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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192703118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19270311
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19270311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-11
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Monat
1927-03
-
Jahr
1927
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Z: .nähme an der Weltwirtschaftskonfe- renz c n fünf von der internationalen Han delskammer zu benennende Mitglieder einge laden, ferner der Präsident des Verwaltungs- i rates des Internationalen Arbeitsamtes, der > Präsident des Internationalen Landwirtschaft lichen Institutes in Rom, ein von der inter nationalen Gewerkschaftsorganisatlon zu bestim mendes Mitglied sowie drei Frauen, die der Präsident der Weltwirtschaftskonferenz in Ge meinschaft mit den internationalen Frauenorga- nisationen bestimmen soll. „Es gibt leine Geheim- vertrüne mit Ruhland ' Eine Erklärung Stresemanns Genf, 10. März Dr. Stresemann empfing heute vor mittag um 10 Uhr im Hotel Metropole die a u s- lündische Presse. Zunächst beschäftigte sich Dr. Stresemann in seinen Ausführungen mit dem englisch-rus sischen Konflikt und betonte, es entspreche durchaus nicht den Tatsachen, wenn behauptet würde» daß die englische Diplomatie versuche, Deutschland in einen großen Weltbund gegen Sowjetrußland hineinzupressen. Deutschland würde es außerordentlich bedauern, wenn zwi schen England und Rußland Verwickelungen ernsteren Art entstünden. Er müsse aber auch dar auf Hinweisen, daß die Weltwirtschaft nicht zur Gesundung kommen könne, wenn ein Land von 150 Millionen Menschen sich jeder wirtschaftlichen Mitarbeit an der Gesamtheit verschließe und sich der Entwicklung der LLoltweltschast nur hem mend entgegenstelle. Deutschland sei Nachbar staat sowohl Polens und Rußlands und aus die sem Grunde naturgemäß daran interessiert, gute Beziehungen zu beiden Ländern aufrecht zu er halten. Es gebe keine Gehcimverträge oder Klau seln irgendwelcher Art zwischen Deutschland und Rußland. Zur Frage der N h e i n l a n d s r ä u m ung dementierte Dr. Stresemann die Gerüchte, als ob er oder Stresemann in dieser Frage kapituliert habe. Selbstverständlich sei die Frage der Nhein- landsräumung auf das Ausführlichste zwischen ihm und Briand wie auch mit Chamberlain be sprochen worden. Zu der Frage, wann Deutsch land offiziell den Antrag zur Räumung stellen werde, müsse er sagen, daß bei den in Genf wei lenden Staatsmännern die Erk e n n t n i s von der Notwendigkeit der Rheinlands- räumung wachse. Zum Schluß wies Dr. Stresemann daran hin, daß es nicht möglich sei, von einem allgemei nen Frieden zu sprechen, solange in einem Lande noch eine fremde Bejahung von 75 000 Mann vorhanden sei. Der Rcichsrat genehmigt die Mictserhöhung Berlin, 10. März Der Neichsrat genehmigte heute die Verordnung der Reichsregierung über die Erhöhung der M i e t e n um 10 Prozent ab 1. April und um weitere 10 Prozent ab 1. Okto ber. Die Annahme erfolgte mit -17 gegen 19 Stimmen einiger preußischer Provinzen, ferner