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Der rauen gegen )0kt- dcr und und tatt- und bur« n 31. er di» :«rdam cchme» hat rlaub- en 1k Müd> novc» r Er- oarze, t des wärts witer- d da- cur« hui« tatt« den üor« den, eut» tatt. and- sind im Kinderheim „Friedensburg" in Ahlbeck (Ostsee) ry in l den Hauer guter eistcr (2:1). Neur« uster- 1 di« chtige llung üben, erlin Läu- > den e, zu tchaft > die asten rden. Hema Dor ¬ schen isge- den süd- ann- irling !wicht Titel. Helligkeit der Venus im größten Glanz er reichen, ja bisweilen selbst den Mond an Licht und scheinbarer Grüße übertreffen, und oft unter heftigem, donnerartigen oder knatternden Ge töse während des Fallens zerplatzen. Derartige Gebilde nennt man Feuerkugeln oder auch Me teore. Zwischen Sternschnuppen und Meteoren besteht dem Wesen nach kein Unterschied: sie rüh ren von gleichen Gebilden her, nur rein äußer liche Umstände bewirken die verschiedene Er scheinung. Im übrigen ist die Zahl solcher Kör per, die scheinbar vom Himmel fallen, sehr groß. Aber es zeigt sich, daß durchaus nicht zu allen Stunden des Tages od«-r der Nacht gleichviel Meteore fallen und daß ebenso auch nicht an allen Tagen des Jahres die Zahl der beobachte ten Meteore annähernd gleich ist, vielmehr fal len sie stets in den frühen Morgenstunden, einige Stunden vor Sonnenaufgang, und an bestimmte Tagen des Jahres ist wiederum die Zahl der Sternschnuppen ganz auffallend groß. Di« gewöhnlich zu beachtenden Meteore, die Sternschnuppen, sind meist recht schwach und nur Bruchteile von Sekunden zu beobachten. Die Feuerkugel-, dagegen haben oft eine ganz bedeu tend« Kröß«. Sie sind nicht selten so hell, daß st« selbst am Hellen Mittag auch von Personen di« nicht das Auge unmittelbar auf die betref fende Stelle richten, als plötzlicher Lichtschein, als Blitzwirkung usw. empfunden werden. Feuor- kugeln von der Größe des Mondes, die, in den Nachtstunden fallend, für Sekunden die Erde taghell beleuchten, sind des öfteren beobachtet worden. Diese Gebilde durcheilen meist größere Strecken am Himmel, zuweilen scheinen sie auch plötzlich ihren Lauf zu verlangsamen und stehen zü bleiben. Zn diesem Augenblick zerplatzen sie zumeist, wobei glühende Teile, oft grünlich und rot leuchtend und den Eindruck eines prächtigen Feuerwerkalörper, bietend, abgefchleudert wer den und auf di« Erde niederzufallen scheinen. Einig« Sekunden später hört man dann ein donnerurtiges oder rajfolnde» Geräusch. Meteore Von W. Berger. Wenn man in einer klaren Nacht aufmerksam den gestirnten Himmel betrachtet, bemerkt man, daß hin und wieder kleine, meist nicht beson ders hell leuchtende Fünkchen am Himmel ent- langcilen. Der Beobachter hat dabei die Empfindung als löse sich ein Sternchen vom Himmel und falle, einen leuchtenden Streifen hinter sich lassend, nieder. Man nennt diese „fallende Sterns Sternschnuppen. Viel selte ner kann man sehr hell leuchtende Körper sehen, die, den Sternschnuppen gleich, ebenfalls vom Himmel herabzufallen scheinen und oft die Hat man aber wirklich Stücke einer solchen Feuerkugel schon einmal fallen sehen? Schon aus vorchristlicher Zeit wird über große Feuerkugeln eingehend berichtet. Alte Chroniken aus dem Orient erzählen von herabfallenden leuchtenden Sternen, die aus heißem Gestein bestanden. Diogenes spricht von „steinernen Sternen", die mit leuchtender Spur zur Erde fielen, „wie der zu Aegospotamoi mit Feuer herabgsfallene". Auch Plinius spricht von diesem 476 vor Christi bei Aegospotamoi „gefallener" Stern, der di« Größe eines Wagens hatte, wie er üch aus drückt. Auch