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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192711039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19271103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19271103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-03
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Monat
1927-11
-
Jahr
1927
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gung ziehen könne, wenn ein völlig ausreichen der Apparat von Sicherungsmaßregeln in das Gesetz eingebaut werde. Die Verhandlungen im Ausschutz hätten aber nicht die Gewiß- heit geboten, daß im künftigen Strafrecht eine solche Sicherung vorhanden sei. Dr. Kahl betonte, datz er seiire letzte Erklärung zum Problem der Todesstrafe sich vorbehalte, bis er sehe, wie der Strafgesetzentwurf gestaltet werde. Tin hessischer Regierungsrat unter dem Berdacht des Landesverrats Darmstadt, 2. November Der sozialdemokratische Regierungsrat Fuchs im hessischen Ministerium des Innern wurde unter dem Verdacht des Landesverrats seines Amtes enthoben. Der Anschuldi gung liegt die Tatsache zugrunde, datz man bei der Festnahme einer Frau in Mainz, die mit Franzosen in intimen Beziehungen stand, wich tige Akten fand, die nach der Angabe der Ver hafteten von Regierungsrat Fuchs stammten. Fuchs hatte zuletzt im Ministerium des Innern das Referat für Polizeiwesen. Der Fall erregt in ganz Hetzen größtes Aufsehen. Zu der Angelegenheit erfährt die „Frank furter Zeitung" noch folgendes: In einer nicht gegen Fuchs, sondern gegen andere Per sonen gerichteten Spionageaffäre wurde Fuchs von einer weiblichen Angeklagten wegen seiner Lebensführung belastet. Deswegen ist dann das Disziplinarverfahren gegen Fuchs anhängig gemacht worden, und es schien geboten, ihn einstweilen des Dienstes zu ent heben. Wie die „Tägliche Rundschau" zu melden weiß, soll Fuchs nicht nur seines Amtes enthoben, sondern auch verhaftet worden sein. Ortslohnzuschlüge für die NcichsLahnarbeiter zunächst in Königsberg, Kottbus und Halle Berlin, 2. November Am vorgestrigen Montag fanden zwischen der Hauptverwaltung der Reichsbahn gesellschaft und den Eisenbahnerge werkschaften die ersten Verhandlun gen über die Gewährung von Ortslohnzli- schlägen für die Rcichsbahnarbeiter statt, in deren Verfolg zunächst für die Dienstorte Königs berg, Kottbus und Halle eine Regelung getrof fen wurde. Für Königsberg und Kottbus, die bisher keine Ortslohnzuschläge hatten, wurde ein 5prozentiger Zuschlag festgesetzt, während der Zuschlag für Halle von 7 auf 12 Prozent herauf gesetzt wurde. Die Verhandlungen für die übri gen Orte werden in der nächsten Woche fortge setzt. Protest Lese» Auflösung des Kattswitzer Stadtparlaments Kattowitz, 2. November Der Deutsche Volksbund hat, wie an gekündigt, wegen der A u f l ö s u n g des Kattowitz er Stadtparlaments beim Minderheitenamt in Kattowitz Protest einge legt. Die Beschwerde richtet sich gegen den Wojewoden Grazinski und gegen denWoje- wodschaftsrat, die zu Ungunsten der deutschen Minderheit das Ermächtigungsgesetz vom 11. Mai 1925 angewandt hätten. In der Eingabe wird die sofortige Aufhebung des Beschlus ses vom 29. Oktober bezw. die Neubesetzung der kommissarischen Verwaltung in der Weise ge fordert, daß die Deutschen im Verhältnis der früheren Stimmen im Stadtparlament eine a n- gemesfene Vertretung finden. Außer dem wird daran erinnert, daß alle Eingaben ge mäß der sogenannten Verfahrensordnung inner halb 20 Tagen dem Präsidenten der gemischten Kommission unterbreitet werden müssen. 