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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192707207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19270720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19270720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-20
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Monat
1927-07
-
Jahr
1927
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beschädigt ist, daß die Omarmoschee, der Mohammedaner heiligster Ort, schwer bedroht ist und daß noch andere geheiligte Stätten ge fährdet sind. Es ist auch schon früher Erdbeben M Palästina vorgekommen, doch traten sie noch niemals mit so elementarer Gewalt auf wie jetzt, I)nd die meisten und größten Zerstörungen, die Palästina und hauptsächlich Jerusalem er dulden mutzte, waren ein Werk von Menschen hand. Keine Stadt der Erde hat im Laufe der Jahrtausende solch räumliche und bauliche Ver änderungen erlitten wie Jerusalem. Es sind hier nicht nur Häuser und Paläste samt dem Tempel bis auf den Grund zerstört, wieder ge baut und von neuem zerstört, sondern auch ganze Hügel, auf denen die Stadt gelegen, ab getragen und die Täler ausgefüllt worden. Auch die Omarmoschee hat eine lange Geschichte zu erzählen. Welche Wandlungen, welche mannigfaltigen Veränderungen hat dieses großartige und ehrwürdige Tempelgebiet im Laufe der Zeit erlitten, von da an, wo es nur ein nackter Fels mit schroff abfallenden Hügeln und tiefen Schluchten war, wo es dann den stolzen Bau des salomonischen Tempels trug, bis in den Jahren 685 bis 705 unter den Kalifen Omar und Abdel-Melik der noch jetzt stehende prachtvolle Felsendom, Omarmoschee genannt, auf den Trümmern des salomonischen Tempels erstand. Die Omarmoschee ist ein interessanter Bau mit einer 30 Meter hohen Kuppel. Sie ist neben Mekka der heiligste Ort der Mohamme daner, und an ihre Mauern knüpfen zahlreiche Legenden, die auch noch jetzt Mohammedaner aus der ganzen Welt an diese geweihte Stätte locken. Von Westen führen acht, von Norden drei Tore auf den Tempelplatz. Der Tempel platz selbst ist 488 Meter lang und heißt bei den Arabern „Haram", zu deutsch: Heiliger Bezirk. Von der Moschee aus genießt man einen herr lichen Blick, nach Westen liegt die Stadt Jeru salem mit ihren unzähligen Kuppeln, nach Osten sieht man in das unmittelbar zu Füßen liegende Kidrontal. In der Mitte des Tempelplatzes erhebt sich nun der Felsendom, oder wie er häufiger ge nannt wird: die Omar-Moschee. Sie ist acht eckig gebaut, jeder der acht Seiten ist 20 Meter ang und hat sieben Fenster von staunenswerter Farbenpracht, wodurch das Innere feierlich be suchtet wird. Die Wände sind oben mit gla- sterten bunten Ziegeln von punkenden Farben, unten aber mit Marmorplatten belegt. Rings umher laufen große Inschriften aus dem Koran, über vier gewaltigen Pfeilern, zwischen denen noch zwölf mächtige Säulen stehen, erhebt sich die gewaltige Kuppel, die 110 Fuß hoch ist und einen Durchmesser von 80 Fuß hat. Die Moschee ist eine der schönsten Kuppelbauten überhaupt; sie verbindet höchste Einfachheit mit größter Schönheit und hat vielen hervorragen den Kuppelbauten des Morgen- und Abendlan- W W WMMl Illi W. IM-MW II. Dem Berichte des Missionsdirektors Rother in Nr. 161 vom 13. Juli