Baden, Hessen, Hamburg, Mecklenburg- Schwerin, Oldenburg, Braunschweig, Bremen, Lippe und Lübeck. Anhalt enthielt sich der Stimme. Ferner wurde eine Verordnung über die Ausdehnung des ersten Hauptfeststellungs- zeitraumcs auf Grund des Reichsbewertungsge- seßes genehmigt. Der Gesetzentwurf zur Arbeits- zeitnotrcgelung wurde abgesetzt. Die Regierungsumbildung in Thüringen Weimar, 9. Marz Heute nachmittag traten die Fraktionen der D e u t s ch n a t i o n a l e n, des Landbun - des, der W i r t s ch a f t s p a r t e i und der Deutschen Volkspartei zu einer Be sprechung über die Lage zusammen, die sich durch die Beauftragung der Deutschen Volkspartei mit den weitere» Versuchen zur Negierungsbildung ergeben hat. Abgeordneter Bauer, Sonders hausen, hat den an ihn hierzu ergangenen Auf trag seiner Fraktion angenommen und stellte nun an die übrigen Parteien die Frage, ob diese damit einverstanden seien, seine Ver handlungen auch auf eine Fühlungnahme mit den Sozialdemokraten zu erstrecken. Die Par teien hatten grundsätzlich dagegen nichts e i n z u w e n d e n. IürgenS-Vrozeß Im Jürgens-Ptozeß bildete am Donnerstag mittag die Mitteilung des Vorsitzenden, daß die Haftbefehle gegen beide Angeklagte auf- z u h c e n und sie sofort auf freien Fuß zu setzen ,eien, l..e große Sensation. Der Angeklagte Jür gens und seine Frau brachen in heftige Tränen ans, reichten sich die Hände und küßten sich. Das Publikum stürmte auf die Anklagebank, um die beiden zu beglückwünschen. Die Urteilsver- k ü n d u n g ist auf M o n t a g mittag vertagt. Die Verteidigungsrede des Rechtsanwaltes Dr. Alsberg hatte bemängelt, daß der Ober- staat'-anwalt gerade in den Fragen, in denen es notwendig sei, völlig klar zu sehen, nicht den Ver such einer absoluten Klärung unternommen habe. Der Berteidiaer beschäftigte sich mit der Mein ¬ eidsklage und erklärte, der Schwur der Frau Jürgens sei richtig gewesen, denn an jenem Tage habe die feste Zusage der Evaporatorgesell schaft noch nicht vorgelegen. Alle Verhandlun gen hätten sich lediglich auf Möglichkeiten hin sichtlich des Kaufpreises bezogen, die absolut un sicher waren. Nachdem Dr. Alsberg sein Plä doyer beendet hatte, erklärten die anderen Rechtsanwälte, auf weitere Ausführungen zu verzichten, um die Wirkung der Verteidigungs rede nicht abzuschwächcn. Der Oberstaatsanwalt erklärte jedoch, daß er seinerseits ausführlich zu dem Vortrag Stellung nehmen müsse und bat um Vertagung auf Montag. In Moabit nimmt man allgemein an, daß nach dem Beschlusse, das Ehepaar Jürgens auf freien Fuß zu setzen, am Montag das Urteil einen glatten Freispruch bringen wird. * Bei dem Plaidoyer des Rechtsanwalts Priewe, über das wir schon gestern durch Rund funk berichteten, kam es noch zu einem kleinen Zwischenfall. Als nämlich Priewe äußerte, man könne Frau Jürgens unmöglich Zutrauen, daß sie selbst ihren Dompfaff erwürgt habe, und fort fuhr: „Ich weiß nicht, ob der Herr Oberstaats anwalt selbst Kanarien- oder andere Vögel hat," entstand im Zuhörerraum Gelächter, und der Oberstaatsanwalt rief dem Verteidiger erregt zu: „Ich verbitte mir derartige Anzüglichkeiten ganz energisch". Rechtsanwalt Priewe erwiderte: „Ich habe bei dieser Frage nicht