3 Deutsche Opfer der „Mafalda" Berlin, 2. November Nach einem Telegramm der deutschen Ge sandtschaft in Rio de Janeiro ist, wie den Blät tern mitgeteilt wird, der Deutsche Karl Voll rath dort eingetroffen, dagegen liegen, wie den Blättern mitgeteilt wird, keine Nach richten vor über die Deutschen von Lük- ken, Schneider und Kappus. Pforzheim, 2. November Bei dem Untergang der „Principcssa Ma falda" hat der Pforzheimer Bürger Richard Kappus den Tod gefunden. Bei seiner Fa milie ist gestern ein Telegramm eingelaufen mit der Mitteilung „Unauffindbar". Könnecke über Kalkutta gesichtet? Kalkutta, 2. November Eine Flugzeug, von dem man annimmt, daß es das Flugzeug Könneckes war, hat um 4 Uhr nachmittags die Stadt überflogen und sei nen Flug, in der Richtung Rangoon fort gesetzt. Um 7.20 Uhr heute morgen ist Könnecke von Karachi abgeflogen. O-Zugmarder und Eiscnbahndiebc Berlin, 2. Nov. In der vergangenen Nacht gelang es Beam ten des Eisenbahnüberwachungsdienstes auf dem Anhalter Bahnhof zwei Mitglieder einer Bande von internationalen Ta schendieben, zwei Argentinier, und auf dem Lehrter Güterbahnhof zwei berüchtigte Eisen- bahn räuber zu verhaften. Eine neue Regierung in Südchina London, 2. November Eine neue nationalistische Negie rung wurde in Kanton unter dem Vorsitz Wangtschingweis gebildet. Sie wird von den Truppen der Provinz Kuantung und den Mit gliedern der Familie Sunyatsens unterstützt. Tschiangkaischek, der sich zurzeit in Japan aufhält, soll den Oberbefehl des Heeres übernehmen. Die neue Regierung beabsichtigt, auf alle Ein kommen Südchinas die Hand zu legen und sie für ihre Zwecke zu gebrauchen, so daß die Nan kinger Regierung ohne Mittel bleiben würde. Wangtschingwei soll ebenfalls alle Beziehungen zu den politischen Gruppen des Pangtsetales ab brechen und sich mit japanischen Ratgebern um geben, oder falls die Japaner ablehnen, mit rus sischen. Der Finanzminister der neuen Regie rung, Sung, ist ein Bruder der Witwe Sun- yatsens. Die Verhandlungen über die Auslieferung der in Marokko verschleppten Europäer Paris, 2. November Wie dem „Petit Parisicn" aus Rabat gemel det wird, ist der Kaid Beru Naceur zu der zwi schen ihm und dem von den Franzosen beauf tragten Pascha Sibu Duema verabredet gewese nen Begegnung zur Einleitung der Verhand lungen über die Auslieferung der von den Eingeborenen festgehaltenen vier Euro päer nicht erschienen. Er hat mitgeteilt, er sei lediglich bereit, zwei Eingeborene seines Stammes zu den Verhandlungen zu ermächtigen. Ein RegieruNgsrai Mier der Anklage des Gülienmoröes Prozeß HeyveLrand Breslau, 2. November Vor dem Schwurgericht des Landgerichts Breslau, unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Furbach, nahm am Mittwoch der Prozeß gegen Regierungsrat v. Heydebrand uno der Lasa seinen Anfang, der unter der An klage steht, seine Ehefrau am Abend des 13. Oktober 1926 vorsätzlich und mit Ueberlegung getötet zu haben. Die Persönlichkeit des An geklagten, die Schwere der Anklage und das In teresse an dem Indizienbeweis, den die Staats anwaltjchaft zur Stützung ihrer Anklage führen muß, alle diese Momente bringen cs mit sich, daß das