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man ihr auch Anmut nicht absprechen konnte. And daß ihr Charakter nicht der schlechteste war, bewies ihre außer ordentliche Liefe Dankbarkeit. Wie mich nämlich der Dolmetsch belehrte, und wie mir andere Kenner der Volkssitten bestätigten, ist dieses An denken wohl das größte Kleinod gewesen, daß das Mädchen zu verschenken hatte. Zunächst wegen des überaus seltenen Materials, dann aber auch wegen der Zauberkraft, die ihm zugeschrieben wird. Der Armreifen soll gegen Fieber immun machen. Er soll einen unbedingt zuverlässigen Schutz gegen die tückische und oft genug todbringende Krank heit gewähren. Und sagen Sie etwas gegen den Aber glauben, ich bin, solange ich die schwarze Schlange zu mei nem Eigentum zähle, in der Tat nie vom Fieber befallen worden. Nie! Aber auch eine böse Kraft soll in dem Talis- mann schlummern, die jedoch erst dann wirksam wird, wenn man ihn zerstört." „Da ist's ja nur gut, daß ihn ein Sammler hütet!" scherzte Coster. „Denn bei wem könnte er wohl besser auf- zchoben sein?" * Im Herbste rückte das Regiment ins Manöver aus und war wochenlang von seiner Garnison abwesend. Nachdem der General die Truppen b-sichUgt batte, ver- einiAten sich die Offiziere zu einem Festmahl, an Lem auch Hoosten teilnahm. Er war in fröhlichster Stimmung, war ihm doch die Beförderung sicher. Aber in derselben Nacht erkrankte er schwer. Die Aerzte wurden gerufen, und als sie kamen, lag der Patient schon im heftigsten Fieber. Höher und höher stieg die Temperatur, immer rasender schlug der Puls, kein Ab kühlungsmittel, kein Medikament wirkte. Bluterbrechen stellte sich ein — Atemnot. — Die Trompeten schmetterten das Wecksignal durch das Lager — da legte der Tod seine kalte Hand auf Kapitän Hoöstens glühende Stirn. Vierundzwanzig Stunden später traf ein Schreiben an den Verstorbenen ein. Darin teilte ihm die Polizei des Eaunisonortes mit, dag in der vergangenen Nacht Ein brecher seine Wohnung heimgesucht hätten. Bei Tages anbruch habe man die Türen gewaltsam geöffnet gefunden und festgestellt, daß fast alle Wertsachen fehlten. Dor allem müßten es die Diebe auf die Sammlungen des Kapitäns abgesehen gehabt haben, denn sie seien nahezu vollständig geraubt worden. Nun sei es der Polizei zwar gelungen, die Täter noch im Laufe des Tages zu verhaften, von der Beute habe man abe nur einen kleinen Teil unversehrt be schlagnahmen können. Die goldenen und silbernen Eeyen- stände seien bereits eingeschmolzen gewesen, was den Ver brechern wertlos erschienen sei, ist von ihnen verbrannt worden. Wie Coster nach seiner Rückkehr aus dem Manöver er mittelte, war eines der verbrannten Stücke die schwarze Schlange gewesen. Sie war in der Stunde zu Asche zer fallen, da der unglückliche Hoosten von dem furchtbaren Fieberanfall hinweggerafst wurde. Bunies Allerlei. Verein der Bankräuber. Auf einer Zusammenkunft der führenden amerikanischen Rechtsanwälte, die in Kanada stattfand, machte einer der Teilnehmer die aussehenerre gende Mitteilung, daß es in Amerika einen Verein gibt, der den Namen führt: „Bank llokbors Asso ciation ok Emeric a", zu deutsch „Bankräuberverein von Amerika". Der Gedanke des Zusammenschlusses hat offenbar also auch bei den Bankdieben Anklang gefunden. Einer der bekanntesten Strassachenverteidigcr der Ost staaten soll der ständige Rechtsbeistand dieses ungemein