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O -- automobil der Feuerwehr dem Krankenhaus St. Georg zugeführt. Es konnte festaeitellt werden, daß es sich um den am 13. August 1864 in Königswartha bei Bautzen geborenen Landwirt Rade handelt, der mittel- und obdachlos umher geirrt und schließlich vor Hunger und Ermattung im Walde zujammengebrochen ist. Nach den wenigen Angaben, die der Geschwächte vorläufig gemacht hat, ist er ein ehemaliger Ritterguts besitzer aus der Bautzener Gegend, der sein ge samtes Vermögen bis auf ein kleines Guthaben, das bei der Dresdner Bank, Filiale Bautzen, deponiert ist, auf prozessualem Wege verloren hat. Woher Rade gekommen ist und welcher Weg ihn in den Wald geführt hat, in dem er gefunden wurde, konnte bisher nicht festgestellt werden. — Leipzig, 20. Oktober. Wie wir seinerzeit meldeten, wurde seit dem 1. Juni dieses Jahres der 65 Jahre alte, pensionierte Leipziger Polizei- Wachtmeister Seltmann, wohnhaft in Wiede- . ritzsch, vermißt. Seltmann hatte sich mit der Absicht, die füllige Pensionszahlung zu erheben, nach Leipzig begeben und war am Eutritzscher Markt von der Straßenbahn gestiegen. Hier hatte er einen ehemaligen Kollegen getroffen und gesprochen. Seltmann hatte sich dann ver abschiedet und wurde nicht mehr gesehen. Ein paar Tage später wurde eine Anzeige erstattet, der Vermißte wäre in der Nähe von Otterwisch aufgetaucht. Da die sofort aufgenommencn Nachforschungen jedoch nicht zur Ermittelung des Aufenthaltes des Vermißten führten, nahm man an, der Anzeigeerstatter Hütte sich in der Person geirrt. Am Dienstag nachmittag wurde in einer dichten Fichtenschonung zwischen Otterpisch und Belgershain die stark in Verwesung übergegan genen Reste eines menschlichen Leichnams auf gefunden. Das Skelett wurde, nachdem die Mordkommission ihre Ermittlungen angestellt Halle, dem Institut für gerichtliche Medizin in Leipng zugeführt. In der Nähe des Toten wurden zwei Schlüssel und ein E. S. gezeichnetes Taschentuch aufgefunden. Die Gegenstände sind von den Angehörigen Seltmanns als dessen Eigentum erkannt worden. Die gerichtsärztliche Untersuchung der Leichenteile hat bisher noch nicht stattgefunden. Doch wird mit Bestimmt heit angenommen, daß Seltmann nicht das Opfer eines Verbrechens geworden ist, sondern seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht hat. — Leubnitz, 19 Okt. Ein aus Leubnitz ge- bürtiger Fürsorgezöglina, der zurzeit in einem Nackbarorte von Hainichen als Lehrling unter gebracht mar, hat im Lause der vergangenen Wocke seine Lehrstelle heimlich verlassen. Er war von seinem Lehrmeister beauftragt morden, eine Rechnung in Höhe von ziemlich 300 Mk bei einem anderen Handwerker zu begleichen. Der Lehr meister hatte dem Taugenichts das Geld ohne Bedenken ausgehändigt. Als dieser aber in den Nachmittagsstunden nicht wieder zurückgekehrt m--- 9,80? <>r den betreffenden Handwerker auf. Dort mußte er allerdings di« bittere Wahrneh mung machen, daß der Lehrling das Geld nimt abgeltesert, sondern mit diesem da» Wette gejucht hatte. Bei seinen in Leubnitz wohnhaften An- gehörigen ist der Lehrling nicht eingetroffen. Nach Angaben derselben soll der Junge schon wiederholt derartige Straftaten begangen haben. Hoffentlich gelingt es, des Taugenichts recht bald habhaft zu werden, damit ihm di« gerechte Strafe aujerlegt werden kann. — Königshain, 19. Okt. Als dringende Warnung diene folgender Vorfall: Eine diesige bejahrte Rentnerin, welche vor dem Ofen sitzend nnt Bleiweitz getränktes Papier verbrannte, zog sich durch Einatmen der gütigen Gase eine innere Vergütung zu. Hum Glück kam sie zum Brechen, so daß die bedauernswerte Fran, welche zur Zeit noch bettlägerig ist, hoffentlich einer baldigen Ge nesung entgegensetzen darf. — Königstein, 20. Oktober. Dem „Pirnaer Anzeiger" wird aus Königstein gemeldet, daß man dort am Montag, abends 7 Uhr, ein Erd beben wahrgenommen habe. Fünf aufeinander folgende Erdstöße erschütterten die Häuser und brachten Gläser zum Klirren. Aus anderen Eegeirden Sachsens liegen bisher ähnliche Mel dungen nicht vor. — Königstein, 20. Oktober. Am Sonntag nachmittag stürzte der