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Gesicht ihres Mannes. Sie glaubte nicht anders, als daß seine aufreibende Beamtentätigkeit einen Nervenzusammen bruch herbeigeführt hatte. Wenzel schämte sich seiner Eifersucht. Wie er sich aus dieser peinlichen Situation herausgelöst hatte, konnte er sich später kaum noch ins Gedächtnis zurückrufen. Sicher ist nur, daß er nie mehr seine Skatabende vorzeitig unter brochen und nie mehr daran gedacht hat, seine reizende Elly mit ähnlichen Ueberlegungen zu quälen. Auch eine Damenwahl. ' Im Jahre 1853 wurde im Roten Meer von einem englischen Kriegsschiff ein Sklavenschiff genommen und die aus siebzig schwarzen Frauen und Mädchen bestehenden Gefangenen in Suakim ans Land gesetzt, wo sie dem ägyp tischen Pascha zur weiteren Versorgung auf Grund eines zwischen der englischen Regierung und dem Khedive abge schlagenen Vertrages übergeben wurden. Die Unterbrin gung der Befreiten war dem Pascha jedoch höchst unbequem und er sann auf ein Mittel, um die schwarzen Damen auf eine möglichst gute Art los zu werden. Da verfiel er auf eine äußerst originelle Idee, welche darin bestand, daß er die befreiten Sklavinnen zur Verheiratung auszubieten beschloß. Er rechnete hierbei hauptsächlich auf das ägyp tische Militär, und es wurde bei den Truppenteilen aus drücklich bekannt gemacht, daß so und so viele Frauen da wären, die heiraten wollten. Jeder, der Lust dazu habe, könne zu der bestimmten Stunde kommen und sich gegen Erlegung von 50 Piastern eine Frau auswählen. Dem ägyptischen Militär wurden nämlich keine Schwierigkeiten beim Heiraten in den Weg gelegt, ihre Frauen erhielten sogar von der Regierung Rationen, so gut wie die Mann schaften. So erschien denn zur festgesetzten Stunde eine ganze Reihe von heiratslustigen Männern, jungen und alten, hauptsächilch aber Soldaren. Um Streitigkeiten bei der Wahl zu vermeiden, wurde, da die Männer in der über wiegenden Mehrzahl waren, die Sache dahin vereinfacht und abgeändert, daß es den Frauen gestattet wurde, unter den Männern zu wählen. Zu diesem Zwecke wurden diese letzteren in einer Reihe aufgestellt und den Frauen das nähere erklärt. Es folgte darauf eine Szene, die io voll Komik war, daß es schwer ist, sich davon eine Vorstellung zu machen. Es gab ein Kichern, ein Schwatzen, ein Gestikulieren son dergleichen auf beiden Seiten. Nach längerem Zaudern drängten sich die Frauen in großer Verlegenheit wie eine Herde Schafe zusammen; hin und wieder trat eine von ihnen zögernden Fußes einige Schritte v^r und auf die Männer zu, um dann schleunigst umzukehren und in den Haufen der Frauen zurückzuflüchten. Endlich gelang es dem Zureden der Offiziere und Beamten, eine der Frauen dazu zu bringen, Mut zu fasten. Sie ging langsam, aber entschlossen auf einen kohlschwarzen ägyptischen Sergeanten zu und legte ihre Hand auf seine Schulter, als Zeichen, daß dieser und kein anderer es sei, den sie zum Manne haben wolle. Damit war denn das Eis gebrochen, jede der Frauen fürchtete jetzt, zu spät zu kommen, und in einem Nu hatten sich alle ohne Ausnahme entschlossen auf die Männer geworfen. Die Entscheidung währte nur einen Augenblick, jede der Frauen hatte alsdann einen Mann an der Schulter gepackt. Jetzt war es an den Männern, sich auszusprechen, ob sie mit der Wahl der Frauen auch einverstanden wären, und da erklärten denn alle bis auf fünf, daß sie zufrieden seien. Die armen fünf