Aufsehen, das dieser Prozeß in Breslau und in Schlesien erregt, außerordentlich groß ist. Der Verhandlung wohnten auch der Landes gerichtspräsidcnt und der Oberlandesgcr'chtsprä- sident bei. Außerdem waren viele auswärtige Berichterstatter anwesend. Der Angeklagte machte einen sehr nie dergedrückten Eindruck. Von seiner ersten Liebe zu der Französin Pvonne sprach er mit großer Leidenschaft. Er habe es sehr ernst mit dieser Liebe gemeint und er sei entsetzt gewesen, daß ihm von seinem Jugendfreund und dessen An gehörigen so große Enttäuschungen bereitet wor den wären. Seine zweite Frau habe einen über aus herrischen Charakter gehabt, dem er st<-re mit Ruhe entgegengetreten sei. Alsdann wurde das Testament seiner verstorbenen Frau eingehend besprochen. De. Angeklagte hat dieses Testament angcfoch ten und klagt gegen den Erben, der ein Schwa ger der Verstorbenen ist. Den Höhepunkt der Streitigkeiten zwischen ihm und seiner Frau bil dere der geschloffene Eheoertrag. Heydebrand erklärte weiter, seine Frau sei eine leidenschaft liche Jägerin gewesen. Auf die Vorhaltungen des Vorsitzenden, daß sie aber mit dem Revolver wenig umzugehen mußte, antwortete Heyde brand: Das mag sein! Die Wirtschafterin Heydebrands sagte aus, daß das Ehepaar am Tage des Todes der Frau gut gelaunt gewesen sei. Um 8'/- Uhr sei alles zur Ruhe gegangen, v. Heydebrand sei gleich nach dem Schuß in der Nacht am ganzen Körper zitternd zu ihr gekommen. Er habe einen völlig verstörten Eindruck gemacht. Der in der Mordnacht herbeigerufene Arzt sagte aus, daß er die Frau bereits als Leiche vorfand. In der rechten Schläsenseite zeigte sich ein Ein schuß. Oberförster und Gutsvorsteher Schmidt agte aus, daß der Beschuldigte dringend um seine osortige Vernehmung bei ihm gebeten haben. Lr habe dabei den Eindruck eines Mannes ge macht, der tief erschüttert war. In der Nachmittagssitzung bekundete Gerichts Medizinalrat Dr. Straßmann, der die Ob duktion der Leiche vorgenommen hat, daß es sick um einen sogenannen Nahschuß gehandelr habe. Der Schuß ging quer durch das Gehirn von rechts oben nach links unten. Es sei mög lich, daß die Verstorbene sich in der angegebe nen Richtung selbst erschossen habe, und daß die Waffe hinterher in ihrer Hand geblieben sei. Richtig sei, daß der ganze Vorgang etwa" ungewöhnlich, aber doch immerhin möglich ge wesen ist. Kurz nach 6 Uhr wurden die weiteren Ver Handlungen auf Donnerstag früh vertagt. Sächsisches Hobensteiu-Srufttbal, 3. November 1927 «Voraussage derLaudeSwettertvartezu Dresden Fiir Freitag: Noch keine wesentliche Aenderung des Witts- rungscharakters. Teils stark bewölkt, mit etwas Regen, teils zeitweilig aufklarend. Mild, Flach land mäßige, höhere Lagen ziemlich lebhafte Winde aus westlichen Richtungen. Temperatur vom 2. November: Minimum 5.5, mittag« 12 Uhr -^11.2, Maximum -ß12.9. Niederschlagsmenge von gestern früh 7 Uhr bis beute früh 7 Uhr: Regen 13.6 mm. —* Einzahlung am Weltspartag. Gleich wie überall, so war auch bei der Sparkasse in Hohen stein-Ernstthal das Ergebnis des Weltspartages recht erfreulich. Es wurden insgesamt, z. T. in kleinen und kleinsten Posten, 18127,10 Rm. ein gezahlt. An Bedeutung für die hiesige Spar kasse gewann dieser Tag insbesondere noch des halb, weil mit diesem erfreulichen Ergebnis der Einlagebestand der Kaffe den Betrag von zwei Millionen