dieses Blattes lassen wir Einiges von dem folgen, was dis treue Gehilfin Pastor Rothers, seine Gattin, dem Berichte beifügte: Pfingstsonntag abends! Ich sitze an meinem Schreibtisch, den ich mir im Schlafzim mer aufgestellt habe, nm meinen lieben Mann nicht zu stören. Es war doch oft schlimm, daß wir nur zwei Zimmer hatten all die ganze Zeit und dabei fast täglich Besuch. Da habe ich oft meines Mannes Geduld bewundert. Heute gab sich wieder einmal ein großer Teil unserer eng lischen, amerikanischen und deutschen Nachbarn ihr Stelldichein bei uns, so daß wir 12 Personen am Kaffeetisch saßen. Meine Gedanken weilen in Deutschland. Unsere Lotte geht am 1. Juli nach England auf '/« Jahr; denn sie mutz als Rechnungsführerin hier bei uns gleich gut englisch können für den Verkehr mit den Banken. Zu dem, was mein Mann über die Kleidung unserer Zöglinge schreibt, muß ich bemerken, daß wir uns lange besonnen haben wegen der Hosenschneiderci; aber zum strammen Turnen und Arbeiten ist der malerische Faltenwurf ganz gewiß nicht geschaf fen. Der fällt ihnen doch bei jeder Bewegung herunter. Gegen das Tragen von langen Hosen machen wir energisch Front, aber diese kurzen Kniehosen sind kleidsam und praktisch. Es ist ein Jammer, wie nerhost wir die Leute vor fanden und wir müssen versuchen, die Veklei- dungsfrage in gesunde Bahnen zu lenken. Namentlich hier in Ostafrika ist es ganss-schlimm. Die eingeborenen schwarzen Frauen in europäi schen Kleidern, Stöckelschuhen, seidenen Strümp fen. ja sogar ausgcputztcn Hüten kann man am Sonntage in der Kirche leuchten sehen. Das macht die Nähe der Hafenstadt Mambassa, die besonders von der Jugend stark besucht wird, um sich Leib und Seele dort zu vergiften. Mein Bruder (Millionär O. theol. Gutmann), der fetzt noch Mamba, Marangu, Anvika mit verwaltet, geht ernstlich vor gegen diese Mambassalauferei, und er hofft es mit Hilfe der Aeltesten stoppen zu können. (Das ist nur bei einer so lebendigen Kirchs und bei solcher Kirchenzucht möglich! D. E.) Ich freue mich, Latz die getrockneten Bananen gut angekommen sind. Für einen regelrechten Betrieb müßte man einen richtigen Trockenofen haben. Ich meine schon auch, es könnte ein gutes Geschäft sein, diese überaus süßen, getrockneten Früchte nach Deutschland zu senden, aber eine überwachende deutsche Kraft müßte dafür da sein. Unsere Kraft ist mit dem Seminar vollständig ausgefllllt. Wir freuen uns, wenn wir in das große Missionshaus um gezogen sind! Jetzt haben wir eine Anzahl wollene Mäntel und Decken verteilen dürfen. Freilich alle S6 konnten wir nicht mit solch einem schlichten Wärmeleiter erfreuen. Glücklich und frohdank bar sind die, die als die Dürftigsten erfunden wurden! Ob da wohl auch Spenden von den lieben Eersdorfern dabei waren? Tausend Dank für die gesandten 145 Mk., die wir stiftungs- gemätz verwandt haben. Eben zieht mein Mann im Marschschritt und mit Gesang an der Spitze seiner Jungens auf den Turnplatz. Ich danke Gott täglich für meines lieben Mannes Frische. Jetzt ist er dabei, so nebenhin ein kleines Isolier- krankenhaus zu bauen. Wir hatten einen Fall von Masern und mehrere von Mumps; da würde es uns bange sein für unsere 86 Jungens. Dann soll eine Uebungsschule gebaut werden in einer nahen Landschaft, wo die