zeitgemäßen Vereins sein. Er vertritt die Mitglieder vor den Gerichten und sonstigen Behörden. Ter Redner, Ler auch sonst über die Zunahme des Verbrechertums in Amerika bemerkenswerte Aussührungen machte, erwähnte nicht, daß es in den Vereinigten Staaten „nur" MO „kirst class" Bankdiebe gebe, aus diesen rekrutiere sich der erwähnte Verein, dessen Aufgabe darin bestehe, die Verteidigung verhafteter Mitglieder zu übernehmen und solchen Mit gliedern, die zwar noch nicht verhaftet seien, aber von der Versolgung der Polizei bedroh! seien, die Flucht zu er leichtern. Der Hauvtsitz des edlen Vereins soll in Shiacuse, im Staate New Bork, liegen. Weinprüfer. Der Wein ist alt und sein Ursprung nicht mehr recht festzustellen. Es hat aber schon immer Wein- kenncr gegeben, die nach einer Mundprobe sagen konnten, wie der Wein beschaffen war. Dennoch kam es oft zu Aus einandersetzungen, weil man den Weinproben nicht recht traute und bekanntlich jeder einen anderen Geschmack zu zeigen pflegt. Da trat im Jahre 1787 Hahnemann auf und machte sich bekannt durch seine Weinprobe, die unstreitbar ohne Fehler sei, die jeden Zweifel ausschließe und maß gebend bei allen Streitigkeiten wäre. Die Behauptungen Hahnemanns waren so, daß man ihnen Glauben schenkte, und er wurde immer wieder in Streitfällen zu Rate ge zogen. Hahnemann mar der erste Weinprüfer und sein Name ist deshalb historisch geworden. Freilich kam man später dahinter, daß auch dieser vorzügliche Weinkennel! es hielt wie jeder andere. Er nahm Kostproben vom Wein, batte aber einen derart ausgebildeten Geschmack, daß er sich nie täuschte. Da nun alles wohl chemisch zu untersuchen geht, auch der Wein, niemals aber der Geschmack des Weins daraus festgestellt werden kann, muß man bei dem Hahne- mannschen Rezept bleiben. Die Weinprüfer nach ihm, deren es sogar amtliche gibt, pflegen denn auch den Wein durch Kostproben zu beurteilen. Sie sind Fachmänner und Sach kenner, täuschen sich selten und ihr Gutachten ist meist auch vor Gericht maßgebend. H-Knevmnn hat schließlich das Rätsel seiner Weinvroben bekanntgegeben, und die Wein« Prüfer befolgen mehr oder weniger sein Verfahren. prakiifchs Wmlo. Reinigen von Rohrstühlen. Rohrstühle reinigt man, in dem man sie umstürzt und das Nohrgeflecht mit möglichst heißem Wasser, dem man etwas Seife zugesetzt hat, mittels einer Bürste abwäscht und vor dem Trocknen mit Schwefel« pulvsr bestreut. Daraus stellt man die Stühle ins Freie oder in Zuglust zum Trocknen. Den Schwefel entfernt man an den dickeren Stellen mit einer Bürste. Dieses Verfahren hat zugleich den Vorzug, daß das Geflecht, wenn es nicht zerrissen ist, wieder fest und gespannt wird wie bei neuen Stühlen. Rätsel-Ecke. Derwandlungsausgabe. Hera Raa Lohn Gras Elvas Oase Horn Dein Rübe Falle Loo Wacht. Jedes der obigen zwölf Wörter läßt sich durch Ver änderung eines Buchstaben in ein anderes Wort verwan deln. Sind die richtigen zwölf Wörter gefunden, so nennen die bei der Verwandlung fortgelassenen Buchstaben einen berühmten Virtuosen und die neu aufgenommenen Buch staben ergeben den Namen einer gefeierten Künstlerin. Schachaufgabe. Schwarz. Weiß. Weiß zieht und setzt mit dem dritten Zuge matt. Auslösungen aus letzter Nummer. Rätsel. Laube Glaube. Vexierbild. „Wo ist der Schwiegervater?" Bild auf rechte obere Ecke stellen, dann in der Ecke be ginnend zwischen Ast und Hausbüchern.