Livius berichtet von ei -em Stein regen auf dem Albanischen Berge im Jahre 654 vor Christus. Im Buche Josea heißt ec in der Bibel: „Gott sandte große Steine vom Himmel". In einer alten chinesischen Chronik findet sich unter anderem sogar ein sehr genaues Verzeich nis von Meteorsteinfällen wie von Sternschnup pen überhaupt für den Zeitraum von 1122 vor Christus bis 1230 nach Christus. Nach chinesi schen Berichten fielen 644 vor Christus in der Provinz Sing fünf Steine vom Himmel, und 616 vor Christus wurden in China durch solchen Steinfall zehn Menschen getötet und ein Wagen zerschmettert. Auch in Sachten sollen im Jahr« 823 nach Christus durch Steinfälle Menschen und Vieh erschlagen und 35 Dörfer vom Feuer verzehrt worden sein. Der „schwarze Stein" in der Kaaba der Mo hammedaner zu Mekka ist den Ueberlieferungen zufolge gleichfalls vom Himmel herabgcfallen. Im Altertum glaubte man viel, daß die Götter diese Steine zur Erde niederschicken und ver ehrte sie deshalb. Derartige mit Feuer vom Himmel gefallene Steine befanden sich zu Emesa in Syrien, der Stein des Sonnengottes, zu Ephe sus, der Stein der Diana, zu Theben, auf Kreta usw. Aber auch aus späterer Zeit sin- sicher beglaubigte Nachrichten über das Fallen großer Stein- und Eisenmassen, die mit der Er scheinung einer Feuerkugel verbunden waren, auf uns gekommen; ja, in einigen Fällen sind diese Steine sogar noch vorhanden. Zu Narni in Italien fielen im Jahre 621 mehrere Steine, über die der Mönch Benedikt berichtet, und im Jahre 1164 fiel eine große Steinmasse bei Mei sen, die, wie aus den Wolken kommend, gewal tiges Aufsehen erregte. Sehr eingehend ist über den großen Steinfall zu Ensisheim im Elsaß, der am 7. November 1402 stattfand, geschrieben wor den. Ein Bericht darüber lautet: „Anno Domini 1492 uff Mittwochen nächst vor Martini den siebenten Tag Novembris ge schah ain seltsam Wunderzeichcn. Denn zwischen der eilften und der zwölfften Stund, zur Mit tagszeit, kam ain großer Donn-erkloff und ain lang Getös, welches man weit und breit hörete, und siel .ain Stein von den Liisftcn herab bei Ensisheim in ihrem Bann, der wog 260 Pfund, und war der Klopff (der Donner) anderswo viel größer denn allhier. Da sah ihn ain Knab in aim Acker im oberen Feld — schlagen, der mit Waizcn gesäet und tat ihm kain Schaden als das ain Loch ihnen würd. — Also ließ man ihn in die Kirche legen, ihm willens denn zu aim Wunder aufzuhenken" usw. Noch heute hängt dieser Stein in der Kirch« zu Ensisheim, und die obige Beschreibung be ¬ findet sich daneben. Ferner waren berühmte Steinfälle 1511 bei Crema in der Lombardei, 1583 im Thüringischen, am 7. März 1618 in Paris, wodurch der Justizpalast in Brand ge setzt wurde. Sicher ist auch, daß 1660 im Kloster hof St. Anna zu Mailand ein Franziskaner- mönch von einem vom Himmel fallenden kleinen Stein erschlagen wurde. Ferner fielen 1723 in Böhmen 33 Stoine mit Donnergetöse, 1768 ein fast vier Kilogramm schwerer Stein im Sarthe- Departement und in demselben Jahre ein sogar neunzehn Kilogramm schwerer bei Mauerkirchen in Oesterreich. Bei der Aufmerksamkeit, die man später der Erscheinung schenkte, hat sich, die Zahl der be obachteten Meteorsteinfälle außerordentlich ver mehrt. Indessen ist es seltsam, daß trotz all dieser und vieler anderer durchaus verbürgten Steinfälle die Wissenschaft noch vor etwas mehr als hundert Jahren auf dom Standpunkt stand, daß es sich da um Täuschungen gehandelt habe oder daß jene Steine von Bulkanausbriichen herrühren müssen, die der Sturm durch die Lüft« gewirbelt habe. Inzwischen jedoch