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I Kampf gegen dir Junggesellen. Lie ; Junggcselleustcuer ist in verschiedenen . Staaten eine beliebte Art, um Jung- I gesellen zum Heiraten zu zwingen. Sie i ist aber durchaus nicht neueren Datums, ! denn schon der römische Kaiser Augustus - hatte sie ersonnen, um dem ewig geld- f bedürftigen Staatssäckel eine neue Ein- I nahmequclle zu erschließen und zugleich f die Eheunlust wirksam zu bekümpsen. f Wie die alten römischen Geschichtschreiber , jedoch in ihren Annalen vermerken, I scheint diese Besteuerung der Hagestolze > nicht den gewünschten Erfolg gehabt zu » Haden. Neben dieser Junggesellensteuer . des Kaisers Augustus gab es im alten ' Rom auch eine Steuer für reiche alte ! Jungfern. Die Römer sind ja überaus I geschickt gewesen im Erfinden neuer Ab- - gaben und es ist daher kein Wunder, ! daß die mit schweren Sorgen beladenen l Finanzminister späterer Jahrhunderte I immer wieder auf den Einfall des ' Augustus zürückgegriffen haben, wenn in . den Staatskassen Ebbe herrschte. Meist ! hat man nach männermordenden Kriegen I dem Junggesellentum erbitterte Fehde f ungesagt. Nicht allein mit Steuern, son- . dem mit Maßnahmen allerschärfster Art I suchte man damals hartgesottene Jung- i gesellen zu.zwingen, ihr Lebensschifflein I in den Hafen der Ehe einlaufen zu lasten. < So wurde z. B. im Elsaß nach Beendi- I gung des 30jährigen Krieges jeder Jung- ' geselle über MJahre, der der dreimaligen I Mahnung der Behörde, endlich zu hei- f raten, nicht nachkam, verurteilt, am . Pranger zu stehen und mit faulen Eiern ; beworfen zu werden. Richt genug da- i mit, verfiel sein ganzes Hab und Gut I der Konfiskation und er erhielt es erst I dann wieder zurück, wenn er ein Weib ! helmgeführt hatte. In Nürnberg erging » es den Junggesellen noch schlimmer, l Wer älter als 26 Jahre war oder länger I a!S zwei Jahre Witwer blieb, muhte , drei Viertel feiner Einkünfte abgebcn, ; wenn er es vermeiden wollte, in den » Schuldturm geworfen zu werden, wo er i bei Wasser und Brot mit sich zu Rate zu I gehen hatte, ob es nicht doch besser sei, ; «inen Hausstand zu begründen. Der- - artige primitiv-drastische Verfügungen l sind jedoch keinesfalls auf das Mittel- I alter beschränkt. Noch im 18 Jahrhun- ! den wurden in Hannover die Hagestolze, » dir bis zum 42. Lebensjahr nicht ge- ! heiratet hatten, auf öffentlichem Markt l glatt rasiert. Es war ihnen bei schwerer I Strafe verboten, Perücken zu tragen, » was für damalige Begriffe eine böse » Sache war; in den Wirtschaften und l Gasthäusern erhielten sie nichts zu essen. I Wie dieser Kampf geendet Hal, ist leider ' nicht bekanntgeworden. — In England « har es ebenfalls im 17. und 18. Jahr- ! hundert Junggesellensteuern gegeben; I freilich waren die Sätze äußerst niedrig I und wurden mit Freuden bezahlt. Adlige » Hagestolze wurden jedoch höher veran- ! lagt. Auch in neuester Zeit ist man da > und dort wieder auf diese Abgabe ver- I fallen: in Argentinien kennt man seit ! Jahre« eine progressiv austeigende Jung- . gesellenstcuer, die sich erst vom 75. Jahre ' ab auf die Hälfte vermindert. Und vor I dem Kriege haben einige deutsche Bun- I dcsstaaren, wie das Fürstentum Reuß. - Von Uuverevelichien über 30 Jahre I Slcucrzuschläge erhoben. 'Während des i Krieges lag der Gedanke erst recht nahe; l so Hai die Stad» Leipzig im Jahre IOI6 > die Besteuerung der männlichen Jung- I gesellen beschlossen, wie überhaupt in » dieser Zeil die Frage immer wieder aus- j giebig besprochen wurde, uni dann nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges endgültig zu den Alten gelegt zu werden. Tie mit Töchtern reichgescgneten Mütter im amerikanischen Staate Oregon drück ten einmal ein Gesetz durch, nach dem jeder unverheiratete Mann, der sich im Staate niederließ und sich nickt nach drei Jahren verlobt hatte, — aufgchängt werden sollte. Drei Delinquenten traten tatsächlich den letzten Gang an; als ihnen aber die Schlinge um den Hals gelegt Wurde, flehten sie um Gnade und be gaben sich umgehend aus die Brautsckau. Und das Wunder geschah: nach vier Wochen traten sie den Gang zum Stan desamt an, wofür ihnen der Gang zum Galgen in Gnaden erlassen wurde. * Ein Manifest