im mindesten an einen anderen Sinn gedacht." Der Oberstaatsanwalt wies demgegenüber auf die Wirkung der Bemer kung des Verteidigers auf die Zuhörer hin und bat um einen Gerichtsbeschluß. Nach kurzer Be ratung verkündete der Vorsitzende Landgerichts direktor Bombe, daß das Gericht in den Aus führungen des Verteidigers nicht den Sinn er blicke, den der Oberstaatsanwalt vermute, und den Vorfall als erledigt ansehe. Entsprechend obigen Beschlusses ist das Ehepaar Jürgens noch im Laufe des gestrigen Nach mittags aus dem Untersuchungsgefängnis Moa bit e n t l a j s e n worden. Frau Jürgens wurde in ein katholisches Heim nach Saarow-Pieskow gebracht. Landgerichtsdirektor Jürgens begab sich zur Villa des Jnstizrates Dr. Werthauer, oer ihm seine Gastfreundschaft angeboten hatte. Sächsisches Äobenstein-Grnsttkal, 1t. März 1927 Voranssage der Landcswetterwart - zu Dresden Für Sonnabend: Im Flachland kühl, zunächst noch trüb und regnerisch, später Bewölkung zeitweise vermin dert, dabei noch zur Unbeständigkeit neigend. Schwache Luftbew-egung, vorwiegend aus nörd lichen Richtungen. Gebirge: hohe Lagen Frost, Schneefall, Nebel. Mittlere Lagen rauh, zeit weise Nebel. Niederschläge teils als Regen, teils als Schnee, erst im späteren VeOanse Nachlas sen der Niederschläge bei noch starker Bewölkung. Temperatur vom 10. März: Minimum -i 0.0, mittaqs 12 Uhr ->8 8 Marnnum -> 9.4. . NiederschlaaSmengc von aestern nab < Uhr bis heute srnb 7 Uhr: Regen 4.4 mm, Schnee 3 0 mm -r. Es jchueit. Gestern leuchtender Frühlings- Sonnenschein, heute weine Flocken. Keltern „Lcrchen- jubel und Amjelschlag", heute tiefes Schweigen in Wald und Flur. Das ist der März. So mancher, der sich schon mit weitgespannten Frühlingshoffnungen trug, der glaubte, den Wintermantel in den hintersten Winkel des Kleidcrichrankes verstauen zu können, greift heute fröstelnd wieder nach dem dicken Gesellen und weik die wohlige Wärme zu schützen, die er dem Körper verleiht. Und wer die Skier schon dem Obcr- boden anoertraut hatte, holt sie heute wieder herab, um morgen auf die Höhen des Erzgebirges zu fahren und auf neuer Schneedecke seine Kunst zu üben. Es ist ja eigentlich eine durch die Zeit verbriefte Tatsache, dak das zweite Drittel des März einen Kälterück- schlag bringt. Nicht imkNer freilich, aber meist. And wer von frühzeitiger Sonne und Wärme sich Mitte März zu dem Hoffen verleiten läut, dak der Lenz nicht mehr fern fei, macht seine Rechnung ohne den rauhen Boreas, der ungestüm vom Norden weht und alles Hoffen in Schnee und Külte erstickt.' Aber, auch diesen Trost lübt sich niemand rauben, schlimm kann die Sache nicht niehr werden. Wenn es auch draußen unangenehm nab ist, wenn das Quecksilber um den Nullpunkt schwankt und grauer Nebel die strahlende Sonne verdrängt hat, wenn die Vögel des Waldes jäh verstummt sind und sich in dichtem Gebüsch ver bergen: wir haben ja ein Eutteil des März hinter uns, und wenn wir auch dem bärbeissigen Alten im meinen Bart acht Tage Frist geben, sich von uns zu verabschieden und uns noch einmal zu zeigen, was er kann, in absehbarer Zeit schlägt ihn doch der holde, grüngcjchmücktc, bliitenrciche Knabe aus