hat di« Wissenschaft unzweifelhaft nachgewiesen, daß es sich in der Tat um Massen handele, die aus dem Himmlesraum zu uns niederfallen. Don solchen Steinfällen aus neuerer Zeit sei nur noch be sonders hervorgehoben der Meteoreisenfall von Braunau in Böhmen 1847, b«i den zwei Stück« von 36 Kilogramm Gewicht fielen, der Meteor fall von Butsara in Indien 1861, der Steinfall von Knyahinga in Ungarn, bei dem in einigen Minuten tausend Steine im Gesamtgewicht von 9 Zentnern niodergingen, der Meteorfall von 1879 bei GnadenfreL in Schlesien, der mit mäch tiger Detonation verbundene Fall de» großen, etwa 200 Kilogramm schweren Meteorsteine» zn Bescia in Oberitalk«n 1883. Außerdem hat man in neuerer Zeit bei ausgedehnten Reisen in wenig kultivierte Gegenden große Eifenmassen gefunden, di« wahrscheinlich meteorischen Ur sprungs sind, und devon Fall nicht beobachtet worden ist. So fand NordenskSld in Grönland 1870 einen Riesenblock im Gewicht von 250ß Kilogramm. ge für Zahrc« »ft der msam- danzig llstrow lolizet spart, Rem- — Halle, 15. April. Bei Wettin ist ein Boot des Halleschen Ruderklubs gekentert. Drei In sassen konnten sich retten, der vierte, ein ^jäh riger Gymnasiast namens Febling, ist, obgleich er ein guter Schwimmer war, ertrunken. Arzt stellte Herzschlag fest. Kleine Meldungen Bergwerksunglück in Amerika Paris, 15. April Rach einer Meldung des „Neuyork Herald" aus Oklahoma sind 23 Bergarbeiter infolge Bruches eines Wasserrohres in einem Bergwerk bei Henrietta eingeschlossen. Man hofft, sie retten zu können. Schwere Explosion in Galatz Bukarest, 15. April InGalatz ereignete sich eine schwereEx plosion von Explosivstoffen, die zur Herstel lung von Feuerwerkskörpern und Spielzeugen dienten. Acht Personen wurden getötet und sechs verwundet. Zwei Häuser wurden in die Luft gesprengt. Schweres Erdbeben in Argentinien Mendoza (Argentinien), 15. April Am Donnerstag vormittag ist hier ein 20 Sekunden dauernder Erdstoß aufgetreten, durch den zahlreiche Gebäude beschädigt, 1 6 P e r- sonen getötet und 50 verwundet wurden. Die Kirche des Heiligen Nikolaus, in der bereits alle Vorbereitungen für den Gottesdienst am Gründonnerstag getroffen waren, ist schwer be schädigt worden. Glücklicherweise waren noch keine Andächtigen in der Kirche anwesend. In einem Stadtviertel sind 14 Häuser zusammenge stürzt. Im Innern der Provinz Mendoza sind nach den hier vorliegenden Meldungen etwa 10 0 Personen getötet worden. Das Unwetter in Marokko Madrid, 15. April Wie halbamtlich mitgeteilt wird, dürfte in Anbetracht der riesigen Ausdehnung der durch das Unwetter in Marokko angerichteten Schäden die Lage der spanischen Truppenabtei lungen, die infolge des Unwetters die Verbin dung mit den Stützpunkten verloren haben, ge fährlich werden. Primo de Rivera wird mit Ermächtigung des Königs und des Minister rates morgen nach Cala Quemado und wahr scheinlich auch nach Ceuta und Tetuan abreisen. Gleichzeitig ist die Vorbereitung von Hilfs kompanien für jeden Bezirk befohlen wor den, die Sammelstellen sür den Ersatz der Kran ken bilden sollen. —0 Oberlungwitz, 19. April. Die Arbcits- lofenziffer ist im vorigen Monat um 78 gefallen. Ain 1. April waren nur noch 50 männliche Arbeitslose vorhanden gegen 123 im Vormonat. Ain 1. April gab es 5 arbeitslose F lo im März. — Dem Bezirksverbc Wer Kartellvertrag mit dem Athletiksportverband von WM wird gelöst, doch den Verbänden überlassen, bei Wren Veranstaltungen Mitglieder des DASV. starten M, lassen. » Im mitteldeutschen Fubball gab cs am Karfreitag bei sehr regnerischem Wetter — eine 1:3-Rieder- des VfB. Leipzig gegen den FL. Teplitr. Dres dener SC. siegte gegen Altona 93 mit 7:1. Die cng- M,e Amateurmannschaft Nunhead schlug den SC. Mrsurt 5:3. Die Pressrtagung der Deutschen Turnerschaft am »Karfreitag in Stuttgart konnte feststellen, dab sich das «jeryältnis der Kreispressewarte zur Tagespresse wie IzM Rundfunk gegen früher gebessert habe. Die iPrcssevorbereitung der diesjährigen D. T.