Rm. überschritt. Gemessen an der Tatsache, daß die seit 1868 bestehende hiesige Sparkasse im Jahre 1915 einen Einlagebestand von 11 Millionen Mark aufwies, muß dies als ein sehr günstiges Zeichen der immer mehr wach senden Spartätigkeit betrachtet werden, ein Be weis dafür, daß der volkswirtschaftliche Nutzen einer geregelten Spartätigkeit in immer weitere Nolkskreise dringt. — - Ein Abenteuer mit einem Wildschwein hat sich gestern auf den Fluren von Oberlung witz zugetragen. Mit einer richtiggehenden Wildsau, nicht mit einem dunkelgefärbten zah men Säulein. Schon am Dienstag hatte sich der wehrhafte Eber, ein Ueberläufer, in Wald und Feld umhergetrieben, hatte Mensch und Tier attackiert und so den und jenen in Schrecken ver setzt. Auf Benachrichtigung begab sich der Päch ter der Jagd des Reviers auf die Suche nach dem Wildling und cs dauerte auch nicht lange, daß der seltene Gast aufgespürt und mit einem wohl gezielten Schüsse erlegt wurde. Das Rätsel, wo her das Schwein stammte, war bald gelöst. Alle Vermutungen, daß das Tier etwa aus einem Gehege in Thüringen oder von dem Schwarz wildbestand in Moritzburg entwichen sei, waren hinfällig. Es stellte sich heraus, daß der Eber aus Lugau entflohen war, wo er von einem Herrn, schon seit längerem gehalten wurde. Er hat seine abenteuerliche Flucht mit dem Tode bezahlen müssen und wird wohl in diesen Tagen Len Weg allen Fleisches gehen. —Die Sperrung der Hrrrmannstraße ist wieder aufgehoben worden, nachdem die Zu leitung des Wassers von der Pestalozzistraße über die Herrmannstraße nach dem Ortskranken- kassen-Verwaltungsgebäude erfolgt ist. —* Jubiläum. Gestern erfüllten sich 25 Jahre feit dem Antritt des Herrn Anton Petzold als Direktor der hiesigen Zweignie derlassung der Firma Halpert L Co. in Gera. Dem Jubilar, der sich allgemeiner Wertschätzung erfreut, wurden viele Ehrungen und Glück wünsche zuteil. Am Vorabend seines Jubeltages wurde er durch die Darbietungen eines Quar tetts überrascht. Gestern früh erfreute ihn ein Jnstrumentalkonzert. Von der Handelskammer Chemnitz und der Ostthllringischen Handels kammer in. Gera wurde Herrn Direktor Petzold se eine Ehrenurkunde für Treue in der Arbeit mit der tragbaren Medaille überreicht. Der Ver band sächsischer Industrieller übergab ein Diplom. Weiter wurde der Jubilar durch den Thes des Hauses, Herrn Fabrikmitbesitzer Dago bert Halpert, geehrt. Die Beamten- und Arbei terschaft überreichte wertvolle Geschenke. Am Abend gab Herr Fabrikbesitzer Halpert zu Ehren 'eines verdienstvollen und tatkräftigen Direktors, Herrn Petzold, im Fremdenhof „Drei Schwa nen" ein Festesten, an dem auch das kaufmän nisch" und technische Personal der hiesigen Zweig- niderlassung der Firma teilnahm. Der Abend, der einen harmonischen und schönen Verlauf nahm, mar umrahmt von Darbietungen des M.-G.-V. „Sängerverein", besten langjähriges Mitglied Herr Direktor Petzold ist. Die Stadt verwaltung widmete dem Jubilar die städtische Ehrenurkunde, die Herrn Direktor Petzold gestern vormittag Herr Erster Bürgermeister Dr. Patz an Natsstelle und im Beisein des Herrn Fabrik besitzers Dagobert Halpert unter herzlichen Glückwünschen überreichte. Weiter dankte Herr Erster Bürgermeister Dr. Patz mit warmen Worten dem Jubilar für feine der Stadt ge leisteten Dienste als Direktor der hiesigen Web schule, der er fünf Jahre vorstand