Seminaristen Probe lektionen geben sollen, also Arbeit über Arbeit, und ohne Geld geht es auch nicht zu schaffen. Sor gen Sie mit weiter, daß die betende und gebende Liebe zur Heidenmission wachse und gedeihe. Gern nimmt weitere Spenden, auch auf Giro 525, Gersdorf, entgegen zur Weiterbeförderung Schuldir. i. R. O. Pfeifer, Gersdorf (Bez. Etz.) des, zum Beispiel für die Dome zu Pisa, Florenz und St. Peter in Rom als Anregung gedient. Unter der Kuppel, also im Mittelpunkt der Moschee, liegt zwischen den Pfeilern von eiser nem und hölzernem Gitter doppelt umschlossen, der berühmte Heilige Fels „Sachra". Kubbet es Sachra, das heißt Felsendom, wird die Moschee nach diesem Fels benannt. An diesen heiligen Stein, der die Spitze des I Berges Moria bildet, knüpfen sich viele Legen den. Hier stand auch der jüdische Brandopfer- -altar, und in dem Talmud steht zu lesen, daß er den Mittelpunkt der Erde bilde, daß in ihm die Bundeslade verborgen sei, die Jeremias hierher gerettet hat. Die Muhammedaner verehren ebenfalls diesen Stein als höchstes Heiligtum. Nach ihrer Meinung stammt er aus dem Para diese, der Prophet Mohammed hat selber an die ¬ ser Stätte gebetet und sei auf dem Wunder- pferde Burak von hier in den Himmel entrückt worden. Der Fels wollte ihm folgen, aber der Engel Gabriel hielt ihn gewaltsam zurück, so daß er auch heute noch ohne Stütze frei über dem Ab grund schwebt und den Seelenbrunnen verdeckt, an welchem sich zweimal in der Woche die Ver storbenen zum Gebete versammeln. Darum ist auch ein Gebet der Lebenden an diesem Felsen das höchste Ziel aller Mohammedaner, und hier wird dereinst Mohamined das allgemeine Welt gericht abhalten, bei dem die Gottlosen erbar mungslos in den Abgrund gestürzt werden. Ilm dem Tage des Weltgerichtes recyt nahe zu sein, und als die Ersten der Auferstehung teilhaftig zu werden, lassen sich die Gläubigen am liebsten unter der Tempelmauer begraben. Hier ganz in der Nähe, als einer der zahl reichen Felsen, die dem Felsendom umgeben, be findet sich die Klagemauer der Juden, ehr würdige Reste des salomonischen Tempels. An ihr versammeln sich denn auch bis auf den heutigen Tag, Tag für Tag, Juden aus allen Teilen der Welt, um an dielen letzten kläglichen Ueberresten einer einst stolzen Vergangenheit die Zerstörung des herrlichen Palastes zu beweinen. Stolz aber erhebt sich der mächtige Kuppelbau der Omar-Moschee über diesen Trümmern einstiger Größe. Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 20. Juli 1927 Bewußtes Leben Leb' in dir bewußt und klar! Schönes wird dir offenbar, Wenn du höher, höher steigst, Stets gesammelter dich zeigst! Sieh, du blühst ins Erößre, Weitre Und ins unverletzlich Heitre! Einst gingen Goethe und Beethoven mit einander spazieren. Es überraschte sie ein chweres Gewitter. Sie traten in eine Wirt- chaft ein. Dort spielte Beethoven unter Blitz rnd Donner wieder einmal unvergleichlich schön, und Goethe schrieb damals die Worte: „Zu- mmmengefaßter, energischer, inniger habe ich keinen Künstler gesehen!" Das ist die schöpferische Dreiheit des be wußten Lebens: Z u s a m m e n g e fa ß t, energisch und innig! Der Mensch vom bewußten Leben! Wieviels eben heute wahrhaft bewußt, wahrhaft aus dem eigenen Zentrum heraus! Nicht einmal in ihren Mußestunden vermögen sie das. Unzählig viele lassen sich treiben von Zeit und Umständen, Vorgesetzten und nicht Vorgesetzten; sie leben dahin als Kopien anderer. Sie sind Masse ge worden. Und man muß staunen, in welch« Kreise die Art des unbewußten Lebens hinein reicht! I IM» «-uxu»- - .