Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192711198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19271119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19271119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-19
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hohenstein CmAhLler UUMMLMM Nr. 269 Sonnabend, den 19. November 1927 1. Beilage jener Hoffnungen ist, die in Wirk-I hcrunterfallendes Fas; noch retten, wobei es ihm I Schnurrbärtchen, angeblich bekleidet mit Mili, i straft, eine jener Jliuhouen, die das Bein zersplitterte. tärsachen oder Sportanzug von feldgrauer Farbe. Stunde eine wollen. eben der des be- der lichleit Lugen straft, an dem Zwange der Tatsachen zuschanden wer den, einer jener Träume, die uns zeitlebens narren möchten. Denn dis ruhige Stunde ist in Wirklichkeit eines jener Geschenke, mit denen wir überrascht werden sollen, eine jener Glücksgaben, die wir nicht mit unserem Anspruch darauf be lasten dürfen, wenn wir sie nicht verscheuchen iahrcr so heilig mit einem entgegenkommenden Auto zuiammcugcstobn!, daß derselbe cm aro»cn Bogen über das Auto hinweg auf die Strafe geschleudert wurde. Er muhte mit einer schweren Gehirnerschütterung bewußtlos ins Krankenhaus geschafft werden; doch scheint Lebensgefahr nicht zu bestehen — Bautzen, 18. Noo. Den Tod in der Bade wanne erlitten hier der 39 Jahre alte Sekretär Wilhelm Seidler und die 35 Jahre alre Tele phonistin Charlotte Schreiber ans Dressen. Sie fielen einer KohlenoxodgaSvergistung zum Op^ec. Cs liegt unzweiselhait ein Unglückssail vor. Lis beiden wollten demnächst heiraten. Sie wurden schon einige Tage vermißt. Am Dienstag abend schritt man zurpolczeilicht» Oeffnung der Wohnung. Der,Tod bürgte schon vor längerer Zect rmqe- treten sein. — Glauchau, 18. November. Gestern abend 5 Uhr erlitt der öffentliche Verkehr durch plötz- liche Etromunterbrechung eine empfindliche Störung. Das Licht verlöschte langsam, flackerte nach 10 Minuten noch einmal hell auf und leuch tete daun wieder ganz mati, um schließlich ganz leit und Lebens- und Kampswillen seien wir be herrscht von Internationalismus, Demokratie und Pazifismus — den drei Erundübcln unse rer Zeit. Es sei Sinn und Ziel der nationalsozialisti schen Bewegung, hier Wandel zu schassen und die beiden verhängnisvollen Gegensätze, die unser Volk zerreißen: Nationalismus und Sozialis mus, zu einer großen Volksgemeinschaft zu ver einen. Die Nationalsozialisten wollten die Klas sen überwinden, ausräumen mit Bürgerlichen und Proletarier» und nur Deutsche schassen. Wenn es gelänge, die 16 Millionen Sozialisten wieder für den nationalen Gedanken zu gewin- Erkrancungen an Kropf in dem Bezirk zu ver zeichnen sei. Nach einem Bericht des Schularztes Medizinalrat Dr. Buchwald befinden sich in sei nem Bereiche jetzt nicht weniger als 431 kropf- behaftete Kinder bei einer Gesamtzahl von 9385 Volksschülern im Bezirk. — Eibenstock, 17. November. Auf der Straße nach Johanngeorgenstadt im Wildenthalcr Forst revier traf ein kleiner Personenwagen mit zwei Hirschen zusammen. Da der eine derselben die Straße nicht freigaü, wurde er angefahren, wobei allerdings auch der Wagen einige Beschädigungen erlitt. — Leipzig, 18. November. Ain Donnerstag früh wurde in der Cliseustraße ein Marlthelfer — Bärenstein, 18. Nov. Hier brach sich eine Hausangestellte den Arm dadurch, daß sic beim Wäschemangeln zwischen das Gestell und den Kasten geriet. — Carlsfcld, 