-Vcranstal- Ilungen und des Deutschen Turnfestes 1928, die Abhal- iMg eines Schriftletterlchrganges u. a. bildeten wci- Ijere Gegenstände der Besprechungen. Die mitteldeutsch« Zuoerlässigkeitsfahrt 1927 der »Vereinigung mitteldeutscher Automobilklubs im Kar- Ilell des AVD. wird am 28. Mai in Dresden enden, lilm nächsten Tage veranstaltet der Autosportklub »Dresden das Hohnstein-Rennen (Bergprüfungsfahrt), j Den Catalina-Kanal hat, wie gemeldet wird, ein Ibisher wenig bekannter Schwimmer Loonoal in 15 ISumdcn 11 Minuten durchschwommen und damit die iZcit Youngs um 34 Minuten unterboten. 51 Stunden 12 Minuten weilten in Neuyork die ItclLen amerikanischen Flieger Acosta und Lhamber- Ilaiu mit einem Balanca-Einderker in der Luft und lvcrbesserten damit den bisherigen Weltrekord. Elcich- Ijcüig wurde auch der Kilometerweltrekord von 4400 IKilometer auf 5700 Kilometer verbessert. Ein Titellampf um die Weltmeisterschaft im Mit telgewicht zwischen dem Amerikaner Mickey Walker mb dem Engländer Tommy Milligan wird zwischen idem 1. und 16. Juli in London stattfinden. Dem amerikanischen Titelhalter ist dabei eine Börse von 100 000 Dollar garantiert. Der FC. Penarol Uruguay verlor auf seiner Deutschlandreise auch die Spiele am Ostersonntag in Dresden und am Ostermontag in Berlin. In Dres den unterlag er dem vorjährigen mitteldeutschen Mei ster Dresdner SC. mit 1:2, in Berlin deni Berliner Meister Hertha VCS. vor etwa 25 000 Zuschauern mit 0:1 (0:0). Den Abschluß des Olympia-Vorbereitungskurses des Deutschen Schwimmverbandcs sür Kurzstrecken schwimmer in Magdeburg bildeten Sprinterwett- lämpie und Wasserballspiele am Ostermontag, die u. a. solgende Ergebnisse hatten: Heinrich-Leipzig gewann ein 100-Meter-Areistilschwimmen in 1:2,6 vor Heit mann-Magdeburg und Schubert-Breslau, ebenso das M-Meter-Freiftiischwimmcn in 2:23,1 vor Neitzel- Magdcburg und Gubener-Magdeburg. Hellas- Magdeburg gewann gegen die Wassersreunde Han nover (komb.) das Wasserballspiel mit 5:2. Thum ein Leipziger L. v. G.-Sportflugzeug ab, wobei der bekannte Fallschirinabspringer Unger aus Leipzig den Tod fand. Der Flugzeugführer Hänsel, Leipzig, wurde schwer verletzt ins Kran kenhaus nach Thum gebracht. — Unger veran staltete bekanntlich im Dezember vorigen Jahres auch in Hohenstein-Ernstthal einen Fallschirm absprung. — Crimmitschau, 18. April. Am Karfreitag waren, wie schon so oft beobachtet, an dem freien Pleißenufer in der Zwickauer Straße, in der Nähe der Johanniskirche, wiederum mehrere Kin der beim Spielen anzutreffen, wobei der vier jährige Sohn eines Anwohners vom Rande ab rutschte. Die jetzt ziemliche Wassermenger füh rende Pleiße riß den Jungen mit fort. Dem gerade vorübergehenden Erler aus Schiede! ge lang es noch rechtzeitig, den Kleinen aus dem Wasser zu retten. — Braunsdorf im Zschopautal, 18. April In folge des anhaltenden Regenwetters der letzten Tage führt die Zschopau seit Freitag abend Hochwasser, das an manchen Stellen recht bedroh liche Formen angenommen hat. Ganze Strecken angrenzender Wiesen und Gürten stehen voll ständig unter Wasser und die Fluten schwemmen Neuanpflanzungen und kostbares Gartenland mit fort. Auch der Fußweg nach dem Harras felsen wurde von den Fluten überspült. Sollte nicht unmittelbar ein Witterungsumschlag ein treten, so ist init großem Schaden zu rechnen. — Freiberg. 