-L»««! - SNMiN U. NNer Der Roman eines deutschen Detektivs Von Kurt Martin Topvright bv Verlag Neues Leben, Bayr. Gmain „Ich will gerne wünschen und hoffen, daß sie auch in diesem Kampfe Sieger bleiben. Nachdem Sie nun einmal mein Interesse an dem Fall wachgeruf-en haben, bitte ich Sie: Unterrichten Sie mich auch weiterhin über Ihre Ermittlungen! Und wenn Sie einmal meiner bedürfen, so rufen Sie mich. Ich wünsche und hoffe, daß Sie in diese Angelegenheit noch volles Licht bringen. — Freilich handelt es sich vor läufig nur um einen Verdacht, und ein Verdacht ist kein Beweis. Es ist sogar das Furchtbarste, wenn aus einem Verdacht ein Beweis konstruiert wird, und wenn dann dieser Verdacht falsch ist." „Ich bin im Laufe der letzten Jahre in dieser Beziehung sehr vorsichtig geworden. Ich stehe ruf dem Standpunkt, an keinen Verdachtsgrund zu glauben. Hätte ich zum Beispiel voriges Jahr in einem höchst verwickelten Fall nicht derart gehandelt, so wäre unbedingt ein Un schuldiger, gegen den erdrückende Verdachts- gründe vorlagen, verurteilt worden. Wenn uns bei einem neuen Zusammentreffen einige ruhige Stunden vergönnt sind, Herr Professor, dann erzähle ich Ihnen davon." „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Heute muß ich freilich sogleich zurück." Die beiden Männer schieden mit einem herz lichen Händedruck. Paul Stein eilte zu seiner Frau. „Lotte, in einer Stunde reisen wir! Wir fahren über Kufstein, und in Rosenheim tren nen wir uns. Du fährst zu Kurt, und ich fahre nach Görn. Meine Pläne teile ich dir dann mit. Vielleicht rufe ich dich bald zu mir; halte dich also bereit. Es ist möglich, daß ich diesmal deiner Hilfe bedarf. Hast du Mut?" „Mut? Mein Gott, nun wird es wohl doch sehr' ernst?" „Noch gar nicht. Aber los lasse ich den Fall nicht mehr. Ich werde um Urlaubsveriängerung achsuchen." „Dann rechnest du ja schon damit, daß die lngelegenheit dich lange Wochen in Anspruch immt." „Es kann wenigstens der Fall sein. Mache r jetzt noch keine Sorgen! Heute haben wir ch zunächst wieder Ferien." „Ja, bis wir uns dann in Rosenheim tren nen müssen! Und wer rveiß, wie lange diese Trennungszeit dauert. Sage nichts dagegen, Paul! Ich habe doch schon so viel an deiner Seite erlebt!" „Und g-erade darum mußt du auch diesmal die Tapfere bleiben. Kopf hoch, Lottefrau! Jetzt fahren wir wieder in die schöne Welt hinein!" III Spät am Abend kam.Paul Stein in Gürn an. Er brauchte die Dunkelheit nicht zu suchen. Der ganze Ort war in Finsternis getaucht. Er begab sich zur Postagentur, sah noch in einem Zimmer Licht und klopfte an die Haus tür. Nach ein paar Minuten ungeduldigen Wartens öffnete sich endlich dem Harrenden die Tür. Ein Mann in den vierziger Jahren forschte nach des Fremden Begehr." „Verzeihen Sie, sind Sie der Postmeister?" „Ja, der bin ich." „Ich muß Sie dringend sprechen." „Dann kommen Sie nur morgen bei Tag." „Das geht nicht. Ich habe mir ja extra die Nacht für mein Kommen ausgesucht." Der Postmeister sah