dem Felde und er mub sich in die Eisregioncn zurückziehen, nord- polwärts, von wo er gekommen. Ilnd so wollen wir auch jetzt den erneuten Vorstob des Winters nach Wochen freudigen Frllhlingsglaubens ohne Murren hulnehmen; nicht lange wird es dauern, vielleicht nur wenige Tage, dann lacht uns wieder die Sonne und das Hassen erfüllt aufs neue Herz und Gemüt! —" Unglückssall. Dieser Tage wurde der Bergarbeiter K. von hier, der auf der Grube Concordia in Oelsnitz i. E. arbeitet, verletzt. Er war im Begriff, eine» leeren Hunt mit Köh len zu füllen, als plötzlich die Decke hercinbrach. Nach Verbinden der stark blutende» Wunden wurde er aus der Grube befördert und einem Arzte übergeben. —Die hiesige Ortsgruppe des Hypotheken- gläubiger- und Sparerschutzverbandes für das Deutsche Reich hielt am gestrige» Abend eine Mitgliederversammlung im Schützenhaus, zu der hier und auswärts wohnende Mitglieder außer ordentlich zahlreich erschienen waren, ab. In seiner Begrüßung dankte der Vorsitzende, Herr Hermann Schmidt sen., für das durch den sehr guten Besuch erwiesene Interesse und dem Ver treter des „H.-E. T. u. A." für sein Erscheinen. Im Laufe der Sitzung gab Herr Schmidt mehrere Rundschreiben des Verbandes bekannt. In den Rundschreiben wurden u. a. die Haltung der künftig stärker erscheinenden Verbandszeitung und die Bestellung von Werbepostkarte» empfoh len. Es wurde Bestellung einer größeren Zahl Karte» und unentgeltliche Verteilung an die Mitglieder beschlossen. Weiter kam eine einge holte Auskunft des Herrn Landtagsabgeordneten M. über die Zahlung von Zwischenzinsen zur Kenntnis. Für die durch das Bankhaus Ammon L Co., Leipzig, geschädigten Sparer bewilligte die Versammlung entsprechend der Aufforderung des Verbandes einen Betrag. Von der Verle gung der Geschäftsstelle der Kreisgruppe Chem nitz nach einer anderen Straße in Chemnitz nahm man ebenfalls Kenntnis. Besprochen wurden ferner zwei vorliegende grundsätzliche Aufwertungsentscheidungen des Reichsgerichts und eine Zeitungsnotiz über höhere Aufwertung für Reichsanleihe-Altbesitzer. Nach dem Letz teren besteht auf Grund der kürzlich veröffent lichten oritte» Ausführungsverordnung zum Anleihe-Ablösungsgesetz bei Erfüllung bestimm ter Voraussetzungen die Möglichkeit einer höheren Aufwertung. Entsprechende Anträge auf Barablösung sind bis Ende März 1927 an die Anleihealtbesitzstelle beim zuständigen Finanzamt zu stellen. Für die Mitglieder war auch ein Artikel aus der Zeitung der Vorkriegs geldbesitzer „Wahrheit und Recht" von Jnterepe. Der Vorsitzende empfahl mit Rücksicht auf den günstigen Kassenbestand Herabsetzung der Steuer, die von der Versammlung von monatlich 50 auf 25 Pfennig reduziert wurde. Bei einem solch niedrigen Steuerbetrag dürfte einem jeden armen Sparer die Mitgliedschaft zur Orts gruppe möglich sein. Der 2. Vorsitzende, Herr Königsbruck, empfahl einem jeden Mit glied die Bestellung der Zeitung „Der deutsche Sparer". Zum Schlüsse teilte der 1. Vorsitzende noch mit, daß in 14 Tagen ein Bortrag in der Ortsgruppe von einem auswärtigen Herr» ge halten werde, wozu er recht herzlich einlud. —* Der Reichsbund „Neuaufbau", e. V., Zwickau