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Alltägliche Geschichten. Don Hans Eäsgca. Der Ballon. Aus der Fülle der Strotze steigt plötzlich, wie eine jäh aufzüngelnde Flamm«, ein kleiner, roter Kinderballon aus Die hastenden, getriebenen Menschen ichauen einen Augenblick dem Ding nach, das höher und höher steigt, und bald über den Häusern und Mauern entschwindet. Ein Kind aber steht mit weit aufgerissenen Augen aus der Stratze und blickt seinem Glück nach. Ja, seinem Glück. Das runde, rote Ding war seine Seligkeit, anstatt einer Leckerei hatte es den Ballon gekauft Und nun, kaum erstanden, ritz der Faden und der Wind nahm das Glück mit hinauf in die Wolken und Fernen, und brachte es niemals wieder, niemals. Der Alltag rauscht und tobt vorüber. An seinem Rande steht starr und still das Kind. Und keiner achtel seiner. Das Winkelmaß, In ein Schreibwarengeschäft kommt ein Mädchen. Viel leicht zehn oder elf Jahre alt. Was wird es raufen? Ich denke, vielleicht einen Puppenbilderbogen zum Aus schneiden oder ein paar hübsche bunte Abziehbilder. „Fräulein, bitte, ein Winkelmaß." Ich stehe starr. Das Ladenfräulein steht starr. Der ganze Laden steht starr. Ja, was will denn das kleine, sonnige Ding mit dem nüchternen, kalten Winkelmaß? Da dämmert es mir: Mathematikstunde, — und ein Grauen der Erinnerung läuft mir den Rücken hinab Ja, ja, wir haben es weit gebracht, zehnjährige Kinder brauchen Winkelmaße und lernen Mathematik. Vielleicht, daß Professoren, die Mathematikstunden er teilen, böse auf mich sein werden, wenn sie diese kleine, ganz kleine Skizze lesen. Ob aber wohl Professoren, die Mathematikstunden geben, Zeit Hur Lektüre feu>lletonistischer Skizzen, die sich zudem „Alltägliche Geschichten" nennen, haben? lleber dieses Problem grüble ich gewiß ebenso lange, wie das klein« Mädchen über die Bedeutung der Mathema- tik für Zehnjährige und den Sinn und Zweck eines Winkel maßes. Anekdoten. Wie Beethoven verkannt wurde. Manche zeitgenössischen Musiker nannten Beethovens Kompositionen zuwideres", unspielbares Zeug. So waren zum Beispiel die Beethovenschen Sinfonien schuld, daß der berühmte Violinvirtuose und Konzertmeister Bartolomeo Campagnoli 1818 seine Stellung in Leipzig aufgab, weil er die Ausführung der Beethovenschen Werke für zu schwie rig hielt. „Dieser Noten sein noch in Verzweiflung!" ries er, der der deutschen Sprache nie ganz mächtig war, aus und packte sein Instrument ein, auf besten vier Saiten er in Italien, Polen. Schweden und Deutschland Bewunde rung und Begeisterung erregte. Denn seine Geige war ihm zu lieb, als daß er solche Musik aus ihr spielte. Der ewige Schnupfen. Der Akademiker Balzac (1594—1635) war sehr von sich eingenommen und sprach fast nur von dem, was er geleistet habe. Einst ging er nach einer überstandenen Krankheit zu dem Kardinal Richelieu, um sich für den Anteil, den er an ihm genommen, zu bedanken. „Befinden Sie sich jetzt besser?" fragte der Kardinal Noch ehe Balzac ant worten konnte, nahm Vautru das Wort und jagte: „Wie kann er sich bester befinden? Daran ist nicht zu