immer mißtrauischer auf den Fremden. „Was wollen Sie denn eigentlich?" „Lassen Sie mich nur zunächst einmal ein treten!" Stein schob den anderen in den Hansgang zurück und zog die Tür hinter sich zu. Die zwei Männer standen sich nun in dem kleinen, matt beleuchteten Gang gegenüber. Der Postmeister bekam einen roten Kopf und sah sich scheu um, anscheinend nach einer Verteidigungswaffe suchend. Paul Stein beruhigte ihn. „Ich tue Ihnen nichts. Da, hier ist mein Ausweis. Ich bin Kriminalbeamter." Mißtrauisch sah der Mann auf den Gast und auf den Ausweis in dessen Hand. „Ja. aber bei Nacht! Was soll ich denn mit Ihnen zu schaffen haben?" „Sie sollen mir helfen, ein-s schlimme Tat aufzudecken." > Langsam begann der Postmeister, Paul Steins Worten Glauben zu schenken. Stein fragte: „Wo kann ich Sie sprechen? Wer wohnt bei Ihnen?" „Ich wohne ganz allein da." „Haben Sie keine'Frau?" „Nein. Die ist tot. Nur früh kommt immer ein Mädel und besorgt mir den Haushalt." „Wie heißen Sie eigentlich?" „Enzinger." „Gut, Herr Enzinger, nun lassen Sie uns in Ihre Stube gehen. Dann unterhalten wir uns." Der Postmeister wurde aber schon wieder mißtrauisch. „Können wir denn nicht morgen bei Tag mit einander sprechen?" „Nein. Das geht nicht." „Na, dann kommen Sie also." Er deutele zur Tür am Ende des Ganges. Hielt sich aber immer hinter seinem East und ließ Stein nicht aus den Augen. Paul Stein ging zu der angewiesenen Tür und trat in ein kleines einfaches Wohnzimmer. Der Postmeister folgte und blieb an der Tür stehen. Stein legte Hut und Mantel ab und setzte seine Handtasche auf einen Stuhl. Dann wandte er sie wieder Enzinger zu und bot ihm die Rechte. „Ich habe keine schlechten Absichten gegen Sie. Ich will Sie nicht töten und auch nicht berauben. Nicht wahr, das fürchten Sie?" „Ja, mein Gott, so bei Nacht —." „Ganz recht, Herr Enzinger. Ihre Vorsicht ist sogar sehr angebracht. Nun hören Sie aber, weshalb ich hier bin. In der Mordsache Roeber ist ein neuer Verdacht entstanden. Es soll noch ein zweiter Täter in Frage kommen. Und den will ich suchen. Darum bin ich bei Nacht zu Ihnen gekommen. Es soll mich sonst niemand sehen." „Ja, was wollen Sie denn aber bei mir?" „Sie sind doch der Postmeister, Herr Enzin ger. Da kommen doch viele Leute zu Ihnen. Und einer davon ist der, den ich suche. Nun will ich für die nächste Zeit hier bei Ihnen als Postbeamter bleiben." Jetzt nickte Enzinger verstehend. „Ich weiß schon Bescheid! — Aber daun sieht man Sie doch auch. Dann konnten Sie doch gleich am Tag kommen." „Morgen bin ich ein anderer. Wissen Sie, der den ich beobachten will, könnte mich unter Umständen kennen. Aber morgen werde ich eins Postuniform tragen, die Sie mir leihen, und rote Haare und einen roten Bart besitzen. Dann erkennt mich der vor mir Gesuchte be stimmt nicht." Der Postmeister war jetzt wie umgewandelt. Er lud seinen Gast ein, auf deni Sofa Platz zu nehmen und holte ein paar Flaschen Bier her bei. Stein bot ihm eine seiner Zigarren an. Und alsbald saßen die beiden Männer in bester Eintracht beisammen. Stein lachte. „Ja, wen ich beobachte, kann ich Ihnen nicht sagen. Sie können aber stolz darauf fein, Herr Enzinger, daß mit Ihrer Hilfe dieser Mensch wahrscheinlich überführt werden wird. — Sie müssen freilich