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',4 Deisinger: Der Antrag Rohrlack ist nicht annehmbar für die Generalkommission, weil sie sich an die Beschlüsse des Halberstadter Kongresses zu halten hat, wir müssen zu zahlen anfangen, wo wir aufgehört haben. Daß wir nicht zahlen konnten, liegt an den geringen Mitteln. Spricht für höhere Beiträge. Das Flugblatt für die Nahrungsmittel-Industrie ist im Einverständniß mit den betheiligten Personen abgefaßt; auch in der Mitte Deutschlands ist agitirt worden. Hamel bezweifelt, ob wir die Beiträge bezahlen können, die ein zelnen Orte müssen sich mit der Zentralstelle besser in Verbindung setzen. Schlicke begründet den Antrag des Vorstandes: „Die General versammlung möge ihn von der Leistung der Quartalsbeiträge an die Generalkommission bis zu einer günstigeren Finanzlage des Verbandes entbinden" und spricht gegen Deisinger. Wir können nicht zahlen, wenn wir nichts haben. Wären auf der letzten Generalversammlung die Beiträge erhöht worden, wären wir nicht so sehr in die Tinte gerathen. Die 50V Mark hätten wir nicht zahlen können, wenn wir nicht von Metzger dieselben unvermuthet erhalten hätten. Ein Antrag, die Abstimmung über die Beiträge zur General- Kommission erst dann vorzunehmen, wenn über das Unterstützungs wesen die Abstimmung erfolgt ist, wird abgelehnt. Traute wein spricht gegen die Generalkommission, er ist für Ein berufung eines Gewerkschaftskongresses, damit die Generalkommission so gestaltet wird, daß sie nicht ein todtgeborenes, sondern ein lebendes kräftiges Kind ist. Wir müssen uns den Unterstützungs-Ballast vom Halse schaffen, damit gesunde Verhältnisse herbeigesührt werden. Rohr lack: Die Agitation bei den Bäckern hat wohl Werth, ist bei ihnen der Grundstein gelegt, werden sie nicht so leicht zu einem Hemmschuh, wenn sie, aus ihrem Beruf herausgeworfen, in die Fabrik gehen. Die Kosten eines Gewerkschaftskongresses sind höher als wie etliche Quartalsbeiträge an die G.-K. Fangen wir an zu zahlen, so können wir hoffen, daß die Beiträge uns erlassen werden. (Zieht seinen Antrag zurück.'! Harnest wendet sich gegen Strübe; die G.-K. hat in Süddeutsch land nicht segensreich gewirkt. Skorzewski: Wenn die Schulden der Generalkommission nicht wären, wäre diese schon längst eingegangen. Riemann kommt die Sympathie für die G.-K. sehr frostig vor. Agitation unter Bäckern und Schlächtern ist überflüssig, die schlafen das ganze Jahrhundert noch weiter, wir sollen sorgen, daß die Ehren schuld nicht noch mehr anwächst. Die Kommission ist nothwendig, aber sie muß reorganisirt werden. Trotz hoher Kosten muß ein Kongreß einberufen werden. Der Antrag des Vorstandes wird abgelehnt. Der Antrag Berlin-Zentrum wird mit der Bestimmung, daß die Beiträge vom l. Oktober 1895 zu zahlen sind, mit einer Stimme Majorität angenommen. Der Beschluß lautet demgemäß: Der Vorstand wird beauftragt, die regelmäßigen Quartalsbeiträge vom I. Oktober 1895 an wieder an die Generalkommission abzuführen. Der Antrag Braunschweig (Schlosser): „Sobald die finanzielle Lage des Verbandes es gestattet, sind die noch rückständigen Quartalsbei-