18. Nov. Ein Mann dcsZug- versonals des C.senbahuzuges Wilzschhaus Carls- selb, der von einem Waggon während der Fahrt Eisenrohre für Straßcuarbciten bei Blechhammer abwerie» wollte, wurde dadurch, daß sich einEi- senrohr zwischen Waggon und Telegraphenmast tlemmte, erdrückt. Benn nächsten Hallen fand man den Mann aus dem Wagen liegend tot vor. — Reichenbach i. B, 18. Nov. Bor einigen Tagen stürzre auf seltsame Wei;« die Frau des KruUmagenbesidcrs Berger, ohne daß eine Be- triebsstörung vorgekommen war, in voller Fahrt aus dem Wagen. 6>e ist inzwischen ihren Per- letzungen erlegen. Nunmehr sind Berger, sowie die weiter au der UnglückSmhrt Beteiligte, ein 18 Jahre altes Fräulem Müller von hier ver haftet worden. — Plauen, 18. Nov. Nm Montag haben drei Perwnr» durch Vergiftung mit GaS ihrem Leben ein Ziel gesetzt, und zwar rin 79jähriger Privatmann in der Helnrichnraße aus Schwer mut, rin 34jähriger bei lemeu Eltern in d>r Bvhlernraße wohnender Srallschwcizer wegen Nervcutranthcll und eiu 79jahriger Fuvalid in der Lößnitzer Straße. In allen gälten bl > die W»dervclcbuuasvermche cr,olalos. — Plauen i. V., 18. November. In Jahreshauptversammlung der Lehrerschaft «chulaussichtsbezirles Plauen-Land wurde ianntgegeben, daß eine auffällige Zunahme —* Sonntagsdienst der Aerzte siir dringende Fälle: Sonntag, den 2t). Nov., Herr Tr. Strey. —* Betrüger mit auskändifchen Geldscheinen. Von der Kriminalabteilung Chemnitz wird uns gemeldet: In einem Nachtlokal in Leipzig er schien am 3. November abends eiu Unbekannter als Gast. Dem Kellner gegenüber nannte er sich Schiffskellner Ernst Stahlberg. Er ersuchte die sen, ihm ausländische Geldscheine (Pesos) in Neichsmark umzuwechseln. Der Kellner gab ihm für 55 Pesos von Guatemala, die einen Wert von 231 Nm. haben sollten, 145 Rm.. Da der Kellner nicht mehr Geld bei sich hatte, ersuchte er den Unbekannten am anderen Tage wiederzukommen. Inzwischen waren dem Kellner Bedenken aufge- stiegen. Die Nachprüfung ergab, daß der Unbe kannte bei einer Großbank am 3. NvHpmber 1000 portugiesische Reis in zwei Scheinen ;e 500 Reis, die einen Wert von 21 Pfennig haben und 60 Pesos von Guatemala, im Werte von 4,20 Rm. eingewechselt hatte. Hierbei hat er eizählt, daß er Kammerdiener sei und die Scheine für einen angeblichen Direktor Hapak kaufe. Er zeigte auch eine Karte seines angeblichen Chefs vor. Auf dieser sott ein Doppelname gestanden haben, von dem nur der zweite gelesen werden konnte. Er lautet: Freiherr (Name?) — Bauten, Neuyork. Nach vorgezeigten Vantbescheinigungen hat er auch in Berlin Eeldsorten von Guatemala aus den Namen „Direktor Bergmann" gekauft. Der angebliche Stahlberg hat den in Frage stehenden Kellner um 145 Nm. geprellt. Beschreibung' Etwa 1,70 Meter groß, schmächtiges Gesicht, dunkles Haar, braune Gesichtsfarbe, schwarzen weichen Hut, Cutaway, grau- und schwarzge- mürfelte Oxfordhose und graubrauner Alster. Vor diesem Betrüger wird gewarnt Sollte er auftreten oder sich bereits bemerkbar gemacht haben, so wird gebeten, der Kriminalabtcilung Chemnitz, Anruf Polizei, Hausansthluß 137, sofort Kenntnis zu geben. von einem Motorradsaher überfahren. Der Verunglückte ist im Krankenhaus seinen Ver letzungen erlegen. — MügeUi (Bez. Leipzig), 18. November. Nachdem bereits vor zirka sechs Wochen in dem leinen Nachvarborfe Limbach ein lüjähriges Mädchen an Kinderlähmung gestorben ist, raffte die heimtückische Krankheit jetzt wieder ein fünf jähriges Mädchen