und an der er auch ein Jahr als Weblchrer segensreich ge wirkt hat. Piele Glückwünsche und Aufmerk samkeiten wurden dem Jubilar noch aus dem Kreise seiner Geschäftsfreunde und Bekannten zuteil. —* Vortrag. Trotz des sehr ungünstigen Wetters hatte sich zu dem gestern stattgefundencn Vortrag im Naturhcilverein eine stattliche Zu hörerschaft eingefunden. Frau Else Iacob- Chemnitz sprach in 1'/-stündigen Ausführungen. Manches Gehörte wird, wenn angewendet, zur Gesunderhaltung des Körpers dienen. Ganz be sonderen Wert legte die Rednerin auf die hei mischen Pflanzen, die nicht erst bei kranken, son dern auch bei gesunden Menschen angewendet, sehr dienlich seien. Am Schlüße forderte die Red nerin zum Beitritt in die Naturheilverekne auf, denn diese geben in ihren Frauengruppen- Abenden Gelegenheit, sich von dem Nutzen der Naturheilkunde zu überzeugen. Der nächste Frauengruppen-Abend findet am Mittwoch, dem 23. November, im Vereinsheim des hiesigen Naturheilvereins statt. —* Vortrag. Am Montag, dem 7. Novem ber, abends 8 Uhr, hält die hiesige Ortsgruppe des Deutschen Seevereins im Saale des Frem denhofes „Drei Schwanen" einen Lichtbilder ¬ vortrag ab, bei dem ein Einblick in die Ausgaben unserer Kauffahrteischiffe gewährt wird. Der Vortragende, Herr Direktor Oßwald, ein glänzender Redner, hat 70 Lichtbilder zur Ver fügung. Der Besuch dieses Vortrages wird bestens empfohlen. —* Einen Vortrag über Projektionskunst veranstaltet nochmals — auf vielseitigen Wunsch — Herr Ernst Carstensen, Inhaber des hie sigen Optischen Institutes, Centralstraße, am Sonntag abend '/-9 Uhr im „Stadtkeller" am Neumarkt. Da der Abend recht interessant zu werden verspricht, kann ein Besuch nur empfohlen werden. —* Einen Familienabend veranstaltet heute abend '/-8 Uhr im „Schiitzenhaus" der ev.-luth. Jungfrauenverein St. Christophori. Jugend pflegerin Fräulein Käthe P a u l ß e n - Ober lungwitz wird einen Vortrag halten. Weiter kommt zur Aufführung das Stück: „Mütterchens Geburtstag". Umrahmt wird der Abend von Eedichtsvorträgen, Vorträgen zur Laute und Volkstänzen. Da der Abend wiederum einen schönen Verlauf nehmen wird, kann der Besuch nur empfohlen werden. —tr. Die Ballgesellschaft „Wohnungsbau des Handwerks für Handel und Gewerbe e. G. m. H. Hohenstein-Ernstthal" hielt gestern im „Ge werbehaus" eine öffentliche Generalversamm lung ab. Nach einem kurzen Willkommensgruß durch den Vorsitzenden, Herrn Pippig, der den Mitgliedern und Gästen, insbesondere Herrn Bezirkssekretär Goldammer-Glauchau galt, nach der Erledigung einiger innerer Geschäfts- bezw. Vereinsangelegenheiten, wurde dem Referenten, Herrn Goldammer, zu seinem Vortrag über das Thema: „Wohnungsbau der Handwerker baugenoffenschaft" das Wort erteilt. Er brachte in längeren Ausführungen zum Ausdruck, daß augenblicklich eine außerordentliche Geldknapp heit bestehe und wenig Aussicht vorhanden sei, von seilen des Landes Kredite zu erlangen. Unter diesen trostlosen Zuständen habe vorwie gend der Wohnungsbau zu leiden. Aber dennoch bieten sich Wege, Gelder für den Wohnungsbau flüssig zu machen. Was in Glauchau möglich sei, müsse auch hier möglich sein. Glauchau sei vor bildlich für andere Städte. Aus der 1928er Mwtzinssteuer seien der dortigen Handwerker- baugesellschaft so viel Mittel zugcsichcrt worden, daß 1928 14 Wohnungen gebaut werden können. Aus