hatte für gestern abend 8 Uhr nach dem Fremdenhof „Gewerbehaus" eingeladen. Herr P ö g e r - Zwickau hielt vor einer nur kleinen Zahl von Gästen einen Vortrag über die Welt- ereignijse in diesem Jahre. Eingangs seines Vortrages gab er die Ziele des Reichsbundes „Neuaufbau" bekannt. Dieser erstrebe 1. eine Wirtschaftsreform, 2. eine Gesundungsreform und 3. eine Siedlungsrcform. Sodann speach er über die Prophezeiungen, die zu Beginn des neuen Jahres in den verschiedenen Tageszei tungen gestanden haben. Diese Prophezeiungen hätten meist Ereignisse schwerster Art voraus gesagt. Sie seien als reine Scnsationsmache zu betrachten. Redner sprach weiter über die Ur sachen des letzten Krieges, die samt und sonders kapitalistischen Ursprunges gewesen seien. Wei ter behandelte er die Frage der Erwerbslosen- fürsorge sowie noch verschiedene andere wichtige Gegenwartsfragen. —Das Modenhaus Carl Beck, Weinkeller straße Nr. 81, wird nach beendetem Ladenum bau am morgigen Sonnabend, dem 12. Mürz, wieder eröffnet werden. Durch den Ladenumbau ist außer zwei größeren Schaufenstern auch eine geräumige Passage mit einem umfangreichen Schaukasten, die zusammen viele» Schaulustige» die Besichtigung ermöglichen, geschaffen worden. Der Ladeneingäng ist von der Straßenseite nach der Passage verlegt worden. Dem Modenhaus Carl Beck wünschen wir anläßlich seiner Wieder eröffnung viel Glück für sein ferneren Bestehen. (Auf die Anzeige des Modenhauses in der heu tigen Ausgabe unseres Blattes wird besonders hingewiejen.) —* Die Mieterhöhung vor dem Neichstags- ausschuß. Am Dienstag fand im Rcichstags- gebäude eine gemeinsame Sitzung des volkswirt schaftlichen Ausschusses des Reichstages statt, in der zu der Verordnung der Reichsregierung, die Friedensmiete am 1. April von 100 auf 110 Pro zent und am 1. Oktober um weitere 10 Prozent zu erhöhen, Stellung genommen wurde. An den Verhandlungen, die vertraulich waren, nahmen auch Reichsarbeitsminister Dr. Brauns und der preußische Wohlfahrtsminister Hirtsicfer teil. Das Plenum des Neichsrates wird sich nm Don nerstag mit der Verordnung der Reichsregierung beschäftigen. Dem Neichsrat und dem Reichstag sind gestern Eingaben des Bundes der deutschen Mietervcreine zugegangen, worin das dringende Ersuchen ausgesprochen wird, die Verordnung der Reichsregierung abzulehnen. —* Zuschlagssteucr zur staatlichen Gewerbe steuer in den selbständigen Eutsbczirken. Der Bezirkstag der Amtshauptmannschaft Glauchau hat nachstehende Satzung beschlossen: 8 1- Nach 8 38 des Gewerbesteucrgesetzes voi» 30. Juli 1926 erhebt der Bezirksvcrband in den selbstän digen Eutsbezirken eine Zuschlagssteuer in Höhe von 150 Prozent der staatlichen Steuer. 8 2. Durch Beschluß des Bezirkstages kann für spätere Rechnungsjahre ein geringerer Hundertjatz er hoben werden. 