46 hinter die bei ihm vorhandenen Defizite kam. Sonderbar erscheine auch die Behauvtung Werner's, daß Schlicke die Arbeiten Junge's seit bereits 4 Jahren besorgte, während doch Schlicke aus der General versammlung in Altenburg Junge gegen die Angriffe der Delegirten vertheidigte. Die Generalversammlung müsse hierin Remedur schaffen. Peterhans hält seine Behauptungen aufrecht und erklärt sich außer Stande, zwischen den Zeilen lesen zu können. König-Witten verwahrt sich gegen die Auffassung des Hauptvor standes, daß die Bezirkskonferenzen von Rheinland und Westfalen resultatlos verlaufen feien. Gärtner-Magdeburg verbreitet sich des Längeren über den Fall Junge und vertheidigt dabei das Verhalten der übrigen Vorstands- mitglieder. Man müsse die Nachsicht des Vorstandes dahin erklären, Laß die Ehre eines Menschen leicht abgeschnitten, aber Jahrzehnte ver gehen, bis dieselbe wieder hergestellt. Der Bericht des Vorstandes möchte in Zukunft 8 Tage vorher den Delegirten zugehen. Rohr lack- Berlin ersieht aus der Gesammtabrechnung, daß für Agitation 2,6°/,. für Reiseunterstützung dagegen 26°/, der Gesammt- einnahme ausgegeben werden. Diesem Mißverhältniß müsse gesteuert werden. Desgleichen seien die langen Agitationstouren etwas durchaus Unangebrachtes, es sei unmöglich, dabei die Versammlungen allerorts zu regeln. Ebenso wirken Ägitationskommissionen nur dann mit Er folg, wenn sie die dazu nöthigen Kräfte besitzen. Bezüglich der General kommission müsse er konstatiben, daß in den östlichen Provinzen eine ganze Reihe von Verbindungen hergestellt worden sind, die ohne die Thätigkeit derselben nicht möglich gewesen. Hamel-Rostock: Die Agitation sei einer der wichtigsten Punkte der Generalversammlung. Jedenfalls sei die Bezirksagitation den großen Touren vorzuziehen, weil der von auswärts kommende Redner mit den örtlichen Verhältnissen nicht vertraut ist. Thiele-Göppingen verbreitet sich über die Agitationsweise der Stuttgarter Verwaltung, die Streitigleiten hervorgerufen hat. Bezüg lich des Falles Junge sei ihm aufgefallen, daß eine genaue Bericht erstattung über die diesbezügliche Gerichtsverhandlung im Verbands organ nicht erfolgte; es sei dies umsomehr am Platze, als Junge in der Verhandlung aussagte, daß aus dem Goldbachfond auch von anderen Personen Beträge entnommen worden seien. Der Staatsanwalt erklärte, daß aus der Buchführung nicht zu ersehen sei, ob es sich um 2000 oder 10000 Mark Defizit handle. Er könne lediglich 180 Mark fest stellen. Die Veruntreuungen des Junge wären unmöglich gewesen, wenn die Beitragsmarken vom Ausschuß dem Vorstand ausgehändigt worden wären. An dem Fall Junge trage auch der Redakteur Scherm Schuld, da er einen von den Flaschnern Stuttgarts gegen den Vor stand eingesandten Bericht nicht ausgenommen habe. Trautem ein-Quedlinburg. Die Lage der Dinge innerhalb des Vorstandes sei seit Altenburg nur noch dunkler geworden. Er sei der Meinung, daß die Vorstandsmitglieder als Verwaltungsbeamte zu gut seien, er halte dasür, daß die Verlegung des Sitzes von Stuttgart es ermöglicht, ein gesundes Lerhältniß unter den Verwaltungsbeamten herzustellen. Im Weiteren tritt Redner für Bezirksagitation ein. Weber-Chemnitz äußert sich zu dem Bericht des Vorstandes über