängten! die fertigen Sterne an die Tannenbäume. Cain! eben an der Spitze strahlte «in ganz großer. Frun! Holle brachte duftige, weiße Vorhänge, dis amD sahen wie lauter ^ckmeeslockcn. Frau SonuM nähte rasch einen Goldsaum daran und goldeuM Punkte darauf. Dann begann wieder ein cifriD ges Klettern. Schlöffel Petrus und der WWM nachtsmann rückten immer die Leitern, bis all« Vorhänge rillig vor den hiesigen Fenstern WM gen. Die Windbuben schoben die meißcstcM weichsten Wolken zusammen, auf denen dnM Christkind laufen sollte. Die großen EmrM brachten einen goldenen Seffel herein, der stmM gerade zwischen den beiden Tannenbämnen. WM nun mar alles fertig. Frau Holle klonst« siW die vielen weißen Faden ab, die vom Nähen nM der Slbiirze hängen geblieben waren. FlinM hatten sie zwei Windbubcn durch das Fenster wM weht und pusteten vor lauter Lust noH ein WM chen hinterster. „Hn, das sind ja Eisnadeln"! sagten die Leute auf der Erde. „Da wirks kullM zu 3v«ihnaistten." — Dann mußten die W-n« buben die Türen weit aufmacsten. und der We'W nachtsmann und seine Engel scstlepi^en di« vollM bepackten Weistna^i^äcke sterein. Rinas stcruM wurden sie aufoeßellt. Und die neuen EnWM chen wunderten sich gar sehr, was das wohl bcD deuten sollte. Und dann kam das Weihnachtsfest. Das MIM so herrlich, daß ich es gar nicht beschreibe»! tann. Als die riesigen Wolkentüren ausciivM ander gingen und das Christkind mit leiclMM Schritten über die Wolken wanderte bis zu denM goldenen Seffel — wie die Engel so wunderbar« so überaus herrliche Lieder sangen — wie all'M Sterne und die goldenen Punkte auf den M-I hängen glitzerten und funkelten, daß es nichl zM sagen war — wie das Christkind allen so licb-M lich zunickte —- Frau Holle und Frau Sonn« streichelte und jedem Engelchen einen Kuß gudM — und wie es in jeden Weihnachtssack ein Tan-M nenzweiglein mit einem Segenssprüchlein leg»! — und dem Weihnachtsmann das Händchen gaW — und wie es dem alten Petrus einen neue« Schlüffe! schenkte, wei! die Windbuben einen zeiW brachen hatten — und dem Mondvater zuwinkleM der nur durchs Fenster guckte— und wie zuIevtM alle zusammen sangen „Vom Himmel Horb, bM komm ich her" — das war das Schönste, wuM man sich überhaupt ausdenken kann — und noM tausendmal schöner. Ron 29j Unanx Berlin ge gewesen, s Genf geg ghiert, al dort gekoi Was l-ards? in diesen war's ga Soviel st» würde ei Verbindu mußte eii das ganz, lassen hat fremde H von, daß los liebte Und r Nuthard gesagt, er Wahrschei wen. M' hatte Anx Er wu land Hali r)ann wü hatte, alle Und w ruch gar 1 Bctrunker Er ha ,ic ihn Lr und könnt So mü Ein bi redung mi gar nicht» Abwarten Herr E alles kam hatte. Sehr k Hand reick als er kan Er om Herren setz „Wie s ,effor, daß „Bitte, Bedürfnis, . Was nicht gcnal dieselbe g O enpub uu Sie den I UMM vei wnden geruchlos, glänzend. N sein Kein Bürsten, «r ,«>n Nb Zu uaben in 60Psg. bei Kolonialwa Uhlig, Dr Lohri» jun mal MLeist Ruf Tag- u. N 8. ZM. 8 Gasthof 4
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