ist eine öffentliche Erklärung einer Regierung oder einer Partei zur Rechtfertigung ihrer Haltung in wichtigen Fragen. * Unter Imperialismus versteht man das Bestreben eines Staates, seine Herr schaft nach Art des römischen Weltreiches (Imperium komanum) auszubreiten, das gegen fremde Länder rücksichtslos und willkürlich vorging und sich dabei wesent lich auf ein Säbelregiment stützte. * Mit „Spezialitäten" bezeichnet man an der Börse gewöhnlich solche Aktien, die aus der allgemeinen Bewegung au der Börse irgendwie herausragen; die also beispielshalber bczonders stark an steigen, während die allgemeine Ten denz an der Börse unverändert oder schwach ist. * Landgraf, werde hart! Landgraf Ludwig der Eiserne von Thüringen kam als einfacher Jäger zu einem Schmied in Ruhla und hat ihn um eine Her berge. Ter Schmied, der ihn wohl er kannt hatte, benutzte die Gelegenheit, um sich aus eigenartige Weife über die Ritter und Junker, die das Land be drückten und das Volk ausplünderten, zu beschweren. Er Hämmerle mit aller Kraft auf das glühende Eisen auf seinem Amboß und ries dabei immer wieder: „Landgras, Werve hart!" Dem Land grafen ging vie Lektion zu Herzen. Er versuchte mit aller Strenge, die Willkür der Ritter zu unterdrücken. * Bersengte Stellen aus farbigen Stoffen zu entfernen. Beim Bügeln kann es leicht Vorkommen, daß der Stoff, besonders, wenn es Wolle ist, gelbe Flecke bekommt. Diese lassen sich mitunter ver treiben, wenn man sie anfeuchtet, mit Sal; bestreut und der Sonne aussepl. Man muß dabei gut daraus ackten, daß der Stofs nicht ausbleicht und sich keine Ränder bilden. Sobald er trocknet,-ist nachzuwaschen und die Prozedur, wenn nötig, zu wiederholen. * Um die schmutzigen Bänder an Kinderinützen ohne Ablrcnncn und An nähen rasch und mühelos durch frische, saubere zu ersetzen, bereite mau zunächst mehrere Paare zum Auswechseln vor. An das eine Ende der Bänder nähe man je einen kleinen, platten Perlmnner - knöpf, schürze entsprechend Knopflöcher in die Ecken des Mützchens oder Häub- , chens oder auch umgekehrt, das heißt, Sie Knöpfe am Mützchen, die Knopf- löcher im Band, und die Bänder können in einem Augenblick gewechselt werden. * Praktische Rechenkunst. „Sage mir, ! Villy," fragt die Lehrerin, „wenn elf ; Sckafe vor dem Zaun sieben und sechs f springen darüber hinweg, wie diele > bleiben dann zurück?" — „Es bleibt keins l zurück," antwortete Billy, der Bauern- I sohn. — „Aber ja doch!" — „Nein, ' Fräulein!" versetzte Billv. „Aufs Rech- - neu mögen Sie sich verstehen, auf Schafe I aber nicht!" * Gipfel der Zerstreutheit. Professor - Wilcox trifft eine Bekannte, die in tiefe i Trauer gekleidet fft. Teilnehmend fragt i er: „Warum gehe« Sie in Schwarz?" — « „Ach, ich habe mennen Mann verloren." ' — „Wie traurigk" sagt der Professor ! bedauernd, „und womöglich war es der > einzige, den Sie hatten?" -tz Das vakant terribls. Bei Frau I Patterson ist Kaffeeklatsch. Die Dame » des Hauses führt ihren Freundinnen ihr , fünfjähriges Töchterchen vor, das allge- l meiit bewundert Wird und schließlich am « Tisch Platz nehme» darf. Plötzlich bricht ; die Kleine in hautzes Weinen aus, weil » sie Zahnweh bekommen bat. „Aber k wer wird denn weinen," sägt jemand, I „der Schmer; tvird Wohl bald vorüber- f gehen!" — Doch schluchzend antwortet » das Kind: „Wie kann er vorübergchen! i Ich kann doch meine Zähne nicht heraus- i nehmen wie M-ama!" * Zu klein. Winin: „Wie finden Sie ! unsere Eier?" — „Für ihr Aller sind sie » reichlich klein." Verßchmclzungsaufgabe. Log I- Lrra - Affenart Hast -st Lieibe-weiblicher Vorname > Eger -1- Gros-deutsch. Schriftsteller » Estrich -st Oper-Muse Flocke -st Erler-amcrikan. Millionär i Tunnel -st Werda -schweizerisch. Kanton > Tore -st Darm Kamelart Gier -st Bund-europ. Hauptstadt Anur -st Magd-Bühnenbeirat . Rate -st Nepos - Knnstsprache f Lotte -st Giro-Oper von Verdi Lot -st Amen - Wehklage ! Eber -st Rede ^.Gartensrucht Tie Buchstaben je zweier Wörter sind so - miteinander zu verschmelzen, daß ein i ! Wort von beigcjugter Bedeutung ent- I steht. Tie Anfangsbuchstaben der neuen l Wörter ergeben den Vor- und Zunamen I einer vielgenannten Schwimmerin. Auslösung des Kreuzworträtsels aus voriger Nummer: