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Die Trauerseier siir General von Weisberg Berlin, 5. April In der evangelischen Kirche des Jnvaliden- hauses in der Scharnyorststraße fand heute nach mittag die Trauerfeier für Generalmajor a. D. v. Wrisberg statt. An der Feier nahmen außer den Angehörigen des Dahinge schiedenen der Reichspräsident, General v. Cramon, der den Kranz des früheren deutschen Kaisers überbrachte, Generalfeldmar schall v. Mackensen sowie viele höhere Offiziere des alten Heeres und der Marine teil, ferner zahlreiche Abordnungen von Krieger vereinen und Vaterländischen Verbänden. Auf dem nahe gelegenen Jnvalidenfriedhof wurde lodann unter Gebet und Segen, und dem Krachen dreier Ehrensalven der Sarg der Erde über geben. Unruhen im böhmische» Industriegebiet Prag, 5. April Die schlechte industrielle Lage im Gablon« zerJndu st riebe zirk hat zu Ausschrei tungen und Unruhen der Arbeiterschaft geführt. Im Tannewalder Bezirk sollten heute große Protestversammlungen der Arbeiter statt finden. Da man jedoch Unruhen befürchtet, wurde der Ausnahmezustand über das Gebiet verhängt, der Menschenansammlungen strengstens untersagt. Bei weiterer Bedrohung der Ruhe wird das Standrecht angedroht. Die Vertreter der Arbeiterschaft fordern die Zu rücknahme der Ausnahmeverfügungen und drohen im entgegengesetzten Falle mit einem Generalstreik der gesamten Elas-, Textil- und Metallarbeiterschaft des Industriegebietes. Der Steesemaus-VroM i» Vkasrn Plauen, 5. April Zu Beginn der heutigen Verhandlung stellte Justizrat Hahn eine Reihe weiterer Weweisan träge über die Art der Ge schäftsführung der Evaporator. Staatsanwalt Schau fuß und Rechts anwalt Dr. Kunz widersprechen den Anträgen. Die Entscheidung über di« Anträge wird zu rückgestellt. Der gestern schon vernommene Oberregie rungsrat Goebel ergänzt hierauf seine frü here Aussage über den Erwerb des. Aktenmate rials von Kranz. Bei den Verhandlungen sei der Gedanke aufgetaucht, daß das Material ge gen den jetzigen Reichskanzler und den jetzigen Außenminister verwendet werden solle. Der Zeuge erklärte: Uns interessiert es nur wegen der Vur- matangelegenheit, weil die „Demag", die Armee konservenfabrik Haselhorst der Deutschen Werke, mit dem Barmatkonzern zusammenhing. Der Staatsanwalt weist darauf hin, daß das im gegenwärtigen Prozeß überreichte Material doch mit Barmat nichts zu tun habe. Die Zeugen Goebel und Kranz bekun den, daß sie das Material vorher nicht ge sichtet hätten. Es sei erst nachher daran ge arbeitet worden. Rechtsanwalt Kunz: Haben Sie das Ma terial von einer Person? Zeuge Kranz: Von mehreren. Der Zeuge schildert dann die Aktenangelegenheit und verneint die Frage, ob er die Akten auch dem Berliner Polizeipräsidium angeboten habe. Die Anwälte woll-en indessen noch neue Zeugen beibringen. Au- S« «»SW sich be ¬ schäftigt, sondern lediglich formell. Es sei nach eingehenden Beratungen zu den« Ergebnis ge- komiwen, daß die Bedeutung dieser Anträge und die politische Tragweite der daraufhin zu ver anstaltenden Untersuchungen so außerordentlich groß sei, daß man nicht von heute auf morgen Zeuge Kranz dann auf die Frag« des Justiz rats Hahn von den Berichten, die der Zeuge seinerzeit dem Reichsschatzminister erstattet hat, weitere Angaben über die Schwarzgeschäfte der