8 3. Diese Satzung tritt vom 1. April 1926 ab rückwirkend in Kraft. —ek. Oberlungwitz, 11. März. Hier und in die Umgegend kamen vor einigen Wochen zwei Männer, anscheinend Berufsphotographen und beredeten viele Einwohner zur Vergrößerung chrer Photographien, die in ganz kurzer Zeit ertiggestellt sein sollen. Als Anzahlung vcr- angten sie nur 6 Mark mit dem Versprechen, mehr koste das Bild nicht. Aber die Unterschrift auf dem Verpflichtu-ngszettel hatte sehr viel sagen, denn nach einigen Wochen kam ein anderer Herr mit der Rechnung und verlangte für dü vergrößerte Photographie mit Rahmen 30 Marl was die Abnehmer sehr in Erstaunen setzte. E, scheint sick hier wieder um eine Schwindelsirma zu handeln. — Werdau» 10. März. Heute morgen gefle» 7 Uhr wurde auf der Bahicktrecke Leipzig—W unweit des Haltepunktes Werdau die Leichs eines zirka 45jährigen Mannes aufgefunden, von einem kurze Zeit vorher vorüberfahrendcm Zuge überfahren worden ist. In dem Tots^ wurde ein hiesiger Arbeiter ermittelt, der dc^ Tod aus Schwermut infolge Krankheit gejuM hat. — Anerbach t. 9. März. Wie wir «.! fahren, hat sich in der berüchtigten „Unkallkinvi aus der Rodewischer Straße in der Nähe d» Schweizerhanscs ein Unfall zugetragen, der leid,st nicht ohne ernste Folgen geblieben ist. Der Nadf fahrer Strobelt aus Auerbach-RempeSgrün, sein Kind mit auf dem Rade hatte, wurde vost einem Auto angeiahren, das ihm glücklichcrwehz nur über seinen künstlichen Arm fuhr- Seist Kind erlitt eine Gehirnerschütteruna. — Hainichen, 10. März. Am Montag abend in der nennten Stunde brannte in Ottendorf da; Wohnbaus des Hausbesitzers Kunze ab. Dadurch wurden etwa i5 Personen obdachlos. Das Feinst nahm infolge Wassermangels größeren Umfmal an. Die Urlache konnte noch Nicht sestgesiclll werden. — Thekla, 10. März. Ans der elterliche! Wohnung entfernte sich ein 3jähriges Söhneln! eines Drehers nud ging an die Paithe. Dura ist es jedcniallS beim Spielen in die Partbc all salieit und dann ertrunken. Die kleine Leicht! ivurde geborgen. — Leipzig, 10. März. Ein schwerer Verl kehrsunfall ereignete sich am 7. d. M. mich! mittags vor dein Haupteingang zum Ausjie! lungsgelünde der Techuischen Messe aus dr! Reitzenhainer Straße. Ein PersonenkraftwoMl war auf seiner Fahrt nach der Stadt zu im A! griff, eilt Pferdegeschirr links zu überholen. Le! Führer des Kraftwagens sah aber, daß ihm di-! wegen der Verkehrsinsel nicht möglich war. ri! hielt deshalb kurz vor dieser an. Im selbe! Augenblick kam auf dec abschüssigen Straße mal stadtwürts ein Straßenbahnzug gefahren, de! aus den Kraftwagen aufstauchie und ihn vor sH herschob. Der Kraftwagen wurde dabei gezcil einen Kandelaber geschoben, den er umriß. Lai bei entstand nicht nur hoher Schaden au dH Personenkraftwagen, sondern auch der Fiüm» desselben wurde anscheinend schwer verletzt. - - <Hro«tziM, lc, März c>un Hämuer H aus Aerger über jein mißliches HausieraeichH in emem Haule den Türfchlüsiel ab und wH diesen in ein Lcnkloch. Die in Kenntnis geu>M Polizei ermittelte den Täter noch am selben'uH Er mußte nunmehr selbst in das Srnkloch steiuH und den Schlüssel zutage fördern. Der Händl« wnrde mit einer empfindlichen Geldstrafe bcleH auch soll ihm der Wnndergewerbeichein euizmH werden — Dresden, 10. Mürz. Dem CächjstchH Landtag und der Regierung ist jetzt eine Einz.il« der Gemeindeverwaltungen Kögjchenbroda, Ea-I wig, Kötitz, Brockwitz, Sörnewitz und des OrH Vereins Spaar und des Bezirksveccins der Tu» Meißen, rechts der Elbe, zugegangen, die um H