47 sächsische Verhältnisse. Sch licke's Erklärungen werden von den Be hörden nicht zugestanden. Haack-Dresden vertheidigt sich gegen die Veröffentlichung im Ner- bandsorgan. als ob Dresden bezüglich der statistischen Erhebungen seine Pflicht verletzt. Weder ihm noch seinem Vorgänger sei ein der artiger Fragebogen zugegangeck. Er beantrage, daß den Dresdener Kollegen im Verbandsorgan Genugthuung geschieht. Riemann-Chemnitz hält Haack sein Verhalten in der Lausitz entgegen. Aeußert sich bedauernd über sächsische Verhältnisse und bezweifelt den Werth der Generalkommissson. Nach unserm Kassen- bestanö könne die erwachsene Schuld von 11000 Mk. unmöglich beglichen werden. Graf-Offenbach tritt für die Bezirksagitation ein; dieselbe sei etwas Nothwendiges. Redner wendet sich in längeren Ausführungen gegen die großen Agitationstouren. Hu6-Essen tritt für Bezirksagitation ein. Im Falle Junge ist derselbe der Meinung, daß die Schuld sich aus beiden Seiten befindet. Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen erfolgt um 12 Uhr Schluß der Sitzung. Die Schriftführer: Friedr. Hofmann. Konrad Herrmann. 3. Sitzung, am 16. April, Nachmittags. Die Sitzung wird vom Vorsitzenden Kurgas um 2 Uhr 10 Min. eröffnet. Es erfolgt die Verlesung der Präsenzliste, wobei bemerkt wird, daß der Delegirte von Gera, Becker, nunmehr anwesend ist. Bei der Fortsetzung der Diskussion über den Vorstandsbericht hebt D eifinger oie Nothwendigkeit eines Gewerkschaftskongresses und die Betheiligung der Metallarbeiter an demselben hervor. Stellt einige Stellen im Vorstandsbericht, welche sich mit der Stellung des Verbandes der Generalkommission gegenüber befassen, richtig. Bei dem Streik in Güstrow hätten bedeutende Mittel erspart werden können, wenn auf zeitigere Beendigung desselben hingewirkt worden wäre. Kommt auf den Fall Junge zu sprechen und wünscht ganz besonders eine Erklärung seitens des Vorstandes wegen der Aeußerungen Junge's vor Gericht betreffs des Goldbachfonds, der Schuldscheine oder Quittungen in der Kasse, statt Geld. Wenn, wie es von einigen Vorrednern gewünscht wird, die Quittungsmarken von dem Ausschüsse ausgegeben werden, so würden wir dabei auch nichts gebessert haben. Die Hauptsache seien tüchtige ehrliche Beamte. Gegen Hilssarbeiter Härtner dürfe nicht so schroff geurtheilt werden. Er wünsche jedoch genaue Untersuchung des Falles und wenn sich herausstellt, daß Härtner seinem Fache nicht vorstehen kann, ihn mindestens zu anderer Arbeit zu verwenden. Schlicke: Die Sache Junge wird noch nicht richtig verstanden. Man konnte nicht glauben, daß Junge ein so plumper Betrüger ist. Einen Fehler haben wir allerdings in dieser Sache gemacht, indem der Ausschuß nicht rechtzeitig benachrichtigt worden ist. Die Flaschner Stuttgarts wollten sich lokal organisiren, daher die Streitigkeiten mit ihnen. Es sind Darlehen aus dem Goldbachfonds entnommen worden.