Evaporator. Als Justizrat Hahn dann fragt, welche Bewandnis es mit den zurückdatierten Verträ ¬ gen habe, beantragt Rechtsanwalt Kunz wc. gen Gefährdung der Staatssicherheit Aus. schluß der Öffentlichkeit. Für die Begründung und Verhandlung die- ses Antrages wird darauf die Oeffentlichkeit ausgeschlossen, ebenso durch Gerichtsbeschluß für weitere Vernehmung des Zeugen Kranz über die zurückdatierten Verträge. In der mehrstündigen nichtöffentlichen Sitzung wurde neben Kranz der Zeuge Seemann, der früher Prokurist der Reichstreuhandgesellschaft war, vernommen. wort geben zu können. Er möchte erst das Neichs- kabinett mit der durch Vaden aufgeworfenen Fragen befassen. Das werde in den nächsten Ta gen geschehen. Nach kurzer Debatte wurde darauf der Vor- chlag des Ncichsjustizminister angenom men und die Behandlung der Angelegenheit vorläufig zurückgestellt. Ihre Erledigung wird wahrscheinlich noch in der Karwoche erfolgen. Aus den verschiedenen Einzelbcratungen des Strafgesetzbuches ist hervorzuheben, daß in dem 8 110 auf Antrag Preußens die Strafbestim mung betreffs der wirtschaftlichen Aechtung auf die gesellschaftliche Aechtung ausgedehnt wurde. Der preußische Antrag wurde mit -17 ge gen 27 Stimmen angenommen, Ein anderer preußischer Antrag betreffs schärferer Fassung der B e st i m m u n - gen gegen den Zweikampf wurde mit 39 gegen 29 Stimmen a b g e l c h n t. Rechtsanwalt Kunz: Haben außer Ihnen noch andere Leute Geld bekommen für die Her ausgabe und Verwendung des Materials? Die Verteidiger beanstanden diese Frage und beantragen .zunächst das Urteil in Sachen Knoll zu verlesen. Nach Verlesung dieses Urteils macht der In der Nachmittagssitzung wurde die Öf fentlichkeit Ler Verhandlung wieder hergestellt. Justizrat Hahn erklärte dabei für den Ang«- klagten, daß sich in der nichtöffentlichen Sitzung die Vordatierung des Königsberger Vertrages zugunsten des Zeugen Litwin aufgeklärt habe. Im weiteren Verlauf ergab sich die Tatsache, daß das Ostpreußengeschäft von der Firma Schweizer und Oppler und der Evaporator ge meinsam abgewickelt worden sei. Anschließend erhebt sich zwischen den Par teien und den Zeugen ein ausgedehnter Streit darüber, weshalb die Verbindung zwischen der Evaporator und der Firma Schweizer u. Oppler^ erst jetzt bekannt geworden sei und ob durch das gemeinsame Geschäft der beiden Firmen das Reich einen Schaden erlitten hätte. Staatsanwalt Schaufuß erklärt, daß diese Frage mit dem Beweisthema nichts zu tun habe, da doch niemand würde behaupten wollen, daß Dr. Stresemann davon gewußt habe. Dann wird Generalmojor n. D. S ch i ck e r t als Leumundszeuge für Knoll vernommen, wo bei es zu einem heftigen Zusa m m e n st o ß zwischen den Anwälten kommt. Der Vorsitzende ersucht, Schürfen zu unterlassen und schloß die Sitzung mit der Hoffnung, daß die Beweisauf nahme am Mittwoch werd« beendet werden kön- Bsrli«, 5. April Der Neichsrat beschäftigte sich in seiner öffentlichen Vollsitzung vom Dienstag mit Lem Entwurf des neuen Strafgesetz buches. Zunächst berichteten die beiden Refe- rentwn, Oberlandesgerichtsprüsident Dr. Mans feld und Ministerialrat Dr. Schaefer, über die Verhandlungen der Ausschüsse in großen Zü gen. In Len Verhandlungen der Ausschüsse sind die Grundlagen der Regierungsvorlage unver ändert geblieben; auf den