nach nur viertägigem Kran kenlager hinweg. Die Klasse 8 der hiesigen Volksschule, die bereits acht Tage geschlossen war, mußte auf Anord^png des Schularztes wegen der Ausbreitung der Masern für weitere acht Tage geschlossen werden, da nur neun Kinder zum Unterricht erschienen waren. — Borna, 18. November. In einer hiesigen Fleischerei entlud sich auf unaufgeklärte Weise eine Pistole, die zum Töten der Rinder benutzt wird. Das Geschoß drang dem Sohn des Flei- schermeisters in den Kopf, so daß er besinnungs los ins Krankenhaus gebracht wurde. — Dresden. )8. Aov. Wie von maßaeben- arr Seite mitaeteilt nnrö, sind die Schwierigkei ten und GelnUtsiraacn bczw. Anstelllmysyeoin mnnen mit dem ncuycwnhttc» zweiten Bürger- ueistrr Dr. Bührer behoben, so daß mit dein ZlmtSantntt desselben am 1. Dezcmver gerechnet werden kann. — Dresden, 18. November. Am Donnerstag gegen 11 Ahr vormittags wurde an einer Stroh feime an der Straße von Dippelsdorf nach dem Auer bei Moritzburg die Leiche einer weiblichen Person gefunden. Da die Würgmerrmale am Hals und oie Art, wie die Leiche unter Strohbündeln versteckt lag, auf eine Gewalttat schließen ließen, wurde die Mordkommission des Kriminalamts Dresden entsandt. Diese hat folgendes festge- ftelli: Lie Lote, deren Person noch nicht feststeht, weist WürgsreUen ain Halse unterhalb des Kinnes und einen Einschuß iu der linken Brust feite auf. Der Schuß ist anscheinend aus einem Trommelrevolver abgefeuert wordeu. Nach den Angaben des Arztes ist der Tod in den zeitigen Morgenstunde» eingctrete». Die Tat selbst kann schon einige Stunden vorher erfolgt sein. Die Ermordete ist am Bußtag gegen 7 Ahr 15 Minu ten abends mit einem noch unbekannten Motor- radfahcr im Gasthof „Zum Auer" eiugekehrt und hat diese» etwa 9 Uhr abends mit dem Un bekannten verlassen. Beide sind mit dem Motor rad weiter gefahren. Das Motorrad soll eine starke „Indian" oder „Mabcco"-Mafchine mit rotgestrichenem Tank und Soziussitz gewesen sein. Der Motorradfahrer, mit dem dir Tote im ,Auer" eiugekehrt war, wird wie folgt be schrieben: Ende der 20er, oder Anfang der 30er Jahre, klein und untersetzt, kleines schwarzes Vis nchrge LlMds Ein sehr großes, ein sehr vielseitiges Wenn steht vor der Eingangspforte der ruhigen Stunde. Es steht davor, nicht als ein cerberus- gleicher Wächter, nicht als ein unbestechlicher Hüter ihres Friedens und dessen, der ihn genießt Sonoer» dieses große und vielgestaltige Wenn ist wie eine Barrikade, die den Weg zur ruhige» Stunde verrammelt. Irgendwann einmal nimmt in unserer Vorstellung die ruhige Stunde lockende Gewalt an. Dann ift es jede» Morgen so, daß wir an unser Tagewerk gehen mit der frohen, kräftebejchwingenden Zuversicht, daß wir sie heute fiuden werden. Die ruhige Stunde, wo wir uns ungestört einem Buche widmen können, wo wir eins» Bries schreiven könne», zu dem wir Sammlung, Stille, Freisein von anderen Pflichten brauchen. Wo wir in Erinnerung kramen können, wo wir irgend eine Sammel-, eine Vasleluebhaberel vornehmen dürfen, wo wir in irgend einer Weise einmal uns selbst gehöre», unsere» Neigungen huldige» können. And wen» dann der Tag mit irgend einem ungeahnten Geschäft uns in die Oucre kommt, wen» der Beruf uns langer als sonst festhält, wenn eine Nachricht, die der Brief träger bringt, unseren Gedanken eine andere Richtung gibt, unseren Tageswsg anders lenkt, als wir des Morgens gedachten, wenn ein Ereignis in Welt oder Familie unsere auf die