der Sparkasse leihe Glauchau Geld zu 6V- Vrozent, indem die Stadt der Sparkasse zur Zinsverbilligung Mietzinssteuermittel zuführe. In Hohenstein-Ernstthal fehle seiner Ansicht nach die nötige Fühlungnahme mit den Stadtvätern. Allein die Tatsache, daß die Handwcrkerbauge. scllschaft eine gemeinnützige Gesellschaft und nicht auf Gewinn eingestellt sei, muffe zur Ante» stützuug der Gesellschaft führen. In diesem Zu sammenhangs wurde die Frage erwogen, ob nicht zu solchen wichtigen Versammlungen Ver treter der Stadt künftig eingeladen werden möchten. Die Herren Pippig und Marx dankten Herrn Goldammer für seine hochinter essanten Ausführungen. Anschließend wurde be schlossen, die Entschließung über den Beitritt der hieügen Handwerkerbaugesellschaft zum Landes- ve>band der Handwcrksbaugenoffenschaften der nächsten Generalversammlung zu überlassen. Ein allgemeiner Aufruf zur Beteiligung an der nächsten Sonntag in Glauchau stattfindenden Kundgebung des Handwerks, Handels mch Ge werbes im Bezirk Glauchau bildete das Ende der Generalversammlung. —-* Im Parkrestaurant „Logenhaus" gastierte gestern abend die oberbayrische Franz'l Auracher-Kapelle. Tie frischen und lebens lustigen Bayern, die in ihrer Nationaltracht auftraten, sprachen mit ihren Darbietungen — Jodler, Echo, Komödie und Originakschuhplattler — sehr gut an und ernteten viel Beifall. Heute abend spielen sie ebenfalls im „Logenhaus" echt bayrische Hausmusik. Anfang 6 llhr. Wer sich einmal so recht ins Bayernland versetzt wissen will, der versäume nicht, den heutigen Abend im „Logenhans" zu verbringen. Bayrische Hausmusik gibt es nicht öfters in Hohenstein- Ernstthal zu hören. —* „AlLertichlößchen". Auf vielseitigen Wunsch gastieren im „Albertschlößchen" am kom menden Sonntag die^nrkom sichen Leoni-Sänger, Zwickau. (Alles Nähere in der Sonnabend- Nummer.) —ek. Oberlungwitz, 3. November. Der Milk- tärverein l hielt gestern im „Ratskeller" seine Monatsversammlung ab, die sehr gut besucht war. Herr Vorstecher Paul Bachmann gab die Eingänge bekannt, ll. a. kaufte der Verein ein Hindenburg-Eedenkbuch anläßlich seines 80. Ge burtstages. Es wurde der Düchersammlung ein oerleibt. Herr Vorsteher Bachmann gab be kannt, daß bei Zittau ein Erholungsheim ange- kaust worden sei, das für bedürftige Kameraden in Frage kommen soll. Man gedachte dann der Jugendtagung in Kuhschnappel, die volle Aner kennung fand. Als neues Mitglied wurde Herr Albin Neubert ausgenommen. Das Ehristbaum- osrgnügen soll am Sonnabend, dem 7. Januar, im Gasthaus „Casino" abgchalten werden. —* Oberlungwitz, 3. November. Der G.-Ä. „Sängerlust" begeht am Sonnabend, dem 5. November, im Gasthaus „Zur Post" sein 27. Stiftungsfest, zu dem alle Freunde und Gönner des Vereins herzlich eingeladen sind. (Sieh« auch Anzeige.) —* Oberlungwitz, 3. November. Der gestern abend in der Abteikirche abgehaltene Missions abend erfreute sich eines außerordentlich guten Besuches, und die zahlreichen Besucher sind sicher auch alle auf ihre Kosten gekommen, denn der Vortrag von Frl. Braune, die als Sekretärin des Evangelischen Kinderpflegeverbandes tätig ist, war wirklich sehr interessant. An Hand von schönen Lichtbildern, zu denen die Aufnahmen von der Vortragenden meist selber gemacht wur den, erzählte sie uns zunächst von de» Schöne
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