Zusammenhang mit Oesterreich ist während der ganzen Beratungen stets Rücksicht genommen wor den. Verschärft sind u. a. die Strafbestimmungen gegen Geheimbündelei; besonders bestraft wird die sogenannte „Form", d. h. Verbindungen oder Verabredungen, die ein Verbrechen gegen das Leben bezwecken. .Zweikämpfe mit Waffen, wo durch Ehrenhändel ausgetragen werden sollen, sind nach den Ausschußbeschlüssen mit Gefängnis zu bestrafen. In der Einzclbratung beantragte Ham burg, die Todesstrafe zu streichen. Der Vertreter Preußens gab folgende Erklärung ab: Bei aller Würdigung der Gründe gegen Lie Beibehaltung der Todesstrafe hält das preußische Stantsministerium Len Zeitpunkt für noch nicht gekommen, in dem auf die An drohung der Todesstrafe ganz verzichtet werden könnte, daher ist Preußen nicht in der Lage, den Antrag Hamburgs zu unterstützen. Der Antrag Hamburg fand nur Unterstützung von Mecklenburg-Schwerin, Anhalt und Lübeck. Die Unterstützung reichte nicht aus, so daß die Beibehaltung der Todesstrafe mit Mehrheit angeno m m e n wurde. Preußen beantragt« die Einfügung mehre rer Bestimmungen des N e p u b l i k s ch u tz g e - setzesin das allgemeine Strafgesetzbuch, wie die Bestrafung von Angriffen gegen die rcpublika- nzche Staatsform, Bestrafung staatsfoindlicher Verbindungen, die die Verfassung aus ungesetz liche Weise ändern wollen usw. Der Vertreter von Baden erklärte, daß er nach Ablauf des Nepublikschutzgesctzes dauernde —' Keine Battmusiken am Palmsonntag. Nach 8 1 der Verordnung des MiniitcrmmS des Innern vom 1b. Februar 1920 üvcr aeschlossens Zeiten dürfen nm Palmsonntage Tanzveran staltungen an öffentlichen Orten, in Privathäusern oder in den Räumen geschlossener Gesellschaften nicht nbgehalten werden. Ansnahmebcwilli» gungcn sind gleichfalls nicht zulässig. —r Unser Aitmarttbrnnnen ist jetzt von einem Gerüst umgeben, das bezweckt, die Figur der Wasserträgerin mittels FlaschenzuacS empor- zuhebcn Die Arbeiten gelten der Beseitigung von schadhaften Stellen an der im Inneren dec Säule liegenden Wasserzulcitung. Bestimmungen im Sinne des preußischen träges für möglich halte. Iustizministcr Hergt bemerkte hierbei, daß Reichskabinctt habe sachlich mit dem Antrag« Preußens nicht Gachstsch§s Hobcnstein-Ernsttdal, 0 April 1927 Voraussage dc, Landeswetterwarte zu DrrSver« Für Donnerstag: Nach Rcgenfällcn vorübergehend wolkig, noch ver- einzelie Schauer. Temperaturen im allgemeinen mild. Auf westliche Richtungen drehende, vorübergehend auffrischende Winde. Temperatur vom 5. Npril: Minimum —0.8, mittags 12 Uhr -t 6.4 MarOnum -s-7.1. Niederschlagsmenge von gestern früh 7 Uhr bis heute früh 7 Uhr: Regen 6.0 mm. z, einem praktischen Ergebnis kommen könne, sondern sich di« Untersuchung auf längerer Zeit erstvecken müßte. Unter diesen Umständen wäre es unmöglich gewesen, den Entwurf des allge meinen Strafgesetzbuches im Neichsrat in dieser Woche zu erledigen. Wenn der Reichsrat wie derum nicht imstande gewesen wäre, den Ent wurf in dieser Woche abzuschließen, so wäre es wiederum nicht möglich gewesen, denselben noch von Len Osterferien Lem Reichstage zu überwei sen. Damit wäre der große Strafgesetzentwurf während dieser Periode nicht gefördert worden. Aus diesem Grunde habe die Reichsregieruug an die Ausschüsse das Ersuchen gerichtet, sich aus wesentlichen und formellen Gründen auf den Antrag Preußens nicht einzu- lassen. Der Minister erklärte weiter, die Ne gierung habe bereits im Plenum des Reichstages eine Erklärung abgegeben, daß sich das Reichs kabinett alsbald mit der Frage des Republik schutzgesetzes beschäftigen müsse, da sonst leicht der Fall eintreten könne, daß die Etrafgesetz- reform noch nicht Gesetz sei, wenn das Nepublik- schutzgesetz am 21. Juli ablaufe. So würde ein Vakuum entstehen gegenüber der Auffassung der Neichsrcgierung, daß mindestens gewisse Teile des N e p u b l i k s ch u tz g e s e tz e s einem dauernden Bedürfnisse ent sprächen. Deshalb sei das Reichskabinctt der Meinung, daß die Beratung zu beschleu nigen sest Dem Neichsrat werde eine ent sprechende Vorlage zugehen. Die Reichsregieruug beabsichtige, noch vor dem Sommerurlaub des Reichstages eine solche Vorlage zu unterbreiten. Sie würde dann von dem Ausschuß des Reichs tages in das Strafgesetzbuch einzuarbeitcn sein. er im Alts gebracht ge neuen Best Echulzwecke früheren S Lismarckstr, Heren Gerb wendig gen und des ar Teil recht g Sälen heru —* Di Ablbeck ha einiac Plät rer Schulen von 2,75 R gestellt. E< Der ermaß! Anmeldung Etwaige Ai find, müsse, WohUahrti 7 — ringer -r Ri, wärtig übe umliegende Wohuungs beruhen au Ma, 1918 der in Ar Zählung wi Leu, über k nungswesei Kriege dur stellt habe und diesen Haushalt» gebracht si Die Erhet hebungspw liste, die und einer nungsinycü auch m di^ sollen in e, heit der W und über insassen Ar Zählung , teckung üe- amteS der Kosten de, trugen. T von 60001 —* Dr englische § kurzem ers Jay re 19 (— 800 OOl gellen. Dc Jahr das Pfund (— ausgegeben Zunahme I glaube nick „daß die G Wertes de! dem englis genen Jahi können: „l nijse bewei fach bezahl des Lande- den Fruchi retlame u trifft diese Erwerbslel tonen gerc daß die Pr aus gUnstä anzuoieten nicht verte! sonnt seine sein, wesh« zahlt mach« Der neue Strafgesetzentwurf Beratung im Reichsrat Er bedaure, heute namens des Reichskaüinetts in dieser Angelegenheit keine bestimmte Ant-s ' LrsKaeLriMerM Einem wahren Erlebnis nacherzählt von Hubertus Mehnert, Farmer in Deuisch-Südwestafrika-Mandat Am Fuße der großen fruchtbaren Kalahari- stcppe, im schönen Auobtal, das uns durch die horten Kämpfe der deutschen Schutztruppe, die b' r 1905 während tagelanger Gefechte durstend, i.. glühendem Sonnenbrände den gutverschanzten Witüoihottentotten gegenüber, lag in schmerz licher Erinnerung ist, murmelt heute ein breiter Nach, dessen Ouellgebiet viele artesische Gewäs ser bilden. Am Ufer des Flußbettes reihen sich Garten an Gurten, Feld an Feld, oft bis hinein in den fruchtbaren Kalaharisand. Zur Korn kammer wurde der Saum Ler großen Busch steppe. Am Niesclfelde stehen die beiden Burnsohnc Stoffel und Franz. Mit Hilfe einiger Hottentot ten leiten sie das aus der Erde sprudelnde Was ser auf die lange Beete des Weizenfeldes. „Gack, gack, gack!" Ein aufgeregter Gockel hahn meldet schreiend Reiter an, die auf kleinen zähen Afrikanerpferden zum Hang hinunter in das Tal klettern. Der Nachbar, eine früherer deutscher Schutztruppler mit seinem Hererodicner, bringt frohe Botschaft, denn gestern stieß die Bohrmaschine auf das artesische Wasser seiner Farm, das nun in mächtigem Strahl aus dem Loch stürzt. Stoffel und Franz werfen ihre