ruhige Stunde abgestellten Dispositionen über den Hause» wirft, da»» sehe» wir mit Unmut erst, mit Aerger dann, mit Verbissenheit schließ lich und ganz zuletzt mit Resignation die Minu ten von der ruhigen Stunde abbröckeln, die Viertelstunde» verlöre» gehen, die ganze ruhige Stunde hinschwinde». Wir vertage» sie; wache» am nächsten Morgen mit neuer Hoffnung auf sic auf. Neue Wenns zwinge» uns zu neuer Ver tagung. Von Tag zu Tag gehts so. lind wenn sic dann wirklich einmal kommt, daun ist alles, was wir für sie vorbehalten, schon Aue solche Menge geworden, daß die ruhige Sächsisches Hobenstein-Crnsttbal, 19. November I92L Dse Las dre Lotes Ein Tag im Jahre ist den Toten frei. Der letzte Sonntag im Kirchenjahre, das Totenfest, ist unseren lieben Abgeschiedenen ge weiht. Er steht im Zeichen der Trauer und des Schmerzes um sie, zugleich aber auch in dem der Liebe und Verehrung gegen sie. Tausende pil gern am Totensonntag zu den friedlichen Ruhe stätten hinaus, um sie in stille, blühende Gürten zu verwandeln. Selbst die grüßte Armut bringt so viel auf, einen schlichten Kranz am Grabe der teueren Verstorbenen niederzulegen. Wenn man an dem Tage der Toten durch die langen Gräberreihen geht, die Menschen, die Blumen, Blüten und Kränze sieht und unge schriebene SLrift zu lesen versteht, so rollt sich an diesen Stätten des Friedens Schicksal auf Schicksal vor unseren Augen ab. Hier unter den efeuüberwachsenen, geschmückten Hügeln ruht der liebende Gatte und der treujorgende Vater der Kinder. Nicht weit davon birgt ein anderes Grab die teuere Mutter, und liebende Kinder hände haben es dankbar schlicht mit den Töchtern Floras geschmückt. An jenem frischen Hügel weint, tiesoerschleiert, eine junge Witwe. Dort birgt die Gruft ein junges Mädchen, dem sich ge rade erst das Glück erschloß, und ver duftende, zarte Rosenstrauß auf ihrem Grabe verrät, daß einer ihrer Liebe gedenkt. Lange kleine Grüber- reihen schließen die Lieblinge der Eltern ein, denen ein gütiges Schicksal es versagte, erst zu erfahren, das; es im Leben weiße und schwarze Lose gibt. Acberall, wohin man auch blickt, zei gen die Gräber Schmuck, ost in sehr sinniger Art, so daß man sofort erkennt, daß Schmerz und Liebe im Verein die Krünnze geflochten haben. Besonders tief ist an dem Tage der Toten der Schmerz derjenigen, die nicht die Möglichleit haben, an den Gräbern eines oder gar mehrerer ihrer Lieben zu weilen. Ihre traurigen Gedan ken eilen hinaus auf die großen, blutgetränkten Totenselder des Weltkrieges, wo ihre Väter uno Söhne in fremder Erde, ost an unbekannter Stätte ruhe», fern von Heimat und Herd. Einen mit dem Eisernen Kreuz geschmückten schlichten Denkstein haben sie wohl an der Stätte, wo andere ihrer Lieben ruhen, errichtet, als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit. Und die Hcldcngrüber draußen in der Fremde! Keine Blume schmückt heute die eiusamen Stätten. Aber doch gilt die Sehnsucht und die Trauer vieler den stillen Söhnen, die Zeichen des Schmerzes und der Liebe, sind aber auch zugleich ein anderes Sinnbild. Wie nach dem langen und kalten Winter die Pflanzenwelt zu neuem Leben erwacht, fo weist der Blumenschmuck der Gräber auf das Erwachen aller derjenigen hin, die im Grabesdunkel schlummern. Darum ist und bleibt, wenn sich auch viele dessen nicht be wußt sind, das Schmücken der Gräber eine alte, schöne Sitte, und wenn auch dieser stille Sonntag i» erster Linie der Trauer und dem Schmerz ge weiht sind, so soll doch die Totengedenkfeier Zu gleich auch neue Kraft und Zuversicht geben, in dem Kampf um das Dasein und den Wiederauf stieg unseres Volkes. Das sei unlcr Dank und Gelübde an diesem Tage der Toten! — »taffeudach. 