denken. Er spricht nur von sich selbst und nimmt dabei stets den Hut ab: daher wird er den Schnupfen nicht los." Wofür der Gelehrte bezahlt wird. Weil Duval der Bibliothekar Franz aus viele Fra gen ost ganz kurz antwortete: „Das weiß ich nicht!" wollte ihn einst lemand hänseln und sagte: „Der Kaiser bezahlt Cie doch dafür, daß Sie dergleichen wissen." — ,^er Kaiser bezahlt mich für das, was ich weiß," entgegnete Duval „Wenn er mich für Las bezahlen wollte, was ich nicht weiß, so würden die ganzen Schätze des Reiches nicht zu meiner Besoldung auereicken." Buntes Allerlei. Das erste Ksnversattonslexikon. Bei Abusir in Aegyp ten wurden auf einem ausgcgrabenen Papyrus die Reste eines Konversationslexikons aus dem griechiichen Alter tum aufgefunden. Dieser Papyrus lätzi die Uberraichende Tatsache erkennen, daß der Gedanke des Konversations lexikons uralt ist viel älter, als man bisher angenommen hatte. Die aufgefundenen Reste erwiesen sich als ein Aus zug aus einem größeren Werk, und sie enthielten ausführ liche Listen der Gesetzgeber. Gelehrten. Künstler und Tech niker jener Zeit Daneben Aufzeichnungen über die sieben Weltwunder und eine Uebersicht über die damals bekannten Erdteile, Volksstämme Staaten. Berge, Inseln, Flüsse und Quellen Aus diesen Angaben geht deutlich hervor, daß dieses erste Konversationslexikon tatsächlich ein Vorläufer der späteren allgemeinen Enzyklopädien war Woher die Bezeichnung Elektrizität stammt. Die Be zeichnung Elektrizität stammt aus dem Jahr 1600 Damals zuerst erkannte und beobachtete William Gilbert engliicher Arzt und Physiker, die Anziehungskraft des Bernsteins als eine neue selbständige Naturkraft und gab ihr nach dem griechischen Wort für Bernstein: Elektron, den Namen elek. Irische Kraft. Wagerecht: 2. Moderner Vcrgnügungsort. 4. Of fizierswaffe, 8 Lucht, 7. Hauptlirchr 9. Ehemiiches Zeichen für Natrium. 10 Seemannsausdruck für eine Wind>ette, 12. Ausruf der Verwunderung, 14. Wohngebäude. 16. Stelzvogel. 18 Abkürzung für außer Dienst >9. Kernobst, 20 Abkürzung für Neu-England, 21 Tiroler Dichter ge storben, 23 Brauch, 25. ägyptischer Gott, 26 Türkischer Männername, 28 Anruf, 29 Bindewort. 31. Jagdwasfe der Germanen. 33. Alte Münze, 35 Kennzeichen. Senkrecht: 1. Zeitraum bei Sonnenlicht, 2 Werk zeug des Zimmermanns, 3 Eedankenausoruck, 4. Umstands wort des Ortes, 5. Abkürzung für Numero, 6 Aufführung eines Gebäudes. 8 Eleichwort für Pöbel 9, Gegenpunkt von Zenith 11 Teil des rheinischen Schiefergebirges 13. Hirschkuh. 14 Wald (poetisch), eingesriedeter Garten 15. Amerikanisch! Kurzform für Samuel 16. Nebenfluß der Saale, 17 stehendes Wasser, 22 Wärmegrad, 24. Teil des Kopfes. 26. Stammvater, 27 Stacheltier 30. Abkürzung für Neues Testament, 32. Persönliches Fürwort. 34 Gleich- wort für lässig, ichlaff UuUoiungen aus letzter Nummer. Rätsel: Nadel. Schach-Aufgabe: Weiß. Schwarz. 1) 6. L4 - 68 . . 1) 6 6 2 nach 0 3 2)l) 66-tt4-f-. . 2) li 0 3 nack. 6 4 oder nach 6 4. 3) S. 63 — 65 oder nach 0 2 matt. ä) 1) 1) k 62 nach Ü1 oder - 61 2) » 66 - 82 . . 2) Beliebig. 3) v. 8 2 nach 0 2 matt.