Schneider Hundeshagen aus Dresden beim Klettern an der Barbarine ab und zog sich schwere Verletzungen zu, die seine Ueberführung ins Krankenhaus nötig machten. — Bischofswerda, 20. Oktober. In der Nacht zum Montag brannte die mit den ganzen Ernte- vorrüten gefüllte Scheune des Rittergutsbesitzers von Hartmann nieder. Vernichtet wurden etwa 1000 Schock Getreide, die Dreschmaschine mit Motor und andere landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. Die Entstehung des Feuers ist zweifellos auf Brandstiftung zurückzuführen. — Bautzen, 20. Oktober. Der in der Kohlen grube Olba in Kleinsaubernitz ausgebrochene Brand hält noch immer an. Die Aufrüumungs- arbeiten werden fortgesetzt. Ein großer Teil der arbeitslos gewordenen Bergleute hat anderweit Beschäftigung gefunden. —s. Gera, 20. Oktober. In Gera stieß ein Personenauto in voller Fahrt auf einen mit Landholz beladenen Wagen. Der Zusammen stoß war so heftig, daß sich die Holzstämme tief in den Kühler des Kraftwagens einbohrten. Die Fuhrleute und mehrere Straßenpassanten waren eben bemüht, den Kraftwagen wieder frei zu machen, als im scharfen Tempo ein Straßen bahnwagen ankam und ebenfalls auf den Lang holzwagen auffuhr, so daß dieser umfiel. Mehrere Passanten kamen unter die Holzstämme zu liegen. Im ganzen wurden sieben Frauen und sechs Männer, darunter drei schwer, verletzt. —a. Teplitz, 20. Oktober. Einen entsetzlichen Tod erlitt der Kutscher Flcischner in Suchet, während er mit einer modernen Egge, die aus einer schweren Walze mit Eisenzähnen besteht, auf dem Felde arbeitete. Die Pferde scheuten, schleiften den Kutscher eine Strecke weit, dann ge riet er unter die Egge und wurde gräßlich zu gerichtet. Eine halbe Stunde später wurde der Verunglückte durch den Tod von seinen Qualen erlöst. —s. Neudeck» 20. Oktober. Der Chauffeur eines Lastautos aus Altrohlau ließ einen Freund namens Hoffmann scherzhafterweise ein mal versuchen, ob er das Auto lenken könne. Hoffmann fuhr nun mit dem Wagen über eine Böschung hinab, kam unter das Auto zu liegen und erlitt dabei eine schwere Verletzung am Kopfe, so daß er ins Karlsbader Krankenhaus gebracht werden mußte. Bücher Bei Nacht find alle Katzen grau, so sagt der Votlsmunv; Schuhe sind es auch bei Tage, wenn man zu ihrer Pflege nicht die richtige Schuhcreme verwendet Wer Wert aus wohlgepftegtes, gut aus sehendes Schuhwerk legt, nehme nur Erdal mit dem roten Frosch, das meistgelaufte Schuhpflegemittel. Von der Börse Chemnitz. Die Tendenz gestaltete sich im Ein klang mit den auswärtigen Börsenplätzen etwas freundlicher und es gewinnt den Anschein, als ob sich endlich ein Stimmungswechsel vorbereite. Auf allen Marktgebieten trat wieder eine bescheidene Nachfrage hervor, die aber infolge des mangelnden Angebotes nur zu höheren Kursen befriedigt werden konnte. Es waren Steigerungen bis zu 9'/, Prozent zu verzeich nen. Wo noch Zurücksetzungen eintreten, erreichten sie mit vier Prozent ihren Höhepunkt, lieber die Einzelheiten des Verkehrs ist folgendes zu berichten: Am Maschinen markt waren besonders Dresd ner Schnellpressen, Faradit, Pöge, Schubert Sal zer, Gebr. Unger und Wandererwcrke erholt, die Auf besserungen bis zu 8 Prozent durchsetzen konnten. Schwächer lagen dagegen noch Fries L Höpflinger, Sacksenwerk, Schönherr und Werkzeugmaschinensabrik llnion. In der Gruppe der Textilaktien er zielten bei gröberen Umsätzen Liebermann eine Stei gerung von 1° i Prozent. Bei einem verhältnismübig bescheidenen Besitzerwcchsel gewannen Bachmann K Ladewig 9'/« Prozent, während Dittersdorfer Filz noch etwas schwächer lagen. Bankaktien waren raum verändert. Die sonstigen Industrie werte neigten noch zur Schwäche und wiesen Rück gänge bis zu 2 Prozent auf. Im Freiverkehr waren die letzten Kurse als behauptet anzusprechcn. Berlin. Die Befestigung der Börse machte wei tere Fortschritte. Auf allen Märkten sind wesentliche Kursbesserungen eingetreten, die bei den bekannten Favoritpapiercn teilweise sogar größeren Umfang annahmen. Allerdings ist eine Belebung des Bör- scngeschästs noch immer nicht eingetrctcn. Die Kaus aufträge von aubsnher fehlen fortgesetzt. In der