18. Nov. Ein mit fünf Ner- sone» besetzter Kraftwagen des Fabrikanten Her mann Fränzel in Crottendorf fuhr auf der Anna- berger Straße in den Straßengraben. Alle fünf Insassen wurden aus dem Wagen geschleudert und zum Teil schwer verletzt. Sie wurden in das Krankenhaus Chemnitz gebracht. — Wolkenstein, 18. Nov. Am Donnerstag früh stahl eine Reisende in Ottos Gastwirtichan in einem unbewachten Augenblick eine Geld kassette mit ea. 3OO-5UO M. Bargeld. Die Gen darmerie nahm die Bersolgnng auf. Die Diebin konnte in Marienberg verhaftet werden. Sie hatte schon einige Wochen in Ottos Gastwirt schaft üdcrnachtet. zu verlöschen. Lie Straßen waren in tiefes Dunkel gehüllt. Wir wir hören, war das Be rühre» zweier Drähte in öer Mittelstadt die kleine Ursache der großen Wirkung. Gegen 6 Uhr war in der Mittelstadt schon fast überall wieder Licht vorhanden. — Limoach, 18. Nov Die Kreishauptmann- ichalt Cbemiütz hob von Aussicht^ wegen de» voi der Linke,) dcS Staötneror-nctenkollcgimnS ge iahten Beschluß »nf, wonach d,e streikende Lum öacher Arbeiterschaft bei der Firma HnupotdLCa Gutschein«! im Gesamtbeträge von 1000 Mar: nusgcgkbcir werden sollte». In der Verfügung wurde tzelvni, daß sich die Gemeindebehörden i» Arbeilslämyfen neutral, za verhalten haben, unt daß sich die Stadtverordneten durch den Einar iß in den WirtschaltSkampf emcr Vernachlässig»»!-, iurcr Gememdcamaabcu jck»ldig gemacht büiteu D>e Streikenden haben übrigens am Monta, rüh ihre Arbeit wieder ainge'-omnnm — Chemnitz, 18. November. Heute nacht, kurz nach >/Z2 Ahr, fetzte der Strom des Chem nitzer Clektrizitätswerkös zum dritte» Male aus. — Buchholz, 13. November. Am Dienstag nachmittag gegen 5 Ayr kam der 20jährige Sohn des Spediteurs Stüdtler die Königstraße herav- gefahren. Als er bei den Klammtschen Grund stück in die Talstraße embicgen wollte, kam ein Personenauto in der Richtung Annaberg. Trotz dem der Chauffeur sofort bremste uud seinen Wagen herumriß, wurde er iufolge der herr schenden Glätte gegen den Speditionswagen ge schleudert. Der juuge Wann wurde herunter- gcrisseu. Er kam unter den Wagen zu liegen. Beide Beine unterhalb der Kniescheiben wurden i-m gebrachen, wobei das eine Vein so schlecht gesplittert ist, daß es wahrscheinlich amputiert werden muß. — Ein weiterer Verkehrsunfall trug sich i» der 6. Abendstunde auf der Karls öader Straße zu, wo ebenfalls infolge der Glätte ein Wagen der Speditionsfirma Ziegeler ins Rutschen kam. Der Geschirrsührer wollte ein Der Einwurf, daß wir keine Waffen Hütten, sei bedeutungslos. Waffen feien nur eine äußere Äusdrucksform, die ihreu Wert erst durch die Faust des Trägers erhalle. Vielmehr als auf Waffen komme es auf Len entschlossenen Willen Les Volkes an, sich Lurchzusetzcn. Aber um die entscheidenden inneren Werte sei es Lei dem deutschen Volk schlecht bestellt; an Stelle von Rassenbewußtsein, Wertschätzung der Persönlich- — Meisten, 18. Nov letzter Zcir paben sich die Verkehrsunfälle derart gchäuit, daß in ganz kurzer Zeit drei Tote und acht oder neun Schwerverletzte zu beklagen waren. Die Polizei hat sich daher veranlaßt gesehen, schärfer als bisher gegen die Uebertretung der Verkehrsvor- schriiten vorzugeben, weil meist das schnelle Fahren