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6. Sitzung, am 18. April, Vormittags. Die Sitzung wird uni 8 Uhr eröffnet. Bei Verlesung der Präsenzliste wird konstatirt, daß Biehler- Wolfen büttel telegraphisch abberufen wurde. Ein Antrag, die Reiseunterstützung auf l Pfg. pro Kilometer herabzusetzen und die Karenzzeit von 6 Monaten auf 1 Jahr zu ver längern, findet die geschäftsordnungsmäßige Unterstützung. Ein weiterer Antrag bezüglich der Einführung der Arbeitslosen unterstützung „den Vorstand zu beauftragen, im Laufe der nächsten 2 Jahre eine Arbeitslosenstatistik vorzunehmen, und das Material der nächsten Generalversammlung vorzulegen", findet gleichfalls Unterstützung. Hieraus Fortsetzung der Diskussion über das Unterstütznngswesen. Weber: Die Reiseunterstützung sei aufzuheben, dann verlangen auch die Verheiratheten nichts mehr. Es sei bedauerlich, daß die Agi tation in der Weise betrieben werde, daß man den Indifferenten die Unterstützung in Aussicht stelle. Bei einer Erhöhung der Beiträge trete einfach die Masse aus. Schulz: Bei der großen Arbeitslosigkeit dürfte die Beitrags erhöhung von 50 Pfg. bei Einführung der Arbeitslosen-Unterstützung nicht ausreichen. Tritt sür die Erhöhung der Beiträge auf 20 Pfg. ein, indem dadurch eine jährliche Mehreinnahme von 42 000 Mk. erzielt werde. Ist dafür, daß, wenn Erhöhung der Beiträge angenommen, die Reiseunterstützung beibehalten wird. Deisinger: Es wäre ein Fehler, die Reiseunterstützung abzu schaffen, indem gerade durch dieselbe die Mitglieder an den Verband gefesselt werden; wenn die Reiseunterstützung abgeschafft würde, wären die auf der Reise sich befindlichen Mitglieder mit dem Verband in keiner Verbindung mehr. Für eine Herabsetzung des Reisegeldes sei er nicht. Das gute Agitatiousmittel, das uns die Reiseunterstützung ist, sollten wir nicht aus der Hand geben. Garbe: Das einzige Agitalionsmittel des Verbandes, die Lohnbewegung, sei dadurch unmöglich, weil die Agitation in den Groß städten darnieder liege, und dies sei auch Schuld, daß wir den Ver heiratheten nichts bieten können. Ist für Erhöhung der Beiträge und hofft, durch Kürzung der Reiseunterstützung den übrigen Verpflichtungen nachkommen zu können. Striibe schließt sich den Ausführungen Deisinger's an. Ist gegen Arbeitslosenunterstützung, die bedeutend mehr Ausgaben verur sachen würde, als die Reiseunterstützung. Riemann; Unsere Gewerkschaften stecken noch in den Kinder schuhen; die Nothwendigkeit der Reiseunterstützung müsse man am eigenen Leibe erfahren haben. Es sei unrecht, die schlimmsten Fälle der unrechtmäßigen Erhebung der Reiseunterstützung anzuführen. Schaffe man die Reiseunterstützung ab, so werde der Verband zerstört. Beckmann: Wenn die Reiseunterstützung beibehalten werde, so streiche man 2 Abs. a. Wir haben nicht einmal Mittel zu Ab wehrstreiks. Beweis:. Güstrow. Eine Aenderung müsse getroffen werden. Was bei der Abschaffung der Reiseunterstützung verloren gehe, werde auf anderer Seite an Mitgliedern wieder gewonnen. , Wenn an einem Ort die Arbeitszeit um eine halbe Stunde verringert