Hauptsache sind es wieder Dcckungskäufe der Speku lation, die die Kursbesscrungen Hervorrufen, zumal nennenswertes Angebot nicht mehr vorliegt und in folgedessen schnell wieder Materialknappheit eintritt und das Anziehen der Kurse beschleunigt. Von be festigendem Einfluß war in erster Linie das Anhal ten der Erleichterung des Geldmarktes, wenigstens soweit es sich um tägliches Geld handelt. Auch das lestzustellende Unterbleiben der englischen Diskont erhöhung und die Erwartung, daß die Zeichnung auf die Dollaranleihe der Commerzbank schon wegen des um 1 Prozent ermäßigten Zeichnungskurscs einen vollen Erfolg haben werde, wirkte beruhigend ein. Auch hält man ein gutes Ergebnis der Schlichtungs- Verhandlungen im mitteldeutschen Braunkohlenrevier als sicher. Atan will sogar schon von einer erfolg reichen Einigung auf Grund einer 8prozentigen Lohnerhöhung wissen. Von günstigem Einfluß war ferner der weitere Rückgang des deutschen Einfuhr überschusses im September um rund 59 Millionen Mark und namentlich die Zunahme der Fcrtigwarcn- ausfuhr. Gebessert und zeitweilig lebhafter waren namentlich wieder Elektroaktien unter Führung von Bergmann, die neuerdings bis zu 6 Prozent gestei gert wurden, da die Gerüchte Uber Fusionsbcstrebun- gen seitens der Siemens-Gruppe nicht verstummen wollen. Aber auch Siemens stellten sich schon an fangs 2 und dann nochmals 3 Prozent Höher und die übrigen, wie auch Ecsfiircl, meistens 2 bis 3 Prozent. Farbentrust waren anfangs allerdings noch etwas schwächer, wurden dann aber ebenfalls wieder fester. Auch Rheinstahl stiegen im Anschluß hieran im Ver laufe 3 Prozent. Berliner Produktenbörse vom 20. Oktober. Die Preise im Berliner Produktenhandel werden unnachgiebiger. Weizen ist vom Jnlande ge nügend angebotrn. Im Lieferungshandel lagen vordere Sichten eher etwas fester; das Geschäft war aber still. Roagen ist nach wie vor im Angebot knavp. wählend Nachfrage unvermindert anl>ält. Im Zeitgeschäft mußte Oktoberware eine halbe Mark nachaeben; spätere Sicht lag gut behauptet Das Mehlaefchärt bleibt nach wie vor still. Noggenmehl ist gefragt und Knappheit macht sich bemerkbar, weil die meisten Qualitäten schwer zu vermahlen sind und die Produkt an vermindern. Gerste hat sich im Geschäft nicht verändert. Hafer ist zu Marktpreisen wcug angeboten und liegt fest Weizen märt. 246-249, Roggen mark.245bis 247, Sommergerste 220-267, Wintergerste neu 217-224,Hafer mark 203-216, Mais 192 v.s 194,Weizenmehl 31,75—35,00 Roggenmehl 32 00 bis 33,65, Weizentleie 14 25, RoggenO-ie 14,00, Biktoriaerbjen 52,00—57 00, kleine Spe^e- erbien 35.00—37,00, Futtererbsen 22,Oo ms 24,Oll, Peluschken 21,0o—22,iO. Ackerbohnen 22,00—24,00, Wicken 22,00—24,00, Lupinen, blaue 14,50—15,50, Lupinen, gelbe —bis . Serradella —. Rapskuchen 15,80 bis 16,10, Leinkuchen 22,60—22,7o. Trocken schnitzel 10,20-10,60, Sopa-Schrot 20,10-20,40, Kartoffelstocken 24,40—24,60. Bremer Baumwollbörse vom 20. Oktober, abends 7 Uhr. O nzreüe Notierung. Midol-"g Universal Standard 28 toko 22,50 (22,92) Dollarcentö sür ein enal. Mund. Alexandria» 20. Oktober. Baumwolle. Sake- laridis per November 36.90 (37,08), Januar 73,11 (37,30), März 37,40 (37,60). Oberägyptische Ashmouni Oktober 27,90 (28,25), Dezember 28,l5 (28,45), Februar 28.47 (28,70), Aprit 28,60 (28,88), RkWlÄ W WMWk Heute Freitag, den 21 O'tober MkMMkS Mittags LLellsteisch» später das ttebstche. Ur große Imor. WnWlm ist gesorgt Hierzu laden freundlichst ein Emil Richter und Frau. MWM MiikMee stets frisch aus eigner Röster?, IM Me m MMUw Die allerbeste, großbohnige Mischung '« Pfd. 1.20 Mark bei F. S. VanMsäetel, MW 1. Fernem 5W Rabatt. ErlEr-BLtter der alte gute tträuterlitör, tollte zum Kirmesfcst in keinem Hau«, halt fehlen. Bei Magenverstim- mungen und VerdauungSstörun- gen seit 20 Jahren als wirksam- stes Hausmittel bewährt. Mim Krier, MrliiiiM Fabrikation seiner Spirituosen und Weinhandlung Fernruf 323. Fernruf 323. lls herbstest unck wuck wiecker killst unck kalt sorgt ckesbRb kür Zuts Osten unck Neuerung bei ?irma k-klll- ScliSSN SO so Regenmäntel Arbeitskleidung» 1. 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