verschmähten Frauen — es waren freilich keine Schönheitsperlen — waren nun durch kein Zureden mehr dahin zu bringen, unter dem Rest der Männer einen neuen Wahlversuch zu machen, das weibliche Schamgefühl kam selbst bei diesen armen Wesen zum Ausdruck. Den Bemühungen des Paschas gelang es aber schließlich, auch diesen übrig gebliebenen Weibern Männer zu ver schaffen und alle Männer, ohne Ausnahme, zahlten willig die verlangten Piaster Heiratsgut, das dazu dienen sollte, im Falle einer Scheidung für die Frau ein Notpfennig zu sein; in Wirklichkeit aber dazu diente, die leeren Kassen des Paschas etwas aufzufüllen. Dunies Allerlei. Der komo sapiens in 75 000 Jahren. Wenn der Pro fessor Percy Raymond von der Harvard-Universität in Washington recht behalten wird, so werden die Menschen so in 50 000 bis 75 000 Jahren etwa folgendermaßen aus sehen: Sehr lange Gesichter mit breiten Stirnen, völlig zahnloser Mund, völlig unbehaarter Schädel. Man muß jagen, daß das mehr als entzückende Aussickten sind. Aber der Professor muß das ja wissen! Er begründet seine Ansichten und Weissagungen damit, daß der domo sapiens ständig an Umfang zunimmt und, da die Hirnschale allge mach zu klein wird, eine Erweiterung nach dieser Richtung dringend nötig hat. Die Kopfform muß sich daher in absehbarer Zeit verlängern und der Sitz des Gehirns sich verbreitern. Die Kahlköpfigkeit ist eine ganz natürliche Folge der menschlichen Entwicklung. In der Urzeit der Menschen, in jener Zeit, da sich der Mensch kaum über den tierischen Zustand erhob, hatte er noch keine Kleidung, und da wuchs ihm zum Schutze gegen die Unbilden der Witte- ruug bekanntermaßen ein Pelz, eine dichte Haarschicht, wie sie ähnlich heute noch an unseren entfernten Vettern, den Affen, zu sehen ist. Diese Haarschicht mußte mit dem Auf kommen der Kleidung verkümmern; sie wird Glatzköpfe erzielen, da wir uns das Tragen vom Kopfbedeckungen angewöhnt haben. Auch die Zahnlosigkeit ist eine unbe dingt zu erwartende Folge der menschlichen Entwicklung, insbesondere der Form unserer Nahrungsaufnahme. Der Affenmensch freilich, der brauchte starke Zähne. Wie hätte er sonst die Kokosnüße aufknacken können? Aber wir öffnen die harten Schalen mit unseren trefflichen Werk zeugen; wir zerkleinern das Fleisch unter Zuhilfenahme von Mestern und Gabeln; wir schneiden uns unsere Le bensmittel in so kleine Bissen und Bißchen zurecht, daß ein Zerbeißen nicht mehr nötig ist; das Kauen aber kann der zahnlose Kiefer ebenso gut besorgen wie der zähnegefllllte Mund — jagt Professor Raymond. — Man kann kaum jagen, daß der so vorgezeichnete Entwicklungsgang des Menschengeschlechtes gerade zu Kraft und Schönheit führt! Räis-NKck«. Rätselfrage. Wie kann man aus den sechs Wörtern: . Dresden, Este, Napf, Werft, Gruft, Ida sechs andere Wörter erhalten, die den Anfang eines Ge dichts von Ludw. Uhland bilden? Illustrierte Redensart. Auflösungen aus letzter Nummer. Dreisilbige Scharade. Buttermilch. Schach-Aufgabe. Weiß. Schwarz. 1) T. 6 6 - 6 6 . . . 1) v 5 - v 4. Dies ist das Hauptspiel. 2) D. 6 2 - 6 5 .. . . 2) K. 6 4 - 6 5 (0 4 -> v 3) oder belieb, anders. 3) D. 6,5 nach 6 5 oder T. 6 6 nach 6 5 matt, ä) 1) 1) K. 6 4 - 6 5. 2) D. 6 2 - v 3 -f . . 2) K. 6 5 nach 6 6 (Q 5) oder 6 5-64. ! 3) D. v 3 — 6 6 oder nach v 5 matt. L) ! 1) 1) 6 4 - 6 3. j 2) T. 6 6 - 6 5 -f . 2) K. 6 4 - O 4. 3) S. 1 — 6 3 matt. Andere Spielarten ähnlich oder leicht.