18. April. Die Jahrhunderte alten verwitterten Verghalden, die in ihrer Ge samtfläche große ungenützte Oedländereien dar- stellen, sollen sür die Volkswirtschaft wieder nutz bar gemacht werden, und zwar plant man, durch Bewaldung die Tragfähigkeit de» Bodens aus zunützen. — Freiberg, 18. April. Zur Taufe des Sohnes Horst des Postschaffner« Bruno Bell-, mann hat Reichspräsident von Hindenburg die Patenstelle angenommen. — Dresden, 17. April. Die Regenmengen der letzten Tage haben nicht nur im Erzgebirge, sondern auch in der Lausitz und im Gebiete der Elster Hochwasser gebracht. Die Ortschaften an der Elster sind vom Hochwasserdienst der Amts- hanptmannschaft Leipzig bereits von der drohenden Gefahr benachrichtigt worben. ES besteht auch die Gefahr, daß die in der Richtung Pegau— Leipzig gelegenen Dörfer überschwemmt werden. In dec Lausitz sind die Flüsse teilweise über die Ufer getreten und haben die tiefer gelegenen Tal. gelände unter Wasser gesetzt. In den Bergen sind am Dienstag Schneefälle niedergegangen. nerin, Frau Christiane Auguste verw. Honig geb. Meitzner, ihren hundertsten Geburtstag feiern! Am 19. April 1827 ist diese ehrwürdige Greisin in Freiberg geboren und hat dort ihre erste Jugendzeit verlebt. Sie heiratete dann den Kutscher Hönig, der schon am 16. März 1862 ge storben ist. Frau Hönig ist 65 Jahre Witwe. Aus der Ehe stammen sechs Kinder. Frau Hönig wohnte seit 1850 in Glauchau und hat sich bis vor wenigen Jahren noch durch Hilfsarbeiten bei einzelnen Glauchauer Familien ernährt. — Chemnitz, 18. April. Am Sonnabend wurden nachmittags kurz vor 6 Uhr die 82jährige Werkstättenausseherswitwe Fichtner und ihre 58jährige ledige Tochter in ihrer gemeinsamen Wohnung in der Zosephinenstraße ermordet auf gefunden. Die in der Wohnstube liegende Leiche der Frau Fichtner wies eine etwa 8 Zentimeter lauge, breitklafsende Wunde am Halse auf, die offenbar von einem spitzen, scharsen Messer her rührt, während die Leiche ihrer Tochter in der Küche lag und mit einer um den Hals fest zu- sammengeknoteten Schnur vorgesunden wurde. Der Mord ist vermutlich am Sonnabend in der Zeit von 12 bi» 2 Uhr nachmittags verübt wor den, da Frl. Fichtner noch gegen 12 Uhr mittags gesehen worden ist und Angehörige, die gegen 3 Uhr die Ermordeten besuchen wollten, keinen Einlaß erhielten, so daß die Tat um diese Zeit vermutlich bereits geschehen war. Bo»« Hausmit bewohnern ist nichts Verdächtiges bemerkt wor den; nur ei»» unter den Räumen der Ermordeten wohnhafter Maschinist gibt an, kurz nach 2 Uhr nachmittags, einen dumpfen Fall über sich ge hört zu haben. Was der Anlaß zu diesem Ver breche» gewesen ist, läßt sich zurzeit noch nicht feststellen, Raubmord kommt aber osfenbar nicht in Frage. Als der Tat verdächtig ist ein Ver wandter der Ermordeten, der 26jährige Elek triker Max Kurt Vöhm, Dresdner Straße 114 wohnhaft, vorläufig sestgenommen worden, dessen Alibi nicht einwandfrei feftsteht. — Chemnitz, 18. April. In der Nacht zum Karfreitag, früh kurz vor 1 Uhr, fuhr ein 30jüh- riger Polier von hier auf seinem Motorrad mit Beiwagen, in dem sich eine Begleiterin befand, in übermäßig schneller Fahrt durch die Lange Straße in Richtung Poststraße. Als er hierbei die Kronenstraße überqueren wollte, kam vom Markt her ein Straßenbahnzug die Kronenstraße entlang gefahren. Diesem versuchte er zunächst noch nach rechts auszuweichen, lenkte dann aber wieder