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! »MIM M» * Tie Lampen der Alten. Auch die ' Menschen der Urzeiten konnten in ihren - Höhlen nicht ganz ohne Beleuchtung auskommen und so fertigten sie sich ein- I fache Lichtspender Diese verdienten je- > doch nicht den Namen Lampen, sondern » sind besser als Leuchtpsannen zu be- ! zeichnen. Es waren flach ausgehöhlte I Steine oder Muscheln, in die Talg ge- I schüttet wurde Den Docht mutzte < irgendeine pflanzliche Faser ersetzen. . Derartige Leuchtpsannen, wie sie öfter ' in Höhlen und in der Erde ausgesunden I worden sind, werden noch heute von f den Eskimos benutzt, nur daß diese die - ausgehöhlten Steine mit Tran süllen. ! Mit der Steigerung der Kunstfertigkeit i und des Schönheitssinnes erhielten I zwar diese Leuchtpsannen ein schöneres ! > Aussehen, aber im großen und ganzen . war man doch in der Beleuchtung aus ' der Stufe des Höhlenmenschen stchen- > geblieben. Der Form nach hatten schon I die Bewohner der Pfahlbauten ganz , hübsche Lichtbehälter; diese waren öfter I aus Bronze angefertigt und konnten i auch schon als Hängelamven benutzt I werden. Noch viel schönere Lichtbehälter - wurden bei den alten orientalischen I Völkern, bei den Griechen und Römern ' hcrgestellt. Besonders bei den Römern i war die Lainpe schon ein Zier- und I Schmuckgegenstand geworden, der aus - Silber und anderen edlen Metallen an- I gefertigt wurde. Man verstand in Rom i auch bereits große Lampen herzustellcn, I die so aussahen wie unsere Kron- I leuchter, aber noch immer brannte der ! Docht ohne schützende Hülle, so datz ' jedesmal die Räumlichkeiten verrußt I waren, wenn darin einige Stunden j Licht brannte. Im Mittelalter beleuch- > teten die Vornehmen ihre Wohnungen I meistens mit Wachskerzen, der Bauers- i mann zündete sich zur Beleuchtung oft I nur Kienspäne' an. Später kam dann I auch die Lampe wieder in Brauch, und I zwar, nachdem man ihr einen Zylinder » aufgesetzt hatte. Dieser Zvlinder war 1 allerdings zunächst noch nicht aus Glas, j sondern aus Blech. Er war über der . Flamme angebracht und sollte haupt- ; sächlich das Rußen verhüten. Richtige r Dochte kamen erst am Ausgang des 18. i Jahrhunderts auf; um diese Zeit ist I auch der Glaszylinder erfunden worden, i Die erste richtige Petroleumlampe wurde » erst im Jahre 1855 von einem Ameri- I kaner erfunden. Es war dies ein l Flachbrcnner, der aber noch sehr wenig , Licht gab. , * Anstandsregeln aus dem XVI. i Jahrhundert. In einem sogenannten I Komplimentierbuche aus dem Jahre - 1540 finden sich u. a. folgende Än- > standsregeln für solche, welche an herr- ! schriftlichen Tafeln teilnehmen. Man l ersieht daraus, auf welcher niedrigen I Stufe der gesellschaftlichen Bildung man - damals im allgemeinen noch gestanden ! haben muß, da man derartige Vor- I schriften überhaupt für notwendig hielt, I auch, wie sehr sich die Begriffe von I Schicklichkeit im Laufe der Zeit ge- > ändert haben. Die Anstandsregeln lau- ' teten also: Wenn du zu einer Herren- I täfel gehst, so sollst du vor allem deine I Hände und deine Nägel rein haben, das - sollst du aber nicht bei Tische machen, i sondern, wenn du allein bist. Wenn du i trinkst, so bebe den Becher mit beiden I Händen empor Du sollst nicht trinken ' mit einer Hand, wie ein Fuhrmann, ! wenn er den Wagen schmiert. Ferner ' sollst du nicht in den Becher husten und I nicht trinken, wenn du noch Speise in dem Munde hast, gleich dem Rind, noch mit Geräusch trinken wie ein Ochs, auch sollst du die Nase und den Mund ab waschen, wenn du getrunken hast. Tu sollst den Knochen nicht abnagcn wie ein Hund noch das Mark aus den Knochen saugen. Einen Apfel iß nicht allein, sondern schneide ihn durch und gib dem Nachbar ein Stück. Willst du eine Birne schälen, so mutzt du beim Stiel ansangen; beim Apfel beginne bei der Blume. Die Butter streiche nie 44*44*44*4*4***4*4*** * * * Du willst, datz ich in Worte füge. * * * * Du willst, daß ich in Worte füge, * 4- Was flüchtig ist wie Windes- 4 4- wch'n, * 4- Und meiner Seele Atemzüge. * 4- Die leisen, kannst du nicht ver- * 4- steh'»? * 4- * 4- Die stille Wonne wie die Klage, * 4- Die nur in Geistertönen lallt, * 4- Bleibt eine unverstand'ne Sage, * 4- Wenn nicht das Herz ihr wider- * 4- hallt. * 4- 4 4- Ihr Sinn ist hin, ihr Laut ver- * 4 klungen, * 4 Sobald die Lippe sie erst nennt; * 4- Nicht eignet sich für Menschen- * 4- Zungen, * * Was nur