Spa ten fort und s«tzen sich mit ihrem Gast zur Fa milie, die unter dem mächtigen Kamelbaum am Kaffeetisch sitzt. Der Gast erzählt. Wenn ich heute hier das Wasser rauschen höre und über die spiegelnden Tümpel blicke, wünsche ich mir immer, daß meine dort im Tal neben mir gefallenen Kameraden den Schluck Wasser, um den sie in ihrem Wund fieber vor ihrem Tode flehten, erhalten hatten. Schrecklich war es, als damals dort oben in der Hchanze der Hottentott den Wassersack hochhiclt und uns zurief: „Deutschmann, hast großen Durst, komm rauf, hier ist viel Wasser!" Zur selben Zeit rang unser schwer verwundeter Ma jor, nachdem er 56 Stunden in der Sonnenglut ohne Wasser im Gefecht gelegen hatte, mit dem Tode; immer wieder schrie er bittend um Wasser: „Meine goldene Uhr demjenigen, der mir einen Schluck Wasser reicht! Tausend Mark für einen Schluck Wasser! Zehntausend Mark, wer mir nur einen einzigen Schluck Wasser reicht!" Das Wasserloch lag unter feindlichem Feuer, niemand konnte es erreichen. Endlich gelingt es dem Sanitäter in einer Feuerpause, dem qual voll verdurstenden Offizier einen Schluck Rot wein anzubieten. Dankend wird der hilfsbereite Reiter abgewiesen. „Mit mir ist es bald vorbei," sagt der Major, „geben Sie den Wein einem kämpfenden Soldaten, der dem Vaterlande noch dienen kann!" Die bibelfesten Burn merken auf, als sie die Worte des alten Trupplers vernehmen, denken wohl an die Worte Christi am Kreuze, können es kaum fassen, daß es eine Nation gibt, die Men schen mit solchem Geiste erzeugt. Seit Wochen geht der Tod durch das Sand- feld, fordert Opfer aus den Ninderbeständen der Kalaharifarmer. Um ihr Vieh bangend, setzen sich die beiden Freunde Stoffel und Franz auf die Pferde, dorthin wollen sie, wo der Geier zur Erde stieß. Als erster, mit der Büchse auf dem Rücken, reitet Stoffel, dem Rinderwechsel haltend, im Paßgang zur Sanddüne hinauf, das Dünental entlang, hinein in die von Gras wogend« Busch steppe, nach jener ParklanLschaft hinüber. Nach zweistündigem Ritt springen plötzlich die Pferde ichnaufenL zur Seite. Da Stoffel sein Pferd kaum noch halten kann, gibt er das auf Len Rücken chlagende Gewehr seinem Freunde ab. Auf seinem ruhigeren Pferde reitet Franz Ichußbereit Ler Stelle zu, wo sich vorher die Säule furchtsam säumten. Findet hier im hohep Grafe, unter schützendem Busch, den Kadaver eines von einem Leoparden frisch gerissenen Kalbes einer Oryxantilope. — Während nun Franz in Gras und Büschen den Leopard sucht, hält der unbewaffnete Stoffel, vorsichtig sich vor- wärtstaftend, die Führte des Raubtieres, die sich durch ihre Größe im Kalaharisande deutlich ab drückt. „Halt," ruft Stoffel, „hier ist der Leo pard über unsere Pferdcspur gewechselt!" Im selben Augenblick ruckt das Pferd zusammen und bockt. Blitzschnell, noch bevor Reiter und Noß sich wenden könn-cn, springt fauchend eine gelbe Katze und wirft den Reiter aus dem Sattel. Ueber dem Pferde liegend, verhofft sie einen Augenblick, gleitet zur Erde und stürzt sich mit wenigen Sätzen blindlings auf Len fliehenden Stoffel. Im Ansprung erfaßt der muskulöse Mensch die Bestie bei den Vorderläufen, hält sich so die scharfen Pranken vom Leibe, wird jedoch von ihr zur Erde geworfen. Im hitzigen Ring kampf zerfleischt ihm nun di« wütende Bestie Hände und Füße, reißt