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blatt „An die in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiterinnen" in einer Auflage von 20000 Stück herausgegeben, das bis jetzt in 10 000 Exemplaren zum Versandt gelangte. Einigen, an den Vorstand gerichteten Wünschen auf Uebernahme der Kosten von Flugblättern, die spezielle örtliche Verhältnisse berück sichtigten, wurde ebenfalls entsprochen. Es wurden für die Düsseldorfer Gegend 10 000, für Plauen 3000, für Stuttgart 3000 und für Velbert 5000 Flugblätter auf Verbandskosten hergestellt, letzterer Ort trug allerdings Dreiviertel der Kosten selbst. Die Aufwendungen für Agitation in der abgelaufenen Geschäfts periode belaufen sich für die Hauptkasse persönliche 5150, sachliche, Flugblätter, Drucksachen rc. rund 900, soweit sie vom Vorstand feststellbar, für die Verwaltungsstellen 3250, also Gesammtsumme runo 9300 Mk., eine Summe, die bei den vielen anderen Aufgaben des Verbandes als durchaus nicht zu gering angesehen werden kann. Im Zusammenhang mit der Agitation steht die Einrichtung neuer Verwaltungsstellen. Die Zahl der errichteten und wieder eingegangenen Verwaltungsstellen wäre zweifellos eine bedeutend höhere, wenn der Vorstand allen an ihn gestellten Wünschen Rechnung getragen hätte; daß er das nicht gethan hat, hat seinen Grund darin, daß die Verluste nicht nur an Material, sondern auch an baarem Geld ihn vorsichtig gemacht haben. Besonders an Orten, wo nur eine Fabrik oder gar mehrere Kleinmeister, die vorübergehend einen Arbeiter beschäftigen, vertreten waren, hat der Verband mehrfach Lehrgeld zahlen müssen,.und hat der Vorstand deshalb lieber gesehen, wenn an solchen Orten der An schluß an die Hauptkasse erfolgte, und erst später, wenn die Mitglieder mit den Bestrebungen des Verbandes durch das Verbandsorgan ver trauter geworden, die Errichtung von Verwaltungsstellen gestattet resp. unterstützt. Es kann nicht gesagt werden, daß die Verluste, die allerdings auch an anderen Orten vorkamen, immer Unterschlagungen bedeuten, wenngleich dies leider bei deni weitaus größten Theil der Fall ist. Oesters ist auch Mangel an Erfahrung oder vollständig fehlende Kenntniß von der Buchführung die Ursache der Verluste, manch einem schwebt auch noch die Selbstständigkeit der Fachvereine vor und wird da ür ört liche Zwecke mehr gethan, als zulässig und vielleicht auch nöthig ist. Leider aber ist auch Unredlichkeit und Lässigkeit in den weitaus meisten Fällen die Ursache der Verluste. Eine nicht geringe Schuld trifft hier die Revisoren, die sich in vielen Fällen ihr Geschäft viel zu leicht machen und, weit davon entfernt, regelmäßig oder des Oefteren zu revidiren, sich nur darauf beschränken, alle Quartale die Abrechnungen zu unter schreiben, ohne sie einmal überhaupt geprüft zu haben. Wie läßt es sich z. B. anders erklären, wenn ein Kassier schon seit einem Zeitraum von ziemlich 2 Jahren auf den Abrechnungen weniger verrechnet, als er Marken verkauft hat. als damit, daß die Revisoren sich nicht haben die Marken vorlegen lassen; ebenso wenn z. B. ein Kassier Gelder als verausgabt oder an die Hauptkasse eingesandt verrechnet, die er weder ausgegeben noch eingesandt hat? Revisionen vom Vorstand haben nun in der abgelaufenen Ge-