der Himmel Weitz und 4- 4- kennt. * 4- * *******444*44***4444* mit dem Daumen aufs Brot. Die Suppe trinke nicht vom Teller, sondern iß sie mit dem Löffel, und sollst dabei nicht laut schlürfen wie ein Kalb. Beim Esten sollst du nicht patschen wie ein Schwein am Trog noch mit einem Stock oder einen anderen Gegenstand in den Zähnen herumstochcrn. Auch sollst du nicht mit der Zunge schnalzen noch nach dem Esten mit den Zähnen ziehen. Mit dem Finger in der Nase herumzustochcrn, ist unfein. * Die guten Gedanken. Der große Komponist Händel erhielt eines Tages von einem seiner Gönner einige Flaschen guten alten Johannisberger. An demselben Tage hatte er einige Freunde zu sich geladen, und aus Furcht. eS möchte ihm nicht viel davon übrig bleiben, wenn seine Freunde mitkosten würden, ließ er die Flaschen in sein Arbeitszimmer, das an den Speisefaal unmittelbar anstietz, stellen. Im trau lichen Verein zusammensitzend, quälte ihn endlich ein mächtiges Verlangen nach Rheinwein. Plötzlich sprang er aus und, sich aus die Stirn schlagend, ries er: »Ein Gedanke — ein Gedanke!" Dann eilte er in sein Arbeitszimmer, tat einen tüchtigen Zug und kehrte in die Gesellschaft mit heiteren Blicken zu rück. Doch nicht lange, da kam ein neuer Gedanke, dem bald ein dritter und vierter nachsolgten. Das fiel der Gesell schaft aus und einer aus derselben schlich ihm nach, um zu sehen, wie Händel seine großen Gedanken zu Papier brächte. Da sah er nun den gefeierten Tonkünstler unter seinen Flaschen und soeben wieder einen gewaltigen Trunk nehmend. Bei seiner Zurückkunst emp fing Händel lautes Gelächter und von dieser Stunde an hieß der Johannis berger unter seinen Freunden nie an der- al- »Händel- Gedanken" * Mißverstanden. Vorsitzender (zum I Angeklagten): »Sind Sie schon vorbe« i straft?" Angeklagter: »Ja, einmal — j wegen Badens an verbotener Stelle!" i Vorsitzender: „Sind Sie noch einmal l vorbestraft?" Angeklagter: „Nein — I ich bad' mich nimmer!" I * Nur ein paar Worte. „Ist der ! Herr Rechtsanwalt zu Hause?" — „Ach. I der ist diese Nacht gestorben!" — „Da- > macht nichts, sagen Sie ihm, ich wollte « nur ein paar Worte mit ihm sprechen!" ! * Ausnahme. Der Eckensteher Pegel I pflegte immer zu sagen: „Ick drinke allen I Schnaps jcrn — ausjcnommen Weißen ! Pommeranzjen, den drinke ick doch am ' liebsten!" * Hilfsbereit. Schaffner: Bitte, mein ! Fräulein, steigen Sie ein, der Zug geht j gleich ab!" Junges Mädchen: „Ten . Augenblick! Ich will nur noch Mama ' einen Abschiedskuß geben." Schaffner: I „Steigen Sie nur ein — ich will das I abmachen." < * Unschuldig verdächtigt. Onkel: „Tu ! schreibst jeden Monat nur einmal, wenn I du Geld nölig hast!" Neffe (Student): I „Erlaube, Onkel, vorigen Monat habe ; ick zweimal schreiben müssen, bis du » geschickt hast!" * Das Schlimmste. „Du sichst nicht I woyl aus; was fehlt dir denn?" — » „Ich bin in der Tat nicht wohl und i mußte das Rauchen aufgeben." — „Das ' ist schlimm, gewiß recht schlimm!" — I „Ja, und das schlimmste dabei ist, daß I das Aufgeber» des Rauchens mir gut zu , bekommen scheint." ; Silbenrätsel. AuS den Silben: a, be, bo bon, drei, ; co, dee, den, di, di, dres, e, e, ed, ei, el, » erbs, eu, ga, ger, gib, i, i, i, im, in, la, I le. li. mc, mer, münd, na, nar, ner, ni. I now, nun, ra, ra, reih, ro, rös, se, sel, > ser, sprung, sul, thc, tan, ti, tor, us, wa, - was, wol, za, zis sind 28 Wörter zu > bilden, deren Anfangs« und Endbuch. I staben, beide von oben nach unten ge- I lesen, ein Sprichwort ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. russischen » Strom, 2. Hausgerät, 3. Stadt an der ! Havel, 4. Opernkomponisten, 5. Men- I schenrasse, 6. männl. Vornamen, 7. tür- > kischen Herrscher, 8. Speise, 9 Biene, 10. ' päpstlichen Gcfandten, 11. deutschen , Strom, 12. Strom in Hinteriudien. 13 k Affenart, 14. Blume, 15. Figur au- I „Don Carlos", 16. Rätsclart. 17. Stadt ; in Sachsen, 18. Gedanke, 19 Nebenfluß - von Nr. 11, 20. biblischen Ort, 21 ! Nachtvogel, 22. moderne deutsche Ersin- 1 düng, 23. Element. Magisches Zahlenquadrat. 1 . . . . Auf die leeren Felder i . 2 . . . sind die Zahlen 11111 . . 3 . . 2222333344441 . . . 4 . 5 5 5 5 so zu verteilen, f . . . . 5 daß die wagerechten und - senkrechten Reihen stets die Summe .15" I ergeben. (Auslösungen in nächster Nummer.) > Auslösung der Rätsel aus voriger Nummer. Warnung: alt, klug, altklug. > Der Forscher: Ur, Kunde, Ur- ' künde.