Wetterführung dec elektrijchcn StraßenbuW von Kötzjchenbroda-Zitzjchewig. über CoswH Brockwitz, Sörnewitz, Spaar und Meißen binH Der Plan ist an sich nicht neu und wird von dH Jnteressenkreisen neuerdings sogar wieder mu» drücklich verfolgt. Trotzdem glauben wir, dH die Zeit für ein solches Projekt noch nicht rH genug ist, so daß wohl noch manches Jahr übH der Verwirklichung des Planes vergehen wüH * - — Warnsdorf, 9. Mürz. In Kaltenbach tzl Warnsdorf m Noid-Bötzmen verunglückte dH Häusler Austen durch Sturz tödlich. Ter "H iäbrige Mann wollte am kommenden MomH feinen lungenkranken Sohn im WarnsdmH Krankcnbause besuchen. Das wäre unmöglich aH morden, denu saft zur gleiwen Zeit wie der VmH verstarb auch der 31jäbrige Sovu. Die Leipziger Frühjahrsmesse Leipzig, 10. Min> AmDonnerstag war der Verkehr in dc! Meßhäusern und auf dem Ausstellungsgelmist so lebhaft, wie man ihn auf früheren MÄ noch nicht beobachtet hat. Schon daraus ist » schließen, daß sich ber Gejchüftsumjatz im Pci gleich zu früher ganz namhaft gehoben hat. D günstige Verlaus der Messe äußert sich in chwH teristischer Weise auf der R e kla meinest darin, daß auch vom Auslande zahlreiche Ast trüge in Reklameartikeln vorlicgen. Die tst holung der Kaufkrast des Inlandes wie der tigen Absatzmürkte des Auslandes zeigt sich st teilweise sehr befriedigendem Geschäftsgang dst K u n st g e w e r b e s. Die Textilmc st fand heute ihren Abschluß. Die deutsche K un" s e i d e n i n d u st r i e, die sich eines außerordcim lich starken Besuches erfreut, bleibt noch weilst bis zum 19. Marz, auch für das große Pubstlmst geöffnet. Auf der Technischen Messe sind ist Aussteller von Herden und Oefen mit oeni schäfte sehr zufrieden, auch in Jndustrieöfeu Mist den gute Abschlüsse erzielt. Sehr lebhaft D'l der Geschäftsgang in der Gasvermertumist industrie, ferner in Wäschereimaschinen, Elctüst karren und Transportmitteln aller Art. I Im „Haus für Elektrotechnik" wurde die Ml Nische Tagung eröffnet, auch die Vorträge in dst Siedlungswoche nahmen planmäßig ihren Mi fang. Beide Veranstaltungen erfreuen sich Haftester Beteiligung. I Am Donnerstag besuchten auch mehr«! hundert Studenten Technischer HocWm^ Deutschlands in Begleitung zahlreicher st-'"! fessoren die Leipziger Technische Messe. Morgei abends 8 MlMSt im Verein Sonnt« Uhr stellt t Är< Im Verein Um zc teiliguny Te Freiw. i. Zum ehre unterer p meraden I zum »irck vächtaist mal, So ^,9 Uhr lokal. Ä Uniform, Zablreb münicht 3 Marge von aben! Nach Sonnta der Veret, Bolls« im Brani De Sounabei aben! Versa Wicht aeH Sonnta W A stellt der 0.8 Uhr lokal. Ur reiche Bet r>e tt Danzi und endgii dungsko hat der Dai kannt wird serenz und liche Ange nunmehr v In ein sekretiir d heißt es: „Die S unter der S vor dem innerhalb im dem t völkerbunt Anleihegeb schrieben > der Anleih ernannte« für die Bo Zahlung d gültig un Freie Sta Botschafter Dieses An schasterkon klärt, daß Stadt Dai wie der Z erledigt sii In eil sekretär d« Fr.ZcUM Tonnabei aben Gem Veism im Mine alle aktiv« Kamerad« lieben Fro stauen her dos Sonnabe aben Berst imRcstar Wichtiges Gäste kommen.
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