nach links, offenbar um doch noch vor der Straßenbahn über die Kronenstraße zu kommen, und dabei erfolgte der Zusammenstoß, der den Tod des Motorradfahrers zur Folge hatte, wäh rend seine Beifahrerin mit dem Schrecken davon kam. — Chemnitz, 18. April. Das Flugzeug v 466 der Deutschen Lufthansa, Pilot Steinbeck, das zum Einsatz in planmäßigen Streckendienst auf der am 19. d. M. beginnenden Linie Prag— Chemnitz—Bremen nach Prag überführt wurde, legte den Flug in der Rekordzeit von 45 Minu ten zurück. Planmäßig ist eine Zeit von 1 Stunde 10 Minuten vorgesehen. — Thum, 18. April. Auf dem Fluge von Leipzig nach Annaberg, wo am Sonntag Sport flugoeranstaltungen stattsinden sollten, stürzte' am Sonnabend nachmittag gegen '/W Uhr über cinige Plätze für Schüler und Schülerinnen zu dem ermäßigten Verpflegsatz von 2,75 Mark täglich bereit gestellt worden. Die ermäßigten Lätze kommen nur für Selbstzahlcr in Frage. Wer Kinder nach dort entsenden will, muß sich an die Gemeindebehörde wenden. —0 Gersdorf, 19. April. Im Alter von 90 Jahren verstarb hier im Hause von Herrn Max Wächter Herr Privatmann Grünert. Er war der älteste Einwohner unseres Ortes. —0 Gersdorf, 19. April. Auf dem Loncordia- schucht wurde ein Bergmann durch hereinbrechen- dcs Gestein, das in großen Massen niederging, verschüttet. Erst nach 1V-stündiger angestrengter Arbeit konnte er aus seiner schlimmen, gefahr vollen Lage befreit werden. Man brachte ihn tu bedenklichem Zustand in das Krankenhaus. —* St. Egidien, 19. April. Auf der Linie Dresden—Werdau, in Ortsflur St. Egidien, wurde der in den 30er Jahren stehende Meß gehilfe Kreißig vom Neubauamt Glauchau tot auf den Schienen aufgesunden. Kreißig hatte sich von seiner Dienststelle vormittags beurlauben lassen, um einen Arzt aufzusuchen. Ob Unglücks- sall oder Selbstmord vorliegt, konnte noch nicht festgestellt werden. Die polizeiliche Aufhebung der Leiche erfolgte durch die Ortspolizeibehörde Niederlungwitz. — Lichtenstein-Lallnberg, 18. April. Hier wurde der 4,41 von St. Egidien ankommende Personenzug von der Straßenüberführung auf der Glauchauer Straße aus von einem jungen Bürschchen mit Steinen beworfen. Ein solcher Stein fiel in den Führerstand des Lokomotiv führers, doch wurde niemand verletzt. Die Bahn verwaltung teilte die Beschreibung des Täters der Polizeiwache mit und dieser gelang es darauf hin, den Burschen zu ermitteln. Es handelt sich um einen 15 Jahre alten Tischlerlehrling von hier. — Glauch««, 18. April. Am 19. April, am dritten Osterseiertag, wird die älteste Einwoh-i Sächsisches Hohenstein - Ernstthal, 19. April 1927 —* Vortragsabend des ev.-nat. Arbeiter vereins. Der Verein veranstaltete am Grün donnerstag in der „Windmühle" einen Licht- I bildervortrag: „Die Passionsspiele in Ober- nmniergau". Diese Bilder sind Originalauf- imhmen in farbiger Ausführung. Saubere Her stellung und die Vorführung durch, einen guten Apparat, ließen Bilder von besonderer Feinheit und Natürlichkeit auf der Leinwand erstehen. Durch die farbige Ausführung wurden die präch tigen Gewänder sowie der Aufbau der Bühne besonders hervorgehoben. Der Eindruck der Bilder war auf jeden tief und ließ die Berühmt heit und den Massenbesuch dieser Spiele begreif lich erscheinen. Die Leitung des Abends hatte Herr Pastor Haaß übernommen, der auch die Erläuterungen zu den Bildern gab. In ein drucksvollen Worten schilderte er die Entstehung der Spiele, die auf die Hinwcgnahme der Pest, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, zurückge- führt werden. Der Besuch war trotz des schlechten Wetters gut.