reinen Mund halten, zu keinem Menschen etwas sagen. Ich bin für alle, auch für den Briefträger, der zum Einarbeiten Ihnen zugewiesene Beamte." »Ich sage kein Wort." „Und nennen Sie mich Müller. Herr Mül ler, das genügt." „Jawohl." „Wohnen kann ich also bei Ihnen?" „In der Kammer oben, wenn es Ihnen recht ist." „Das ist mir sogar sehr lieb. Ich danke Ihnen dafür. Es kann sein, Herr Enzinger, daß wir einem schweren Verbrechen auf die Spur kommen, einem schwereren als der Mord im Alpgartental." „Und dieser Mensch soll hier wohnen?" »Ja, — wenigstens vorübergehend. Nehmen Sie einmal an: Es kann einer der Patienren aus dem Sanatorium sein." „Ja, das glaube ich leicht. Der hat ja all weil so närrische Leute bei sich, der Professor." „Kennen Sie den Professor?" „Soll ich nicht! Er holt sich ja oft genug die Post. Doch sehr oft schickt er auch einen An gestellten, einen Krankenpslegcr. Wir haben zwei verschlossene Taschen, die im Wechsel hin und her gehen." „Und zu der er und Sie einen Schlüssel besitzen?" „So ist es." „Holt jetzt auch zumeist der Pfleger die-Post?" „Ja. Seit acht Tagen ist es ein anderer, der die Post holt." „Kam der sonst nicht?" „Nein. Schon länger als zwei Jahre kam immer ein und derselbe. Aber der ist eben vor acht Tagen verunglückt." „Ach was!" „Ich weiß nichts Genaueres. Er ist wohl nachts im Finstern die Treppe hinabgestürzt. Heute sagte der neue Pfleger, daß der Professor den Kranken aufgegeben habe. Es gäbe keine Hilfe mehr." „So jo. War das ein netter Mensch, der Ver unglückte?" „Der? Nein. Aus dem brachten Sie nichts heraus. Man spricht doch gern mal mit den Leu ten; aber den konnten Sie fragen, was Sie wollten. Der gab keine rechte Antwort." „Da hielt er also treu zu seinem Herrn, dem Professor?" „Ja, sehr. — Sehen Sie. die Käste in dem Sa natorium interessieren einen doch. Da möchte inan gerne mal dies und jenes wissen. — Aber nichts!" „Und der Pfleger, der jetzt die Post holt?" tFortsetzung folgt) Uebei den alle: wesen! Viele Bequem! Nur nich Und so i Lung un Unvergä einen an Mir Musikant spielen Leden, tetlnahm andere r pern sich, Recht Seels, l mus, den seinen S Sie i wissen si spielen, das Letzt mals auf O, Lu aller N darum! sammeng ihr komn ihr, daß der Drei! Wir x kraftvoll wußten! Kaffeehai zurzeit v stuhl verj ges Auss Namen , etwas üi mehrstöcki innern. aber nich von einen nung an. Händen g stückes Lu diejenigen Anfang d Lithograp die Stadt ehemals ( an einem Wiejengrr Häuser de Wo heute damals de von Herri ner große gründe ge und an ih chen, das hatte. Da- und an de an Laubs- Lin Bildck seiner Kle mals, in d gnllgungsr Len sein. Hausbaues der deutsch Nachahmm Baustil ist denn wohl bekannten Erbauer k wird nicht Hausname Begeistern! kennen läß Gaststätte r Hohenstein- „Schweizer! wähnte Br stellung ma alte Hohen fragt, nur baut gewes Sehenswür haben. W wohl vorste Interesse r „Dampfwag -eröffneten Jahre 187t durch eine t Fremdenzini Verkleinern haben. Es gegenwärtir aber im Lai bauten vorg —* Der Sonu- und hanptmannsi zeichnis der Glauchau si fahrzcugen 1. St. Egidi L. Kommu zwischen Kö 3. Lichtenste nikationswee darf; 5. Si kationsweg; munikationsi — Ältst! Brand entsta in dem sich - fern, als ans- stuhl Feuer
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