als Ursache der Unfälle anzusebe» ift. Erst gestern mittaa ist wieder ei» Motorrad- NW mH Ziel Lee MiLmWEWM WsegMg Adolf Hitler in Chemnitz Chemnitz, 18. November Am Bußtag sprach im hiesigen „Marmor- palast" der Gründer Ler nationalsozialistischen Bewegung über „Sinn und Ziel der » a t i o n a l s o z i a l i st i s ch e n B e m e g u n g". Der Redner erklärte einleitend, daß man eine große umwälzende Bewegung nicht nach ihren Lurch Augenblickszufälle bedingten äußeren Er scheinungsformen beurteilen dürfe, sondern nach dem ihr innewohnenden letzten Sinn werten müsse. Politik sei Kampf ums tägliche Brot, um die Selbsterhaltung und Fortentwicklung des Menschen — in diesem Sinne sei die national sozialistische Bewegung eine rein politische Be wegung. Die Tragödie des deutschen Volkes sei, daß sein Mehrungsspielraum zu klein sei. Es könne dem nicht adhelje», da sich die anderen Staaten gegen eine Auswanderung wehrten, da Be- chränkung der Geburten zum moralischen Tode eines Voltes führte und der Austausch gewerb licher Ueberproduktion durch Steuer- undReM- rationslasten im Jnuern, von dem Konkurrenz neid des Auslandes nach außen gehemmt werde. Heute preise man die deutsche Wirtschaft als das allein seligmachcnde Mittel aus unserer Not, aber sie könne kämpfe» mit Löwenmut, sie werde memals das Schicksal des deutschen Volkes auf halten könne», wenn hinter ihr nicht ein schar fes Schwert harre. Nur mit Machtmitteln ver möchten mir uns in unserer heutigen verzweifel ten Lage noch neuen Raum zu schaffen. —a. Gera, 18. November. Das Landgericht Gera erkannte grundsätzlich in erster Instanz den Aufwertungsanspruch der Firma August Klönne gegenüber der Stadt Gera an. Es handelt sich hierbei um den Preis für den Bau der neuen Gasanstalt. Die Forderung der Firma beläuft sich etwa auf 1 Million Mark. Der Stadt Gera stehen allerdings noch zwei Instanzen offen. Sie hat übrigens der Firma Klönne gegenüber auch Forderungen zu stellen. —2. Gera, 18. November. Auf dem Zwönitz- ner Norgclände des Geraer Südbahnhofes fuhr am Montag abend der letzte von Weifchlitz kom mende Personenzug auf den Schlußwagen einer Nangierabteilung auf. Glücklicherweise hatte der Bremser des Schlußwagens, als er das An glück kommen sah, die Geistesgegenwart, dem Personenzug entgegeuzueilen und mit der Laterne das Haltezeichen zu geben. Der Zu sammenstoß wurde dadurch zwar nicht verhütet, aber gemildert. Es entgleisten drei Wagen der Nangierabtcilung und ein Wagen eines auf dem Nebengleis vorüberfahrenden Güterzugcs. Ein Reisender wurde verletzt. Nach den bisherigen Ermittlungen trifft die Schuld den Fahrdienst leiter des Bahnhofes Zwönitzen-Ost. —* Eins WarenschminÄlerScrndr. Anfang Oktober d. I. wurde in Licgnii; der Inhaber der Firma Kurt Häse L Co. als Mitglied eiuer über das ganze Reich verzweigten schwarzen Bande (Warenschwindlerbande) fcstgenommen. Die WarcnschwinLeleicn wurden derart betrieben, das; im Osten des Reiches Waren ge-«n aus dem Westen des Reiches kommende Wechsel gekauft wurden. Umgekehrt wurden im Westen gegen aus dem Osten kommende Wechsel Waren ge kauft. Die in Zahlung gegebenen Wechsel wur den nicht eingclöst. Die Seele des ganen Unter nehmens war eine Leipziger Firma. Durch diese wurde der Austausch der Wechsel aus Lem Osten nach dem Westen und umgekehrt veranlaßt Etwa auch hier bekannte Fälle können der Kriminalabteilung mitgeteilt werden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)