ihm mit den Hinterpran ken die Kleidung vom Leibe; rieselnd läuft das rote Blut in den Sand. Noch einmal nimmt Stoffel seine ganzen Kräfte zusammen; unter ihm röchelt fauchend die Katze, wehrt sich mit den Hinterpranken und zerfetzt dem armen Stoffel Leib und Oberschenkel blutig. Er ruft dem Freunde, der mit erhobenem Gewehr vor den Kämpfenden steht, zu: „Schieß nicht, sonst triffst Lu mich!" In einem günstigen Augenblick fällt der Schuß. Waidwund, durch die Eingeweide getrof fen, läßt der Leopard sein Opfer fahren und türzt sich, brüllend vor Wut, jählings auf Hranz. Beim Anprall füllt das Gewehr in den Sand, gefolgt von Mensch und Tier. Zitternd vor Schmerz und Blutverlust, ver acht Stoffel das unter seinem Freunde liegende Sewchr hervorzuziehen. Endlich erreicht er es; nur langsam ist es ihm möglich, das Schloß der Büchse zu reuige n^ di« abgeschossene Hülse zu entfernen und zu laden. In den zähnefletschen den Rachen des wütend beißenden Räubers stößt er die Ecwehrmündung und drückt ab: Ge schoß und Luftdruck sprengt d-er Katze das Haupt. Noch einmal mit dem Schweife schlagend, rollte der König der Steppe in den roten Sand der Kalahari. Die Freunde sind gerettet! Mit zerrissener Kleidung, klaffenden Wun den, verschwollenen Gliedern, vom harten Kampf entkräftet, stehen sie da, stundenweit entfernt von menschlicher Hilfe. Die Sonne neigt sich dem Untergange zu. Das Gewehr über den Leorparden werfend, treten sie, sich gegenseitig stützend, den langen Heimweg an. In später Nacht erreicht Franz allein die Farm, ohnmächtig fällt er den Seinigen in die Arme. Fieberhaft erzählt er, draußen unter dem großen Dorn, der frei in der Grassteppe am Dünenrande steht, sei Stoffel nach großem Blut verlust zusammengebrochen. Kurz darauf rast dis Pserdekarre hinaus in die im fahlen Mondlicht gleißende graus Grassteppe, dem Schatten zu, der sich am Dünenrande dunkel abhebt. Stoffel wird gefunden. Man flößt ihm Kaffee ein. Da kommt Leben in die steifen, bleichen, ausgebluteten Glie der des Zerschunden-cn. Notdürftig verbunden wird der Halbtote auf die Karre geladen. Im' Galopp jagen die Pferde mit ihm zurück. Bald rollt vom Farmgehöst der große Ochsenwagen. Hurtig lausen die achtzehn Spann ochsen mit Stoffel und Franz zur nächsten, fast sechzig Kilometer entfernten Bahnstation. Drei hundert Kilometer eilt der Zug nach Windhuk; noch am Abend des Tages nach dem Ueberfall, flickt ein bis zum Kap Ler guten Hoffnung be rühmter deutscher Arzt die Wunden der bei den Freunde. Aber erst nach Monaten, nach schwer überstandener Blutvergiftung, die sich nachträglich bei Franz einstellt, können sich die Leiden Freunde, geheilt, Uber Las bunt« Fell Lea großen männlichen Leoparden, das eine Zimmer- wand ihres Farmhaujes ziert, freuen. — Lag kanuten G> olsnitz im f Wirtschaft^ — Lin Fritzsche ir neues Alta Predigt la! stellt. Die sichtlich am — Erfr kommendes Richtung fc dieser schwe vom hiesige nach seine, wurde voll - Bo, Roscher ist wegen gesu schling zu « Geldstrafe den am 2 waren beb übergeganc Faß verdoi Jagdwurst, halte mack stinkender i Roscher gec nur verwei würz hinzu merke,,. 2 rungsmitte gen morde, — Leib zigcr Zett,,! tag nachmi dessen Ide konnte, auf Portitz gefc Straße kor znweicnen, infolge auf ung unter der ihm üb Tod herbei Schuld. — Di gemeinsame