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13 fielen und demzufolge auch ihre Berichtigungen viel mehr Zeit raubten. Hierzu kommt noch der Uebelstand des häufigen Wechsels in den Orts verwaltungen, der, wenngleich Niemand zum Vorwurf zu machen und in den heutigen Verhältnissen liegend, immerhin durch stets wieder von Neuem vorzunehmende Instruktion der betreffenden Ortsverwaltungs mitglieder doppelt und dreifache Arbeit verursachte. Der Vorstand suchte diesem letzteren Uebelstande dadurch zu be gegnen, daß er eine ausführliche Instruktion in dem „Verhaltungs reglement für die Ortsverwaltungen und Vertrauensmännrr des deutschen Metallarbeiterverbandes" herausgab. Als Beweis, daß der Verkehr auf dem Verbandsbureau nicht nach gelassen, sondern zugenommen hat, mögen nachstehende Angaben dienen: Es gingen in derZeitvom 1. März 1893 bis 31. März 1895 ein: 7369 Postkarten, 14124 Briefe, 154 Einschreibsendnngen, 4534 Post anweisungen, 848 Drucksachen, 667 Packete und 123 Telegramme, zu sammen 27 820; in der gleichen Zeit gingen aus 3734 Postkarten, 7298 Briefe, 121 Einschreibsendungen, 725Postanweisungen, 33 224 Druck sachen, 1402 Packete und 83 Telegramme, zusammen 46 587 Post sendungen. Laut Bericht an die vorige Generalversammlung betrug die Gesammtzahl der Eingänge 15 638, der Ausgänge 21320. Eine weitere Aufgabe des Vorständes war die Redaktion und Herausgabe des Protokolls der ersten Generalversammlung in Alten burg. In Folge unrichtiger Veranschlagung des Bedarfs durch einzelne Besteller reichte die 5000 Exemplare betragende Auflage Anfangs nicht aus, um alle Besteller zu befriedigen, dies konnte vielmehr erst durch Einfordern der unverkauft gebliebenen geschehen. Ein Geschäft hat der Verband mit der Herausgabe der Protokolle nicht gemacht. Die Ausgaben betrugen für die Herstellung und Expedition einschließlich PortoMk.794.65; demgegenübersind eingegangenMk.684.90, so daß daß Defizit Mk. 109.75 beträgt. Abzurechnen ist noch über ca. 600 Stück, so daß, wenn diese alle bezahlt werden würden, ein kleiner Ueberschuß erzielt wäre, der aber durch die für leider mehrfach nöthige Mahnungen erforderlichen Briefportos verschlungen werden dürfte. Sodann glaubte der Vorstand in Ausführung des Beschlusses der ersten Generalversammlung in Altenburg der Agitation seine Auf merksamkeit zuwenden zu müssen; sind die hierbei erzielten Resultate auch nicht durchweg befriedigend, so haben sie doch zu dem Ziele geführt, daß jetzt eine Basis geschaffen ist, auf der weiter gearbeitet werden kann und auch werden muß. Seitens des Vorstandes konnten größere Agitationstouren nicht in Angriff genommen werden, weil es nicht möglich war, die dazu fähigen Verbandsbeamten längere Zeit vom Bureau zu entbehren. Die Verbandsbeamten beschränkten sich daher nur darauf, einige wenige Versammlungen abzuhalten, die aber, wenn es angängig war, zumeist Sonntags abgehalten wurden. Eine einzige Ausnahme wurde im Juni 1894 gemacht, wo ans Wunsch ver schiedener Verwaltungsstellen des südlichen Württemberg, Baden und des südöstlichen Elsaß, der erste Vorsitzende Junge eine Agitationstour von 10 Tagen durch die Orte Ulm, Ravensburg, Konstanz, Mülhausen i. Elsaß, Freiburg i. Br., Straßburg, Triberg, Furtwangen und Schram berg »pachte. Weitere Agitationstouren wurden veranstaltet vom 5,—18. August 1893 von Kollege Magnns Haack in Dresden, der in